Erlebnispädagogik und Gender
Verlag Barbara Budrich
978-3-8474-2759-9 (ISBN)
lt;b>Dr. phil. Ramona Schneider, ab Juli 2023: Volkshochschule Erlangen, pädagogische Mitarbeiterin, Bereich: Schulkooperationen
1 Einführung
2 Aktueller Forschungsstand zu Genderfragen in der Erlebnispädagogik
2.1 Prominent: (un-)doing gender in erziehungswissenschaftlichen Kontexten
2.1.1 Gender in der Kindertageseinrichtung
2.1.2 Untersuchungen von Genderkonstruktionen in der Schule
2.2 Gender in sportwissenschaftlichen Forschungsfeldern
2.2.1 Doing gender in der (schulischen) Bewegungserziehung
2.2.2 Die Herausforderung traditioneller Geschlechterverhältnisse und hegemonialer Gendernormen im Feld des Klettersports
2.3 Unterbelichtet: Gender als soziales Konstrukt in den Hilfen zur Erziehung und der Erlebnispädagogik
2.3.1 Der (fehlende) Blick auf Gender in der Kinder- und Jugendhilfe
2.3.2 Gender Studies in der Erlebnispädagogik
2.4 Forschungsdesiderat: Gender(de)konstruktionen im Rahmen des erlebnispädagogischen Boulderns und Kletterns im Kontext der ambulanten und stationären Jugendhilfe
3 Theoretische Verortungen des Forschungsprojekts
3.1 Zum Begriff der Erlebnispädagogik, des Boulderns und des Kletterns
3.1.1 Erlebnispädagogik
3.1.2 Das Bouldern und Seil- bzw. Sportklettern
3.2 Zum Begriff Gender sowie sensibilisierenden Theoriekonzepten
3.2.1 Grundlegende erkenntnistheoretische Rahmungen für konstruktivistisch-praxeologische Theorieperspektiven auf Gender
3.2.2 (Un-)doing gender und geschlechtlicher Habitus
3.2.3 (Un-)doing difference als übergreifendes Analysekonzept
4 Methodologische Rahmungen der Studie
4.1 Methodologischer Diskurs um die Rekonstruktion von Geschlecht in den Gender Studies
4.1.1 Strategien zur Bestimmung von Praktiken als (un-)doing gender
4.1.2 Das Reifizierungsdilemma in der Erforschung von sozialen (Gender-)Differenzierungen
4.1.3 Die Rekonstruktion des „native’s point of view“ – die Sinn- und Bedeutungszuschreibungen der Feldakteur:innen
4.1.4 Was heißt das für den Forschungsprozess zur Analyse von doing gender in der Erlebnispädagogik?
4.2 Die Verzweigung von Ethnographie und Grounded Theory in der Untersuchung des erlebnispädagogischen Feldes
4.2.1 Eine ethnographische Erhebung des Forschungsgegenstandes
4.2.2 Die Verzahnung von Ethnographie und Grounded Theory Methodologie zur gegenstandsgebundenen Theoriegenerierung
4.3 Erhebung und Analyse des ethnographischen Datenmaterials
4.3.1 Der Feldzugang: „Ich leite ihre Anfrage weiter …“ und andere Schwierigkeiten
4.3.2 Das Feld: Boulder- und Klettergruppen in den Hilfen zur Erziehung
4.3.3 Der Aufenthalt im Feld: „Und wie soll ich das nun alles gleichzeitig beobachten?“
4.3.4 Die Analyse des ethnographischen Datenmaterials: „Ist das nun doing gender?“
5 Kontaktmuster im erlebnispädagogischen Bouldern und Klettern
