Aeryn Gillern -  Walter Weinberg

Aeryn Gillern (eBook)

Was geschah wirklich? War es Mord?
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
223 Seiten
neobooks Self-Publishing (Verlag)
978-3-7565-7476-6 (ISBN)
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Trotz Eiseskälte rannte der Amerikaner Aeryn panisch und nackt durch Wien und verschwand spurlos! Was passierte in der Herrensauna, aus der Aeryn völlig unbekleidet auf die Straße flüchtete? Als die Polizisten von Aeryns Homosexualität erfuhren, behaupteten sie, er hätte spontanen Selbstmord verübt, weil Schwule psychisch labil wären! Dass es keine Leiche gab und alles gegen einen Selbstmord sprach, war der Polizei egal. Die Mutter des Vermissten reiste aus den USA nach Wien, um der Polizei entgegenzutreten! Zeugen eines Vorfalles in der Herrensauna weigern sich auszusagen. Warum? Die Ermittler erfinden einen Augenzeugen, der nie existierte. Wozu? Wer war Aeryn wirklich? Hatte er ein Geheimnis, von dem niemand wusste?

Walter Weinberg, geboren in Oberösterreich, verbrachte seine Kindheit am Bauernhof der Familie und kam mit zehn Jahren ins Klosterinternat. Wegen seiner Kreativität wechselte er in die Grafik-Design-Schule nach Linz. Nach einem kurzen Intermezzo als Schauspieler lebt und arbeitet er heute als Stadtführer, Fotograf, Autor und Grafiker in Wien. Mit sensibler Wahrnehmung schreibt Walter Weinberg über seine Erlebnisse und erzählt wahre Geschichten ohne Tabus.

Was ist mit Aeryn passiert?



Aeryns Mutter Kathryn erhielt am 31. Oktober 2007 überraschend einen Anruf von Aeryns Arbeitgeber, er wäre ohne sich krank zu melden, bereits mehrere Tage nicht zur Arbeit erschienen. Das passe absolut nicht zu Aeryns Charakter, waren sich Kathryn und der Anrufer aus Österreich einig. Telefonisch war Aeryn seit Tagen nicht zu erreichen, obwohl sein Handy klingelte. Er ging einfach nicht ran! Irgendwann ertönte nur noch Aeryns Mailbox ...

Seine Mutter hatte verzweifelt versucht Aeryn zu erreichen: „Anfangs dachte ich noch: „Oh Aeryn, was machst Du, wo bist Du nur?“, und dass es irgendwie ein Missverständnis gab. Diese Gedanken hatte ich für eine halbe Stunde. Sobald ich meinen jüngeren Sohn Rahman erblickte, sagte mir eine innere Stimme, dass es sich doch nicht um eine Fehlkommunikation handelte. Aeryn war gegangen! Ich habe versucht, optimistisch zu bleiben, aber ich fühlte mich auf einmal leer. Ich habe Aeryn einfach nicht mehr gespürt! Ich habe versucht, dagegen anzukämpfen. Meine Gedanken wanderten zwischen meinem Ich als Polizistin und dem anderen Ich als Mutter hin und her, aber die Polizistin in mir erinnerte mich daran, dass er seit zwei Tagen verschwunden war, und dass es nicht gut enden würde!“ Kathryn ließ alles liegen und stehen und reiste unverzüglich von ihrem Zuhause im US-Bundesstaat New York nach Wien. Die quälende Ungewissheit während des langen Fluges war kaum zu ertragen! Es war bereits der vierte Tag nach Aeryns Verschwinden, als sie in Wien ankam. Kathryn hatte vor, mit der lokalen Polizei des Staates Österreich, dem US-Außenministerium und anderen internationalen Behörden bestmöglich zusammenzuarbeiten. Kurz gesagt, mit jedem, der ihr helfen konnte, ihren Sohn zu finden. Sie selbst war pensionierte Polizistin und ging davon aus, dass in einem europäischen Staat professionelle Ermittlungen durchgeführt werden.

Bereits am dritten Tag nachdem Aeryn nicht zur Arbeit in der UNO-City Wien erschienen war, versuchten seine Vorgesetzten, Vereinte-Nationen-Beamte, eine Vermisstenanzeige einzureichen, aber leider ohne Erfolg!

