Medien im Krieg – Krieg in den Medien (eBook)
IX, 465 Seiten
Springer Fachmedien Wiesbaden (Verlag)
978-3-658-43292-8 (ISBN)
Das Thema Medien und Krieg wird in diesem Buch aus einer vierfachen Perspektive heraus behandelt. Es geht zum einen um die Frage nach der Berichterstattung über Kriege, zum zweiten um die Rolle von Medien im Krieg, drittens geht es darum, welche strukturellen Bedingungen von Krieg und Gesellschaft die Inhalte der Medien wie prägen und viertens um eine friedensstiftende Sicht auf diese Zusammenhänge. Das Fazit: Definitorisch gibt es kaum noch einen Unterschied zwischen medialer Kommunikation und Krieg.
Die zweite Auflage wurde um ein Kapitel über ukrainische Propaganda im Ukraine-Krieg ergänzt.
Prof. Dr. Jörg Becker ist seit 1987 Honorarprofessor für Politikwissenschaft an der Universität Marburg, war von 1987 bis 2010 Geschäftsführer des KomTech-Instituts für Kommunikations- und Technologieforschung in Solingen und von 1999 bis 2011 Gastprofessor für Politikwissenschaft an der Universität Innsbruck. Zahlreiche deutsche und internationale Veröffentlichungen in den Bereichen Internationale Beziehungen, Friedensforschung und Medienpolitik.
Inhalt 6
Vorwort zur 1. Auf lage 9
Vorwort zur 2. Auflage 17
1 Einleitung: Medien im Krieg 21
1.1 Stand der Forschung 26
1.2 Zukünftige Forschungsschwerpunkte der Friedensforschung 29
1.2.1 Bilder 29
1.2.2 Public Relations 30
1.2.3 Gender 36
1.2.4 Unterdrückte Bilder und Texte 36
1.2.5 Frühwarnsystem 37
1.2.6 Krisenprävention und Konfliktbearbeitung 37
1.3 Schluss 38
I. Einzelne Kriege und Krisen 39
Einleitung 41
2 Der Medienkrieg um Afghanistan (2001) 43
2.1 Einleitung 43
2.2 Feindbilder und Dichotomien 49
2.3 Kriegs- und Gewaltrhetorik 58
2.4 Patriotische Rhetorik 60
2.5 Staatliche Zensur 62
2.6 Informationelle Repression 63
2.7 Hollywood und der Afghanistankrieg8 65
2.8 Werbeverluste 66
2.9 Radios in Afghanistan 68
2.10 Der arabische TV-Sender Al Jazeera 69
2.11 Ein Krieg ohne Bilder 71
2.12 Resümee 73
3 Die Vermarktung der ex-jugoslawischen Kriege durch US-amerikanische PR-Agenturen (1991 – 2002) 77
3.1 Geschichte 77
3.2 Public-Relations-Agenturen und Krieg 80
3.3 Zukunft 87
3.4 Kriegsmarketing: Ethik und Talibanisierung der Medien 89
4 » Europa kann Nein zu Amerika sagen « 91
4.1 Vorbemerkungen 91
4.2 Quantitative Analyse von FAZ und Bild-Zeitung 93
4.3 Qualitative Analyse von FAZ und Bild-Zeitung 100
4.4 Quantitative Analyse von Hürriyet und Zaman 103
4.5 Qualitative Analyse von Hürriyet und Zaman 110
4.6 Zusammenfassung: Interpretation und Ausblick 113
5 Die Berichterstattung über die Tibetkrise und die chinesische Olympiade in deutschsprachigen Massenmedien (2008) 120
5.1 Das Tibetund das Chinabild in deutschen Massenmedien 120
5.2 PR-Agenturen 124
5.3 Non Governmental Organizations (NGOs) 127
6 Der georgisch-russische Medienkrieg (2008 – 2010) 132
7 Foto-Ästhetik im südsudanesischen Krieg (2014) 141
8 Ukrainische Propaganda im Ukrainekrieg (ab 2022) 146
8.1 Propaganda von Freunden 146
8.2 Gleiche Moral und Staatengleichheit bei Freunden 149
8.2.1 Die weltweite Dominanz des Freundes USA 150
8.2.2 Menschenrechtsverletzungen beim Freund Ukraine 152
