Agile Demokratie -  Juri Schnöller

Agile Demokratie (eBook)

Wie künstliche Intelligenz bessere Politik ermöglicht
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
220 Seiten
Murmann Publishers (Verlag)
978-3-86774-793-6 (ISBN)
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Künstliche Intelligenz hat in der Öffentlichkeit einen schweren Stand. Häufig zu hören: wahlweise übernehmen die großen Datenkraken oder gleich die Maschinen selbst die Macht. Mit der Folge: Die Demokratie erodiert. Wir müssen die KI vom Kopf auf die Füße stellen und ihre Vorteile nutzen lernen, sagt der Berliner Digitalisierungs- und Politikexperte Juri Schnöller. Dabei versucht er eine konstruktiv-progressive Perspektive einzunehmen. Das Buch bietet ein breites Spektrum von Fallbeispielen aus aller Welt, die zeigen, wie KI mit wenig Ressourcen eingesetzt werden kann, um die Demokratie zu stärken. Mit konkreten, umsetzbaren Empfehlungen, absolut praxisrelevant. Von der Kommunalpolitik bis zur großen Weltbühne. Ziel, so der Autor, ist eine agile Demokratie, die Potenziale, Chancen und Tools der KI nutzt, um besser und widerstandsfähiger zu werden. Hier steht erstmals sehr konkret, wie das praktisch umsetzbar ist.

Juri Schnöller ist einer der führenden digitalen Politikberater und Kampagnenexperten Deutschlands. Er berät mit seinem Unternehmen Cosmonauts & Kings zahlreiche führende SpitzenpolitikerInnen, Ministerien, Parteien, Unternehmen und Stiftungen und hat zuvor bereits in unterschiedlichen Positionen in den digitalen Kampagnen von Angela Merkel, Jean-Claude Juncker und Barack Obama arbeiten dürfen. Schnöller hat an der Zeppelin Universität und in Washington D.C. Public Management & Politikwissenschaften studiert und ist regelmäßiger Trainer für Workshops in Schwellen- und Entwicklungsländern in der ganzen Welt. 

Juri Schnöller ist einer der führenden digitalen Politikberater und Kampagnenexperten Deutschlands. Er berät mit seinem Unternehmen Cosmonauts & Kings zahlreiche führende SpitzenpolitikerInnen, Ministerien, Parteien, Unternehmen und Stiftungen und hat zuvor bereits in unterschiedlichen Positionen in den digitalen Kampagnen von Angela Merkel, Jean-Claude Juncker und Barack Obama arbeiten dürfen. Schnöller hat an der Zeppelin Universität und in Washington D.C. Public Management & Politikwissenschaften studiert und ist regelmäßiger Trainer für Workshops in Schwellen- und Entwicklungsländern in der ganzen Welt. 

Fangen wir so an: Wir fragen ChatGPT 4.0, wie sich die Demokratie in Deutschland entwickeln wird und welche Rolle die künstliche Intelligenz (ab jetzt KI) darin spielen wird – und das mal gut, mal böse.

Also:

Du entwirfst ein utopisches und ein dystopisches Szenario für die KI-Demokratie in Deutschland. Schreibe zu jedem Szenario einen imaginären Nachrichtenbeitrag und bringe darin die utopischen und dystopischen Zukunftsvorstellungen ein, wie du dir als KI diese vorstellst.

Innerhalb von Sekunden rattern die Zeilen bei ChatGPT:

Utopie

++ SPIEGEL EIL ++: »Deutschland als Vorreiter:
Ein Jahrzehnt der KI-Demokratie«

Berlin, April 2037 – Ein Jahrzehnt, nachdem Deutschland die KI fest ins demokratische und gesellschaftliche Gefüge integriert hat, zeigt sich das Land von einer Seite, die sowohl ökonomisch als auch sozial Maßstäbe setzt. »Mit KI haben wir eine gesellschaftliche Transformation vollzogen«, erklärt Bundeskanzlerin Aminata Touré bei den Feierlichkeiten zum Zehn-Jahres-Jubiläum der KI-gestützten Demokratie im Bundestag. Das Vorzeigeprojekt, das sogenannte »Bürger-Feedback-System«, ermöglicht eine direkte Einflussnahme der Bevölkerung auf die Politik – was die politische Arbeit in Deutschland grundlegend verändert. Aber auch abseits der politischen Bühne verbessert der KI-Einsatz das Leben in Deutschland.

Im Gesundheitswesen haben KI-gestützte Diagnosetools und personalisierte Behandlungspläne zu einer verbesserten Früherkennung und Behandlung von Krankheiten geführt. Im Bildungswesen, einst bekannt für veraltete Lehrpläne und angestaubte Overhead-Projektoren, sorgen jetzt KI-basierte Lernplattformen für individuell angepasste Lehrpläne, die den Lernerfolg deutlich steigern. Im Umweltschutz ermöglichen KI-Systeme zur Datenanalyse präzise Prognosen und effektives Ressourcenmanagement, wodurch Nachhaltigkeitsziele sogar übertroffen werden. Im öffentlichen Verkehr reduzieren intelligente Verkehrssysteme und autonomes Fahren Staus und verbessern die Effizienz im Nahverkehr.

Diese Entwicklungen illustrieren, warum Deutschland jetzt dank intensiver Anwendung von KI eine Vorreiterrolle in den G-20-Staaten einnimmt. »Unsere Vision einer KI-gestützten Gesellschaft hat sich bewahrheitet. Technologie hat uns geholfen, Barrieren abzubauen und ein neues Kapitel des sozialen Zusammenhalts und Wohlstands zu schreiben«, so Touré in ihrem Fazit. In dieser neuen Ära zeigt Deutschland der Welt, wie Innovation und Menschlichkeit gemeinsam eine bessere, gerechtere Zukunft für alle gestalten können.

Schöne Welt.

Dystopie

Reddit Subforum via VPN-Client:
»Deutschlands KI-Politik – aus Hoffnung wurde Furcht«

Berlin, Juni 2038 – In Deutschland wächst laut neuesten Echtzeitumfragen die Besorgnis über den zunehmenden Einfluss der KI auf die politischen Entscheidungsprozesse. Das »Automated Policy Making«-System (APM) von Meta, das ursprünglich zur Effizienzsteigerung in der Verwaltung eingeführt wurde, steht im Zentrum der Kritik. »Wir haben die Kontrolle über die Algorithmen abgegeben, und jetzt zahlen wir den Preis«, sagt Oppositionsführer Kevin Kühnert (SPD). Kühnert ist einer der wenigen Oppositionellen, die sich noch öffentlich äußern. Die Bürgerrechtsaktivistin Lara H. teilt eine erschütternde Geschichte: »Ich wurde letzte Woche von der Polizei angehalten, weil eine Überwachungs-KI meine Gesichtsausdrücke als ›potenziell subversiv‹ einstufte. Meine Teilnahme an einer Demonstration gegen die Regierung wurde als Beweis gegen mich verwendet. Unsere Freiheit wird Stück für Stück von der KI gefressen.«

Hintergrund ist, dass die Regierungspartei AfD bei ihrer unerwarteten Machtübernahme die KI-Technologien adaptiert hatte, die ursprünglich zur Stärkung der Demokratie gedacht waren, und sie nun als Waffe gegen eben diese umwandelt.

Prädiktive Polizeiarbeit gegen politische Aktivisten

Unter dem Deckmantel der nationalen Sicherheit hat die AfD prädiktive Polizeimodelle aus China eingeführt, die angeblich dazu dienen, zukünftige Verbrechen von gewalttätigen Migranten zu verhindern. Tatsächlich werden diese Modelle verwendet, um politische Aktivisten und Oppositionelle zu überwachen. »Ich wurde wegen eines Verbrechens festgenommen, das ich nie begangen habe. Die KI ›sagte‹ voraus, dass ich an einer illegalen Demonstration teilnehmen würde«, berichtet ein Opfer dieser Praxis. Während in den Straßen immer mehr Demos stattfinden, in denen Bürger ihre Souveränität zurückfordern, wirft der zunehmende Einsatz von Überwachungsdrohnen und automatisierten Polizeikräften einen Schatten über die einst lebendige deutsche Demokratie. »Wir leben in einem Überwachungsstaat, der George Orwells 1984 wie eine harmlose Utopie erscheinen lässt«, sagt ein Demonstrant, dessen Identität durch die allgegenwärtigen Kameras längst kein Geheimnis mehr ist. »Wenn wir jetzt nicht handeln, werden zukünftige Generationen in einer Welt aufwachen, in der Freiheit nur noch ein Wort in den Geschichtsbüchern ist«, sagt der knapp 50-jährige Kühnert, der schon lange als Bundestagsabgeordneter tätig ist.

Warum eine agile Demokratie?

Demokratie ist ein Sehnsuchtsort der Freiheit und gleichzeitig auch ein mühsames ständiges Ringen um Mehrheiten. Die Frage, wohin dieses Experiment im 21. Jahrhundert steuert, ist aktueller denn je.