5.1 Zwischen Spaß und Ernst – Betrachten und Kommentieren von Körpern
5.1.1 Jugendliche Bewunderung sportiver Fachkräfte
5.1.2 Kollegiale Bewunderung unter Fachkräften
5.1.3 Komplimente, Necken und Frotzeln innerhalb der Peergroup
5.1.4 Ernst, Witz und Tabus in körperbezogenen Kommentaren von Fachkräften an Kinder und Jugendliche
5.1.5 Gender als stetige Differenzkategorie im Betrachten und Kommentieren von Körpern
5.2 Exkurs: Klettern und Körpergewicht
5.3 Körperkontakt und die Herstellung von (körperlicher) Nähe
5.3.1 Körperkontakt zwischen Peers
5.3.2 Kuscheln oder Rangeln mit Fachkräften? Eine Frage des Geschlechts und des Alters
5.3.3 Doing gender und doing age als zentrale Differenzierungsprozesse in der Herstellung von (körperlicher) Nähe
5.4 Zeigen oder Verdecken? Kinderkörper im heimeigenen Boulderraum
5.4.1 Der heimeigene Boulderraum als asexuelles Konstrukt durch geschlechterbezogene Bekleidungskonventionen
5.4.2 Tabuisierungen zur Nähe-Distanz-Regelung im heimeigenen Boulderraum
5.5 Exkurs: Pädagogische Institutionen und (sexuelle) Grenzverletzungen
6 Kletterbezogene Hilfestellungen
6.1 Weibliche explikative Unterstützung in der Peergroup
6.2 Hilfestellung durch die Assistenz von Fachkräften
6.2.1 Kindliche (In-)Kompetenz und jugendliche Kompetenz im Umgang mit Requisiten der Kletterkultur
6.2.2 Kindliche (weibliche?) Unsicherheit – Stützende Assistenz von Fachkräften
6.3 Fachkräfte als Lernende
6.3.1 Rollenwechsel: Kompetenz der Adressat:innen
6.3.2 Kletterexpert:innen und Laien: Unterstützung zwischen Fachkräften
6.4 Die Verwobenheit sozialer Differenzkategorien in Praktiken der Hilfestellung
6.4.1 Doing child und doing gender: Assistenz beim Bouldern und Klettern
6.4.2 (Un-)doing gender, doing youth und die Dekonstruktion generationaler Ordnung in Praktiken der Unterstützung
6.4.3 (Un-)doing generation und doing competency: diffuse Generationendifferenzen in der Positionierung von Fachkräften als Lernende
7 Riskanter Umgang mit der eigenen körperlichen Unversehrtheit
7.1 Riskantes Handeln während des Kletterns?
7.2 Riskante Manöver abseits der Kletterwand
7.3 (Un-)doing risk als doing masculinity im erlebnispädagogischen Setting
7.3.1 Die Herausforderung von intergenerationalen Machtverhältnissen in der (De-)Konstruktion von riskanten Situationen
7.3.2 (Un-)doing risk und die Inszenierung von Männlichkeit
8 Doing competitiveness und (un-)doing gender
8.1 Aufführungen von Wettbewerb und Kompetitivität
8.1.1 Maskulines Sich-Messen beim Bouldern und Klettern
8.1.2 Sportliche Wettbewerbe abseits der Kletterwand
8.2 Die Aktualisierung von Genderskripten in der Leistungsorientierung der Teilnehmer:innen
8.3 Traditionelle und moderne Genderinszenierungen in Wettbewerb und Leistungsorientierung – und die Frage nach der Bedeutungslosigkeit von Gender
