Die Wut in der Blechkiste und die Kunst zu überleben (eBook)

Erfahrungen eines PKW-Vielfahrers

(Autor)

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2024 | 1. Auflage
456 Seiten
tredition (Verlag)
978-3-384-12033-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Wut in der Blechkiste und die Kunst zu überleben -  Stefan Rumpf
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In dem Buch beschreibt der Autor seinen persönlichen Wandel vom Verkehrsrowdy zum vernünftigen Verkehrsteilnehmer. Neben Tipps und Anregungen erklärt er die ein oder andere Frage zu Verkehrsregeln, die sich der Leser vielleicht auch schon mal selbst gestellt hat. Er schreibt aus der Praxis für die Praxis. Ein Buch mit Aha-Effekt !

Stefan Rumpf ist ein ganz normaler Außendienstler, der seit fast 20 Jahren viel unterwegs ist. 'Die Wut in der Blechkiste' ist sein Erstlingswerk und man merkt, es ist ihm wichtig, Position zu beziehen, etwas zu ändern, Menschen zum Nachdenken zu bringen. Er ist 1969 in Dortmund geboren, verheiratet, hat zwei Kinder und wohnt in Lünen, nah am Kamener Kreuz, passend für jemanden, der ein Buch über die Verkehrssituation schreibt.

Stefan Rumpf ist ein ganz normaler Außendienstler, der seit fast 20 Jahren viel unterwegs ist. "Die Wut in der Blechkiste" ist sein Erstlingswerk und man merkt, es ist ihm wichtig, Position zu beziehen, etwas zu ändern, Menschen zum Nachdenken zu bringen. Er ist 1969 in Dortmund geboren, verheiratet, hat zwei Kinder und wohnt in Lünen, nah am Kamener Kreuz, passend für jemanden, der ein Buch über die Verkehrssituation schreibt.

Kapitel 2: Wie alles begann

Im Jahre 2000 ging es für mich beruflich in den Außendienst und ich bekam meinen ersten Firmenwagen.

Heute für mich etwas Selbstverständliches, damals etwas ganz Besonderes.

Keine Kosten für mich für Versicherung, Werkstatt, Sprit und auch noch private Nutzung war mit drin.

Zwar zahl ich über die 1% Regel doch ein wenig, allerdings kann man meiner Meinung nach günstiger kein Auto fahren.

Kleiner Steuertipp am Rande:

Wenn die berufliche Nutzung deutlich größer ist als die private, lohnt es sich ein Fahrtenbuch zu führen.

Einfach gesagt weist man dadurch nach, dass man mit den bezahlten 1% Privatnutzung zu viel bezahlt hat. Somit bekommt man Geld vom Finanzamt zurück. Ich persönlich habe das einige Jahre nicht gewusst, und echt Geld verschenkt.

Zurück zum ersten Firmenauto, ein VW Passat Variant mit 150 PS, jetzt keine Rakete, aber schon ganz ordentlich.

Und da der Sprit von der Firma bezahlt wurde, habe ich natürlich erstmal Gas gegeben.

Verkehrsregeln waren eher hinderlich und die Straßenverkehrsordnung ganz weit im Gehirn nach hinten geschoben. Jeder andere Verkehrsteilnehmer war lediglich ein Bremsklotz.

Kurz gesagt:

Ich bin gefahren wie ein Terminator (da komm ich später nochmal zu) ich, ich, ich und nur schnell ans Ziel kommen.

Einmal habe ich mir sogar mit einem Audi-Fahrer auf der A1 ein Rennen geliefert.

Die Autobahn war dreispurig und es herrschte recht viel Verkehr. Ich fuhr natürlich links und wollte schnell nach Hause.

Hinter mir tauchte dann plötzlich der Audi auf. Er fuhr zu dicht auf. Ich dachte, was will der Arsch denn in meinem Kofferraum?

Ich lies mich provozieren und fuhr schneller, er natürlich auch.

So schaukelte sich das rauf, bis ich bei 200 km/h angekommen war.

Es war unmöglich für mich bei dieser Geschwindigkeit nach rechts zu fahren, da die Lücken dort viel zu klein waren.

Ich war wie im Wahn! Irgendwann überholte mich der Audi Fahrer dann rechts, scherte vor mir wieder ein und nötigte mich zu bremsen. Die Schlacht war zu Ende, ich hatte verloren.

