Schöne neue Zukunft (eBook)

Ohne Grundeinkommen geht´s nicht weiter, bedingungslos auch nicht!
eBook Download: EPUB
2023 | 2. Auflage
382 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7568-8238-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Schöne neue Zukunft -  Sven Matterne,  Walter Benda
Systemvoraussetzungen
9,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Bedingungsloses Grundeinkommen "Nein, Danke, geht arbeiten!" Das Bürgergeld ist Wasser auf den Mühlen von linken und rechten Populisten. Der Mindestlohn und Armutsrenten sind schon lange nicht mehr ausreichend und die Aushängeschilder neoliberaler Politik der etablierten Parteien. Schleichend entsteht ein neues und hoch modernes Feudalsystem unter dem Deckmantel eines Sozialstaates, wovon die Meisten nichts hören wollen. Wie soll es also weitergehen? Veränderungen sind für die Meisten viel zu unbequem. Weshalb auch der Status quo an Armut und bundesweiten Notständen einfach so weiter aufrecht gehalten wird. Aber, wie lange wird das noch gut gehen, bei völlig maroden Sozialsystemen? Schöne neue Zukunft. Ein Erzähl- und Sachbuch über eine ganz neue Form des Sozialstaates und des Zusammenlebens, was Sie so bestimmt noch nicht kennen. Aufklärend, interessant, visionär. Stimmen aus dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung empfehlen es bereits. Jetzt auch zum Leihen unter www.schoeneneuezukunft.wordpress.com

Sven Matterne, 1975 geboren, lebt seit 2005 in Bochum und arbeitete mehr als zwanzig Jahre hauptberuflich in der Finanz und Versicherungsbranche. Zwischen 2016 und 2022 war er nicht nur politisch aktiv, sondern auch hier und da im politischen Berlin zur gesetzlichen Rente unterwegs. Aufgrund politischer Erfahrungen ist er sich nicht mehr so sicher, ob er seinen Ruhrstand nicht doch lieber im südlichen Europa verleben möchte.

Kapitel 2
Immer mehr, immer größer, immer schneller

Immer mehr Umsatz, immer größere Renditen und immer schnellerer Warenhandel. Mehr, mehr, mehr! Verführerische Anreize, die von der globalisierten Welt selbst geschaffen wurden. Eine Globalisierung, die erst in den letzten einhundert Jahren überwiegend durch den technologischen Fortschritt an Geschwindigkeit zunehmen konnte und so äußerst verheißungsvoll für den Kapitalismus der Neuzeit war. Die Globalisierung sind Waren und Gelder, welche in einem Zusammenspiel von Wirtschaft und Handel weltweit getauscht werden. Dass die Globalisierung immer rasanter voranschritt, ist aber im Grunde unseres technologischen Fortschritts geschuldet. So reist nicht nur die heutige Weltbevölkerung sehr viel agiler als noch vor der Zeit des 2. Weltkriegs, sondern auch Güter werden heutzutage sehr viel rapider bewegt und selbst Geld eilt hastig über tausende Kilometer hinweg von dem einen auf das andere Konto. Die industrielle Revolution war der große Beschleuniger des letzten Jahrtausends, die Industrie 4.0 die Herausforderung der Neuzeit.

Da wäre zum Beispiel die Sache mit dem Fliegen:
Während man früher also noch sehr lange für einen Flug über den Atlantik benötigte, hat sich die Flugdauer für dieselbe Route längst um ein Vielfaches verkürzt. Man muss auch sagen, dass es damals eher die Zeit der Abenteurer war, welche recht tollkühn und heldenhaft, aber meist sehr leidenschaftlich, sechzehn Stunden und mehr über den Atlantik flogen. Dennoch startete die

Fluggesellschaft Pan American World Airways am 28. Juni 1939 den weltweit ersten Linienflug von den USA nach Europa, worauf zunächst noch weitere zivile Linienflüge folgten. Diese mussten jedoch wegen des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs solange ausgesetzt werden, bis man sie erst nach dem Krieg wieder fortsetzen konnte. Dann allerdings bereits mithilfe weiterentwickelter Technologien wie der Druckkabine von Boeing, mit der man nur noch zwölf Stunden für den Flug über den Atlantik benötigt. Und so kam es, dass nun immer mehr Menschen fliegen wollten, wodurch die Kosten für einen Flug immer günstiger wurden, weshalb sich die zunehmende Kommerzialisierung des transatlantischen Flugverkehrs letztendlich ab 1950 etablierte.

