Franz-Joseph-Orden (eBook)
320 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7693-8033-0 (ISBN)
Der Autor wurde in Süddeutschland geboren, studierte Betriebswirtschaft und Medizininformatik. Schon früh interessierte er sich für die europäische Geschichte der Königshäuser und deren Auszeichnungen und Orden für verdiente Personen. 1995 wurde er selber Ritter des Templer-Ordens und des St. Stanislaus-Ordens. Weitere Literatur ist der zweite Teil und dritte Teil des St. Stanislausorden zur Zarenzeit sowie ein Buch über Auszeichnungen und Orden für die Hoch- und Deutschmeister in Österreich 1818-1919.
Träger des Franz-Joseph-Ordens (Auszug)
A
Abbas II. Hilmi Pascha (*14.7.1874; † 20.2.1944)
Von 1892 bis 1914 der letzte Khedive (Vizekönig) von Ägypten
Abbas Hilmi II. war der Sohn des Khediven Tawfiq von Ägypten. Beide stammten aus der Dynastie des Muhammad Ali, welche in Ägypten den Titel eines Khediven, anstelle eines Wali (Gouverneur), führten um die nominelle Oberhoheit des Osmanischen Reichs über das faktisch unabhängige Ägypten zum Ausdruck zu bringen. Im Anglo-Ägyptischen Krieg hatte Großbritannien 1882 Ägypten besetzt, ohne die offizielle Zuordnung des Landes zum Osmanischen Reich zu beenden. Die Politik des Landes wurde nun aber maßgeblich durch den britischen Generalkonsul Evelyn Baring bestimmt. Abbas wurde im Alter von zehn Jahren in die Schweiz geschickt, um ihn auf seine Ausbildung am Theresianum in Wien vorzubereiten. Die Ausbildung in Wien musste er 1892 abbrechen, als er der Nachfolger seines plötzlich gestorbenen Vaters wurde. Zu Beginn seiner Regierungszeit umgab sich Abbas II. mit einer Gruppe europäischer Berater, die gegen die britische Besetzung Ägyptens waren. Sie ermutigten ihn, Evelyn Baring herauszufordern, indem er seinen kranken Premierminister durch einen ägyptischen Nationalisten ersetzte. In dieser Zeit wurde auch der britische Sirdar (Oberbefehlshaber) der ägyptischen Armee Francis Grenfell abberufen, dem Abbas feindselig gegenüberstand. Abbas II. sah die Anbindung an das Osmanische Reich als Möglichkeit, das britische Protektorat zu unterminieren. Wegen Unterstützung der nationalistischen Bewegung gegen die britische Besatzung wurde Abbas II. im Ersten Weltkrieg von den Briten am 18.12.1914 abgesetzt und ging ins Exil. Nachfolger von Abbas wurde sein Onkel Hussein Kamil, als Sultan von Ägypten. Er erhielt das Großkreuz des Franz-Joseph Ordens.
Abu Bakar von Johor (* 3.2.1833; † 4.6.1895)
Von 1886 bis 1895 Sultan von Johor
Biografie
Er förderte die wirtschaftliche Entwicklung in Johor und bewahrte die Unabhängigkeit von Großbritannien zu einer Zeit, als die meisten südostasiatischen Staaten in europäische Kolonialreiche eingegliedert wurden. Abu Bakar wurde 1862 dritter Temenggong, der nach einem britischen Vertrag von 1824 und 1855 anstatt eines Sultans das Reich Johor regierte. Er erhöhte 1868 seinen Titel zum Maharadscha und wurde 1886 von Großbritannien als Sultan anerkannt, wodurch die Linie des ehemaligen Sultans beendet wurde. Als fähiger und kluger Herrscher sorgte er für die Förderung von Handel, Investitionen und Landwirtschaft in seinem Land. Insbesondere förderte er die Entwicklung von Gambir- und Pfefferplantagen. Abu Bakar lebte in der britischen Kolonie Singapur, er war prowestlich eingestellt und griff bei inneren Angelegenheiten auch auf westliche Berater und Methoden zurück. Diese Praxis kam ihm zugute, als er die Briten davon überzeugte, dass die Regierung von Johor stabil und gerecht sei. Er durchschaute die britischen Positionen zu wichtigen Themen und legte seine eigene Politik entsprechend fest, wobei er bei Bedarf Kompromisse einging. So bewahrte er nicht nur seine Unabhängigkeit, sondern stärkte auch seine Position gegenüber anderen malaysischen Herrschern.