Mittlerweile war auch Aeryns Partner Pasi aus der Schweiz eingetroffen und versuchte zusammen mit Aeryns Nachbar Umberto aus dem Geschoss über Aeryns Wohnung eine Vermisstenanzeige bei der Polizei aufzugeben. Zweimal waren die beiden bei der Polizei, weil sie beim ersten Mal abgewiesen wurden. Die Polizei wusste mittlerweile, dass Aeryn homosexuell war, weil sie seinen Partner nach der Verwandtschaft gefragt hatten. Die Polizei äußerte gegenüber Aeryns Partner Pasi ungeniert homophobe Bemerkungen! Die Polizei nahm weiterhin keine Vermisstenanzeige auf und verweigerte vorerst auch jegliche Ermittlung.Kathryn traf sich unmittelbar nach ihrer Ankunft mit den Vorgesetzten und Kollegen ihres Sohnes in der UNO-City Wien. Dort erfuhr sie, dass die österreichischen Behörden nicht an Ermittlungen interessiert waren! Kathryn wandte sich voller Hoffnung an die US-Botschaft im 9. Wiener Bezirk. Zu ihrer Enttäuschung teilte man ihr mit, dass ihr, einer verzweifelten Mutter, sogar das US-Außenministerium jegliche Unterstützung verweigere!

Erst auf Druck des österreichischen Außenministeriums, bei dem die UNO-Vorgesetzten intervenierten, wurde der Fall schließlich doch von der Wiener Polizei aufgenommen, die diesen im Schnellverfahren zügig abschließen wollte!

Zusammen mit Aeryns Freund Pasi traf die Mutter vor Aeryns Wohnung zum ersten Mal persönlich auf die ermittelnden Beamten. Erst jetzt erfuhr die Mutter, dass ihr Sohn zuletzt in einer Herrensauna gesehen wurde. Der Mutter wurde berichtet, dass bereits Befragungen in der betreffenden Sauna durchgeführt wurden. Angeblich wollte die Polizei dort erfahren, ob dem Personal ungewöhnliche Ereignisse am betreffenden Abend bekannt wären, an dem Aeryn zum letzten Mal die Herrensauna besuchte. Die Polizei teilte Kathryn mit, Aeryn wäre angeblich nach einer körperlichen Auseinandersetzung nackt an der Kasse der Sauna vorbei und weiter durch das Eingangstor auf die Straße gerannt. Kathryn war zutiefst bestürzt, als sie zum ersten Mal hörte, was die Polizei herausgefunden hatte! Sie konnte das Gesagte überhaupt nicht fassen und vor allem nicht glauben! Sie fiel aus allen Wolken und dachte, sie würde all das Schlimme nur träumen. Es könne doch nur ein Albtraum sein, aus dem sie bald erwachen werde!

Der Polizist sprach weiter: „Zuvor gab es einen Raufhandel in der Garderobe, bei der eine Person verletzt wurde und ins Krankenhaus gebracht wurde!“ Nein!, dachte Kathryn, das war nicht ihr Sohn, der damit gemeint ist! Die Beamten gingen der Mutter gegenüber ins Detail bezüglich ihrer Ermittlungen und berichteten, Aeryn wäre um 18:50 nackt aus der Sauna gerannt. Diese Zeitangabe kam Pasi von Anfang an seltsam vor. Pasi blickte in sein Handy, womit sich schnell herausstellte, dass diese Zeitangabe falsch sein musste! Aeryns letzte SMS schrieb er um 19:27 und zwar an Pasi. Aeryn schrieb, dass er gerade 10 Minuten mit einer Freundin namens Arnisa telefoniert habe und bald nach Hause fahren werde und Pasi bald zurückrufe! Die Beamten wurden ungehalten und unterstellten Pasi, auf seinem Handy eine falsche Zeit eingestellt zu haben!

Aeryn sei nackt zum Donaukanal gelaufen und wurde dort von einem Zeugen im Wasser treibend gesehen. Sofort wurden Taucher angefordert, die im Wasser des Donaukanals nach Aeryn gesucht hätten. Kathryn schossen die Tränen in die Augen. Das kann niemals passiert sein. Nicht mit Aeryn!

Bevor die Polizisten die Untersuchung von Aeryns Wohnung abschlossen, sahen sie noch unter dem Bett nach und rückten das Sofa zur Seite. Eine Vermisstenanzeige konnte Aeryns Mutter noch immer nicht aufgeben, da sich die Wiener Polizei bei US-Staatsbürgern als nicht zuständig erklärte. Die Beamten verabschiedeten sich und ließen Aeryns Mutter und Pasi unverrichteter Dinge zurück in der Wohnung des Vermissten.