„Dass wir dafür immer mehr Menschen, wie Sardinen, in eine fliegende Blechbüchse quetschen müssen, ist nur ein Preis, der persönlichen Freiheit, wie es so schön heißt.“, ächzte der Meckerkopf Walter mit seinen 1,90 m Körpergröße von der Seite zu mir rüber.

Durch den darauffolgenden Bau ganzer Flugzeugflotten, mit denen man in kürzester Zeit an jeden Ort der Welt gelangte, ließ sich von nun an auch sehr viel Geld verdienen, als es noch früher der Fall war. Die Lufthansa, die größte Fluggesellschaft Deutschlands, hat zum Beispiel im dritten Quartal 2022 bereits einen Gewinn von rund 10 Mrd. € erwirtschaftet. Heutzutage sind die größten Flugzeuge zum Beispiel ein Airbus A-380, der bis zu 835 Passagiere befördern kann oder militärische Großraumflugzeuge wie die Antonow An-225Mrija und die amerikanischen Scaled Composites Model 351 Stratolaunch. Nicht zu vergessen ist hier der

Überschallflieger Concorde, der Flüge über den Atlantik in weniger als vier Stunden bewältigte oder in knapp zweiunddreißig Stunden gleich um die ganze Welt flog. Am 25. Juli 2000 stürzte der legendäre Überschallflieger allerdings in Paris ab, wobei 113 Menschen ums Leben kamen. Mit dem Unglück durch eine kleine technische Panne verging auch ein Mythos darum, da Flüge mit ihr eingestellt wurden.

Hier kommen mir gerade, wo ich diese Zeilen schreibe, wieder Bilder in den Sinn, die den Absturz im Fernsehen zeigten. Abends in den Nachrichten sah man das Heck der Concorde deutlich brennen, was wohl in direkter Nähe mit einer Kamera aufgenommen wurde. Danach sah man noch wie die Maschine am Boden zerschellte und das Kurzvideo war beendet. Heute würde vermutlich jemand, nein sehr viele sogar, einfach ein Reel oder eine Story dazu machen. Die Schattenseite unserer immer schnelleren Welt.

Oder diese Sache mit den Containerschiffen:
Der technologische Fortschritt des letzten Jahrhunderts brachte nicht nur Flugzeuge der Superlative hervor, sondern auch Schiffe. Durch immer bessere und leistungsfähigere Schiffsantriebe konnten nun immer mehr Waren oder Passagiere befördert werden und das binnen kürzester Zeit. Spitzenreiter bei dem Bau von Superfrachtern sind heutzutage chinesische Werften, die zum Beispiel die Ever A Lot entwarfen. Dieser weltweit bis dato unübertroffene Frachter ist über 400 Meter lang, 61 Meter breit und transportiert bis zu 24.000 TEU (Twenty-Foot Equivalent Units). Damit sie sich das einmal besser vorstellen können, sind das rund 24.000 Container auf einem Schiff mit einer Höhe von ca. 6m, die während einer einzigen Überfahrt transportiert werden können. Das Schwesterschiff, die Ever Given, kennen Sie vielleicht sogar noch aus den Medien. Auch sie wurde von einer chinesischen Rederei gefertigt, sie gehört aber der Leasingfirma Shoei Kisen Kaisha, einem Tochterunternehmen der größten japanischen Werft Imabari Shipbuilding und transportiert ca. 20.000 Container pro Fahrt.

