Eine Welt ohne Rassismus -  Justin Michael Williams,  Shelly Tygielski

Eine Welt ohne Rassismus (eBook)

Wie emotionale Heilung, Verbundenheit und Schattenarbeit die Gesellschaft verändern
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
336 Seiten
Arkana (Verlag)
978-3-641-31550-4 (ISBN)
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Der spirituelle Weg
Eine Welt ohne Rassismus, Hass und Diskriminierung - könnte das wirklich unsere Zukunft sein? Und wenn ja, was müsste jetzt geschehen, um dieses Ziel zu erreichen? Justin Michael Williams und Shelly Tygielski betrachten das Thema von einem neuen, visionären Standpunkt. Statt »Was sollen wir tun?« fragen sie: »Was haben wir getan, um den Rassismus zu besiegen?« Sie zeigen einen Weg auf, der rasche, tiefgreifende Veränderungen in unserer Gesellschaft möglich macht: Wenn wir jetzt anfangen, unsere Perspektive und unser Denken zu verändern, wenn wir beginnen Grenzen zu überwinden, Schatten auszuleuchten, in Verbindung zu gehen und lernen zu vergeben, kann Rassismus innerhalb einer Generation Vergangenheit werden.
Ein Buch, das das Bild einer vielfältigen, gleichberechtigten und inklusiven Welt entwirft, und uns Werkzeuge an die Hand gibt, um diese Vision Wirklichkeit werden zu lassen - damit unsere Nachkommen auf diese Ära als die Zeit zurückblicken können, in der wir beschlossen, den Rassismus zu beenden.

Justin Michael Williams setzt sich als Autor, Speaker und Musiker seit vielen Jahren für Vielfalt, Integration und Gleichberechtigung auf der ganzen Welt ein. Aufgewachsen mit Gang-Kriminalität und häuslicher Gewalt, hat er sich als Erwachsener dem Ziel verschrieben, allen Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft, Zugang zu den Informationen und mentalen Ressourcen zu verschaffen, die sie brauchen, um ihr Leben ändern zu können.

1

Aus der Zukunft heraus gestalten

Es dämmerte uns bereits vor einigen Jahren, dass beinahe jedes literarische Werk, dass wir über Rassismus gelesen hatten, die Annahme hatte: Es hört niemals auf. Oder bestenfalls wird daraus ein »lebenslanger Kampf«, wobei wir dafür vorbestimmt sind, die Aufgabe an die nächste Generation weiterzugeben, welche die übrig gebliebenen Aufgaben wiederum an die nächste gibt … und so weiter und so fort; sodass sich jede weitere Generation zu ihren Lebzeiten im Kampf gegen den Rassismus abstrampeln wird, bis ans Ende aller Zeiten.

Wir streiten gar nicht ab, dass der Kampf gegen den Rassismus eine lebensfüllende Aufgabe ist, aber wir glauben auch, dass es für uns – zusammen – möglich ist, den Rassismus innerhalb einer Generation zu beenden.

Wenn wir Sie dazu einladen, diese Vision der Zukunft bei sich zu verankern, dann stellen wir damit nicht all die Jahrhunderte der unglaublichen Anstrengungen in Abrede, die vom Anführer der Bürgerrechtsbewegung Dr. Martin Luther King Jr. bis zu dem Kongressabgeordneten John Lewis über Rosa Parks sowie Harriet Tubman und andere unternommen wurden, noch ignorieren wir die unzähligen bekannten und unbekannten Einzelschicksale jener Menschen, die für uns gelitten und sich geopfert haben, damit wir heute an diesem Punkt stehen. Ohne sie hätten wir nicht mal die Gelegenheit dazu bekommen, überhaupt die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dem Rassismus ein Ende zu setzen. Wir glauben in viererlei Art, dass wir zusammen auf ihrer Arbeit und ihren Träumen aufbauen können, in dem Versuch, die Fackel zu einer bestimmten Ziellinie zu tragen. Das gegenwärtige Engagement hin zu mehr Gleichheit, Inklusion und Diversität hat einen realen Impact – es verbessert und rettet Leben. Genauso ist es mit der aktuellen Arbeit und Forschung zu Rassismus sowie mit dem unermüdlichen Engagement, das seit Generationen von unseren Vorfahren geleistet wurde. Es sorgt für einen systematischen Wandel und bringt uns näher zusammen, und wir erkennen an, dass diese Dinge wichtig sind – enorm wichtig.