Abel Kornel (Cornelius Eugen Maria Abeles) (* 1.8.1881; † 1.2.1940)
Östereichisch-jüdischer Offizier
Biografie
Er trat 1897 in die Infanteriekadettenschule in der Stiftskaserne ein. 1901 fand er zunächst Verwendung als Rekrutenausbilder sowie als Lehrer an der Unteroffiziersbildungsschule in Mostywiełkie, ehe er in die dortige Nachrichtenabteilung eintrat, deren Chef er bereits 1903 wurde. Er absolvierte 1906 bis 1909 die k.u.k. Kriegsschule in Mauer bei Wien. Nach deren erfolgreichem Abschluss war er danach erst Lehrer an der Militärunterrealschule im Schloss Straß, sowie im Anschluss Lehrer für Deutsch, Französisch und Geschichte an der Militärunterrealschule in Kőszeg. Nach Beginn des Ersten Weltkriegs wurde er als Kompaniechef des Infanterie-Regiments Nr. 10 als Stabsoffizier zum Hauptmann befördert. 1915 folgte sein Wechsel als Offizier zum Generalstab beim Gruppenkommando. Darauf wurde er Ende 1916 Leiter der Expositur beim Militärkommando in Wien und bekleidete diesen Posten bis zum 28. Jänner 1918. Am 23.3.1918 wurde ihm für seine Verdienste im Ersten Weltkrieg das Ritterkreuz des Franz-Joseph-Ordens verliehen.
Abel Lothar Paul (* 15.2.1841; † 24. 6. 1896)
Österreichischer Architekt und Privatdozent
Biografie
Er absolvierte von 1857 bis 1861 ein Architekturstudium am k.u.k. polytechnischen Institut. Es folgte ein Studium an der Akademie der bildenden Künste. Nach Abschluss seiner Studien unternahm er Forschungsreisen nach Belgien, Deutschland, England, Frankreich, Holland, Italien und in die Türkei. Dabei richtete er sein Augenmerk nicht nur auf die Architektur der jeweiligen Länder, sondern interessierte sich auch für Garten- und Parkgestaltungen. Von 1868 bis 1896 war Abel als Lehrer an der im Jahre 1827 gegründeten k.u.k. Gartenbau-Gesellschaft und ab 1877 als Privatdozent an der damaligen Hochschule, der heutigen Universität für Bodenkultur Wien tätig. Er wollte sich als Privatdozent für Gartenarchitektur an der Akademie der bildenden Künste habilitieren und war bereit, auf Honorar und fixe Anstellung zu verzichten. Obwohl die Akademie seine Bewerbung aus dem Jahre 1882 befürwortete, wurde sie aus nicht bekannten Gründen im Jahre 1884 vom Ministerium abgelehnt.