Gedacht hatte ich mir dabei nichts und mir war auch nicht klar, welchen Gefahren ich mich selbst und anderen

Verkehrsteilnehmern ausgesetzt hatte.

Aus heutiger Sicht ist es mir völlig unverständlich, wie ich mich da so verhalten konnte. Zum Glück ist nichts passiert.

Ärgerlich waren zwischendurch die regelmäßigen Tickets, die ich mir in dieser Zeit eingefangen hatte, hier mal 20 €, da mal 30 €, usw.

Irgendwann kam dann auch die erste missachtete rote Ampel (für mich war natürlich noch gelb, aber der Polizist sah das anders).

Ich hatte einen guten Grund schnell anzukommen. Ich war nämlich auf dem Weg ins Krankenhaus und wollte nicht zu spät kommen zur Geburt von Isabell. Aber auch das half nichts. 150 € und der erste Punkt. Meinen Führerschein durfte ich zum Glück behalten. Ja, so ging das munter weiter, zahlen und fröhlich sein, war die Devise.

Unachtsamkeit (beim Autofahren kann man ja so viele Dinge nebenbei machen) führten so zu kleineren Auffahrunfällen.

Blöd nur, dass jedes Mal der Arbeitgeber informiert wurde, weil beim Firmenwagen immer Polizei dabei sein muss.

Und dann kam es wie es kommen musste, mein erster selbst verschuldeter Unfall mit Totalschaden des Firmenwagens.

Ich war mal wieder abgelenkt.

Ich telefonierte mit meinem Kollegen im Innendienst (die Firma war also live dabei), zwar über eine Freisprecheinrichtung, aber trotzdem war ich einfach abgelenkt.

Ich stand an einer Kreuzung und wollte in eine Vorfahrtsstraße einfahren. Dabei übersah ich ein Fahrzeug und knallte dem mit voller Beschleunigung mitten in seine Fahrerseite.

Zum Glück gab es keine Personenschäden. Der Tag war trotzdem für mich gelaufen…

Selbstverständlich kam ich in der Firma an das „schwarze Brett der Schande“. Solche Geschichten sind ein gefundenes Fressen für die nächste Vertriebstagung und halten sich jahrelang.

„Solche Geschichten“ durften natürlich nicht öfter passieren, auch wenn Versicherungen das Finanzielle, damals ohne eine Selbstbeteiligung, für mich geregelt haben.

Einmal sah ich auf der Gegenfahrbahn ein lichterloh brennendes Fahrzeug stehen. Der Unfall war noch nicht so lange her, da noch keine Feuerwehr vor Ort war, nur die Polizei.

Aber dieses Bild von dem brennenden Auto, wo gerade noch alle gefahren sind, brannte sich in dem Moment in meine Pupillen ein. Ein grauenvoller Anblick, der keinen kalt lässt. Nach den Pupillen brannte sich dieses Bild bis heute auch in meinem Gehirn ein.

Durch solche Geschichten begann bei mir das Umdenken.

Zum einen war da der Gedanke an das hart verdiente Geld, welches durch die Blitzerei zusammenkam, zum anderen hätte das mit dem Totalschaden auch mit Personenschäden einhergehen können.

Mir kam der Gedanke an meine eigene Sicherheit, an meine Familie, an meine Kinder, die ich nicht zu Waisen machen wollte.

Wie gesagt, mein Umdenken begann da erst, es sollte noch so einiges passieren.

Einige Monate später, war ich mal wieder länger auf der A44 Richtung Kassel unterwegs, eine gut ausgebaute zweispurige Autobahn.

Wieder mal hatte ich einiges an Büroarbeit abzuarbeiten, während der Fahrt.

Damals dachte ich noch, wenn ich während der Fahrt durchgehend telefonierte, Kundentermine machte und Angebote verfolgte, würde ich mein Arbeitspensum besser schaffen und erfolgreicher sein.

Heute weiß ich, dass das totaler Blödsinn ist und nichts bringt. Und zusätzlich ist es supergefährlich.

