Einsteiger-Guide -

Einsteiger-Guide (eBook)

Unternehmerischen Klimaschutz verstehen & managen

GREEN.WORKS (Herausgeber)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
158 Seiten
dfv (Verlag)
978-3-86641-519-5 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
99,00 inkl. MwSt
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Lernen Sie, warum Klimaschutz für Unternehmen nun erfolgsentscheidend ist und wie Sie die grüne Transformation erfolgreich managen können. Denn die Dekarbonisierung kann genauso wenig ignoriert werden wie die Digitalisierung.

SO STARTEN SIE IN DEN UNTERNEHMERISCHEN KLIMASCHUTZ


Als zu Beginn des neuen Jahrtausends immer mehr Unternehmen bemerkten, dass sie mit ihren Geschäften im Internet präsent sein sollten, schufen sie Abteilungen, die eine Website oder einen Online-Shop aufsetzten. Weitgehend losgelöst vom Rest des Unternehmens arbeiteten diese Spezialistinnen und Spezialisten vor sich hin. Außerhalb ihrer Abteilung wirkte sich ihre Arbeit kaum aus. Und für den Start war dieser Ansatz sicherlich nicht verkehrt. Doch die Geschäftsführungen bemerkten immer stärker, dass das Internet nicht nur ein weiterer Absatzkanal ist, sondern Märkte und Geschäftsmodelle komplett verändert. Es reichte nicht mehr, eine Abteilung für das Digitale zu haben, das Digitale musste in allen Abteilungen verankert und mitgedacht werden.

Mit dem Klimaschutz und der Nachhaltigkeit verhält es sich ganz ähnlich. Beides verändert die Art und Weise, wie wir wirtschaften. Die fossilen Ressourcen werden notwendigerweise verknappt, die Unternehmen müssen andere Wege für ihre Geschäfte finden.

Bei den Vorreitern durchdringen Klimaschutz und Nachhaltigkeit schon jetzt alle Geschäftsbereiche – von der Geschäftsführung bis zum Betriebsrat, von der Produktentwicklung bis zum Verkauf, von der Produktion bis zum Recycling, vom Recruiting bis zur betrieblichen Altersvorsorge. →

Nur wenn Klimaschutz entlang aller Prozesse mitgedacht wird, entfaltet er sein volles Potenzial.

Woran Nachhaltigkeit in Unternehmen scheitert

Nachhaltigkeit ist für Unternehmen eine große Herausforderung, aber auch eine Chance. Das ist ein weiteres Ergebnis der bereits erwähnten Oracle-Umfrage.28 Demnach halten 92 Prozent der befragten Führungskräfte Nachhaltigkeit für den Erfolg ihrer Organisation für entscheidend. Als wichtigste Vorteile nennen sie die Stärkung der Marke, die Gewinnung neuer Kunden und die Steigerung der Produktivität. Zugleich sagten 88 Prozent der Befragten, dass sie bei der Umsetzung von ESG-Initiativen vor hohen Hürden stehen. Zu den größten Problemen zählen sie das Einholen von ESG-Metriken bei Partnern und Drittanbietern, Schwierigkeiten beim Messen der Fortschritte und zeitaufwendige manuelle Berichtsprozesse. Außerdem lenken laut 94 Prozent der Führungskräfte menschliche Vorurteile und Emotionen oft vom tatsächlichen Ziel ab.

Fünf erste Schritte im Klimaschutz

01

Legen Sie konkrete Verantwortliche für Nachhaltigkeit und Klimaschutz fest und etablieren Sie ein Klimamanagement

02

Definieren Sie die Systemgrenzen Ihres Unternehmens

03

Erstellen Sie Ihre Klimabilanz mithilfe bewährter Standards oder Dienstleister

04

Leiten Sie aus den dokumentierten Ergebnissen konkrete Ziele und Maßnahmen ab

05

Nehmen Sie die Beschäftigten mit

VERANTWORTUNG IN DER GESCHÄFTSLEITUNG VERANKERN


Ein Thema mit dieser strategischen Relevanz ist in Unternehmen, die es damit ernst meinen, in der Geschäftsführung verankert. Sie stößt das Vorhaben an, entscheidet über die notwendigen Strukturen, stellt die erforderlichen Ressourcen bereit und gewährleistet, dass der Klimaschutz umgesetzt wird. Wenn das Vorhaben auf dem Weg ist und Zielkonflikte entstehen, entscheidet die Geschäftsführung, wie es weitergeht. Neben der praktischen Bedeutung der Verantwortung der Geschäftsführung für den Klimaschutz kann die Symbolkraft dieser Entscheidung gar nicht überschätzt werden. Wenn die Geschäftsführung sich den Klimaschutz auf die Fahnen schreibt, unterstreicht das intern wie extern die Ernsthaftigkeit des Vorhabens.

ORGANISATORISCHE STRUKTUREN SCHAFFEN


Für den Klimaschutz verantwortlich zu sein, bedeutet nicht, dass die Geschäftsführung ihn auch operativ begleitet. Dafür können ein/e oder mehrere Klimaschutzbeauftragte benannt werden. Sie koordinieren die Klimaschutzbemühungen des Unternehmens, dokumentieren die Projekte, Fortschritte und Probleme, vermitteln Wissen, sorgen für Austausch, geben Impulse und bereiten übergreifende Entscheidungen vor. Außerdem stehen sie als Ansprechstelle den Geschäftsbereichen und der Geschäftsführung zum Thema zur Verfügung. Die Koordinierung des Klimaschutzes kann in einer Stabsstelle der Geschäftsführung angesiedelt werden. Das ist aber kein Muss. In manchen Unternehmen bietet es sich an, Kolleginnen und Kollegen zu betrauen, die mit den Themen Energie- und Ressourceneffizienz in besonderer Weise vertraut sind. In anderen gibt es Menschen, die sich im Projektmanagement besonders hervorgetan haben und denen Klimaschutz ein Anliegen ist. Hier kommt es auf die Gegebenheiten vor Ort an.

