Politische Literatur unserer Zeit (eBook)

eine kritische Betrachtung v. Michael Mansion

(Autor)

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2024
352 Seiten
BoD - Books on Demand (Verlag)
978-3-7597-6393-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Politische Literatur unserer Zeit - Michael Mansion
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Politische Literatur unserer Zeit im Diskurs, eine kritische Betrachtung von Michael Mansion

Michael Mansion, geboren am 28.05.1943 in Weißenfels (Sachsen Anhalt). Seit 1945 im Saarland ansässig und aufgewachsen. Ausbildung zum Zahntechniker und in diesem Beruf bis 1991 tätig. Ab 1992/93 Wechsel in den Kulturbereich einer stadtnahen Einrichtung als Geschäftsführer. In den letzten Jahren hauptsächliche Beschäftigung mit gesellschaftlichen und sozialkritischen Themen und Entwürfen vor dem Hintergrund einer als Staatskrise definierten Entwicklung. Michael Mansion lebt im Saarland in der Gemeinde Wallerfangen.

Widerworte / Warum mit Phrasen Schluss sein muss.


v. Alexander Kissler

Der Autor spricht im Vorwort von einer „Bestimmung des Denkens“, welches sich verbaler Unterwerfung bedient und sei es auch nur, dass von einem Mut die Rede ist, „man selbst“ sein zu sollen und dabei natürlich so wie alle anderen.

Parallel hierzu gibt es ein Interregnum von entleerten Begriffen, die sich zwar noch finden, aber sie verkommen zu Platzhaltern, zu verbalem Treibsand, zu Phrasen, welche Inhalte nur noch simulieren.

Was nach individueller Sorge klingt, wird zum kollektiven Herrschaftsinstrument. Die Politik als das natürliche Habitat der Phrase.

Bislang klare Begriffe werden durch inflationären Gebrauch vom zuvor bezeichneten Ausnahmetatbestand zum Regelfall und betreiben damit ihre Entwertung.

Moralisierender Dauergebrauch und strategische Instrumentalisierung, sind die Grundlage der monologisierenden Verlautbarungen, die das Risiko der Widerrede bereits eliminiert haben.

Demokratische Unmöglichkeit – so der Autor – werde so zur Normalität.

Eine öffentlich-mediale Redeweise treibe die Implosion der Begriffe im Gleichklang voran, während sich ein öffentlich wacher Geist verabschiedet hat.

Eine Diffamierung des Dagegenseins (Sonnemann), verhindert einen Staat, als für die menschliche Freiheit in Funktion befindlich.

Der „einmütige Beschluss“ lässt das deutsche Herz schwellen, wenn es im Konsenswahn

„Große Koalitionen“ betreibt und wäre doch gut beraten, die Befreiung des Wortes aus der Phrase zu betreiben.

Ob der Heimatbegriff mit dem Verschwinden der gewerkschaftseigenen Immobiliengesellschaft „Neue Heimat“ seine Wertigkeit verlor, ist eine eher scherzhafte Frage des Autors, aber er ist sich zugleich sicher, dass man mehrere Heimaten so wenig haben kann, wie ein Baum mehrere Wurzeln und dies selbst dann, wenn der gerade amtierende Bundespräsident das mit Hinweis auf die vielen Migranten zu glauben scheint, die ihm diese Theorie wohl eher nicht bestätigen werden.

Zugehörigkeiten können entstehen oder eine bewusste Abkehr von dieser Möglichkeit.

Es mag dann verwundern, wenn in Deutschland geborene Türken nach einigen Jahrzehnten ihr Herz für die Türkei und ihren amtierenden Despoten entdecken.

Die Grünen werden vermutlich sagen, dass wir dann für die Integration mehr Geld in die Hand nehmen müssen.

Was aber, wenn es sich bei den „Heimattreuen“ bereits um Millionäre handelt?

