Der NSU
- verbindet Terrorismusforschung und Gruppensoziologie
- legt die Gruppendynamik des NSU dar
- ergänzt den NSU-Komplex um die Perspektive der Gruppe
Das Buch verfolgt ausgehend von einem gruppensoziologischen Ansatz die Frage, warum der Nationalsozialistische Untergrund (NSU) über Jahre unentdeckt im Untergrund operieren konnte. Dadurch stehen in dieser Untersuchung die Dynamiken innerhalb der NSU-Kerngruppe sowie ihr Verhältnis zu ihrem Unterstützungsnetzwerk und zu außenstehenden Dritten im Fokus. Aus dieser Perspektive sind es insbesondere die persönlichen Vertrauensbeziehungen zwischen Uwe Böhnhardt, Uwe Mundlos, Beate Zschäpe und schließlich zu ihren engen Unterstützern, die für die erfolgreiche Stabilisierung und Geheimhaltung des NSU prägend sind. Damit leistet dieses Buch einen weiteren Beitrag zur Untersuchung des NSU-Komplexes und richtet sich an Forschende, die sich für eine gruppensoziologische Auseinandersetzung mit einer Terrorgruppe interessieren.
Madlen Böert ist Lehrbeauftragte an der Universität Bielefeld und Stipendiatin des Bielefelder Nachwuchsfonds.
1 Einleitung
1.1 Der NSU-Komplex
1.2 Der NSU als gruppensoziologisches Rätsel
1.3 Zum Aufbau der Arbeit
2 Methode
2.1 Datenmaterial
2.2 Vorgehensweise
3 Zur Soziologie der Gruppe
3.1 Unmittelbarkeit, Dauerhaftigkeit, Diffusität
3.2 Personenbezogene Kommunikation
3.3 Normen
4 Zur Entstehung des NSU
4.1 1990-
1994: Jugendclique
4.2 1994-
1998: Kameradschaft Jena
4.3 1998-
2011: NSU
4.4 Der NSU als Gruppenphänomen
5 Mehr als nur Freunde: Die NSU-Kerngruppe
5.1 Zur Relevanz persönlicher Vertrauensbeziehungen I
5.2 Zu den Besonderheiten klandestiner Gruppen
5.3 Der NSU als klandestine Gruppe
5.3.1 Totalinklusion und Verdichtung sozialer Beziehungen
5.3.2 Auswirkungen auf die Gruppengröße
5.3.3 Exitkosten und Konformitätsdruck
5.4 Zusammenführung: Stabilisierung der Gruppengrenzen
6 Bürgerliche Fassade: Unsichtbarkeit durch Sichtbarkeit
6.1 Physische Wahrnehmungsbarrieren: Frühlingsstraße 26
6.2 Performative Wahrnehmungsbarrieren
6.2.1 Im Umgang mit Nachbarn
6.2.2 Im Umgang mit Urlaubsbekanntschaften
6.3 Zusammenführung: Auffällige Unauffälligkeit
7 Grenzgänger: Verbindungen ins Unterstützungsnetzwerk
7.1 Externalisierung von Grenzrollen
7.2 Zur Konstruktion des Grenzraums
7.3 Zur Relevanz persönlicher Vertrauensbeziehungen II
7.3.1 Vertrauenskontinuitäten
7.3.2 Vertrauensbruch
7.3.3 Vertrauensaufbau
7.4 Zusammenführung: Wissen ist Vertrauen
8 Fazit
8.1 Die Gruppenstruktur der NSU-Kerngruppe
8.2 Einordnung in den NSU-Komplex
8.3 Über den NSU hinaus: Implikationen für die weitere Forschung
9 Literatur
Erscheinungsdatum | 01.11.2023 |
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Reihe/Serie | Organisationsstudien |
Verlagsort | Wiesbaden |
Sprache | deutsch |
Maße | 148 x 210 mm |
Gewicht | 222 g |
Einbandart | kartoniert |
Themenwelt | Sozialwissenschaften ► Politik / Verwaltung |
Sozialwissenschaften ► Soziologie ► Spezielle Soziologien | |
Schlagworte | Geheimhaltung • Gruppendynamik des NSU • Gruppensoziologie • Gruppenstruktur des NSU • Nationalsozialistischer Untergrund, NSU • Unterstützernetzwerk des NSU |
ISBN-10 | 3-658-42762-0 / 3658427620 |
ISBN-13 | 978-3-658-42762-7 / 9783658427627 |
Zustand | Neuware |
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