8.3.1 Wettbewerb als traditionell männliches Genderskript zur Herstellung sozialer Ordnung
8.3.2 Die Aufführung traditionell weiblicher Genderskripte im Wettbewerb und in Leistungsanforderungen
8.3.3 Undoing gender oder (relativ) modernes weibliches Genderskript?
8.3.4 Die Bedeutung von Geschlechtszuschreibungen in der Konstruktion von Leistungsfähigkeit als Modi der Anerkennung und Integration
9 Stilisierte Präsentation des Körpers durch Kleidung und Accessoires
9.1 Leggings, Glitzer, Fußballtrikots: Vergeschlechtlichte Stilisierung von Kinder- und Jugendlichenkörpern und die Symbolisierung ihrer Teilnahmemotivation
9.1.1 Vergeschlechtlichte Stilisierung von Kinder- und Jugendlichenkörpern
9.1.2 Die Symbolisierung von Teilnahmebereitschaft am Kletterangebot über die Kleidungspraxis von Jugendlichen
9.2 Die Stilisierung des Erwachsenenkörpers zur Symbolisierung des Kletterstatus und Gender
9.3 Visualität von Gender und der Kletterkultur der Jugendhilfe
10 Sprachlich-explizite Prozesse des doing gender
10.1 Die Vergeschlechtlichung von Kletterstilen
10.2 Vergeschlechtlichtes und vergeschlechtlichendes Sprechen über körperliche Attribute beim Bouldern und Klettern
10.3 Dramatisierung von Gender in Motivationszuschreibungen von Fachkräften
10.4 Sprachliche Konstrukte von Weiblich- und Männlich-Sein beim Bouldern und Klettern im Kontext der Jugendhilfe
10.4.1 Geschlechterstereotype Körper und die Idealisierung weiblicher Kletterpraxis
10.4.2 Heterosexueller Antrieb zur Aufführung von Kletterleistung
11 Fazit
11.1 Der Gewinn eines ethnographischen Blicks auf die interaktive Herstellung einer erlebnispädagogischen Praxis
11.2 Die Vorläufigkeit, Offenheit und Kontrolle von genderbezogenen Deutungen in der ethnographischen Forschung
11.3 (Un-)doing gender auf pädagogischen Vorder- und Hinterbühnen
11.4 Doing difference in der erlebnispädagogischen Praxis: Die sozialen Kategorien Gender, Alter, Leistung und Status
11.4.1 Gender: die soziale Ordnung der erlebnispädagogischen Praxis durch interaktive Genderkonstruktionen
11.4.2 Alter: die Verwobenheit von doing gender und doing age
11.4.3 Leistung und Kompetenz: naturalistisch, kulturalistisch und der Diskurs um (dis-)ability
11.4.4 Status: der Kletterexpert:innenstatus als stets erkennbares Differenzierungsmoment
11.4.5 Ergänzend: doing class – die Kultur der Kletterszene im Kontrast zur Kletterkultur der Jugendhilfe
11.5 Was heißt das nun für die Erlebnis- und Genderpädagogik?
Literaturverzeichnis
Mit Hilfe von teilnehmenden Beobachtungen und Interviews stellt die Autorin dar, wie in erlebnispädagogischen Interventionen mit den Medien Bouldern (ein Klettern ohne Sicherung an meist bis zu vier Meter hohen Wänden und sollte man abfallen, landet man z.B. auf einer dicken Matte) und Klettern (meistens ist ein Seilklettern gemeint) in den stationären und ambulanten Hilfen zur Erziehung von den teilnehmenden Personen integrative Verhaltensweisen hervorgebracht werden. Dabei rekonstruiert sie wie Gender mit anderen sozialen Differenzkategorien in diesem Feld verwoben ist oder auch von diesen nivelliert werden kann.
Wilfried Wulfers, AOL-Bücherbrief, Jg. 42/2023, Nr. 114
Erscheinungsdatum | 06.07.2023 |
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Reihe/Serie | Geschlechterforschung für die Praxis ; 8 |
Verlagsort | Leverkusen-Opladen |
Sprache | deutsch |
Maße | 148 x 210 mm |
Gewicht | 550 g |
Themenwelt | Sozialwissenschaften ► Pädagogik ► Natur- / Umweltpädagogik |
Sozialwissenschaften ► Pädagogik ► Sozialpädagogik | |
Sozialwissenschaften ► Soziologie ► Gender Studies | |
Schlagworte | bouldering • Bouldern • Climbing • educational support • Erlebnispädagogik • Ethnographie • ethnography • experiential education • Gender • Geschlechterforschung • Hilfen zur Erziehung • Jugendhilfe • Klettern • social differences • Social Work • Soziale Arbeit • Soziale Differenzen • youth welfare |
ISBN-10 | 3-8474-2759-8 / 3847427598 |
ISBN-13 | 978-3-8474-2759-9 / 9783847427599 |
Zustand | Neuware |
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