Wenn ich durch einen Unfalltod auf der Straße sterbe, nutze ich meiner Firma gar nichts mehr und von meiner Familie ganz zu schweigen…

Also ich fuhr da so auf der A44. Völlig im Arbeitswahn, griff ich nach rechts auf den Beifahrersitz (dort hatte ich in einer Kunststoffbox meine Arbeitsunterlagen abgelegt) um eine Telefonnummer abzulesen.

Bei solchen „Arbeiten im Auto“ fuhr ich normalerweise immer rechts (immerhin) und klemmte mich hinter einen LKW, der mit 90 km/h fuhr, da fühlte ich mich sicherer.

Da ich allerdings gerade auf der linken Spur mit ca. 140 km/h unterwegs war, setzte ich den Blinker und wollte nach rechts die Fahrspur wechseln.

Im letzten Moment sah ich im Augenwinkel, dass neben mir ein anderer PKW fuhr.

Ich riss das Lenkrad zurück, um eine Kollision zu vermeiden. Natürlich übersteuerte ich, riss das Lenkrad wieder zur anderen Seite, um nicht die Mittelleitplanke zu touchieren.

So ging das mit immer kleineren Lenkradausschlägen, bis ich mich und mein Auto wieder gefangen und unter Kontrolle hatte.

Mein Herz schlug mir bis zum Hals! Ich zitterte am ganzen Körper und bekam kaum noch Luft!

Mir ging nur eins durch den Kopf. Du hättest sterben können! Du hättest sterben können!

Ich fuhr dann erstmal beim nächsten Parkplatz raus zum Durchatmen.

Was tust Du hier? Wofür?

Was ist der Sinn? Meine Gedanken hatten Kirmes…

Seit diesem Tag war zumindest diese “Nebentätigkeit“ beim Fahren vorbei.

Ich überlegte nun, was kann ich noch machen im Auto und was geht nicht mehr.

Auch dann machte ich immer noch viel zu viel nebenbei. Aber es war ein Schritt in die richtige Richtung.

Mit Verkehrsinseln habe ich auch so meine Erfahrung gemacht. Die tauchen einfach so auf.

Es war früh morgens im November, es regnete (Du merkst, ich suche Ausreden) und es war irgendwo in Wuppertal. Wenn ich genau wüsste wo, würde ich Dich warnen.

Gerade von der Autobahn abgefahren, war ich auf dem Weg zum ersten Kunden, in Gedanken und vielleicht auch nicht ganz hellwach.

Die Straßenführung machte eine Kuhle. Als ich wieder herausfuhr aus dieser Kuhle, knallte es plötzlich laut auf der linken Seite.

Ich wusste nicht was passiert war, merkte nur sofort, da war irgendwas im Weg. Der linke Vorderreifen war platt und eierte…ans Fahren war nicht mehr zu denken.

Ich dachte in dem Moment nicht an das Auto. Ich dachte nur daran, ob ich evtl. einen Menschen angefahren haben könnte…

Ich eierte an den Straßenrand, schaltete die Warnblinkanlage an und stieg aus.

Liegt da evtl. jemand auf der Straße, oder was war los?

Erleichtert stelle ich fest, es war nur eine Verkehrsinsel mit einem hohen Bordstein und einem Schild, rund blau, weißer Pfeil nach rechts unten.

Zeichen 2222

„Rechts vorbei“

Das Schild und die ganze Verkehrsinsel hatte ich wohl komplett übersehen.

Neben dem Ärger über mich selbst, den Gedanken daran was das alles an Zeit und Aufwand kostet, bis das Auto wieder fährt, dachte ich auch an das Brett der Schande. Zum Glück war es ja nur ein weiterer Blechschaden.

Kurz überlegte ich, wie doof doch der Verkehrsplaner gewesen sein muss, an diese Stelle, direkt nach der Kuhle, nicht einsehbar, direkt auf der Kuppe, so eine...

Erscheint lt. Verlag 16.1.2024
Verlagsort Ahrensburg
Sprache deutsch
Themenwelt Sozialwissenschaften Soziologie Spezielle Soziologien
Schlagworte Fahrschule • Respekt • Rücksicht • Straßenverkehr • Toleranz • Verantwortung • Verkehrssicherheit • Verständnis
ISBN-10 3-384-12033-7 / 3384120337
ISBN-13 978-3-384-12033-5 / 9783384120335
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