Künstliche Intelligenz in der Hochschullehre (eBook)

Entwicklungen und Einsatzmöglichkeiten digitaler Technologien im Hochschulalltag
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
288 Seiten
Schäffer-Poeschel Verlag
978-3-7910-6146-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Künstliche Intelligenz in der Hochschullehre -
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KI-basierte generative Systeme wie ChatGPT haben das Potenzial, das Lehren, Lernen, Arbeiten und Prüfen an Hochschulen disruptiv und dauerhaft zu verändern. Aber auch die Online-Lehre hat erheblichen Einfluss auf die Weiterentwicklung von Lehrangeboten und Studiengängen. Zudem verändern sich die Anforderungen an Absolvent:innen, da sich Berufsbilder schneller weiterentwickeln. Vor diesem Hintergrund ergeben sich zahlreiche Fragen, die Hochschulen in den nächsten Jahren und Jahrzehnten beantworten müssen. • Welche Auswirkungen hat KI auf Hochschullehre und Prüfungsformen? • Müssen Studiengänge mehr Gewicht auf die Vermittlung von Meta-Kompetenzen legen? • Wie kann Online-Lehre in die Weiterentwicklung von Studienangeboten integriert werden?   Das Buch zeigt mögliche und notwendige Richtungen auf, in die sich Hochschulen in den nächsten Jahrzehnten entwickeln können. Es richtet sich an Bildungspolitiker:innen, Lehrende und Forschende, die die Zukunft der Hochschulbildung gestalten wollen.  

Ullrich Dittler Prof. Dr. Ullrich Dittler ist Professor für Interaktive Medien an der Fakultät Digitale Medien sowie Leiter des 'Zentrums für Lehren und Lernen' (ZLL) an der Hochschule Furtwangen (HFU). Christian Kreidl Hon.-Prof. Dr. Christian Kreidl ist selbständiger Trainer in der Erwachsenenbildung und Vortragender an zahlreichen Hochschulen wie der Wirtschaftsuniversität Wien, der Fachhochschule Technikum Wien und der FH Wien der WKW.

Ullrich Dittler Prof. Dr. Ullrich Dittler ist Professor für Interaktive Medien an der Fakultät Digitale Medien sowie Leiter des "Zentrums für Lehren und Lernen" (ZLL) an der Hochschule Furtwangen (HFU). Christian Kreidl Hon.-Prof. Dr. Christian Kreidl ist selbständiger Trainer in der Erwachsenenbildung und Vortragender an zahlreichen Hochschulen wie der Wirtschaftsuniversität Wien, der Fachhochschule Technikum Wien und der FH Wien der WKW.

1.3 Aufbau dieses Sammelbandes


Dieses Buch möchte die unterschiedlichen Sichtweisen auf den Einfluss von generativen KI-Systemen auf Hochschullehre zusammenführen und berücksichtigt daher in seinen Beiträgen die Perspektiven …

  • … aus großen und kleinen Hochschulen, d. h. aus Universitäten mit mehreren Zehntausend Studierenden ebenso wie aus Pädagogischen Hochschulen, Fachhochschulen und Hochschulen für Angewandte Wissenschaften mit wenigen Tausend Studierenden,

  • … von Lehrenden

  • … wie auch von Studierenden.

Vielfältig sind aber nicht nur die in diesem Sammelband vereinten Perspektiven auf das Thema, sondern auch die Formen der Beiträge:

  • Deskriptive und analytische Beiträge finden Sie ebenso wie

  • empirische Studien und

  • (Kurz-)Interviews.

Das vorliegende Buch, das sich in seiner Betrachtung auf die Länder Deutschland, Österreich und Schweiz fokussiert, versucht damit der Vielfalt der Perspektiven unterschiedlicher Hochschulen und unterschiedlicher fachlicher Disziplinen gerecht zu werden. Es kann zum aktuellen Zeitpunkt nur eine Momentaufnahme und Sammlung der Erfahrungen und Gedanken sein, die innerhalb des ersten Jahres nach der Veröffentlichung von ChatGPT an Hochschulen gemacht wurden. Das Buch möchte mit seinen verschiedenen Beiträgen und unterschiedlichen Blickwinkeln Antworten erleichtern auf die Frage, wie die Verfügbarkeit von generativen KI-Systemen die Hochschullehre verändert.

