Die Macht der Sexualität (eBook)

Die vergessene Kunst der Muse

(Autor)

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2023 | 1. Auflage
234 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7578-7141-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Macht der Sexualität -  Inanna Ling
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Dieses Buch richtet sich an freie, selbständige und selbstbewusste Frauen oder an Frauen, die es werden möchten und glauben, dass Männer Angst vor starken Frauen haben. Es behandelt die Bedeutung von Frauen in der Sexualität und untersucht, warum sexuelle Spannung in Paarbeziehungen manchmal schnell verloren geht und wer dafür verantwortlich ist. Leserinnen, die glücklich werden und bleiben möchten, können die Erkenntnisse aus diesem Buch leicht umsetzen. Das Buch ist aus einer weiblichen Perspektive geschrieben und beinhaltet intensive Auseinandersetzungen mit der weiblichen Gefühlswelt und ihrem Einfluss auf Männer. Es wird eine provokative Frage gestellt: Sind Sie eine Muse, die die Welt verändert, oder nehmen Sie in einer Partnerschaft die langweilige Rolle der Mutter ein? Das Buch untersucht den Einfluss unserer Sexualität auf unsere Gesundheit, unsere Umgebung, unser Leben, unsere Familie, unser Handeln, unsere Gesellschaft und sogar die Politik.

Im Jahr 2012 beendete ich meine eineinhalbjährige Tantralehrer-Ausbildung bei Lucian Loosen ("Kularnava®" - Das Tantra-Institut) und im Anschluss bei Andro ("Diamond Lotus" - Tantra Institut Berlin). Andro brachte in den Siebzigern Tantra nach Deutschland und gründete die erste Tantra-Ausbildungsstätte in Berlin sowie den ersten Tantramassage-Verband. Andro starb 2019 und hinterließ ein großes Werk, das eine große Tantrabewegung in Deutschland zur Folge hatte. Das Wissen, das mir dort vermittelt wurde, ließ jedoch viele neue Fragen in mir aufkommen. Ich forschte zur Macht unserer Sexualität. Wie funktioniert unsere Sexualität tatsächlich? Wo könnte ich verschiedene Annahmen darüber ausprobieren, wo beobachten? 2011 begann ich noch während der Ausbildung, meine langjährige Praxiserfahrung zu kanalisieren und Seminare über unsere Sexualität selbst zu geben. Die Tantra-Seminare, die ich seit 2013 gebe, sind regelmäßig ausgebucht. Jedes Seminar folgt einem anderen Themenschwerpunkt. Dafür fand ich passende Teilnehmer, die bereit waren, in die Tiefe ihrer Sexualität einzutauchen, um selbst die Macht ihrer Sexualität zu spüren. Mit jedem Seminar lernte ich aber auch selbst dazu. Um meine Erkenntnisse zu vertiefen, haben mein damaliger Freund und ich uns für verschiedene erotische Veranstaltungen angemeldet, an denen bis zu 1.700 Menschen teilnahmen. Diese Erfahrungen waren äußerst spannend und ich konnte auf jeder Veranstaltung viele interessante Beobachtungen und Erkenntnisse sammeln. Alle diese Erfahrungen und Beobachtungen habe ich in einer ausführlichen Analyse zusammengefasst. Ich habe die Gabe, das Vertrauen von Menschen zu gewinnen und sie fühlen sich bei mir verstanden. Dadurch trauen sie sich, mit mir offen über ihre tiefsten Bedürfnisse zu sprechen. Ich biete ein persönliches Coaching an, das ich jedoch keinesfalls als Sexualtherapie bezeichnen möchte. Der Begriff "Therapie" impliziert eine Krankheit, während der Wunsch nach einem erfüllten Sexleben für viele Menschen von großer Bedeutung ist. In meinem Coaching kläre ich die häufigen Missverständnisse auf, die Menschen bezüglich ihrer Sexualität aufgebaut haben. Ich höre aufmerksam zu und zeige Möglichkeiten auf, wie Menschen ihre Sexualität frei und selbstbestimmt ausleben können.

ICH BIN AUSGEZOGEN, UM ZU STERBEN


Da hörte ich seine Schritte und war voller Hoffnung. Endlich kommt die Hilfe. Er betrat die Küche, sah wie ich am Boden lag und seine erste Frage lautete: “Was liegst du hier rum, wo ist mein Kaffee?” Ich war nicht einmal in der Lage, ihm zu antworten. Mir stiegen Tränen in die Augen. Denn jede noch so kleine Bewegung löste erneut höllische Schmerzen in meinem Unterleib aus. Er schaute mich an, gleichgültig stieg er über mich hinweg, nahm den Kaffee aus dem Schrank, den ich nicht erreichen konnte, stieg über meinen Körper zurück zur Kaffeemaschine und kochte sich entspannt einen Kaffee. Er bereitete sich auf dem Balkon sein Frühstück vor und nahm seinen Kaffee mit hinaus, dabei ignorierte er mich völlig.

