Der Podcast-Kompass für Anfänger (eBook)
120 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7568-7355-5 (ISBN)
Andreas Lerg ist Journalist und Autor und in der Erwachsenenbildung tätig. Er arbeitet als Online-Redakteur bei der VRM, einem regionalen Tageszeitungsverlag in Rhein-Main und Mittelhessen. Er hat bereits verschiedene Podcasts produziert und betreibt nebenberuflich unter anderem das Blog energiewende-tipps.de.
Rechtliche Aspekte des Podcastens
Beim Podcasten gibt es eine Reihe von rechtlichen Aspekten, die Du beachten solltest, um sicherzustellen, dass Du keine Urheberrechtsverletzungen oder andere rechtliche Probleme verursachst. In diesem Kapitel werden wir uns mit einigen der wichtigsten rechtlichen Überlegungen für Podcaster befassen, insbesondere im Zusammenhang mit dem Urheberrecht. Damit dürftest Du die wichtigsten rechtlichen Regelungen kennen, die zum einen dich vor Konsequenzen und zum anderen auch die Rechte anderer schützen.
Urheberrecht
Das Urheberrecht schützt geistiges Eigentum wie Texte, Musik, Bilder, Videos und andere kreative Werke. Als Podcastern musst Du sicherstellen, dass Du die Rechte an den Inhalten hast, die Du in deinem Podcast verwendest. Hier sind einige wichtige Überlegungen:
Eigene Inhalte: Du besitzt das Urheberrecht an den Inhalten, die Du selbst erstellt hast, wie deinen eigenen gesprochenen Texten und Aufnahmen. Hier schützt dich das Urheberrecht beispielsweise vor Missbrauch, indem deine Inhalte von anderen ungefragt und unlizenziert weiter verwendet, kopiert oder verarbeitet werden.
Lizenzierte Musik: Verwende keine urheberrechtlich geschützte Musik ohne die erforderlichen Lizenzen. Nutze stattdessen Musik, die unter Creative Commons Lizenzen steht oder für die Du die nötigen Rechte erworben hast. Wenn Du einfach so Musik wie beispielsweise „We are the champions“ von Queen in deinen Podcast hinein mischst, könnte das richtig teuer werden. Und ich meine richtig teuer!
Zitate: Du darfst kurze Zitate aus anderen Werken verwenden, solange Du sie korrekt zitierst und vor allem die Quelle angibst. Komplette Passagen aus anderen Werken fallen aber nicht mehr unter den Begriff Zitate. Das gleiche gilt, wenn Du sehr viele einzelne Zitate aus einer Quelle verwendest, was auch als Urheberrechtsverletzung betrachtet werden kann.
Gastbeiträge: Wenn Du Gäste in deinem Podcast hast, frage sie, ob sie die erforderlichen Rechte an den von ihnen eingebrachten Inhalten besitzen, um ihre Beiträge zu teilen. Bitte Sie sicherheitshalber um die Zustimmung, dass Du ihre Beiträge in deinem Podcast senden darfst. Und all das solltest Du am besten schriftlich festhalten. Denn falls es nachträglich doch mal zum Streit kommt, kannst Du die Zustimmung des Gastes belegen.
Musik und Soundeffekte
Musik und Soundeffekte können deinem Podcast Atmosphäre verleihen. Aber es ist wichtig, die richtigen Schritte zu unternehmen, um Urheberrechtsverletzungen zu vermeiden, denn hier gilt ebenfalls das Urheberrecht. Ja richtig, ein Applaus-Geräusch kann urheberrechtlich geschützt sein.
Lizenzierung: Verwende Musik und Soundeffekte, für die Du die notwendigen Lizenzen erworben hast oder die unter Creative Commons Lizenzen stehen. Es gibt Musik- und Soundbibliotheken, die speziell für Podcasting zur Verfügung stehen. Beispielsweise https://pixabay.com/de/.
Creative Commons: Einige Musikstücke stehen unter Creative Commons Lizenzen, die es erlauben, sie kostenfrei in deinem Podcast zu verwenden, solange Du den Künstler korrekt angibst.
Royalty-Free-Musik: Es gibt eine Vielzahl von Royalty-Free-Musik, die Du für deinen Podcast nutzen kannst, ohne Lizenzgebühren an einen Urheber zu zahlen. Dennoch kann es sein, dass Du die Musik von einem Anbieter kaufen musst, aber eben ohne weitere oder fortlaufende Lizenzabgaben entrichten zu müssen.
Datenschutz
Der Datenschutz betrifft vor allem die Sammlung und Verarbeitung personenbezogener Daten. Beachte deshalb folgende Punkte:
Einwilligung: Hol von deinen Gästen und Mitwirkenden die Erlaubnis ein, ihre persönlichen Daten zu sammeln und in deinem Podcast zu verwenden. Das beginnt bereist beim Vor-und Nachnamen, die Du in der Episode nennst. Und wieder gilt: am besten schriftlich.
Hörerdaten: Wenn Du personenbezogene Daten von Hörern sammelst (z.B. Durch eine Newsletter-Anmeldung), stelle sicher, dass Du die Datenschutzbestimmungen einhältst und die Personen, die sich zum Newsletter anmelden, darüber informierst.
Impressum und Kennzeichnung
Einen Podcast anonym veröffentlichen? Geht nicht! In Deutschland auf alle Fälle nicht, aber auch in vielen anderen Ländern gibt es rechtliche Anforderungen an ein Impressum oder eine „Anbieter-Kennzeichnung“ für deinen Podcast.