Aber während unserer Forschungsarbeit haben wir feststellen müssen, dass viele dieser Anstrengungen von einem Ausgangspunkt unternommen wurden, der automatisch davon ausgeht (entweder bewusst oder unbewusst), dass Rassismus wahrscheinlich niemals enden werde. Wir hingegen glauben, dass wir eine große Chance verpassen, wenn das unser Ausgangspunkt wäre, wenn das die Ebene wäre, von der aus wir unsere Bücher schreiben, unsere Podcasts zusammenstellen und unsere Bewegung für Aktivismus und sozialen Wandel antreiben – eine Chance, für die diese Generation ganz besonders prädestiniert ist. Wir möchten, dass Sie sich vorstellen, wie unsere Arbeit, eine bessere Welt zu erschaffen, aussehen würde, wenn wir sie in einen anderen Kontext betten würden: Was, wenn unsere Arbeit, dem Rassismus ein Ende zu setzen, nicht als »lebenslanger Kampf« betrachtet würde, sondern als gemeinsames Ziel, den Rassismus noch in dieser Generation zu beenden?

Damit wir uns diese Vision zu eigen machen können, müssen wir unsere Denkweise ändern, indem wir den grundlegenden Unterschied zwischen »aus den Einschränkungen der Vergangenheit und Gegenwart etwas zu erschaffen« (was wir normalerweise tun) und »auf den Möglichkeiten der Zukunft etwas zu erschaffen« verstehen. Sie können das ganze Leben damit verbringen, die Vergangenheit zu betrachten – Sie werden kein Ende finden. Sie können jeden Aspekt darüber lernen, warum sich die Vergangenheit so und nicht anders zugetragen hat, und dennoch nicht die Erkenntnis erlangen, die einen spürbaren Unterschied hinsichtlich der Zukunft mit sich bringt. Die Geschichte wiederholt sich häufig in vielen Formen, wie wir in der Welt beobachten können, gerade deshalb kann es auch hilfreich sein, sich die Vergangenheit anzuschauen.

Wir ignorieren in diesem Buch nicht das vergangene Leid oder die Erkenntnisse, die man aus ihr ziehen kann, aber was wir definitiv mit Ihnen teilen möchten, nachdem wir mit Tausenden Leuten aus aller Welt zusammengearbeitet haben, ist Folgendes: Aus der Zukunft heraus zu gestalten, ist die Methode, bei der die Art von Transformation stattfindet, die nötig ist, um den Rassismus zu beenden.

Um es klarzustellen: Dieses Buch will die Vergangenheit weder ignorieren noch verneinen, aber es reicht ein Blick in die Vergangenheit, um von ihr zu lernen und uns von ihr zu befreien, um sodann den Schritt zu gehen, aus der Zukunft heraus zu gestalten.

Wir können einfach keine neue Zukunft schaffen, wenn wir uns ständig umdrehen; wir können nicht nach vorn fahren, wenn wir den Blick auf den Rückspiegel geheftet haben. »Aus Einschränkungen heraus etwas zu gestalten«, sieht wie folgt aus: Wir stehen in der Mitte des Problems, während wir die Hände in die Luft werfen und fragen: »Wie sind wir nur da reingeraten?« Oder: »Bei all dem, was in der Welt passiert, was können wir als Einzelperson überhaupt tun, um es besser zu machen?« Kommt Ihnen das bekannt vor?

»Aus der Zukunft heraus etwas zu erschaffen«, lädt uns hingegen dazu ein, größere Fragen zu stellen. »Aus der Zukunft heraus zu gestalten«, fordert von uns zu fragen: »Wenn ich in der Zukunft bin und auf diesen gegenwärtigen Moment zurückblicke – dem Jetzt –, was habe ich hier und heute zu dem Ergebnis beigetragen, in dem ich mich jetzt befinde?« Die Illustration auf der folgenden Seite soll Ihnen das Konzept noch einmal veranschaulichen:

Innerhalb der Problemlösung stehen wir inmitten der Einschränkungen, die uns die Umstände auferlegen, und fragen uns: »Was sollte ich tun?« Doch aus der Zukunft heraus gestaltend, schauen wir aus der Perspektive einer erfüllten Zukunft zurück und fragen uns: »Was hätte ich heute tun müssen, damit es passiert?« Problemlösung beginnt mit Einschränkungen, denn sie beginnt mit den Umständen unseres derzeitigen Zustands und versucht dann, es besser zu machen. Aus der Zukunft heraus gestalten geht über all die Umstände hinaus, um insgesamt neue Möglichkeiten zu erschaffen. Auch wenn es nur wie eine kleine Nuance aussehen mag, im Ergebnis bringt es einen signifikanten Unterschied mit sich. Wenn Sie dieses Buch gelesen haben, werden Sie lernen, diese Perspektivverschiebung anzunehmen, sodass Sie sich ganz neu ausrichten, wenn es darum geht, Änderungen in jedem Teil Ihres Lebens vorzunehmen.

