Planet Aqua (eBook)

Unser Zuhause im Universum neu denken
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
304 Seiten
Campus Verlag
978-3-593-45858-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Planet Aqua -  Jeremy Rifkin
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Zu lange haben wir Menschen eine dem Wesen unserer Existenz widersprechende Zivilisation und Infrastruktur aufgebaut, warnt der weltweit führende Ökonom und Vordenker Jeremy Rifkin. Denn jetzt rebelliert die Hydrosphäre unseres Planeten und ist dabei, unsere Spezies und unsere Mitgeschöpfe im Zuge des Klimawandels in ein Massensterben zu stürzen, während sie nach einem neuen Gleichgewicht sucht. Rifkin fordert uns auf, unseren Platz im Universum ganz neu zu definieren. Auf Basis solider Forschungsergebnisse nimmt er uns mit auf eine Reise in die Zukunft, auf der wir jeden Aspekt unseres Lebens überdenken müssen - wie wir mit der Natur umgehen, die Gesellschaft steuern, das Wirtschaftsleben konzipieren und uns in Zeit und Raum bewegen. Entscheidend ist, dass wir lernen, wie wir uns an die natürlichen Wasserkreisläufe anpassen können. »Eine dringend benötigte neue Dimension des Klimagesprächs und eine kluge Lektüre für Führungskräfte in der Wirtschaft, die unsere sich verändernde Welt steuern.« Paul Polman, ehemaliger CEO von Unilever, Business Leader, Klima- und Gleichstellungsaktivist »Eine völlig neue Geschichte über unser Heim im Universum, die hoffentlich die Art und Weise verändern wird, wie wir denken, handeln und zusammen mit unseren Mitgeschöpfen auf einem Wasserplaneten gedeihen.« Jane Goodall, Gründerin des Jane Goodall Instituts und UN-Friedensbotschafterin »Rifkins vorausschauendes Buch ist ein Wink an die Menschheit wie Gottes Weisung an Noah angesichts der katastrophalen Flut im Buch Genesis ... Eine prophetische Botschaft, die wir aufnehmen, reflektieren und umsetzen müssen.« Johan Rockström, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung »Nachdenklich stimmende und fesselnde Vision von der Zukunft der Menschheit, in deren Mittelpunkt das Wasser als Quelle des Lebens steht.« Sir Richard Branson, Gründer, The Virgin Group

Jeremy Rifkin ist einer der bekanntesten gesellschaftlichen Vordenker unserer Zeit. Er ist Mitglied des Executive Education Program der Wharton School, Berater mehrerer Staatsoberhäupter der Europäischen Union und Präsident der Foundation on Economic Trends in Bethesda, Maryland. Seine Bücher sind internationale, in 35 Sprachen übersetzte Bestseller und lösten weltweite Debatten zu den großen gesellschaftlichen und ökonomischen Fragen aus, siehe zum Beispiel »Das Ende der Arbeit« und »Access« und »Die Null-Grenzkosten-Gesellschaft«. 2019 erschien »Der globale Green New Deal«, 2022 sein Buch »Das Zeitalter der Resilienz«.

Jeremy Rifkin ist einer der bekanntesten gesellschaftlichen Vordenker unserer Zeit. Er ist Mitglied des Executive Education Program der Wharton School, Berater mehrerer Staatsoberhäupter der Europäischen Union und Präsident der Foundation on Economic Trends in Bethesda, Maryland. Seine Bücher sind internationale, in 35 Sprachen übersetzte Bestseller und lösten weltweite Debatten zu den großen gesellschaftlichen und ökonomischen Fragen aus, siehe zum Beispiel »Das Ende der Arbeit« und »Access« und »Die Null-Grenzkosten-Gesellschaft«. 2019 erschien »Der globale Green New Deal«, 2022 sein Buch »Das Zeitalter der Resilienz«.

Einleitung


Stellen Sie sich vor, die Menschheit würde eines Morgens aufwachen und feststellen, dass sich die Welt so fremd anfühlt, als wären wir auf einen anderen Planeten gebeamt worden, weil sich die Eckpfeiler unseres Daseins in Luft aufgelöst haben und wir uns unserer Situation hilflos ausgeliefert fühlen. Dieses erschreckende Szenario ist schon heute Wirklichkeit. Nichts von dem, was wir über unsere Heimat im Universum zu wissen glaubten, scheint mehr wahr zu sein. Die vertrauten Grundlagen, die uns ein Gefühl der Zugehörigkeit und Richtung vermittelt haben, haben sich quasi über Nacht in Luft aufgelöst, und wir fühlen uns wie Asylsuchende im eigenen Land. Jeder von uns ist auf ganz eigene Weise verunsichert und wir wissen nicht mehr, wo wir Trost finden und was wir tun sollen.

