Europäische Solidaritäten. Von Krisen, Grenzen und Alltag
Diplomica Verlag
978-3-96146-955-0 (ISBN)
Elias Wolff, M.A., wurde 1996 in Zwenkau geboren. Das Bachelorstudium in Sozialwissenschaften, Migration und Integration, an der Katholischen Hochschule Mainz schloss der Autor mit dem akademischen Grad Bachelor of Arts 2020 erfolgreich ab. Anschließend erfolgte ein Masterstudium in European Studies an der Universität Leipzig, welches er 2022 mit dem akademischen Grad Master of Arts beenden konnte. Die Möglichkeit mehrerer Auslandsaufenthalte sind bestimmende Faktoren sich mit länderüberspannenden Themen auseinanderzusetzen.
Textprobe:Zeitraum März bis Juni 2020:Bevor ein zeitlicher Überblick skizziert wird, werden die zentralen epidemiologischen Begrifflichkeiten erläutert. Die Covid-19-Pandemie geht auf einen bis dato unbekannten Coronavirus-Typ zurück. Der genaue Name des Virus lautet 'SARS-CoV-2'. Somit gehört das derzeitige Virus zur Familie der Coronaviren, die bereits in den 2000er Jahren einen geringeren Pandemieausbruch verursacht haben. Ende Dezember 2019 trat SARS- CoV-2 erstmalig als unbekannter Erreger in der chinesischen Metropolstadt Wuhan auf (vgl. RND 2022; Tagesschau 2022b). Im Januar 2020 meldeten immer mehr Länder erste Infektionen mit dem neuen Virus - darunter Thailand, die USA, Frankreich und Deutschland (vgl. RND 2022). Am 11. Januar 2020 berichtete die chinesische Regierung über den ersten Todesfall im Zusammenhang mit dem Virus (vgl. Tagesschau 2022b). Die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die seit Januar 2020 die Lage in Wuhan beobachtete, veröffentlichte daraufhin Empfehlungen mit Maßnahmen zur Viruseindämmung. Die chinesische Regierung folgte in weiten Teilen den Empfehlungen der WHO. Sie erließ erste Ausgangsbeschränkungen und betrieb eine strikte physische und digitale Nachverfolgung, um das bis dahin unbekannte Virus einzudämmen (vgl. ebd.). Die WHO sprach am 30. Januar 2020 von "einer gesundheitlichen Notlage von internationaler Tragweite", ging aber nicht von einer Pandemie aus und vertrat die Meinung, dass es bei regionalen Cluster-Ausbrüchen bleiben würde (Tagesschau 2022b; RND 2022). Die weltweite Verbreitung des Virus konnte trotz der stark einschränkenden Maßnahmen, die für die Region Hubei und die Metropole Wuhan galten, nicht gestoppt werden. Außerhalb von China waren Italien, Südkorea und der Iran in den ersten Monaten der Coronapandemie so stark betroffen, dass Krankenhäuser keine Patient:innen versorgen oder aufnehmen konnten. Die WHO, das Robert-Koch-Institut (RKI) und führende Virolog:innen und Epidemiolog:innen sprachen im Januar und Februar 2020, trotz der kritischen Situation in Italien, für die europäische Region noch von einem geringen bis moderaten Risiko der Virusausbreitung (vgl. ebd. 2022). Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) veröffentlichte am 26. Februar 2020 Informationen, "dass [es] auf europäischer Ebene [...] geplant [ist], Schutzausrüstung für medizinisches Personal zu beschaffen" (BMG 2022). Auch wurde der damalige Gesundheitsminister Jens Spahn zitiert, der folgendes Statement veröffentlichen ließ.Die Gesundheitsminister Italiens, Österreichs, Kroatiens, der Schweiz, Sloweniens, Frankreichs und Deutschlands haben sich darauf geeinigt, Reisende von und nach Italien nach dem gleichen Muster über das Virus zu informieren.Außerdem wollen die Länder epidemiologische Daten sowie Informationen zum klinischen Management der Epidemie zwischen den Ländern austauschen. Generelle Grenzschließungen lehnten die Gesundheitsminister ab. (ebd. 2022)Die Infektionszahlen stiegen Ende Februar und Anfang März 2020 innerhalb der EU rapide an. Die Tonalität gegenüber dem Virus wurde rauer, so betitelte der Generaldirektor der WHO das Virus als "Feind der Menschheit" (vgl. Tagesschau 2022b). Das BMG informierte knapp zwei Wochen später, am 10. März 2020, dass "seit4. März [...] ein Genehmigungsvorbehalt für den Export von medizinischer Ausrüstung" bestand (ebd. 2022). Ab März 2020 begannen die europäischen Staaten, zunehmend unilateral und protektionistisch zu handeln, anstatt ein multilaterales Zusammenspiel anzustreben.Der 11. März 2020 markiert den Beginn einer zweiten Phase der Covid-Situation. Seit diesem Tag spricht die WHO von einer 'Pandemie' (vgl. RND 2022; Tagesschau 2022b). Dies bedeutet, dass es zu einer anhaltenden Verbreitung einer Krankheit auf mindestens zwei Kontinenten gekommen ist. Immer mehr Länder verkündeten Schul- und Ladenschließungen. Zudem kam die Zusammenarbeit der EU-Staaten faktisch zum Erliegen, da die ersten Länder des Schengen-Raums anfingen, ihre Grenzen zu schließ
Erscheinungsdatum | 06.07.2023 |
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Sprache | deutsch |
Maße | 155 x 220 mm |
Gewicht | 154 g |
Themenwelt | Sozialwissenschaften ► Politik / Verwaltung ► Europäische / Internationale Politik |
Sozialwissenschaften ► Politik / Verwaltung ► Politische Theorie | |
Sozialwissenschaften ► Politik / Verwaltung ► Vergleichende Politikwissenschaften | |
Schlagworte | Covid-19 • Europäische Gemeinschaft • europäische Grenzen • Grenzpolitik • Grenzschließung • Krisensituation • transnationale Solidarität |
ISBN-10 | 3-96146-955-5 / 3961469555 |
ISBN-13 | 978-3-96146-955-0 / 9783961469550 |
Zustand | Neuware |
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