Dass der Klimaschutz zentral koordiniert wird, bedeutet jedoch ausdrücklich nicht, dass diese Personen allein für die Umsetzung zuständig sind. Klimaschutz im Unternehmen ist ein Gemeinschaftsprojekt und kann nur gelingen, wenn sämtliche Bereiche beteiligt sind. Daraus folgt, dass die Verantwortung in die Bereiche delegiert wird und dort Zuständige bestimmt werden. Sie müssen sich an ihren Ergebnissen messen lassen.

Dafür können KPIs festgelegt werden. Umweltmanagementsysteme können beim Aufbau einer funktionierenden Struktur im Unternehmen helfen. Beim Eco-Management and Audit Scheme (EMAS) der Europäischen Union wird die korrekte Implementierung sogar von einem externen Gutachter geprüft.

DATEN, ABLÄUFE UND ENTSCHEIDUNGEN


Ohne saubere Prozesse läuft beim Klimaschutz nichts. Tatsächlich kann unternehmerischer Klimaschutz sogar dazu führen, dass Unternehmen als Nebeneffekt ihre Prozesse optimieren und die Datenverfügbarkeit verbessern. Denn Energie- und Ressourcenverbrauch müssen präzise dokumentiert werden. Das wiederum kann sich auf das Kerngeschäft positiv auswirken. Der Grundsatz „What gets measured, gets managed“ entfaltet seine Wirkung. Wenn Sie die Grundlagen für den unternehmerischen Klimaschutz legen, beschäftigen Sie sich auch damit, welche Daten Sie benötigen, wo und in welcher Form diese vorliegen und wie die Daten zusammengeführt, aufbereitet und verfügbar gemacht werden. Wenn Sie das nicht selbst machen wollen, können Dienstleister auch hier unterstützen. Sie bieten zum Teil Software an, die eine sehr granulare Aufbereitung von Daten ermöglicht, sodass z.B. entlang von Wertschöpfungsketten sichtbar wird, wo wie viele Emissionen entstehen.

Die Überlegungen zu den Daten gehen Hand in Hand mit der Festlegung von Abläufen und der Frage, wer im Unternehmen welche Entscheidungen trifft. Auch dabei können ein Umweltmanagementsystem oder externe Experten helfen.

WESENTLICHKEITSANALYSE


Der Klimaschutz ist ein weites Feld und vor allem eng verknüpft mit vielen anderen Fragen der Nachhaltigkeit: Wo fängt man also am besten an? Die Treibhausgasbilanz und die darin enthaltenen größten Emissionsposten geben darauf eine wichtige Antwort. Ein anderes Instrument ist die Wesentlichkeits- oder Materialitätsanalyse.

Damit betrachten Sie das Unternehmen in seinem Kontext: Welche Interessengruppen gibt es und welche Ansprüche haben diese an das Unternehmen? Welche externen Faktoren könnten das Ergebnis der Geschäftstätigkeit, der Nachhaltigkeit und der Klimaschutzbemühungen beeinflussen?

In eine Wesentlichkeitsanalyse beziehen Sie die Interessengruppen mit ihren Perspektiven ein. Diese erforschen Sie mithilfe von Methoden wie Workshops oder Befragungen. Bei der Gestaltung des Vorgehens sind Sie frei. Eine formal festgelegte Herangehensweise gibt es nicht.

Die Liste der potenziellen Anspruchsgruppen reicht von den eigenen Beschäftigten über die Gesellschafter und Geldgeber bis zu Kunden und Zulieferbetrieben, NGOs, Gewerkschaften und den Kommunen der Unternehmensstandorte. So lernen Sie Ihr Unternehmen noch mal anders kennen. Die Wesentlichkeitsanalyse hilft Ihnen nicht nur, Ansprüche zu erkennen. Sie erfahren auch, was die Akteure im Umfeld beim Klimaschutz planen. Was machen die Zulieferer selbst? Wie sehr können Sie als Unternehmen von deren Klimaschutzbemühungen profitieren? Wie kann man den Klimaschutz gemeinsam anpacken? Was tun die Kommunen? Welche Bedürfnisse haben die Beschäftigten? Wo gibt es Zielkonflikte? Außerdem können Sie mehr darüber erfahren, wie der Klimawandel die Zukunftsfähigkeit Ihres Unternehmens beeinflusst – zum Beispiel, wenn Landwirte berichten, wie sich veränderte Anbaubedingungen auf die Verfügbarkeit bestimmter Lebensmittel auswirken.

Die Relevanz der Themen wird mit Punkten bewertet. Achten Sie intern darauf, dass Sie bei der Bewertung der Relevanz die unterschiedlichen Abteilungen des Unternehmens einbinden. Denn nicht jedes Thema wird von jeder Abteilung als gleich bedeutsam eingeschätzt werden. Die Ergebnisse tragen Sie dann in eine Wesentlichkeitsmatrix ein. Sie enthält auf der X-Achse die Auswirkungen auf den Unternehmenserfolg und auf der Y-Achse die Relevanz für die Stakeholder. So sehen Sie, worauf es bei der Umsetzung Ihres Vorhabens besonders ankommt.

Eine Wesentlichkeitsanalyse zeigt Ihnen auf, über welche Hebel Ihr Unternehmen beim...

Erscheint lt. Verlag 4.6.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
ISBN-10 3-86641-519-2 / 3866415192
ISBN-13 978-3-86641-519-5 / 9783866415195
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