Im Beitrag »Künstliche Intelligenz in der Hochschule aus Sicht der Studierenden: Ergebnisse empirischer Begleitforschung« werden zunächst zwei Studien vorgestellt, im Rahmen derer im Sommersemester 2023 und im Wintersemester 2023/24 insgesamt rund 750 Studierende zu ­deren aktueller Nutzung von generativer KI in der Freizeit, aber auch im Zusammenhang mit dem Studium befragt wurden. Es zeigt sich in den studentischen Antworten nicht nur die erwartbare zunehmende Nutzung generativer KI im Zusammenhang (auch) mit dem Studium, sondern der Beitrag zeigt darüber hinaus, welche veränderten Erwartungen Studierende gegenüber der Hochschule bzgl. Einbindung von KI in die Lehre und in Prüfungen innerhalb des letzten Jahres – und der zunehmenden eigenen Nutzungserfahrungen – entwickelten.

Ergänzend zu den quantitativen Ergebnissen der empirischen Studie wurden auch Kurzinterviews mit Studierenden aus unterschiedlichen Hochschultypen und aus verschiedenen Studienrichtungen sowie Studienabschnitten geführt. Diese sind im Kapitel »Kurzinterviews mit Studierenden zum Einsatz generativer KI in der Hochschule« nachzulesen. Die Interviews verdeutlichen zum einen, wo und wie Studierende schon heute generative KI im Studium einsetzen, sie zeigen darüber hinaus aber auch, in welchen Bereichen die Studierenden Klärungs- und/oder Regelungsbedarf seitens der Hochschulen sehen.

Zunächst werden anschließend verschiedene Erfahrungsberichte aus Hochschulen dargestellt.

Jutta Pauschenwein und Irmgard Schinnerl-Beikircher stellen im Titel ihres Beitrags die Frage »Die KI-Welle: Reiten wir sie oder steigen wir ab?«. Der Beitrag gibt einen subjektiven Überblick aus der Sicht der Mitarbeiterinnen einer Serviceeinrichtung der FH JOANNEUM. Der Bogen spannt sich vom ersten Online-Workshop zum Thema Künstliche Intelligenz im März 2023 bis zum Experimentieren mit eigenen ChatBots (Generative Pre-trained Transformer, GPTs) im Januar und Februar 2024. Der Beitrag wirft dabei einen Blick auf die Erfahrungen von Lehrenden und Studierenden im Umgang mit Künstlicher Intelligenz sowie auf die Vorgehensweisen der Entwicklerinnen und Entwickler von Workshops zu diesem Thema. Die Ergebnisse einer Umfrage geben ergänzend Einblick in die persönlichen Erfahrungen von Studierenden und Lehrenden. Ferner wird die Diskussion über notwendige Regelungen für den KI-Einsatz an Hochschulen beleuchtet.

In ihrem Beitrag »So nah an der Forschung war die Lehrpraxis noch nie: Ein Erfahrungsbericht aus dem Berliner Zentrum für Hochschullehre« gehen Martina Mörth und Anja Riedel davon aus, dass die Lehre an Hochschulen und Universitäten Studierende dazu befähigen soll, ein tieferes Verständnis für ihr Fachgebiet zu gewinnen und eigenständig neue Ideen und Lösungen zu entwickeln. Zudem spielt der Erwerb überfachlicher Kompetenzen, also Personal- und Sozialkompetenz, eine große Rolle. Durch die breite Verfügbarkeit von generativer Künstlicher Intelligenz werden grundlegende Annahmen des Lehrens und Lernens an Hochschulen infrage gestellt. In dem Beitrag wird dargestellt, wie das Berliner Zentrum für Hochschullehre auf diese Herausforderungen reagiert, woran es sich orientiert und welche Impulse es gesetzt hat.

Neben den bereits erwähnten Kurzinterviews mit Studierenden wurden auch Kurzinterviews mit Lehrenden geführt. Im Kapitel »Kurzinterviews mit Lehrenden verschiedener Hochschulen« finden sich zahlreiche Eindrücke und Erfahrungen der befragten Lehrenden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz im Umgang mit Künstlicher Intelligenz in der Hochschullehre.

Dem Themenfeld der hochschulischen Prüfungen vor dem Hintergrund des Auftauchens von generativer KI widmen sich die nächsten Beiträge dieses Sammelbandes:

Martin Lehner spricht sich in seinem Beitrag »Ein kurzes Plädoyer für mündliche Prüfungen« für eine Renaissance dieser Prüfungsform aus: Mündliche Prüfungen bieten den Studierenden die Möglichkeit, in einem Prüfungsgespräch zu zeigen, dass sie die Lernergebnisse, insbesondere in den taxonomisch höheren Bereichen, erreicht haben. Die hohe Flexibilität des mündlichen Prüfungsformats bietet die Möglichkeit, den Kandidatinnen und Kandidaten kleinere Spielräume in der Prüfungssituation einzuräumen, indem inhaltliche Aspekte vertieft, ausgelassen, erweitert oder reduziert werden. Mündliche Prüfungen offerieren eine außerhalb des digitalen bzw. KI-generativen Systems liegende Möglichkeit, die von Studierenden bisher erbrachten Lernnachweise (in Bezug auf die zugehörigen Lernergebnisse) einer kritischen Prüfung zu unterziehen; zudem können sie einer »Homogenisierung des Wissens« angesichts globalisierter Bildungsangebote entgegenwirken.

