Das Land Midian
Seiten
2005
|
1., Aufl. ( Reprint d. Ausg. Enbglasnd 1879)
trafo (Verlag)
978-3-89626-402-2 (ISBN)
trafo (Verlag)
978-3-89626-402-2 (ISBN)
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Sir Richard Francis Burton, der berühmte britische Reisender, wurde am 19. März 1821 in Torquay geboren. Er trat 1842 als Leutnant in die englisch-ostindische Armee, in welcher er mit Auszeichnung unter Napier in Sind diente, verließ dieselbe aber bald wieder, um sich gänzlich der Erforschung unbekannter Länder zu widmen. Nach verschiedenen Reisen in Ostindien und der Herausgabe mehrerer Werke, wie: "Sindh and the races that inhabit the valley of the Indus" (London 1850), "Goa and the Blue Mountains" (London 1851) u. a., welche die Aufmerksamkeit der Londoner Geographischen Gesellschaft erregten, fasste er den Plan, mit Unterstützung der Royal Geographic Society als Muslim verkleidet die heiligen Stätten von Mekka und Medina sowie das unbekannte Innere Arabiens zu besuchen, was seit Burckhardt und Seetzen keinem Nichtmuslim mehr gelungen war. Nachdem er sich gründlich mit den religiösen Gebräuchen des Islams vertraut gemacht hatte, ging er 1853 unter dem Namen Scheich Abdallah von Suez in einem Pilgerschiff nach Janbo, von da zu Fuß nach Medina und dann nach Mekka, wo er der ganzen Feierlichkeit des Hadsch beiwohnen und an der Kaaba beten konnte. Mit dem Range eines Hadschi (Pilgers) bekleidet, kehrte Burton im Februar 1854 über Dschidda nach Ägypten zurück und veröffentlichte die Ergebnisse seiner Wanderung in seinem "Personal narrative of a pilgrimage to El Medinah and Meccah" (London 1855). Seine Reisen über Afrika sind Legende und wurden sogar verfilmt. Die Beschreibung Sansibars und der ostafrikanischen Küste veröffentlichte Burton erst weit später in "Zanzibar" (London 1872). 1869 wurde er nach Damaskus als Konsul versetzt, von wo er während eines zweijährigen Aufenthalts im Verein mit Thyrwitt Drake Palmyra besuchte und reiche anthropologische und archäologische Schätze zurückbrachte. Im Verein mit Charles Drake schrieb er "Unexplored Syria" (London 1872), machte dann 1872 eine Reise in das Innere Islands, deren Ergebnis sein Buch "Ultima Thule" (1875) war, und wurde darauf zum britischen Konsul in Triest ernannt. 1876 und 1877 untersuchte er im Auftrag des Khediven von Ägypten die alten Goldminen im Lande Midian und entdeckte die Ruinen vieler alter Städte, worüber er in den Werken: "The Gold-Mines of Midian and the ruined Midianite cities (1878) und "The Land of Midian revisited" (1879) Bericht erstattete. In einem am 27. November 1878 vor der Königlichen Gesellschaft der Künste gehaltenen Vortrag behauptete Burton ausdrücklich, von seinen ersten Expedition "Proben freien Goldes, gefunden in offensichtlich eruptivem Basaltgestein, zurückgebracht zu haben. Silber kommt in den roten Sanden und im Quarz und titanhaltigem Eisen des Dschebel el-Abyaz vor. Silikat, kohlensaures Salz und andere Kupferverbindungen wurden aus chloritischem Schiefer und Quarz herausextrahiert. Blei und Eisen liegen überall herum. Zink war überreichlich vorhanden; die Hälfte des Landes bestand aus Gips und Selenit, und der Schwefel konkurrierte mit dem von Neapel". Die zweite, weit aufwendigere Expedition fügte diesen Metallen Antimon (auch Stibium) und Quecksilber hinzu. Das Angebot des ägyptischen Khediven, Burton solle als Gouverneur in den Sudan gehen, lehnte er ab. Er schlug vor, dass er nach Midian zurückkehrt, um eine dreimonatliche Expedition auszuführen, "eine Erforschung, die die Macht und die Prosperität des Landes fördern wird".Glücklicherweise blieb der Khedive hoffnungsvoll, und stattete wenig später eine noch viel größere Abteilung aus. Vier Europäer, sechs ägyptische Offiziere, 32 ägyptische Soldaten (hauptsächlich befreite schwarzafrikanische Sklaven), 30 Steinbrecher, ein griechischer Koch und Kellner und ein Zimmermann gingen am 19. Dezember 1877 an der Küste Midians an Land. Die Gruppe war immens aktiv. Burton schätzte, dass sie in 4 Monaten mehr als 4000 Kilometer zurücklegten. Sie begutachtete die Lage von 18 alten Siedlungen, aber auch diesmal brachten sie kein Gold mit. Die Geographen sind sich indes heute dar-über einig, dass Burtons Berichte über Midian sein größter Beitrag zur geographischen Kenntnis Arabiens sind, weit bedeutender als seine erste, viel spektakulärere Reise nach Medina und Mekka.Burtons Expedition erforschte, untersuchte und kartierte den 1000 km langen Küstenstreifen des nördlichen Midian. Viele wichtige archäologische Stellen, die Überreste von 18 Städten und 20 Siedlungen wurden identifiziert, und alle die 40 den mittelalterlichen Geographen bekannten Plätze. Sie brachten alte Artefakte und Knochen, prähistorische Muscheln, und Exemplare der Flora, Fauna und Insekten mit zurück. Sie bewiesen die Existenz von wertvollen Mineralien: Schwefel; Salz und Saltpeter und "gewaltige Ansammlungen von Gips". Sie fanden Achate und Türkise. Aber sie fanden kein Gold, wenigstens nicht in den Mengen, von denen Richard überzeugt war, dass sie in den angespülten Sanden existierten.Nunmehr erscheinen erstmals in deutscher Übersetzung Burtons zwei Bände über das “erneut besuchte Land Midian” beim Trafo Verlag Berlin in einem, mit farbigen und Schwarz-Weiß-Zeichnungen ausgestatteten, ungekürztem Band.
Reihe/Serie | Edition Morgenland ; 2 |
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Übersetzer | Uwe Pfullmann |
Zusatzinfo | zahlr. z.T. farb. Abb. |
Sprache | deutsch |
Maße | 170 x 240 mm |
Gewicht | 700 g |
Einbandart | kartoniert |
Themenwelt | Sozialwissenschaften ► Ethnologie ► Völkerkunde (Naturvölker) |
Schlagworte | Arabische Halbinsel • Arabische Kultur • Burton, Richard Francis • Geographie Arabiens • HC/Ethnologie/Völkerkunde • Historischer Reisebericht • Midian |
ISBN-10 | 3-89626-402-8 / 3896264028 |
ISBN-13 | 978-3-89626-402-2 / 9783896264022 |
Zustand | Neuware |
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