Ich lag da und dachte, ich werde jetzt sterben. Dann stellte ich mir vor, wie er nach seinem Frühstück zurück vom Balkon kam und meine Leiche sah. Ich malte mir aus, wie er meinen Leichnam mit den Füßen anschubste und feststellte, dass ich tot war. Weiter stellte ich mir vor, wie er anschließend irgendeine Behörde oder den Arzt anrief und mit trauriger Stimme erzählte, wie er seine Frau tot in der Küche aufgefunden hatte. Dann kam mir die Erleuchtung. Er durfte über mich entscheiden, während ich lebte, jedoch wollte ich die Freiheit zurück, wenigstens über meinen Leichnam bestimmen zu können. Ich beschloss, von ihm wegzugehen, um draußen in Freiheit zu sterben. Auch wenn ich tot von Fremden aufgefunden werden würde, wenigsten würde dann mein Körper nicht so gleichgültig und respektlos behandelt werden. Dieser Gedanke verlieh mir so viel Kraft, dass der Schmerz ein wenig nachließ, sodass ich zumindest meine Hände bewegen konnte. Ich musste die Gelegenheit nutzen, solange mein Ex-Mann auf dem Balkon frühstückte, um es zum Arzt zu schaffen. Mit all meiner mir verbleibenden Kraft unternahm ich den verzweifelten Versuch, irgendwie auf die Beine zu kommen. Jedoch gelang es mir nicht. Dann ließ ich meinen unteren Körperteil locker und entschloss mich, den ganzen Weg auf meinen Händen von der Küche bis ins Schlafzimmer zum Medizinschrank zu kriechen.

Zuerst wollte ich ein Schmerzmittel einnehmen, um es zum Arzt schaffen zu können. Unterwegs sah ich unser Telefon und dachte darüber nach, unsere Nachbarn anzurufen, da sie Krücken hatten. Ich konnte zwar meine Arme und Hände bewegen, jedoch war mein gesamter Unterleib durchzogen von unsäglichen Schmerzen. Die Nachbarn brachten mir die Krücken, ich lächelte und bedankte mich. Sie erkundigten sich, ob ich Hilfe benötige und wo denn mein Mann sei. In diesem Augenblick unterdrückte ich mit aller Kraft meine Tränen und antwortete: “Auf dem Balkon, er trinkt seinen Kaffee und raucht”. Ich entschuldigte mich und knallte nach diesen Worten die Tür hinter mir zu, damit sie meine Tränen nicht sahen und nichts von unserem Streit erfuhren.

Als ich mich nach Einnahme der Schmerztablette auf Krücken zu unserer Hausärztin schleppte, war sie vollkommen überrascht. Sie legte mich auf eine Liege und tastete mich ab. Sie sagte, dass sie eine Vermutung habe, diese jedoch zunächst von einem weiteren Arzt bestätigt wissen wollte. Laut Ihrer Ansicht sollte ich jedoch sofort ins Krankenhaus eingewiesen werden.

“Wie?”, fragte ich.

“Ihr Mann kann sie doch bringen”, antwortet sie.

Da konnte ich nicht länger schweigen. Ich erzählte ihr über den aktuellen Vorfall. Sie nahm das Telefon und rief ihn an. “Wenn du nicht sofort herkommst, um deine Frau ins Krankenhaus zu fahren, rufe ich auf der Stelle den Rettungsdienst!” Sie pflegten bereits eine langjährige Bekanntschaft und waren inzwischen beim Du angelangt. Sie konnte es nicht glauben, als sie am anderen Ende der Leitung folgende Worte vernahm: “Warum ist sie gleich zu dir gerannt? So schlimm konnte es nicht gewesen sein, wenn sie es allein zu dir schaffte?”

Logisch, dachte ich. Das wird schon werden, er hat vielleicht recht. Der Schmerz war schließlich auch schon weniger. Die Tablette hatte angeschlagen. Dann hörte ich die Ärztin sagen: “Sie muss wahrscheinlich sofort operiert werden, du kommst sofort hierher und nimmst Sachen für das Krankenhaus mit.” Er hatte wahrscheinlich die Ernsthaftigkeit der Lage endlich verstanden und war innerhalb der nächsten fünf Minuten da. Im Krankenhaus angekommen, untersuchten mich die Ärzte eilig, ihre erste Frage lautete: “Haben Sie heute schon etwas gegessen?”

“Nein”, sage ich. “Ich habe nur ein Glas Wasser getrunken und eine Schmerztablette zu mir genommen.”

Der Arzt entgegnete: “Wir müssen Sie sofort operieren. Sie haben eine geplatzte Zyste im Bauch und das kann Sie Ihr Leben kosten”.

