Befreite Leinwände

Kinopolitik und Filmkultur in Berlin 1945/46

Frederik Lang (Herausgeber)

Buch
256 Seiten
2023 | 1. Auflage
SYNEMA Gesellschaft für Film und Medien (Verlag)
978-3-901644-94-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Befreite Leinwände -
28,00 inkl. MwSt
Bereits kurz nach Einstellung der Kampfhandlungen am 2. Mai 1945 spielten in Berlin wieder einzelne Kinos – und sie waren voll! Zunächst schien es auch ganz egal zu sein, dass die sowjetischen Filme nur auf Russisch gezeigt wurden, ergänzt um einige erbeutete Hollywood-Streifen aus Goebbels’ Reichsfilmarchiv. Mit der Ankunft der Amerikaner, Briten und Franzosen diversifizierte und professionalisierte sich im Lauf von Sommer und Herbst 1945 das Filmangebot. Bald wetteiferten die vier Alliierten förmlich um das beste Kinoprogramm, das im Berlin der Jahre 1945/46 einzigartig in Deutschland, wenn nicht gar Europa war. Allerdings waren die Interessen von Besatzungsmacht und Publikum nicht immer deckungsgleich. Zerstreuung war durchaus erwünscht, die deutsche Bevölkerung sollte sich von den Strapazen des Alltags erholen dürfen und ihren "Befreiern" dankbar für die Auszeit sein. Daneben, nach Jahren der Diktatur, die Segnungen der Demokratie vermittelt bekommen, die Errungenschaften des Sozialismus kennenlernen und obendrein mit den im Namen von Volk, Nation und Führer verübten Gräueltaten konfrontiert werden. Zugleich gab es erste zaghafte Versuche, einen "neuen" deutschen Film aufzubauen.
Diese Publikation, die den weltpolitischen Maßstab alliierter Kinopolitik mit der Berliner Lokalgeschichte zusammenbringen möchte, erscheint begleitend zur Filmreihe "Zwischen Kriegsende und Neuanfang. Die Kinokultur der Alliierten in Berlin 1945/46". Eine umfangreiche Chronik des Berliner Kinolebens, der Filmstarts und Kinoeröffnungen, steht neben Fallstudien zu einzelnen Filmen, die aus der Masse der aufgeführten Werke herausragen. Hinzu kommen vertiefende Texte, die die alliierte Kulturpolitik ebenso beleuchten wie die Rezeptionssituation des damaligen Publikums. Das Kino wird dabei als Unterhaltungs-, Zufluchts- und Lernort gewürdigt, als Fenster in die Welt für ein Publikum, das dies im Berlin des Jahres 1945 bitter nötig hatte.
Erscheinungsdatum
Co-Autor Wolfgang Mühl-Benninghaus, Michael Pekler, Philipp Stiasny
Zusatzinfo Illustrationen
Verlagsort Wien
Sprache deutsch
Maße 165 x 230 mm
Gewicht 650 g
Themenwelt Sozialwissenschaften Kommunikation / Medien Medienwissenschaft
Schlagworte Alliierte Kinopolitik • Atrocity Filme • Berlin 1945 • Berliner Kinos • Besatzungszonen • Britischer Sektor • DEFA Wochenschau • Der Augenzeuge • Die Todesmühlen • Filmkultur nach dem Krieg • Grigori Alexandrow • Große Freiheit Nr. 7 • Herbert Rappaport • I Married a Witch • It Started with Eve • Iwan der Schreckliche • james mason • Kinochronik Berlin 1945-46 • Kinogeschichte Berlin • Kriegsende und Neuanfang • Marcel Carné • reeducation • russischer sektor • Stadtgeschichte Berlin • Synchronisation • The Seventh Veil • The Wicked Lady
ISBN-10 3-901644-94-6 / 3901644946
ISBN-13 978-3-901644-94-8 / 9783901644948
Zustand Neuware
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