Wenn wir diese Unterscheidung vornehmen, müssen Sie verstehen, dass wir nicht unterstellen, Problemlösung sei falsch; oder es wäre sinnlos, auf die Probleme zu reagieren, die in unser aller Leben oder in der Welt gegenwärtig sind. Auch behaupten wir nicht, dass es weniger wert sei, als aus der Zukunft heraus zu gestalten. Wir brauchen beide Ansätze. Doch mussten wir während der Betrachtung unseres Lehrplans über die Beendigung des Rassismus feststellen, dass »aus der Zukunft heraus gestalten« nicht genug besprochen wird.

Sie werden feststellen, dass man dieselbe Frage in beide Modelle integrieren kann – sowohl das Problemlösungs-Modell als auch das Aus-der-Zukunft-Gestaltungs-Modell –, aber zwei völlig unterschiedliche Vorstellungen enthält. Aus der Zukunft heraus gestalten führt zu verschiedenen Lösungen, denn statt zu fragen, was möglich ist, richtet sich an uns die Frage: »Was muss passieren und wie müssen wir werden, um das, was unmöglich scheint, zu ermöglichen?« Oder wie es Autor Jim Selman, der eine große Rolle bei unserer Inspiration zu diesem Buch gespielt hat, so perfekt in Worte fasste: »Die Zukunft ist nichts als eine Möglichkeit in der Gegenwart.« Dem Rassismus ein Ende zu setzen, ist tatsächlich möglich. Um dorthin zu gelangen, müssen wir uns ins Zentrum der Möglichkeit der Umsetzung stellen und dies als Ausgangspunkt für alle unsere Tätigkeiten nehmen. Der einzige Weg, jemals eine Welt ohne Rassismus zu erschaffen, ist, für eine größere Zukunft einzustehen. Ansonsten machen wir immer nur das Beste aus den gegenwärtigen Möglichkeiten.

Um es klarzustellen: Rassismus ist nichts, was man beheben oder verbessern kann. Man setzt ihm ein Ende.

Von diesem »Ort der Möglichkeiten« aus haben wir das Fundament für das Buch gelegt und die erste Säule aufgestellt. Die Wissenschaft hat immer wieder nachweisen können, dass Zukunftsvisionen mehr als nur ein lustiger Zeitvertreib sind.2 Uns die Zukunft visuell vor Augen zu führen, unterstützt uns dabei, neue Entscheidungen zu treffen.3 Es bereitet uns für unterschiedliche Handlungen vor und hilft uns dabei, eine Wirklichkeit zu formen, die es wert ist, zu leben, und in der wir uns entfalten können. Zukunftsvisionen bauen sowohl unsere Ängste als auch Stress ab, weil wir etwas haben, auf das wir hinarbeiten können – statt unseren Fokus darauf zu legen, wovor wir weglaufen. Mit einer Zukunftsvision können wir uns endlich im Dienste einer größeren Sache zusammenfinden, denn der Unterschied besteht darin, dass wir jetzt für etwas kämpfen und nicht gegen etwas.

Hier einmal visuell veranschaulicht, wie der Kampf gegen etwas aussieht:

Und hier ist einmal grafisch dargestellt, wie der Kampf für eine Sache aussieht:

Bitte beachten Sie, dass wir uns im Kampf gegen eine Sache oft von anderen Menschen entfernen, denn unsere einzige Verbindung zueinander ist das...

Erscheint lt. Verlag 24.4.2024
Übersetzer René Stein
Sprache deutsch
Original-Titel How We Ended Racism
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Politik / Gesellschaft
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Schlagworte 2024 • Afrodeutsche • Alice Hasters • Antirassismus • Antisemitismus • Bin ich rassistisch • Black lives matter • Demokratie • Diskriminierung • Diversität • Diversity • eBooks • Gesellschaftskritik • Glaubenssätze • Grenzen überwinden • Heimat • Inklusion • Intoleranz • Kommunikation • Meditation • meditation buch • Miteinander reden • Neuerscheinung • pierrot raschdorff • Pluralismus • Rassismuskritisch denken • Reni Eddo-Lodge • Toleranz • Tupoka Ogette • Verbindung • Vergebung • Vorurteile • Was Weiße über Rassismus wissen sollten
ISBN-10 3-641-31550-6 / 3641315506
ISBN-13 978-3-641-31550-4 / 9783641315504
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