Heimat als Wohlfühl-Oase einer produktiven Diskursgemeinschaft, deren Ort erst noch zu (er-)schaffen wäre.

Viele multiple Identitäten auf dem Weg in die multiethnische, gewaltfreie und religionsoffene Gesellschaft, in der wir vermutlich keine Stärkeren mehr treffen werden, sondern nur noch gleich Schwache, die aus diesem Traum mit uns unsanft erwachen werden oder halt auch nicht mehr.

Der heimatlose Mensch als billigste Beute ökonomischer und politischer Manipulationsversuche.

Wenn unter dem Projekttitel „Heymat in Berlin“, hybride europäisch-muslimische Identitätsmodelle untersucht werden, ist das hölzerne Eisen nicht weit,- so der Autor.

Die Heimat als ein „Offenes Meer der Freiheit“, ist eine Verheißung, auf der man einen Staat nicht bauen kann.

Vielfalt als Identität wirkt ein wenig verwirrend, wenn nicht so ganz klar ist, auf welchen buntbewegten Pfaden aus dem Sein ein Sollen werden kann ( Kissler).

Was geht da eigentlich über Bord, wenn umstandslos behauptet werden kann, unsere Identität heiße Vielfalt und diese sei ein unbedingt unterstützenswertes Projekt?

Höchst gegenständlich wird die Debatte dort, wo sich Asylbewerber durch einige „bunte“ Identitäten mogeln und dabei zwischen 20- und 70 000 € ergaunern (Kissler).

Ihre wahre Identität konnte bis heute nicht festgestellt werden.

Auch der Attentäter vom Breitscheidplatz hatte 14 verschiedene Identitäten genutzt.

Das Vielfalt-Konzept der sog. „Offenen Gesellschaft“ hat weitreichende praktische Folgen, wenn „Grenzenlose Solidarität“ statt „Tödliche Abschottung“ gefordert wird.

Vielfalt und Solidarität verbinden sich dabei zu einem humanitaristischen Hadrianswall, welcher, wie der aus der Wirtschaftssoziologie entlehnte Begriff von Diversity, nahezu unüberwindbar angelegt ist.

Ein „zu viel“ an Diversity darf es nicht geben, dafür aber eine „Charta der Vielfalt“,ins Leben gerufen von vier Unternehmen der Bundesregierung bzw. der Beauftragten für Migration, Flüchtlinge und Integration und dies natürlich unabhängig von Geschlecht, geschlechtlicher Identität (ja---aufgepasst!), Nationalität, ethnischer Herkunft, Religion, Weltanschuung, Behinderung, Alter, sowie sexueller Orientierung.

Das ruft Orientierungshilfen für die Medien auf den Plan, weil niemand mehr sagen und wissen kann, ob er sich als Herkunftsdeutscher oder als Inlandsgeborener zu bezeichnen hat und antidiskriminierend unterwegs ist.

Nach neuester Lesart bedeutet Islamismus übrigens keine Gleichsetzung mehr mit Terrorismus, Gewaltbereitschaft oder Extremismus.

Islamist zu sein bedeutet, islamistischer Gesinnung zu sein, was alleine nicht verboten ist, sondern nur in Verbindung mit strafbaren Handlungen.

Dahinter stehen die „Neuen Deutschen Medienmacher“ (NDM), ein bundesweiter Zusammenschluss von Medienschaffenden aus unterschiedlichen Ländern.

Es gibt jetzt also einen legalen Islamismus ebenso, wie nichtweiße Weiße, die so mächtig sind, als ob sie weiß wären und deshalb nicht weiß genannt werden dürfen.

„Diese Neuen Deutschen Medienmacher*innen engagieren sich gegen Hassrede im Netz und betreiben einen Onlineknotenpunkt für geflüchtete Menschen in Deutschland mit der Expertendatenbank „Vielfaltfinder“, auf der rund 450 Expert*innen – allesamt mit Migrationshintergrund – zugange sind“.