Was ist geschehen, dass wir uns auf unserem Heimatplaneten wie Fremde fühlen? So ungern wir das hören: Während der sechs Jahrtausende dessen, was wir als »Zivilisation« bezeichnen, haben wir uns vollkommen falsche Vorstellungen von unserer Existenz und unseren Lebensgrundlagen gemacht. Vereinfacht ausgedrückt haben wir Menschen gerade im Westen geglaubt, dass wir auf einer »Mutter Erde« leben, einem üppig grünen und unerschütterlichen Fundament, auf dem wir fest stehen und das wir unser Zuhause im Weltall nennen. Dieses Heimatgefühl wurde zum ersten Mal am 7. Dezember 1972 erschüttert.

Auf ihrem Weg zum Mond machten die Astronauten von Apollo 17 einen Schnappschuss von der Erde aus 29.400 Kilometern Entfernung. Das Foto zeigt eine blaue Kugel im Sonnenlicht und veränderte unsere gesamte Wahrnehmung von unserem Zuhause. Das Grün der Erde erwies sich als eine dünne Haut auf einem Wasserplaneten, der mit seinen zahlreichen Blauschattierungen in unserem Sonnensystem und vielleicht sogar im gesamten Universum einzigartig ist. Am 24. August 2021 prägte die Europäische Raumfahrtagentur ESA daher den Namen »Planet Aqua«. Die amerikanische National Aeronautics and Space Administration (NASA) stimmt zu und erklärt auf ihrer Website: »Wenn man unsere Erde aus dem Weltraum betrachtet, ist es offensichtlich, dass wir auf einem Wasserplaneten leben.«

Dieser Wasserplanet ist in letzter Zeit Gesprächsstoff an Esstischen genauso wie in Kommunen, Regierungen, Industrie und Zivilgesellschaft. Das liegt daran, dass die Hydrosphäre der Erde inzwischen auf eine Weise außer Rand und Band gerät, wie wir es noch vor wenigen Jahren für unmöglich gehalten hätten, und uns damit zum Abgrund des sechsten Massensterbens bringt. Die Wissenschaft erklärt uns, dass in den kommenden achtzig Jahren – die Lebensspanne der heute Geborenen – mehr als die Hälfte der heute lebenden Arten aussterben könnte.1 Diese Arten bevölkern den Planeten zum Teil schon seit vielen Jahrmillionen.

Unser Klima erwärmt sich durch die Freisetzung der Treibhausgase Kohlendioxid, Methan und Stickoxid in die Atmosphäre. Das hat auch Einfluss auf die Hydrosphäre: Mit jedem Grad Celsius der Erderwärmung verdunstet das Wasser aus dem Boden und dem Meer schneller in die Atmosphäre, die Wasserkonzentration in den Wolken steigt um 7 Prozent, und die Folge sind extremere Wetterereignisse – im Winter tiefere Temperaturen mit starken atmosphärischen Strömungen und Schneefällen, im Frühjahr gewaltige Überschwemmungen, im Sommer anhaltende Dürren, tödliche Hitzewellen und Feuersbrünste, und im Herbst katastrophale Wirbelstürme, die die Ökosysteme heimsuchen, das Leben von Menschen und unseren Mitlebewesen gefährden und gewaltige Schäden in der Infrastruktur anrichten.2

Ein Überblick über den bisher entstandenen Schaden muss unvollständig bleiben. Die Bilanz ist gleichwohl ernüchternd, doch wir müssen ihr ins Auge sehen, um uns aus unserer Leugnung, Gleichgültigkeit oder, schlimmer noch, Verzweiflung herauszureißen.