Impressum: Ein Impressum oder Anbieterkennung wird erforderlich sein, um Informationen über dich und deine Kontaktdaten zu liefern.
Werbung kennzeichnen: Falls Du Produkte oder Dienstleistungen in deinem Podcast erwähnst und dafür Geld oder Vergünstigungen erhältst – sprich, Du machst Werbung – dann solltest Du diese Beziehungen transparent kennzeichnen. Erwähne im Podcast „Diese Episode wird unterstützt von“ oder blende ein Werbe-Jingle vor und nach der Werbebotschaft eines Sponsors ein.
Haftungsausschluss
Ein Haftungsausschluss für fremde Inhalte, die Du beispielsweise zitierst oder einblendest, kann dich vor rechtlichen Konsequenzen schützen. Für das, was Du selbst aussagst und produzierst, kannst Du die Haftung aber nicht ausschließen.
Medizinische, rechtliche oder finanzielle Ratschläge: Wenn Du in deinem Podcast Ratschläge zu medizinischen, rechtlichen oder finanziellen Themen gibst, weise darauf hin, dass deine Informationen nicht als professionelle Beratung und ausschließlich Informationszwecken dienen. Eine juristische Beratung darf beispielsweise nur ein einsprechend ausgebildeter Jurist, in der Regel ein Anwalt, geben. Wenn Du über solche Inhalte redest, weise deutlich darauf hin, dass das zu Gehör gebrachte keine entsprechende fachliche Beratung darstellt, sondern lediglich der Information dient.
Gewinnspiele im Podcast
Wenn Du ein Gewinnspiel in deinem Podcast anbieten möchtest, sind bestimmte rechtliche Aspekte zu beachten, um die Einhaltung der Gesetze sicherzustellen und rechtliche Probleme zu vermeiden. Hier sind einige wichtige Punkte, die Du beachten solltest, wenn Du ein Gewinnspiel anbieten möchtest:
Teilnahmebedingungen: Klare und verständliche Teilnahmebedingungen sind entscheidend. Diese sollten Angaben zum Zeitraum des Gewinnspiels, zur Teilnahmeberechtigung, zu den Teilnahmevoraussetzungen und zu den Gewinnen enthalten.
Transparenz: Die Teilnahmebedingungen sollten für alle Teilnehmer leicht zugänglich sein, sei es auf der Podcast-Website oder in den Shownotes der entsprechenden Episode.
Gewinnspielart: Kläre, welche Art von Gewinnspiel Du durchführst (z. B. Zufallsauswahl, kreativer Wettbewerb, Quiz usw.), und kommuniziere dies klar an die Hörer.
Teilnahmebeschränkungen: Mache deutlich, wer am Gewinnspiel teilnehmen darf (z. B. Altersbeschränkungen, geografische Beschränkungen wie „nur Teilnehmer aus Deutschland“ usw.).
Gewinne: Beschreibe die Art und den Wert der Gewinne so genau wie möglich.
Gewinnerbekanntgabe: Informiere darüber, wie die Gewinner bekannt gegeben werden und innerhalb welchen Zeitraums sie sich melden müssen, um ihren Gewinn zu beanspruchen.
Datenschutz: Stelle sicher, dass Du die Datenschutzbestimmungen einhältst und die erhobenen persönlichen Daten der Teilnehmer sicher speicherst und verwendest, die Teilnehmer transparent zum Datenschutz informierst und diese der Speicherung der Daten zustimmen.
Ausschluss von Haftung: Schließe in den Teilnahmebedingungen jegliche Haftung für Verluste oder Schäden aus, die im Zusammenhang mit dem Gewinnspiel entstehen könnten.
Klare Kommunikation: Stelle sicher, dass die Regeln des Gewinnspiels klar und eindeutig kommuniziert werden, um Missverständnisse zu vermeiden.
Keine „Diskriminierung“: Alle müssen an einem Gewinnspiel teilnehmen können. Es dürfen keine diskriminierenden Teilnahmebedingungen vorkommen. Sprich, Bedingungen, die bestimmte Personen vom Gewinnspiel ausschließen. Ein Beispiel: Wenn Personen nur dann teilnehmen können, wenn sie zuvor den Kauf einer bestimmten Ware eines externen Werbepartners nachweisen, dann kann das eventuell unzulässig sein. Das nennt sich „Kopplungsverbot“. Zulässig ist meist nur der Ausschluss aus Alters- oder besser gesagt Jugendschutzgründen oder eben geografische Einschränkungen, weil Du den Gewinn beispielsweise nicht um den halben Globus schicken willst oder kannst. Im Zweifel solltest Du einen Anwalt fragen.
Gesetze und Regulierungen: Prüfe die geltenden Gesetze und Regulierungen in deinem Land oder deiner Region in Bezug auf Gewinnspiele und berücksichtige diese bei der Planung und Durchführung.
Steuerliche Aspekte: Denke daran, dass es eventuell auch steuerliche Auswirkungen geben könnte, wenn Du Sachpreise oder...
Erscheint lt. Verlag | 27.9.2023 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sozialwissenschaften ► Kommunikation / Medien |
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ISBN-10 | 3-7568-7355-2 / 3756873552 |
ISBN-13 | 978-3-7568-7355-5 / 9783756873555 |
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