8.2.3 Die befreundeten Söldner der US-amerikanischen Firma Blackwater 154
8.2.4 Der befreundete kosovarische Politiker Hashim Thaçi 155
8.3 Russophobie und Antikommunismus 156
8.4 Tunnelblick, Homogenisierung und Burgfrieden 159
8.5 Mediale Lücken, Leerstellen und Verdrängungen 164
8.5.1 Rassische Identität, Nationalismus und Faschismus 166
8.5.2 Weglassen von Fakten 171
8.6 Medienpolitik: Ukraine, EU und PR-Agenturen 173
8.7 Die BRICS-Staaten 185
8.8 Alltag und Solidaritätsrausch 191
8.9 Sprachliche Entgleisungen 198
8.10 Erinnerungen an den ersten Weltkrieg 199
8.11 » Fuck the EU « 200
II. Schockfotos, Folter und Terrorismus 202
Einleitung 204
9 Ernst Friedrich und seine Schockfotos aus dem Ersten Weltkrieg: » Krieg dem Kriege « 206
9.1 Einleitung 206
9.2 Ernst Friedrich 208
9.3 Militaristische Kindererziehung 209
9.4 Krieg dem Kriege 211
9.5 Medien im Ersten Weltkrieg 214
9.6 Nachdenken über Schockfotos 216
9.6.1 Tabubruch 216
9.6.2 Provokation 217
9.6.3 Handykameras, Internet und YouTube 217
9.6.4 Bildlügen 218
9.6.5 Ambivalenz Abschreckung/Faszination 219
9.6.6 Würde 219
9.6.7 Fotorealismus/Sublimierung durch Kunst 220
10 Das Bild der Folter in österreichischen Zeitungen 221
10.1 Allgemeine Ergebnisse 221
10.2 Detailergebnisse 224
10.3 Resümee: Fünf theoretische Gedanken zum empirischen Material 231
11 Die Informationsrevolution frisst ihre eigenen Kinder: Internationale Medienpolitik zwischen Terror, Militarisierung und totaler Entgrenzung 236
11.1 Medien und Terrorismus 236
11.2 Die Rolle der Medien in den jüngsten Kriegen 240
11.3 Die Militarisierung von Kommunikation 245
11.4 Die Kontrollgesellschaft: IT und Kontrolle von oben und außen 247
11.5 Die Kontrollgesellschaft: Television und Kontrolle von unten und innen 250
11.6 Entgrenzte Information 251
11.7 Gedanken zu einer Medienkultur des Friedens 253
III. Moderne Medienkriege 256
Einleitung 258
12 Angriffe auf Mediengebäude als Kriegsverbrechen 260
12.1 Einleitung 260
12.2 Angriffe auf Al Jazeera 265
12.3 Angriff auf Al Jazeera während des Afghanistankrieges 267
12.4 Al Jazeera während des Irakkrieges 268
12.5 Mediengebäude, nur die Spitze des Eisbergs ? 268
12.6 Herausforderungen für das Völkerrecht 270
13 NGOs im Geflecht von Kriegspropaganda 272
13.1 Zur Entmythologisierung von NGOs 272
13.2 NGOs in den Kriegen in Ex-Jugoslawien 277
13.3 » Die Nato als militärischer Arm von Amnesty International « 285
14 Benetton in Bosnien 288
15 Mirko: Eine kostenlose Jugendzeitschrift der NATO 294
IV. Gender 300
Einleitung 302
16 » Der Bart muss ab ! « 304
16.1 Bartabschneiden: drei historische Vorläufer 307
16.2 Bartabschneiden und Gewalt 310
16.3 Eine falsche Feminisierung der westlichen internationalen Beziehungen 312
17 Der Missbrauch von Frauen in der Kriegsbildberichterstattung 318
V. Vielfalt und Contra-Flow, Prävention und Friede 331
Einleitung 333
18 Der weltweite TV-Markt: Ende des US-Medienimperialismus ? 335
18.1 Methodenund Messprobleme 336
18.2 Regionale Dynamiken 337
18.3 Transnationale Dynamiken 342
18.4 Are The Media Still American ? 346
19 Der Beitrag der Medien zur Krisenprävention und Konfliktbearbeitung 349
19.1 Einleitung 349
19.2 Frieden, Medien und Entwicklung 356
19.2.1 Die Friedenspflicht der Massenmedien 356
19.2.2 Krisenmedien 357
19.2.3 Entwicklungskommunikation 359
19.3 Krisenprävention, Medienleistung und Medienauswahl 363
19.3.1 Medienwirkungsforschung 363
19.3.2 Radio, Video und Internet 366
19.4 Berichte aus der Praxis – Medieneinsatz vor, während und nach einem Konflikt 373
19.4.1 Radio Maanta in Somalia (1993) – von George Bennett 374
19.4.2 Die Medienaktion » Ubupfura buba mu nda « in Ruanda (1995/96) – von Andrea Gros 375
19.4.3 Radio STAR in Liberia (1997) – von George Bennett 376
19.4.4 Radio SPEAR für Kosovo-Flüchtlinge (1999) – von Loretta Hieber 378
19.4.5 Lokalradio ALXfm in Südafrika (1995 – 97) – von Friedrich W. Zimmermann2 379
19.4.6 Lessons Learned 380
19.5 Probleme und Dilemmata: Ansatzpunkte für die Entwicklungszusammenarbeit 382
19.5.1 Das Verhältnis von Gewalt zu kultureller Autonomie 383
19.5.2 Das Verhältnis von innen zu außen 383
19.5.3 Das Verhältnis von sozialem Lernen zu technologischer Intervention 384
19.5.4 Das Verhältnis von NGOs zu Staat und Regierung 385
19.5.5 Das Verhältnis von Eingreifen zu Zurückhaltung 386
20 Erzählen als Enttöten: Friedensforschung als Erzählforschung 387
20.1 Soziale Orte des Erzählens 389
20.2 Arbeit und Erzählen 390
20.3 Poesie der Ferne 392
20.4 Therapeutisches Erzählen 394
20.5 Erzählfeste und Rappen 395
20.6 Oral turn 397
Anhang 400
Anmerkungen 401
Kapitel 1: Einleitung 401
Kapitel 2: Der Medienkrieg um Afghanistan 401
Kapitel 3: Die Vermarktung der ex-jugoslawischen Kriege durch US-amerikanische PR-Agenturen 403
Kapitel 4: » Europa kann Nein zu Amerika sagen « 404
Kapitel 5: Die Berichterstattung über die Tibetkrise und die chinesische Olympiade 405
Kapitel 8: Ukrainische Propaganda im Ukrainekrieg (ab 2022) 406
Kapitel 9: Ernst Friedrich und seine Schockfotos aus dem Ersten Weltkrieg 418
Kapitel 10: Das Bild der Folter in österreichischen Zeitungen 418
Kapitel 11: Die Informationsrevolution frisst ihre eigenen Kinder 419
Kapitel 12: Angriffe auf Mediengebäude als Kriegsverbrechen 421
Kapitel 13: NGOs im Geflecht von Kriegspropaganda 421
Kapitel 16: » Der Bart muss ab ! « 422
Kapitel 17: Der Missbrauch von Frauen in der Kriegsbildberichterstattung 423
Kapitel 18: Der weltweite TV-Markt: Ende des US-Medienimperialismus ? 423
Kapitel 19: Der Beitrag der Medien zur Krisenprävention und Konfliktbearbeitung 423
Kapitel 20: Erzählen als Enttöten: Friedensforschung als Erzählforschung 424
Veröffentlichungen von Jörg Becker über Krieg und Medien 425
Literaturverzeichnis 431
Verzeichnis der Abbildungen 472
Verzeichnis der Tabellen 476
Erscheint lt. Verlag | 14.12.2023 |
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Zusatzinfo | IX, 465 S. 60 Abb., 19 Abb. in Farbe. |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sozialwissenschaften ► Kommunikation / Medien ► Journalistik |
Sozialwissenschaften ► Kommunikation / Medien ► Kommunikationswissenschaft | |
Sozialwissenschaften ► Politik / Verwaltung | |
Schlagworte | Globalisierung • Krieg in den Medien • Kriegsberichterstattung • Kriegsfotografie • kriegsreportage • mediale Kommunikation |
ISBN-10 | 3-658-43292-6 / 3658432926 |
ISBN-13 | 978-3-658-43292-8 / 9783658432928 |
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