Trotzdem sprechen
Ullstein (Verlag)
978-3-550-20304-6 (ISBN)
Lese- und Medienproben
Spätestens seit dem 7. Oktober, dem Hamas-Massaker in Israel und der folgenden Bombardierung Gazas sowie der daraus resultierenden humanitären Katastrophe, finden Menschen in allen Teilen der deutschen Gesellschaft sich wieder in einer neuen Isolation oder gar Angst. Es häufen sich offene Briefe, Veranstaltungsabsagen und Begriffsstreitereien in einem Ton der Endgültigkeit. Langgehegte Allianzen werden gelöst, Gespräche versiegen. Die trennende Macht der Differenzen basiert nicht zuletzt auf der realen Erfahrung von Antisemitismus und Rassismus. Wer davon profitiert, sind die Rechtspopulisten. Diejenigen, die der liberalen, wertebasierten Gesprächskultur ebenso den Garaus machen möchten wie unserer Demokratie insgesamt.
Welchen Mut, welche Kraft und Toleranz für Ambiguität und Streit können wir, müssen wir gar, aufwenden, um die Logik der Verhärtung auf der Seite derer, die unsere Welt zu einer besseren machen möchten, zu stoppen? Die hier versammelten Autor:innen halten am Austausch fest, so schwierig er sein mag. Nachdenklich, mit unverstelltem Schmerz und ungebrochenem Willen zum wechselseitigen Abwägen sprechen sie trotzdem miteinander. Dieser Band ist die greifbarste Utopie unserer Tage.
Lena Gorelik, geboren 1981 in St. Petersburg, kam 1992 mit ihrer russisch-jüdischen Familie nach Baden Württemberg. Sie veröffentlichte bisher die Romane Meine weißen Nächte und Hochzeit in Jerusalem (nominiert für den deutschen Buchpreis 2007) sowie Verliebt in Sankt Petersburg, ein witzig-persönliches Reisebuch über ihre Geburtsstadt Sankt Petersburg. Lena Gorelik lebt mit Familie und Hund in München.
Miryam Schellbach ist Programmleiterin des Claassen Verlags. Ihre Literaturkritiken erschienen in der FAZ, der SZ und der Zeit, sie war Jurorin des Leipziger Buchpreises, des Wortmeldungen Literaturpreises sowie des Edit Essaypreises.
Sandra Hetzl (*1980) übersetzt, schreibt und kuratiert Literaturveranstaltungen. Zuletzt erschien die von ihr mitherausgegebene Anthologie „In der Zukunft schwelgen“ (transcript, 2022) mit literarischen Essays über Würde und Gerechtigkeit aus Nahost und Nordafrika, sowie – in ihrer und Kerstin Wilschs Übersetzung – der Sammelband „Gedichte aus Guantanamo“ (Matthes & Seitz, 2022). Zudem hat Hetzl hat Erzähl- und Lyrikbände und Sachbücher von Rasha Abbas, Kadhem Khanjar, Aref Hamza, Bushra al-Maktari, Aboud Saeed, Assaf Alassaf und Raif Badawi aus dem Arabischen übersetzt, sowie über 25 Theaterstücke. Sie ist die Gründerin des Agenturkollektivs teneleven.org und des Literaturfestivals Downtown Spandau Medina.
Nazih Musharbash, geboren 1946 in Amman/Jordanien, er verbrachte seine Schulzeit bis zum Abitur in Bethlehem und Beit Jala (Palästina) im Internat der Evangelisch-Lutherischen Schulen. Er lebt seit 1965 in Deutschland. Er studierte und unterrichtete Chemie und Biologie und war bis zu seiner Pensionierung Realschulrektor. Jahrelang war er bei der Bezirksregierung als Fortbildungsbeauftragter und Koordinator für Schulentwicklung und Evaluation. Er war seit 1986 als Kommunalpolitiker für 34 Jahre im Stadtrat und 25 Jahre in Kreistag des Landkreises Osnabrück. Von Februar 1997 bis März 1998 zog er als Nachrücker in den Niedersächsischen Landtag als Mitglied der SPD Fraktion. 2008 gründete er mit weiteren 30 Personen die Regionalgruppe Osnabrück der Deutsch-Palästinensischen Gesellschaft, zu deren Präsident er 2018 gewählt wurde. Musharbash bereist regelmäßig die Nahost-Länder und pflegt ein großes Netzwerk von an Frieden arbeitenden Menschen. Er lehnt Gewalt zur Bewältigung von politischen Problemen ab und setzt sich für den Einhalt des universalen Völkerrechts und der Menschenrechte ein.
Erscheinungsdatum | 19.04.2024 |
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Co-Autor | Fadi Abdelnour, Julia Alfandari, Asal Dardan, Carolin Emcke, Durs Grünbein, Hadija Haruna-Oelker, Sandra Hetzl, Meron Mendel, Nazih Musharbash, Kathrin Röggla, Per Leo, Joana Osman, Monika Rinck, Hannan Salamat, Sasha Marianna Salzmann, Nahed Samour, Paula-Irene Villa Braslavsky, Maryam Zaree, Michael Brenner |
Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Maße | 128 x 210 mm |
Gewicht | 328 g |
Einbandart | gebunden |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Geschichte / Politik ► Politik / Gesellschaft |
Sozialwissenschaften ► Politik / Verwaltung | |
Sozialwissenschaften ► Soziologie ► Makrosoziologie | |
Schlagworte | 7. Oktober • Debatte • Erinnerungskultur • Frieden • Gaza • Gazastreifen • Gesellschaft • HAMAS • Herkunft • Israel • Massaker • Meinungsaustausch • Naher Osten • Palästina • Pluralismus • Streit • Terrorismus • Verständigung • Zusammenhalt |
ISBN-10 | 3-550-20304-7 / 3550203047 |
ISBN-13 | 978-3-550-20304-6 / 9783550203046 |
Zustand | Neuware |
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