Ja, was kann einer Stadt - was kann einem Land besseres passieren?

Diversität als großer Gewin n für die Staatsverschuldung, nachträglich befeuert von Fr.

Monika Grütters (CDU).

Vielfalt als antinazistische Schutzimpfung oder auch als Ausdruck eines sadomasochistischen Kulturverständnisses.

Vielfalt und Wandel im Verständnis der Bertelsmann-Stiftung, im Sinne einer entwicklungsfähigen Gesellschaft an die Adresse der ewiggestrigen Zweifler, ist einer der medialen

„Kernkompetenzen“ für die „Neue Wahrnehmung“ vom fortschrittlichen Denken.

Die Rede von der „Offenen Gesellschaft“ - so der Autor, hat immer einen utopischen Überschuss, eine romantische Sehnsucht.

Im Umfeld der Wirklichkeiten sind die Dinge komplizierter.

Eine offene Gesellschaft wäre eine selbstkritisch-zivilgesellschaftliche, in der die Institutionen von den Bürgern kontrolliert werden.

Eine schrankenlose Offenheit untergräbt dagegen die Rechtsnormen mit einem Durcheinander der Religionen, Kulturen, Sprachen, sowie unterschiedlichen Rechts und Wertvorstellungen.

Sie bedeutet zugleich Gegensätzlichkeit, Bindungslosigkeit, Vereinzelung und ein verlorenes Wir-Gefühl.

Sie ist keine soziale Klammer, sondern das exakte Gegenteil (Kirschhofer-Bozenhardt).

Es wurde viel in die Kanzlerin hineininterpretiert, aber die Dinge liegen wohl ganz einfach, denn sie brachte, wie Alexander Kissler meint, das protestantische Pathos der Pfarrerstochter mit. Viel mehr ist es wohl auch nicht.

Währenddessen wollen die Philosophen Michael Hardt und Antonio Negri „die Kirchen der Linken räumen, ihre Türen verrammeln und sie niederbrennen“, während die SPD im Bundestagswahlkampf von 2013 ein neues Wir-Gefühl entdecken wollte.

Aber wer ist eigentlich der Verwalter dieses Gefühls und um welches Ziel geht es? Merkels

„Wir schaffen das“ umfängt ein Hauch von Spät-Romantik und eher weniger ein moralischer Rigorismus.

Der Beschwörungscharakter einer Beschwörungstreue tritt zutage, welche im Lande der ewigen Täter hymnisch erlebt wird.

Ein Schuft, wer dagegen zu sein wagt, während die vornehmlich jungen einwandernden Männer zu Zensoren einer Bewertung Deutschlands werden.

Deutschland als Land der Hoffnung! Welche Erlösung!

Welche „Ich-Erhöhung“, die als „Wir Appell“ daher kommt und die Deutschen endlich von der Geschichte freispricht.

Erleichterte Einreise und erschwerte Abschiebung, während Italien und Griechenland in die Überforderung taumeln, da längst klar sein muss, dass sich der Rest Europas nicht an einem „fairen“ Verteilungssystem beteiligen wird.

Dieses fände ohnehin keine Entsprechung, weil der konkurrenzlos attraktive deutsche Sozialstaat wie ein Staubsauger wirkt.

Zugleich gerierte sich die Kanzlerin als eine von Sachzwängen getriebene, zum Spielball schicksalhafter Geschehnisse, die man nicht beeinflussen kann.

Deutschland braucht die „Flüchtlinge“, um es mit sich selbst auszuhalten. Das...

Erscheint lt. Verlag 6.6.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung Vergleichende Politikwissenschaften
Schlagworte Diskurskritik • Gesellschaftskritik • Politik • Politische Analyse • Zeitgeistkritik
ISBN-10 3-7597-6393-6 / 3759763936
ISBN-13 978-3-7597-6393-8 / 9783759763938
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