Der eigene Gott

Von der Friedensfähigkeit und dem Gewaltpotential der Religionen

(Autor)

Buch | Hardcover
275 Seiten
2008 | 1. Originalausgabe
Verlag der Weltreligionen
978-3-458-71003-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der eigene Gott - Ulrich Beck
19,80 inkl. MwSt
Alle Weltreligionen sehen sich zu Beginn des 21. Jahrhunderts radikalen Transformationen ausgesetzt, alle Weltreligionen ebenso wie alle kulturellen Schöpfungen und Symbole existieren gleichzeitig nebeneinander und stehen meist, herausgelöst aus ihren zeitlichen und räumlichen Kontexten, offen für eine allgemeine Verfügbarkeit, für fundamentalistische oder individuelle Aneignungen.
Globalisierung bietet nicht nur die große Chance für die Weltreligionen, sich aus den territorialen Bindungen der Nationalgesellschaft und des Nationalstaates zu lösen und ihre transnationalen Dimensionen, Netzwerke und Imaginationen von „Gemeinschaft“ neu zu entdecken und wiederzubeleben.

Zugleich werden auf diese Weise auch wechselseitig die Monopolansprüche in Frage gestellt. Die Weltreligionen sehen sich dazu gezwungen, im grenzenlosen Raum massenmedialisierter Öffentlichkeit und Nachbarschaft miteinander konkurrieren und kommunizieren müssen. Das post-säkulare Zeitalter hat den Modernitätsstreit zwischen Religionen und Säkularismen zu überwinden zugunsten einer Zivilisierung der Zivilisation (die geistliche Einheit des Menschengeschlechts verpflichtet die Bevölkerungen unterschiedlichen Glaubens, einen „gemeinsamen Pfad“ zu finden).

Wie steht der Einzelne, als religiöser oder als nicht-religiöser Bürger, wie stehen Christen, Juden und Muslime zum „Geist“ der Weltgesellschaft?

Ulrich Beck ist einer der bedeutendsten Soziologen und Risikoforscher weltweit. Sein 1986 erstmals veröffentlichtes Buch Risikogesellschaft. Auf dem Weg in eine andere Moderne wurde zu einem Bestseller. Der darin geprägte Begriff der Risikogesellschaft machte ihn international und weit über akademische Kreise hinaus bekannt. Zwanzig Jahre später erneuerte und erweiterte er seine Zeitdiagnostik in dem Buch Weltrisikogesellschaft. Auf der Suche nach der verlorenen Sicherheit im Zeichen von Terrorismus, Klimakatastrophen und Finanzkrisen. Bis 2009 war Beck Professor für Soziologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München, derzeit lehrt er an der London School of Economics and Political Science. Nach der japanischen Reaktorkatastrophe im Frühjahr 2011 berief ihn die Bundesregierung in die »Ethikkommission für sichere Energieversorgung«. Ulrich Beck wurde am 15. Mai 1944 in Stolp in Hinterpommern geboren. Nach seinem Studium der Soziologie, Philosophie, Psychologie und Politikwissenschaft in München promovierte er dort im Jahr 1972. Sieben Jahre später wurde er im Fach Soziologie habilitiert. Sein wissenschaftliches Hauptinteresse gilt dem Grundlagenwandel moderner Gesellschaften, insbesondere im Zeichen der Globalisierung. Er beschäftigt sich mit den daraus erwachsenden theoretischen, empirischen und methodologischen Fragen sowie den Konsequenzen und Risiken, die dieser Wandel für Wirtschaft, Politik, Kultur und Massenmedien nach sich zieht. Seit 1980 ist Beck Herausgeber der Zeitschrift Soziale Welt. Ihm wurden mehrere Ehrendoktorwürden europäischer Universitäten und zahlreiche Preise verliehen.

»Für Ulrich Beck ist die Rückkehr der Religion 'weit bedeutsamer als der Zusammenbruch der Sowjetunion und des Ostblocks'. ... Die Vorstellung, dass mit fortschreitender Modernisierung das Religiöse sich selbst erledigt, kann nicht ohne weiteres, auch wenn diese Prognose historisch erledigt wäre, aus dem soziologischen Denken herausoperiert werden.« Alan Posener WELT AM SONNTAG 20080518

»Für Ulrich Beck ist die Rückkehr der Religion ›weit bedeutsamer als der Zusammenbruch der Sowjetunion und des Ostblocks‹. ... Die Vorstellung, dass mit fortschreitender Modernisierung das Religiöse sich selbst erledigt, kann nicht ohne weiteres, auch wenn diese Prognose historisch erledigt wäre, aus dem soziologischen Denken herausoperiert werden.«

»Becks Studie führt in das Fegefeuer des individualisierten Gottesmanagements.«

Erscheint lt. Verlag 19.5.2008
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 115 x 180 mm
Gewicht 276 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Geisteswissenschaften Religion / Theologie Christentum
Geisteswissenschaften Religion / Theologie Judentum
Geisteswissenschaften Religion / Theologie Islam
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung Europäische / Internationale Politik
Sozialwissenschaften Soziologie Allgemeine Soziologie
Sozialwissenschaften Soziologie Spezielle Soziologien
Schlagworte Autonomie • Fanatismus • Gewalt • Glaube • HC/Religion/Theologie/Allgemeines, Lexika • Lifetime Achievement Award (International Sociological Association) 2014 • Religion • Religionssoziologie • Religiöser Pluralismus • Religiöse Toleranz • Religiosität • Schader-Preis 2005 • Universalismus • Weltgesellschaft
ISBN-10 3-458-71003-5 / 3458710035
ISBN-13 978-3-458-71003-5 / 9783458710035
Zustand Neuware
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