Wie bitte? Sie kennen die Kurzgeschichte der Ever Given nicht? Sie legte am 7. März 2021 im Hafen von Shenzhen in China ab und fuhr nach einem Zwischenstopp in Malaysia in Richtung Rotterdam in den Niederlanden weiter. Anfang April 2021 sollte sie in Hamburg anlaufen, was jedoch nie geschah. Denn diese Tour wurde durch die Havarie der Ever Given am 23. März 2021 im Suezkanal durchkreuzt, da der Superfrachter wegen eines Sandsturmes auf Grund lief. Mein Co-Autor Walter Benda berichtete direkt in einer unserer Buchrunden darüber:

„Ein Ever Green zum Thema weltweite Wirtschaftsverflechtungen? Leider ja. Ich reise viel in der Welt herum, daher warte ich auch viel in Flughäfen oder Häfen. Das Warten macht allerdings mit Musik mehr Spaß. Mein treuer Sony Walkman, der nichts mit dem Kassettenmonster aus den Achtzigern gemein hat, hat mir lange treue Dienste geleistet. Leider ging er kaputt. Ersatz musste her. Und woher kann man Technik-Schrott besser beziehen als im Ursprung in Asien. Kurz auf Alibaba.com1 gesucht, das gewünschte Modell gefunden und das dreiste beinahe Plagiat gekauft. Natürlich nur auf Rechnung, weil der Zoll solche Geräte gerne abfängt und die

Plagiate vernichtet. Zurecht in meinen Augen. Auf alles andere wird Einfuhrumsatzsteuer gezahlt. 17,5% seinerzeit. Rechnen tut sich das trotzdem. Üblicherweise brauchen solche Geräte zwei bis vier Wochen, bis sie über die chinesische oder schwedische Post geliefert werden. Die Schweinereien in diesem Zusammenhang kann der geneigte Leser online recherchieren. Aber nach sechs Wochen wurde ich doch ungeduldig, fragte beim Händler nach und bekam den Sendebeleg samt Information, dass sich der Klimperkasten leider in einem Container befand, der in einem berüchtigten Kanal auf einem berüchtigten Schiff feststeckte. Immerhin zehn Wochen später als geplant kam das Ding trotzdem bei mir an. Lieber spät als nie, oder nicht?

Was für mich als kleiner Endverbraucher nur eine Unannehmlichkeit darstellt, ist global betrachtet ein riesiges Problem. Wenn Lieferketten zerbrechen, Produktionen ins Stocken geraten und ganze Industrien lahmgelegt werden, gehen im Zweifel fragwürdige Regime den Bach runter, was man noch bedingt bejubeln könnte, oder eigentlich solide Volkswirtschaften geraten ins Straucheln und reißen eine ganze Union mit. Nicht schön, aber auch nur bedingt zu ändern. Solange wir den günstigsten Bezug um jeden Preis wünschen, indem wir uns durch unzureichende Gesetze die Sklavenarbeit in Südost-Asien schützen, so lange schaffen wir diese Abhängigkeiten, wo ein Husten zu einer weltweiten finanziellen Lungenentzündung führen kann.

Nicht jeder Verbraucher kann oder will sich die Ware vor Ort leisten. Ist ja auch zu verlockend, für das gleiche Geld woanders die doppelte, dreifache oder gar vierfache Menge Waren zu erhalten. Und wenn nun wieder ein Schiff quer liegt, ein Despot den Kanal bewusst blockiert, Piraten die Lieferketten stören oder die neue Seidenstraße von ihrem Patron politideologisch als Wirtschaftswaffe eingesetzt wird, was dann? Weder können wir noch sollten wir auf den weltweiten Handel verzichten. Aber Lieferketten und Versorgung als störungsfreien Normalzustand zu betrachten, ist eine Naivität, die spätestens seit der Ever-Green kein Dauergrün mehr sein sollte." Keinesfalls wollen wir Sie zu Verschwörungstheorien auffordern!

Dennoch sollten Sie sich fragen, ob der aktuelle Normalzustand normal ist. Was, wenn er sich ändert? Was dann? Was ist normal und wollen Sie diesen Zustand dann?“

Der Suezkanal auf der Grenze zwischen Afrika und Asien hat durch den damaligen Bau der ägyptischen Regierung den Welthandel verändert. Durch seine Eröffnung 1869 konnten Schiffe den Weg zwischen Nordatlantik und Indischem Ozean deutlich schneller zurücklegen, da...

Erscheint lt. Verlag 17.10.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Sozialwissenschaften Pädagogik Sozialpädagogik
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Schlagworte Bürgergeld • Grundeinkommen • Kapitalismus • Klimaschutz • Sozialsystem
ISBN-10 3-7568-8238-1 / 3756882381
ISBN-13 978-3-7568-8238-0 / 9783756882380
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 1,7 MB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich