Namenlos
Psychosozial-Verlag
978-3-8379-3334-5 (ISBN)
In der Auseinandersetzung mit Menschen mit geistiger Behinderung spielen massive Gegenübertragungen und Projektionen eine wesentliche Rolle. Sie sind Teil diverser institutioneller Faktoren mit Auswirkungen auf das Erleben von Menschen mit geistiger Behinderung. Jenseits des »organischen Faktors« bilden so Diagnosestellung, die frühe Umwelt sowie Behandlungs- und Fördermethoden einen sozial und kulturell geprägten Rahmen, der das Handeln der sozialpsychologisch oder psychotherapeutisch Tätigen auf vielfältige Art und Weise prägt und geistige Behinderung mitkonstituiert.
Vor psychoanalytischem Hintergrund entwickelt Dietmut Niedecken eine Theorie der »Institution Geistigbehindertsein« und eröffnet zugleich praxisorientierte Wege der Bewusstwerdung und Überwindung von Widerständen und Abwehrmechanismen.
Dietmut Niedecken ist Musiktherapeutin, psychologische Psychotherapeutin und analytische Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin, niedergelassen in eigener Praxis in Hamburg. Seit 1987 war sie als Dozentin für Psychoanalyse am Institut für Musiktherapie der Universität Hamburg tätig und wurde später als Lehrbeauftragte an der Universität Innsbruck in allgemeiner Pädagogik habilitiert. Unter dem Schwerpunkt psychoanalytischer Sozial- und Kulturtheorie hat sie vielfach veröffentlicht.
Vorwort zur Neuauflage
Vorwort von Mario Erdheim
Vorwort zur vierten Auflage
»Geistigbehindertsein« als Institution und das vergessene Menschliche
Zum Verhältnis von Institution und Schicksal
Einbetonierung — Die Diagnose als Schuldentlastung und behindernde Definition
Geistig behindert werden
Die Herstellung des Spielraums — Coenästhetisches Erleben und mimetische Kompetenz
Die Vorenthaltung des Spielraums
Der zertrümmerte Spielraum und die Invasion der Fantasmen
Die Inszenierung des Seelenmords
»Mongölchen«, »Down-Kinder« oder auch: die Verachtung der Angepassten
Autistische Wahrnehmungsstörung und die Mystifizierung des Widerstands
Die Erstarrung der Angst zur Behandlungstechnologie
Die Ohnmacht, das Tabu des Hassens und das Konditionieren
Die Angst vor dem Nichts und das Menschenmachen
Ausbruchsversuche
Der Klang — Begleitung und Vermittlung auf der langen Suche nach dem Namen
Ein Kind ohne Verhaltensauffälligkeiten
Aufwachen aus der Erstarrung
Psychotherapie ohne Worte
Letzter Abschied
»Vom Teufel besessen«
Raum gewinnen
Wetterleuchten und Katastrophe
Solidarisierungen
Das kindsmörderische Introjekt
Literaturverzeichnis
Anmerkungen
Erscheinungsdatum | 09.07.2024 |
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Reihe/Serie | Dialektik der Be-Hinderung |
Verlagsort | Gießen |
Sprache | deutsch |
Maße | 165 x 240 mm |
Einbandart | kartoniert |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Psychologie ► Klinische Psychologie |
Geisteswissenschaften ► Psychologie ► Psychoanalyse / Tiefenpsychologie | |
Geisteswissenschaften ► Psychologie ► Sozialpsychologie | |
Sozialwissenschaften ► Pädagogik ► Sonder-, Heil- und Förderpädagogik | |
Sozialwissenschaften ► Soziologie | |
Schlagworte | Abwehr • Behinderung • Gegenübertragung • Geistige Behinderung • Pädagogik • Projektionen • Psychoanalyse • psychoanalytische Musiktherapie • psychotherapeutische Arbeit • Psychotherapie • Sozialpsychologie • Widerstände |
ISBN-10 | 3-8379-3334-2 / 3837933342 |
ISBN-13 | 978-3-8379-3334-5 / 9783837933345 |
Zustand | Neuware |
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