Innerhalb der nächsten halben Stunde fand ich mich in einem OP-Saal wieder. Es ging alles viel zu schnell, inzwischen war mir alles egal. Ich war schon für das Sterben bereit. Als ich aufwachte, lag ich auf der Intensivstation. Mein Ex-Mann saß mit einem traurigen Gesicht vor mir. Ich wusste sofort, dass alles von ihm nur gespielt war. Egal wie der Ausgang nun wäre, ich war froh, dass ich zumindest nicht zu Hause sterben musste und mein Leichnam nicht mit Füßen getreten werden konnte. Lieber vom Krankenhaus aus direkt in die Verbrennungsanlage. Wenn ich jedoch lebend dieses Krankenhaus verlassen sollte, dachte ich, dann würde ich ausziehen. Die (Ent-)Scheidung zum Sterben war in meinem Kopf bereits beschlossene Sache.

Nur hat es sich am Ende ganz anderes ergeben.

Ich beschloss, auszuziehen, weil ich mir nicht sicher war, ob ich einen weiteren Vorfall überleben würde.

Mein Drang nach Freiheit hat alle anderen Prioritäten hintenangestellt, auch wenn es “nur” um das Sterben in Freiheit ging. Aber wie sollte es praktisch geschehen? Ich wandte mich an eine Hilfsstelle für Frauen als Gewaltopfer, und sie berieten mich detailliert, wie ich mich verhalten sollte, damit er nicht auf die Idee kam, mich umzubringen.

Ich wunderte mich, wie genau sie wussten, wie er ticke, und fragte: “Wie können Sie meinen Mann besser kennen als ich?” Sie antworteten, dass die Muster in solchen Fällen oft sehr ähnlich sind.

In der ersten Nacht in meiner eigenen, absolut leeren Wohnung, die nur mit einer Matratze, einem Kopfkissen, einer Decke und einer handgroßen Engelsstatue ausgestattet war - all dies hatte ich von meinen Freunden geschenkt bekommen -, empfand ich das unglaublich befreiende Gefühl, es endlich geschafft zu haben.

Um das Leben nicht zu verpassen und meine letzte ungewisse Zeit in Freiheit genießen zu können, erstellte ich eine Löffelliste.

Das ist die Liste der Wünsche, bevor man “den Löffel abgibt”. Alles, was ich genießen wollte, gönnte ich mir. Ich ging in die Sauna, ich unternahm eine Reise nach London, ich flog mit einem Gleitschirm, um das Gefühl der Freiheit in der Luft wie ein Vogel zu fühlen, ich träumte davon, von mehreren Männern verwöhnt und genommen zu werden. Somit schaltete ich eine Anzeige und traf meinen ersten Freund nach der Trennung, der mir eine neue Welt zeigte, eine Welt voller Erotik und Sex. Er war von meiner Offenheit und der Idee begeistert und arrangierte Begegnungen im Swingerclub. Es begann eine wilde Zeit. Mir war völlig Gleichgültig, wie man mich nach meinem Tod nennen würde. Ich wollte alles noch heute erleben. In dem Moment wusste ich noch nicht, dass es der Schlüssel zu meinem neuen, gesünderen Leben werden würde. Meine Rückenschmerzen verschwanden, alle Ergebnisse meiner ärztlichen Untersuchungen waren perfekt.

Ich dachte, dass ich eine Ausnahme sei. Ich wurde vermutlich von zahlreichen Schutzengeln begleitet, jedoch wofür? Ich hatte nichts im Leben und auch keine Kinder. Wofür wurde ich gerettet? Es ergibt doch alles keinen Sinn.

In diesem wilden und vielseitigem Sexleben gab es sehr interessante und extrem intensive Sexerlebnisse, die sich deutlich von dem “normalen Sex” unterschieden. Somit wollte ich rausfinden, was das war, und gelang zum Tantra. Dort lernte ich was sexuelle Energie bedeutet und was sie alles mit uns machen kann.

Sie arbeitet für dich oder gegen dich. Du kannst sie nicht aufhalten, du kannst sie nur lenken.

Während und nach der Tantralehrer-Ausbildung traf ich Menschen, die, wie ich damals, ihre Sexualität unterdrückten und nicht voll auslebten. Es stellte sich die Frage, ob ich mit meiner Geschichte nur eine Ausnahme war und was mit Menschen geschieht, wenn sie ihre Lust nicht gesund ausleben oder einschränken.

Was geschieht mit Menschen, ihrer Psyche, ihrem körperlichen Zustand und ihrer Gesundheit?

Im Laufe der Zeit bemerkte ich, dass ich kein Einzelfall war und es sowohl Frauen als auch Männer betraf. Unterdrückte Lust führte bei manchen zu ähnlichen Krankheitsverläufen wie bei mir früher, angefangen bei Unterleibsschmerzen bis hin zu Krebserkrankungen.

Es gibt natürlich noch viele weitere Faktoren, die unsere Gesundheit beeinflussen, wie unsere Nahrung, unsere Essgewohnheiten, die Wasserqualität, die Umwelt und genetische...

Erscheint lt. Verlag 6.6.2023
Reihe/Serie Die Macht der Sexualität
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Politik / Gesellschaft
Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Partnerschaft / Sexualität
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Schlagworte Beziehung • Emanzipation • Feminismus • Partnerschaft • Sexualität
ISBN-10 3-7578-7141-3 / 3757871413
ISBN-13 978-3-7578-7141-3 / 9783757871413
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