Engagement in der Informationswissenschaft

Mit dieser Festschrift ehren Freundinnen und Freunde, Kolleginnen und Kollegen sowie Weggefährtinnen und Weggefährten aus Wissenschaft und Praxis Prof. Dr. Ursula Georgy anlässlich ihres Eintritts in den Ruhestand. Diese Publikation ist mehr als eine Festschrift im klassischen Sinn, bei welcher der Fokus normalerweise auf neueren wissenschaftlichen Erkenntnissen aus dem Arbeitskontext der Beitragenden liegt. Knapp die Hälfte der Beiträge in der vorliegenden Festschrift folgt diesem Konzept. Die weiteren Beiträge thematisieren persönliche Erfahrungen und Erlebnisse der Autorinnen und Autoren mit Ursula Georgy bzw. nehmen Bezug auf ihre Aktivitäten in und außerhalb der Hochschule. So ist es das Ziel dieser Publikation, auch zu illustrieren, in welchen Kontexten Ursula Georgy aktiv war und wie Menschen, die Ursula Georgy im Laufe der Jahre getroffen und begleitet hat, dies wahrgenommen haben.
Als Chemikerin war Ursula Georgy eine Quereinsteigerin in die Bibliotheks- und Informationswissenschaft. Sie begann mit klassischen Datenbankrecherchen und deren Vermittlung. Ein neues Themenfeld erarbeitete sie sich mit grundlegenden Marketingthemen im Informationsbereich. Dies war eine ideale Grundlage für die Denomination ihrer Professur an der FH / TH Köln. Qualitätsmanagement und Weiterbildung, aber auch Innovationsforschung bis zum aktuellen Trendthema ChatGPT sind Themen, mit denen sie sich beschäftigte. Mit ihrem Blick über den Tellerrand ist es ihr dabei stets hervorragend gelungen, Konzepte und Methoden aus dem Non-Profit-Marketing auf das Berufsfeld zu übertragen. Zu diesen Themen gehören beispielsweise Crowdsourcing, Emotion Marketing, Multi-Channel-Marketing, Smart-City-Strategien und Trendanalyse.
Gefördert wurde diese Interessenvielfalt nicht zuletzt durch zahlreiche Ämter und Aktivitäten in der akademischen Selbstverwaltung, Verbandsgremien und darüber hinaus: Ursula Georgy war Studiengangsleiterin, Dekanin, Vizepräsidentin der FH Köln und Leiterin des Zentrum für Bibliotheks- und Informationswissenschaftliche Weiterbildung (ZBIW), aber auch Vorsitzende der Konferenz der informations- und bibliothekswissenschaftlichen Ausbildungs- und Studiengänge (KIBA) sowie Mitglied des wissenschaftlichen Beirats von ZB MED – um nur einige der von ihr wahrgenommene Aufgaben zu nennen. Außerdem war Ursula Georgy in der Aus-, Fort- und Weiterbildung auch auf internationalem Parkett aktiv – im Auftrag des Goethe-Instituts oder der TH Köln.
In wissenschaftlicher Hinsicht hat Ursula Georgy auf dem Gebiet des Marketings in Bibliotheken Maßstäbe gesetzt. Ein Blick in die Liste ihrer Veröffentlichungen zeigt, welche Vielfalt an Themenstellungen sie bearbeitet hat. Als ihre Hauptwerke sind das Lehrbuch zu Datenbanken in der Chemie „Von CA bis CAS online“ und das „Praxishandbuch Bibliotheks- und Informationsmarketing“ zu nennen.
Der Schreibstil Ursula Georgys spiegelt ihre Persönlichkeit wider: Wach, stringent und stets mit einem Blick auf die Praxistauglichkeit der gefundenen Ergebnisse – vorbildlich für eine Hochschullehrerin an einer Hochschule für angewandte Wissenschaften, der der Wissenstransfer in die Praxis und der Kontakt mit Praktikern und Praktikerinnen besonders wichtig war.
Wir freuen uns, mit dieser Festschrift unsere Kollegin und Freundin zu würdigen. Die thematische Vielfalt der eingegangenen Beiträge hat uns beeindruckt und erfreut. Gleichzeitig zeigt sie aus unserer Sicht, dass es den Autorinnen und Autoren durchaus ein persönliches Anliegen war, ihre Verbundenheit und Wertschätzung zu dieser Kollegin und Freundin auszudrücken.
Die vorliegenden Beiträge sind alphabetisch nach den Nachnamen der Autorinnen und Autoren gereiht. Alle Beiträge stehen solitär – selbst wenn es inhaltliche Bezüge zwischen den Beiträgen gibt, so wurden diese nicht explizit hergestellt, da die einzelnen Autorinnen und Autoren weder voneinander wussten noch wissen konnten, was von anderen thematisiert wurde.
Verschiedene Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter von Ursula Georgy konnten keinen Beitrag zur Festschrift leisten, haben sich aber in eine Tabula Gratulatoria eingetragen, die diese Festschrift ergänzt.