Die Wiener Polizei ließ Aeryns Habseligkeiten erst drei Tage nach seinem Verschwinden aus der Herrensauna, in der der Vorfall stattgefunden hatte, abholen. Die Ermittler hatten es nicht eilig und ließen Aeryns Kleidung sowie seinen Rucksack eine Woche lang im Büro liegen, bevor sie alles durchsuchten. In Aeryns Rucksack befanden sich seine Kreditkarten, Handy und sein Reisepass. In Aeryns Jackentasche fanden die Polizisten einen aktuellen HIV-Test.

Am nächsten Tag klingelte Kathryns Handy. Ein aufgebrachter Sicherheitsbeamter der UNO rief Kathryn an, um ihr mitzuteilen, sie müsse so schnell wie möglich auf die Polizei-Dienststelle kommen, weil Aeryns Vermisstenfall trotz widersprüchlicher Angaben noch heute abgeschlossen werden soll! Kathryn wurde ins verrauchte Büro der ihr bereits vom Vortag bekannten Ermittler gebracht, wo sie herablassend behandelt wurde, als wäre sie selbst eine Verbrecherin! Die Beamten waren verärgert über Kathryns unerwartetem Erscheinen, das den Abschluss der Ermittlungen wohl verzögern werde. Sie bekam kaum Luft im Raum wegen des Zigarettenrauches und wurde mit beleidigendem Tonfall gefragt, ob sie stolz darauf wäre, dass ihr Sohn Mister Gay Austria war. Die nächste Frage schockierte Kathryn und brachte sie endgültig zur Verzweiflung: „Sind Sie stolz darauf, dass Ihr Sohn ein Arschficker war?“ Kathryn verstand die Welt nicht mehr und brach in Tränen aus!

Die Polizei präsentierte der verzweifelten Mutter sogleich die Lösung des Falles: Aeryn geriet in eine Auseinandersetzung in der “Schwulensauna” und rannte nackt Richtung Donaukanal. Aeryn war HIV positiv und hätte sich deswegen spontan mittels Sprung in den Kanal umgebracht! Sie nannten die Todesursache daher einen „spontanen Selbstmord“. Die Beamten erklärten der Mutter, dass Schwule allgemein sehr instabil wären und es ständig zu diesen spontanen Selbstmorden von Homosexuellen komme. Die Polizei teilte Kathryn zum zweiten Mal mit, dass Taucher vor Ort am Donaukanal im Wasser nach Aeryn gesucht hätten. Die Feuerwehr hätte sogar den Kanal ausgebaggert und mit einem Boot das Wasser abgesucht. Sogar eine Hundeeinheit wurde angeblich hinzugezogen. Die Polizei behauptete, dass sie um 20:23 Uhr mittels Notruf die Feuerwehr verständigt und um 20:50 Uhr den Einsatz beendet hatten! Die Durchsuchung des Donaukanals konnte in 27 Minuten erledigt werden. Erst nach Jahren gab die Wiener Polizei zu, dass dieser Einsatz nie stattgefunden hatte und keine Taucher im Wasser nach Aeryn gesucht hatten!

Die österreichische Polizei änderte ihre Angaben zu den Ermittlungen mehrmals und leugnete die Anwesenheit von Zeugen, obwohl bei der Polizei nur einen Tag nach Aeryns Verschwinden ein Anruf einging: Ein junges Paar meldete, einen nackten Mann panisch durch die Stadt laufen gesehen zu haben!

Aeryns jüngerer Bruder Rahman traf am 9. November aus den USA in Wien ein, um seine Mutter auf der Suche nach Antworten bezüglich des Verschwindens seines Bruders zu unterstützen.

Als die Polizei schließlich gegenüber der Presse eine Erklärung abgab, nannte sie Aeryn einen „emotional unausgeglichenen schwulen Mann“! Auf die Frage eines Reporters, warum sich die österreichische Polizei zunächst weigerte, den Fall zu untersuchen, antworteten die Beamten, es wäre nicht ihre Pflicht, das Verschwinden von Nichtstaatsangehörigen zu untersuchen. Deshalb lehnten sie es ab, Gäste der Schwulensauna oder Freunde des Vermissten zu befragen. Dass erst auf Druck der Vereinten Nationen und des österreichischen Außenministeriums Ermittlungen eingeleitet wurden, wurde nicht erwähnt!

Die Fakten zeigen Gegenteiliges: Aeryn war alles andere als der verzweifelte, potenziell selbstmörderische jungen Mann, als den ihn die Polizei in den Medien darstellen wollte. Aeryn hatte...

Erscheint lt. Verlag 25.3.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
ISBN-10 3-7565-7476-8 / 3756574768
ISBN-13 978-3-7565-7476-6 / 9783756574766
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