»Generative KI in Prüfungen« betrachtet Malte Persike in seinem Beitrag, denn generative KI-Systeme erbringen über eine breite Palette von Fachdisziplinen hinweg beeindruckende Leistungen in Prüfungen auf Hochschulniveau, was ihnen eine hohe Beliebtheit als – zulässiges oder unzulässiges – Prüfungsinstrument bei Studierenden beschert hat. Für Lehrende stellt der Einsatz generativer KI im Prüfungskontext hingegen eine gemischte Erfahrung dar. Während die Unterstützung bei der Formulierung von Lernzielen und die Förderung des Constructive Alignment sowie die Qualitätssicherung von Prüfungsaufgaben gut funktionieren, erweist sich die Generierung von Aufgabenstellungen als Domäne, in der zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht auf menschliche Kontrolle verzichtet werden kann. Ebenso erweist sich die Bewertung von Prüfungsleistungen durch KI-Systeme als zu wenig verlässlich, um sie ungeprüft übernehmen zu können. Zudem stehen der automatisierten Benotung zwingende rechtliche Vorschriften der DSGVO gegenüber. Positiv hervorzuheben ist, dass die Formulierung von Feedback sowie die Begleitung der individuellen Reflexion über Prüfungsleistungen durch generative KI gut gelingen und von Studierenden begrüßt werden. Bei alledem ist wichtig zu beachten, dass die beschriebenen Limitationen und Defizite von KI-Systemen lediglich zum gegenwärtigen Zeitpunkt gelten. Angesichts der dynamischen technischen Entwicklung ist zu erwarten, dass viele der genannten Schwächen in naher Zukunft behoben werden könnten. Entsprechend ist davon auszugehen, dass sich das Prüfungswesen an Hochschulen bereits jetzt in einem fundamentalen Wandlungsprozess befindet, der die Rolle des Faktors Mensch stärker in Richtung der Supervision von KI-Systemen und der Verantwortung der Letztentscheidung verschiebt.

Ergänzende Aspekte und Betrachtungsschwerpunkte werden auch in den »Kurzinterviews mit Expertinnen und Experten aus dem Hochschulmanagement und der Leitung zentraler Abteilungen zur Hochschuldidaktik« angesprochen, wie die Erfahrungen und Überlegungen zum Einsatz von KI im Hochschulkontext von den befragten Vertretern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zeigen.

Die fundamentalen Auswirkungen von generativer KI auf die Prozesse der Texterstellung und die Domäne des wissenschaftlichen Arbeitens und Schreibens betrachten die folgenden Beiträge:

Stefan Jörissen und David Loher betrachten in ihrem Beitrag »›Tod des Autors‹? Autorinnen- und Autorenschaft, Textualität, Verantwortung und Transparenz in Zeiten generativer KI« die Auswirkungen, die generative KI-Anwendungen auf schriftliche Arbeiten haben, die Studierende im Rahmen ihres Studiums verfassen. Ausgehend von der Diskussion, die auch an ihrer Hochschule dazu geführt wird, skizzieren die Autoren vier Bezugsdimensionen von wissenschaftlichen Arbeiten: Autorinnen- und Autorenschaft und Textualität als Ausdruck einer diskursiven Praxis sowie Verantwortung und Transparenz als Konstituenten wissenschaftlichen Handelns. Diese Dimensionen werden, so die These der Autoren, an Bedeutung gewinnen, während die reine »Textproduktion«, also das Hervorbringen wohlgeformter Formulierungen, als Ausdruck wissenschaftlichen Arbeitens an Bedeutung verlieren wird. Zum Abschluss zeigen die Autoren auf, welche konzeptionellen und handlungspraktischen Konsequenzen eine solche Entwicklung für Curricula und Unterricht an Hochschulen...

Erscheint lt. Verlag 2.9.2024
Verlagsort Freiburg
Sprache deutsch
Themenwelt Sozialwissenschaften Pädagogik Bildungstheorie
Schlagworte ChatGPT • Christian Kreidl • Digitale Lehre • digitale Technologien • generative Künstliche Intelligenz • Hochschuldidaktik • Hochschulentwicklung • Hochschulmanagement • KI • Künstliche Intelligenz in der Hochschullehre • Online-Lehre • Ullrich Dittler • Zukunft der Hochschullehre
ISBN-10 3-7910-6146-1 / 3791061461
ISBN-13 978-3-7910-6146-7 / 9783791061467
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