Denn die Demokratie ist kein statisches Konstrukt, sondern ein ständiges Auskämpfen und Kompromissefinden. Was für uns in Deutschland und Europa seit vielen Jahrzehnten selbstverständlich ist, gilt in vielen Teilen der Welt indes weiter als ferne Utopie. Zahlreiche Länder erleben einen Rückgang bei den Schlüsselindikatoren demokratischer Leistung. Nach dem Demokratieindex der Economist Intelligence Unit leben aktuell nur acht Prozent der Weltbevölkerung in einer voll funktionsfähigen Demokratie, während weitere 37 Prozent in sogenannten »fehlerhaften Demokratien« leben und 55 Prozent der Weltbevölkerung überhaupt nicht in demokratischen Systemen. Die wachsenden Bedrohungen der Demokratien sind der Rechtspopulismus, das zunehmende Misstrauen gegen die politische Kaste und geopolitische Verwerfungen, die die Furcht der Bürgerinnen und Bürger verstärken.

Mitten in die Vertrauenserosion der repräsentativen Demokratie bricht die technologische Revolution mit künstlicher Intelligenz mit brachialer Geschwindigkeit hinein. Spätestens seit dem Hype um generative KI und dem kometenhaften Aufstieg von ChatGPT im Herbst 2022, stellt sich unmittelbar die Frage, welche Auswirkungen diese nächste absehbare technologische Revolution auf unsere Demokratie und Gesellschaft haben wird. Yuval Noah Harari sagt, dass KI mit dem Zugang zur Sprache das »Betriebssystem der Menschheit« gehackt hat. Zumal die Fähigkeit von KI-Systemen, überzeugende Narrative und Diskurse zu schaffen, das Risiko birgt, dass sie nicht nur die öffentliche Meinung beeinflussen, sondern auch die Art und Weise, wie Politik verstanden und betrieben wird.

Die Welt zum Guten verändern

KI wird – das ist heute bereits klar – eine der Schlüsseltechnologien der Menschheitsgeschichte und damit bietet sie viele Potenziale, um sie zum Wohle der Gesellschaft zu nutzen. Und genau jetzt ist der Moment, sich den strukturellen und systemischen Fragen zu stellen, die KI aufwirft.

Wir müssen die ethischen, sozialen und politischen Dimensionen der KI verstehen und aktiv mit eigenen Ideen und Vorstellungen gestalten, bevor sie uns wortwörtlich überrollen.

Aber: Die Geschwindigkeit, mit der KI-Technologien voranschreiten, und ihre Fähigkeit, tief in das gesellschaftliche Gewebe einzudringen, machen es auch unerlässlich, jetzt zu handeln.

Eines ist klar: Wenn wir jetzt nicht aktiv werden, könnten wir eine Zukunft erleben, in der Algorithmen unsere Wahrnehmung zunehmend autark formen und unsere demokratischen Werte untergraben, ohne dass wir es merken.

Dieses Buch zeigt, wie KI die Welt zum Guten verändern kann – wenn wir jetzt handeln. Es entwirft ein Szenario, wie KI als Instrument zur Förderung einer starken und resilienten Demokratie genutzt werden kann. Wir verstehen es als einen konkreten Denkanstoß für Interessierte, Entscheidungsträger und Bürger, um die wachsende Komplexität unserer Demokratie im Kontext von künstlicher Intelligenz zu verstehen und aktiv mitzugestalten.

Wir nennen es agile Demokratie.

Wie geht das? Wie wird eine Demokratie agil? Denn Demokratie, das komplexe, oft schwerfällige Schiff unserer gesellschaftlichen Ordnung, scheint auf den ersten Blick kaum kompatibel mit der Iterationsfähigkeit und Flexibilität, die Agilität verspricht. Demokratische Prozesse sind durch Checks and Balances, hohe Komplexität, intensive Debatten und den unabdingbaren Respekt vor Minderheiten gekennzeichnet – allesamt Merkmale, die Zeit und Kompromiss erfordern. Wie kann also eine solche zivilisatorische Errungenschaft »agil« sein, ohne ihre eigentliche Seele zu verlieren?

Das Prinzip des »lernenden Staats«

Agil ist, wer in der Lage ist, sich an neue Herausforderungen und sich immer schneller verändernde gesellschaftliche Bedingungen mit präzisen und evidenzbasierten Maßnahmen anzupassen.

Diese Perspektive verlangt von politischen Institutionen, sich als lernende Organisationen zu verstehen, die kontinuierlich Erfahrungen sammeln, aus Fehlern lernen und ihre Handlungslogiken verändern.

Die Bundestagsabgeordneten...

Erscheint lt. Verlag 18.6.2024
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Politik / Gesellschaft
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Schlagworte Agilität • AI • Chat-GPT • Demokratie • Demokratiekrise • Digitale Ethik • Digitale Kommunikation • digitale Transformation • Effizienz • Informatik • Innovation • KI • Künstliche Intelligenz • LLM • machine learning • Moderne Institutionen • Politische Prozesse • Vertrauenskrise • Verwaltung
ISBN-10 3-86774-793-8 / 3867747938
ISBN-13 978-3-86774-793-6 / 9783867747936
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