In unserer Demokratie gilt es, immer wieder neue Brücken zu bauen. Die zivilgesellschaftlichen Potenziale mögen gedeutet, reflektiert und als sozio-politische Basis der Demokratie gestärkt werden. Das vorliegende Werk knüpft an das bürgerschaftliche Verhalten der Menschen an. Es widmet sich der Ebene der lokalen Orte, der Gelegenheiten zum zwischenmenschlichen Austausch, zum Diskurs und zur Auseinandersetzung.

Ich danke allen, die an diesem Werk mitgeschrieben haben! Meine Anfragen an die Autoren und Autorinnen hatten eine unglaublich positive Resonanz. In diesem Flow ist das Buch entstanden. Es ist das Ergebnis des Sachverstandes, des Engagements sowie der Freude und Inspiration aller, die sich beteiligt haben.

Ebenfalls möchte ich allen danken, die dieses Werk unterstützt haben: Der Hochschule Coburg, der Fakultät Soziale Arbeit, dem Beltz Juventa-Verlag und der Bundeszentrale für politische Bildung. Und ich danke vor allem meinen Praxispartnern in der Region: dem Landkreis Kronach, der Stadt Kronach, der Volkshochschule Kreis Kronach – insbesondere der Leiterin Annegret Kestler – sowie dem Bayerischen Volkshochschulverband. Ein großer Dank geht an Professor Dr. Klaus Meisel, der mir von Anfang dabei zur Seite stand, mein Buchkonzept zu diskutieren, zu reflektieren und die Besonderheiten der Volkshochschulen zu berücksichtigen. Ich danke der Studentin Alexandra Roggatz für ihre tatkräftige Unterstützung, für das zuverlässige Gegenlesen und Formatieren aller Beiträge und Abbildungen sowie für das Erstellen der Gesamtdatei. Und ich danke unserer Lektorin Svenja Dilger, die immer konstruktiv mit allen Herausforderungen umging.

Das Buch möge zum Handeln, zum Lehren und zum Forschen motivieren. Es bietet wissenschaftlich fundierte Anregungen dazu, wie Demokratie und ihre erforderliche zwischenmenschliche Kultur erlernt werden können. Es fokussiert insbesondere ländliche Räume und die Möglichkeiten von Volkshochschulen, die eine ganz besondere Anschlusskraft aufweisen. Aber auch für städtische Räume und weitere Bildungsträger bieten einige Beiträge im Sammelband relevante und weiterführende Informationen.

Derzeit scheinen die westlichen Demokratien zerbrechlich zu sein. Außergewöhnliche Krisen wie Klimawandel, Corona-Pandemie, Flüchtlings- und Migrationsgeschehen, Kriege in und außerhalb Europas setzen unsere Demokratie unter Druck. Diese Entwicklungen verunsichern viele Bürgerinnen und Bürger. Viele Probleme lassen sich jedoch nicht von den Nationalstaaten lösen. Beruhigend ist, dass nach wie vor die demokratische Mitte dominiert. Völlig überraschend fanden Anfang des Jahres 2024 zahlreiche Demonstrationen statt, um für die Demokratie wichtige Zeichen zu setzen. Weitere Versuche werden unternommen, um diesen Stand zu festigen und auszubauen. Die Aufmerksamkeit des Buches richtet sich an ein Fachpublikum, das zusammen mit Bürgerinnen und Bürgern sowie mit Gemeinschaften vor Ort auf der Ebene des zivilen Geschehens dabei mitwirkt. Entwickelt und durchgeführt werden sollen demokratisch orientierte Bildungs- und Kulturformen, die es ermöglichen, sich konstruktiv und werteorientiert zu bewegen. Die Verbindung mit unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung dient dazu, sich mit Freude und Zuversicht mit anderen Menschen auseinanderzusetzen. Damit unsere Demokratie auch weiterhin gut gelingt, erscheint zudem die Wachsamkeit des demokratischen Rechtsstaates sehr bedeutsam zu sein.

„Nichts leuchtet heller als die Demokratie!“ Dies sagte der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bereits am 13. Februar 2022 in seiner Rede, die er anlässlich seiner Wiederwahl bei der 17. Bundesversammlung in Berlin hielt. Er appellierte an ein friedliches Neben- und Miteinander der Länder und der Menschen. Dabei möge gegenseitiger Respekt gepflegt werden und demokratische Werte einen hohen Stellenwert einnehmen. Wie aber sieht dies konkret aus? Wie erlernen erwachsene Menschen respektvolle, demokratische Kompetenzen? Welche Aufgaben haben die Volkshochschulen als Organisationen, bei denen sich Erwachsene semesterweise weiterbilden können? Gibt es demokratisch motivierte Erwachsenenbildung, gerade in ländlichen Lebensräumen, die dünner besiedelt sind als städtische Zonen und andere raumspezifische Besonderheiten aufweisen? Welche Bedeutung haben Gruppensettings, wöchentliche Kurse und Spezialveranstaltungen?

Demokratielernen ist wichtiger denn je. Rassismus, autoritäres und nationalistisches Machtstreben führen häufig zu Unterdrückung, Ausgrenzung und Gewalt. Daher möge die Auseinandersetzung mit Demokratielernen im ländlichen Raum, ein reflektiertes Verständnis für Inklusion und der Fokus auf die Möglichkeiten einer ländlich gelegenen Volkshochschule Hinweise dafür liefern, wie es gehen kann, Demokratie als „Civic Culture“ zu verbreiten und zu leben.