Außenpolitik und Völkerrecht - Sebastian Runschke

Außenpolitik und Völkerrecht

Zum internationalisierten Rechtsschutzauftrag deutscher Gerichte
Buch | Softcover
XIX, 338 Seiten
2024
Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (Verlag)
978-3-658-45936-9 (ISBN)
119,99 inkl. MwSt

Die Gerichtsentscheidungen im Fall Ramstein zeigen, dass deutsche Gericht oftmals zögern, außenpolitische Sachverhalte am Maßstab des Völkerrechts zu messen. In den Verfahren vertrat die Bundesregierung die Auffassung, dass Kampfdrohneneinsätze der USA im Jemen völkerrechtskonform seien. Sowohl das erst- als auch das letztinstanzliche Gericht entschieden sich, die gerichtliche Kontrolle zu reduzieren und die Einschätzung der Bundesregierung allein einer Willkürkontrolle zu unterziehen.

Mit der sich hierin widerspiegelnde Rechtsprechungslinie, die auf das BVerfG zurückzuführen ist, wird der Exekutive de facto ein völkerrechtlicher Einschätzungsspielraum eingeräumt. Begründet wird dies mit dem Bedürfnis nach einer einheitlichen außenpolitischen Stimme, den außenpolitisch indizierten Funktionsgrenzen der Rechtsprechung sowie der politischen Natur des Völkerrechts.

Die Untersuchung widmet sich der Frage, wie sich die Annahme eines solchen Einschätzungsspielraums mit dem Verfassungsauftrag der Gerichte in Einklang bringen lässt. Schließlich spricht der aus aus Art. 19 Abs. 4 GG abgeleitete internationalisierte Rechtschutzauftrag deutscher Gerichte - jedenfalls mit Blick auf den Individualrechtschutz - für eine vollumfängliche Kontrolle am Maßstab des Völkerrechts. An diesem Grundsatz müssen sich die Begründungsansätze, die für die oben skizzierte Rechtsprechungslinie einer nur eingeschränkten gerichtlichen Kontrolle angeführt werden, messen lassen.

Sebastian Runschke ist Referent im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Zuvor war er als Rechtsanwalt im Umweltrecht tätig.

Kapitel:  Einleitung.- Kapitel: Exekutive und Judikative zwischen Außenpolitik und Völkerrecht.- Kapitel: Judikative Kontrolle der Exekutive im außenpolitischen Bereich.- Kapitel: Gerichtliche Kontrolle außenpolitischer Sachverhalte am Maßstab des Völkerrechts (Rechtsprechungsanalyse).- Kapitel: Erfordernis der einheitlichen Interessenvertretung als Rechtfertigung einer Kontrollreduktion?.- Kapitel: Funktionale Eigenarten der Außenpolitik als Rechtfertigung einer Kontrollreduktion?.- Kapitel: Politische Natur der Völkerrechtauslegung als Rechtfertigung einer Kontrollreduktion?.- Kapitel: Synthese und abschließende Bewertung.

Erscheinungsdatum
Zusatzinfo XIX, 338 S. 1 Abb.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Maße 148 x 210 mm
Themenwelt Recht / Steuern EU / Internationales Recht
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung Europäische / Internationale Politik
Schlagworte Außenpolitik • exekutiver Spielraum • internationalisierter Rechtschutzauftrag • judikative Kontrolle • Rechtsauslegung • Völkerrecht
ISBN-10 3-658-45936-0 / 3658459360
ISBN-13 978-3-658-45936-9 / 9783658459369
Zustand Neuware
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