Abeles Ignaz (* 4.11.1874; † 27.7.1942)
Österreichischer Spezialarzt für Urologie
Biografie
Ignaz Abele studierte ab 1892 Medizin an der Deutschen Universität Prag. 1901 wurde er zum Doktor der Medizin promoviert. Er wurde Sekundararzt in einem Prager Krankenhaus und arbeitete als Assistenzarzt am Wiener Rothschild-Spital. Danach eröffnete er eine eigene Arztpraxis für Harn- und Geschlechtskrankheiten in Wien. In seiner Prager Zeit war er als Fußballer beim DFC Prag aktiv. 1906 bis 1907 war er Vorsitzender des Österreichischen Fußballverbands und nahm 1908 als dessen Delegierter mit Hugo Meisl am 5. FIFA-Kongress in Wien teil. Nach Beginn des 1. Weltkrieges wurde Abeles als Landsturmassistenzarzt zum Militärdienst einberufen. Im Mai 1915 wurde er im Feld zum Oberarzt befördert. Nach mehreren Jahren Felddienst im 1. Weltkriegs kehrte er nach seiner Ernennung zum Regimentsarzt im September 1918 nach Wien zurück. 1930 wurde Abeles zum Medizinalrat ernannt. 1919 heiratete er Margarete Turcsany, der 1939 mit ihrer gemeinsamen Tochter die Flucht vor den Nationalsozialisten nach London gelang. 1918 erhielt er das Ritterkreuz des Franz-Joseph-Ordens verliehen. Am 27.4.1928 wurde er zum Ehrenpräsident des ÖFB ernannt.
Ahsbahs Rudolf
Hauptmann im Infanterieregiment Nr. 4, Hoch- und Deutschmeister. Er erhielt das Ritterkreuz des Franz-Joseph-Ordens mit der Kriegsdekoration und Schwertern am 5.5.1918
von Aichelburg Eugen (* 24.6.1852; † 7.3.1917),
Österreichischer Politiker und Bürgermeister von St. Pölten.
Eugen Freiherr von Aichelburg studierte Rechtswissenschaft. Er kam 1881 nach St. Pölten, um im Notariat seines Schwiegervaters zu arbeiten; 1885 wurde er Notar. 1894 wurde er in den Gemeinderat gewählt. 1898 wurde er zum Bürgermeister gewählt. Aichelburg trat für den Deutschen Volksverein zu den Reichsratswahlen 1907 für den Stadtbezirk St. Pölten an, wurde aber nicht gewählt.
Aichhorn Sigmund (* 19.11.1814; † 29.11.1892)
Österreichischer Geologe und Paläontologe
Biografie
Aichhorn wurde 1839 an der Universität Wien zum Dr. med. promoviert, 1842 zum Dr. med. et. chir. Von 1839 bis 1845 war er Assistent an der Professur für spezielle Naturgeschichte (Mineralogie und Zoologie) der Universität Wien. Seit 1845 lehrte er Naturgeschichte und Geographie an der Realschule in Graz, seit 1847 Mineralogie und Geognosie an der Technischen Hochschule am Joanneum, ab 1858 war er zugleich Direktor der Oberrealschule in Graz. 1875 wurde er pensioniert, leitete aber noch bis 1890 das Mineralogische Museum sowie die botanischen und zoologischen Sammlungen des Joanneums. Aichhorn beschäftigte sich mit subfossilen Funden aus Höhlen und vergrößerte die naturwissenschaftlichen Sammlungen des Joanneums, darunter auch die paläontologische Sammlung. 1867 erhielt er das Ritterkreuz des österreichischen Franz-Joseph-Ordens.
von Alberti Armand (* 31.10.1866; † 13.3.1919)
Deutscher Oberst
Biografie
Armand von Alberti trat 1886 in die Württembergische Armee ein. Er erhielt 1902 die Beförderung zum Hauptmann und wurde Kompaniechef. 1911 bekam er das Offizierskreuz des Franz-Joseph-Ordens verliehen. Ab 1911 als Major wurde er Bataillonskommandeur und zur Dienstleistung in das Kriegsministerium kommandiert. Von 1915 bis zu seinem Tode 1919 war er als Oberst Kommandeur des Füsilier-Regiments 122. Das Regiment kämpfte unter seiner Führung erst auf dem Balkan, kam...
Erscheint lt. Verlag | 25.10.2024 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Geschichte / Politik ► Politik / Gesellschaft |
Sozialwissenschaften ► Politik / Verwaltung | |
Schlagworte | 1849-1918 • Habsburg-Lothringen • Kaiser Franz-Joseph • Orden • Österreichische Monarchie |
ISBN-10 | 3-7693-8033-9 / 3769380339 |
ISBN-13 | 978-3-7693-8033-0 / 9783769380330 |
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