  • Aktuell sind 2,6 Milliarden Menschen von starkem oder extremem Wassermangel betroffen. Bis 2040 werden es insgesamt 5,4 Milliarden Menschen in 59 Ländern sein – mehr als die Hälfte der prognostizierten Weltbevölkerung.3

  • Aufgrund des Wassermangels könnte 2050 die Ernährung von 3,5 Milliarden Menschen gefährdet sein; heute sind es 1,5 Milliarden.4

  • In den vergangenen zehn Jahren ist die Zahl der durch Wasserknappheit verursachten Konflikte und Kriege weltweit um 270 Prozent gestiegen.5

  • Eine Milliarde Menschen lebt in Ländern, die nicht über die Mittel verfügen, um sich an neue Umweltbedrohungen anpassen zu können; so entstehen bis 2050 Bedingungen für die Klimamigration und Massenflucht ganzer Populationen.6

  • Überschwemmungen sind seit 1990 zur häufigsten Naturkatastrophe geworden und machen heute 42 Prozent aus. Besonders betroffen ist China, wo 2010 wegen Hochwasser und Schlammlawinen 15,2 Millionen Menschen evakuiert werden mussten. Auch in Europa haben Überschwemmungen an Häufigkeit und Ausmaß zugenommen und machen aktuell rund 35 Prozent der Naturkatastrophen auf dem Kontinent aus, Tendenz steigend.7

  • Dürren, Hitzewellen und gewaltige Waldbrände breiten sich auf allen Kontinenten aus, wo sie Ökosysteme vernichten und Infrastruktureinrichtungen zerstören.

  • Im Spätfrühjahr 2022 waren 32 Prozent der Vereinigten Staaten (ohne Alaska und Hawaii) von »starker bis extremer Trockenheit« betroffen.8 Im Jahr 2023 lebten 1,84 Milliarden Menschen – fast ein Viertel der Menschheit – in von schwerer Dürre betroffenen Ländern, 85 Prozent davon in Ländern mit mittleren oder unteren Einkommen.9

  • In weiten Teilen der Welt werden Rekordtemperaturen von 43 bis 50 Grad Celsius erreicht. Am 9. Juli 2023 kletterte das Thermometer im Death Valley auf 54 Grad Celsius und blieb damit nur knapp unter der höchsten jemals auf der Erde gemessenen Temperatur.10 Aus der Antarktis wurde während einer außergewöhnlichen Hitzewelle im April 2020 ein Rekord von 18,3 Grad Celsius gemeldet. Die Jahre von 2015 bis 2021 waren die wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen11 und im Juli 2023 erlebte der Planet die heißesten drei Tage in Folge, die je gemessen wurden.12

  • In den ersten neun Monaten des Jahres 2023 wurden in den Vereinigten Staaten durch 44.011 Brände 9.478 Quadratkilometer Land zerstört.13 Diese Feuersbrünste wurden noch weit in den Schatten gestellt von der Brandkatastrophe in Kanada vom Mai und Juni 2023, die innerhalb von nur sechs Wochen 185.000 Quadratkilometer boreale Nadelwälder zerstörte.14 In diesen Wäldern sind 12 Prozent des von Landökosystemen gebundenen Kohlenstoffs gespeichert; würde dieser durch Brände freigesetzt, entspräche dies der Menge, die durch die Verbrennung von fossilen Brennstoffen in 36 Jahren freigesetzt würde.15

  • Der Rauch der kanadischen Waldbrände beeinträchtigte auch in weiten Teilen der Vereinigten Staaten die Luftqualität; in New York färbte sich der Himmel orange und die Behörden sprachen von der schlechtesten Luftqualität der Welt. Dort sowie in Chicago, Washington, D.C., und anderen Großstädten des Landes wurde die Bevölkerung aufgerufen, zu Hause zu bleiben.

  • In neunzehn Nationen sind mindestens 10 Prozent der Bevölkerung vom Anstieg des Meeresspiegels betroffen. In den kommenden drei Jahrzehnten werden nicht nur die tiefliegenden Küstenregionen von China, Bangladesch, Indien, Vietnam, Indonesien und Thailand den Anstieg zu spüren bekommen, sondern auch Metropolregionen wie Alexandria in Ägypten, Den Haag in den Niederlanden oder Osaka in Japan.16

  • Bis 2050 werden 4,7 Milliarden Menschen in Ländern leben, die großen oder extremen Umweltgefahren ausgesetzt sind – knapp 50 Prozent der prognostizierten Weltbevölkerung.17

    ...

Erscheint lt. Verlag 4.9.2024
Übersetzer Jürgen Neubauer
Verlagsort Frankfurt am Main
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Politik / Gesellschaft
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Schlagworte Dürre • High-Tech-Agrarkultur • Hydrosphäre • Infrastruktur • Kanalbau • Klimawandel • Migration • Ökonomie • Ökosystem • Resilienz • Trinkwasser • Überschwemmung • Wasserkreislauf • Wasserkrise
ISBN-10 3-593-45858-6 / 3593458586
ISBN-13 978-3-593-45858-8 / 9783593458588
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