Nachfolge Christi – Nachahmung der Natur

Himmlische und natürliche Magie bei Paracelsus, im Paracelsismus und in der Barockliteratur (Scheffler, Zesen, Grimmelshausen)
Buch | Hardcover
VII, 359 Seiten
2007 | 1. Auflage
Meiner, F (Verlag)
978-3-7873-1779-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Nachfolge Christi – Nachahmung der Natur - Maximilian Bergengruen
48,00 inkl. MwSt
Maximilian Bergengruen analysiert den Zusammenhang von Naturwissenschaft und Theologie bei Paracelsus sowie die Übernahme zentraler Theoreme im Paracelsismus und in der Literatur des Barock. Im Zentrum der Untersuchung stehen zwei Denkfiguren der Magie: Beschleunigung und souveräne Teilhabe.
Dieses Buch hat drei Ziele: Es möchte erstens die Verklammerung von Naturwissenschaft und Theologie bei Paracelsus analysieren und historisch einordnen, zweitens die Adaptation dieser Theorien im Paracelsismus, also dem auf Paracelsus aufbauenden Diskurs des 16. und frühen 17. Jahrhunderts, rekonstruieren und drittens die literarische und poetologische Anverwandlung dieser Theorien in der deutschsprachigen Literatur des Barock (Scheffler, Zesen, Grimmelshausen) nachzeichnen.

Im Mittelpunkt stehen zwei zentrale Denkfiguren der Magie: Beschleunigung und souveräne Teilhabe. Souveräne Teilhabe meint, dass der Magier sich mit der Natur bzw. mit Gott so vereint, dass er, obwohl er seines individuellen Willens und Erkenntnisinteresses beraubt ist, auf höherer Ebene an einem übergeordneten Willen bzw. Wissen teilhaben kann und innerhalb dieser Teilhabe eine Position erreicht, die nicht nur leidend, sondern zugleich aktiv und setzend ist. Auf der Basis dieser Teilhabe kann der Magier in sich und in seinem Verhältnis zu Gott, zur Menschheit und zur Natur die Zeiträume bis zum jüngsten Tag verkürzen. Magie ist also, so die zweite These des Buches, eine Wissenschaft von der Beschleunigung.

Die genannten magischen Mastertopoi sind für die Literatur des Barock von höchstem Interesse, insbesondere wenn man berücksichtigt, dass bei Paracelsus und im Paracelsismus Gott und die Natur von vornherein als literarisch verfasst gedacht werden.

Maximilian Bergengruen, Jahrgang 1971, ist Privatdozent für neuere deutsche und allgemeine Literatur an der Universität Basel. Im Zentrum seiner Arbeiten steht nicht zuletzt die Frage nach dem Zusammenhang von Literatur und Wissen – in der Frühen Neuzeit wie in späteren Jahrhunderten: In einer Arbeit über Jean Paul (Schöne Seelen, groteske Körper. Jean Pauls ästhetische Dynamisierung der Anthropologie, Hamburg 2003) zeigt er diesen Zusammenhang anhand philosophischer und medizinischer Texte für das späte 18. und frühe 19. Jahrhundert auf.

Erscheint lt. Verlag 1.5.2007
Reihe/Serie Paradeigmata ; 26
Sprache deutsch
Maße 160 x 240 mm
Gewicht 648 g
Themenwelt Geisteswissenschaften Philosophie Philosophie der Neuzeit
Geisteswissenschaften Religion / Theologie
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturwissenschaft
Sozialwissenschaften
Schlagworte Barockliteratur • Hardcover, Softcover / Philosophie/Renaissance, Aufklärung • Magie • Naturwissenschaften • Paracelsus • Theologie
ISBN-10 3-7873-1779-1 / 3787317791
ISBN-13 978-3-7873-1779-0 / 9783787317790
Zustand Neuware
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