Geschlecht, Sexualität und Politik: Aspekte queer_feministischer Politikverständnisse
Verlag Barbara Budrich
978-3-8474-2733-9 (ISBN)
lt;b>Dr. Inga Nüthen, wissenschaftliche Referentin des Zentrums für Gender Studies und feministische Zukunftsforschung der Philipps-Universität Marburg
Danksagung
1 Einleitung – von der Politik des Politikbegriffs
1.1 Theoretischer Zugriff und Begriffsarbeit
1.2 Politikwissenschaftliche Bestimmungen von Politik
1.3 Queer_feministische Bestimmungen des Politikbegriffs – eine erste Skizze
1.4 Aspekte queer_feministischer Politikverständnisse – Vorschlag für eine Kartografie
2 Die grundlegende Suche nach einem anderen Politikbegriff: queer_feministische Interventionen in die Trennung öffentlich-privat
2.1 Weitung des Politikbegriffs: There are no personal problems!
2.1.1 Plädoyer für einen weiten Politikbegriff
2.1.2 Selbsterfahrung als feministische Methode – „a route out of private isolation and into public activism“
2.1.3 Politik der ersten Person: Subjektivität, Selbstbestimmung und Autonomie
2.1.4 Authentizität und Universalisierung: Wessen Erfahrung, wessen Privatheit?
2.2 Diversifizierung der Verhältnisse – ein komplexer Begriff des Privaten
2.2.1 Das Private als Zuhause, Rückzugs- und Widerstandsort
2.2.2 Privatheit und Intimität als heterosexuelle, weiße, bürgerliche Privilegien
2.3 Politische Intelligibilität: Bedingungen des Erscheinens im Öffentlichen
2.3.1 Körper, Exklusionspraktiken und die (Un-)Möglichkeit des Erscheinens in der hegemonialen Öffentlichkeit
2.3.2 Effekte des Einschlusses in die hegemoniale Öffentlichkeit: (Re-)Privatisierung und normalisierende Grenzverschiebung
2.4 Die Trennung öffentlich-privat als geschlechterkonstitutive Relation erkennen und Politik (neu) denken
2.4.1 Den konstitutiven Charakter der Trennung analysieren
2.4.2 Jenseits der Trennung – Perspektiven der Überwindung: Relationalität, Sorge und Alltag
2.5 Den Politikbegriff neu be-/entgrenzen
3 Politik als komplexes Machtphänomen: Systematisierung und Synthetisierung unterschiedlicher Politikbegriffe entlang von drei Machtkonzeptionen
3.1 Drei geschlechtertheoretische Konzepte von Macht
3.1.1 Zwei gegensätzliche feministische Machtkonzeptionen zur Kritik der Geschlechterverhältnisse: power-over oder power-to/-with
3.1.2 Plädoyer für die Erweiterung der Systematisierung feministischer Machtkonzeptionen: produktive/subjektivierende Macht
3.2 Drei Varianten der Konzeption von Politik als Machtphänomen
3.2.1 Max Weber: Politik als Streben nach Macht(-anteilen) und legitimer Herrschaft
3.2.2 Hannah Arendt: Politik als Prozess des gemeinsamen Handelns
3.2.3 Michel Foucault: Politik als produktive, subjektivierende Regierungsweise
3.2.4 Systematisierender Rahmen: Machtverständnisse und Politikbegriffe
3.3 Drei queer_feministische Konzeptionen von Politik als Machtphänomen
3.3.1 Politik als Institutionalisierung der heteropatriarchalen Geschlechterordnung
3.3.2 Politik als gemeinsame Handlungsmacht: Empowerment als kollektive (Selbst-)Ermächtigung zur Transformation der Geschlechterverhältnisse
3.3.3 Politik als performative, subjektivierende Regulierungsweisen der Geschlechterverhältnisse
3.4 Politik als komplexes Machtphänomen
4 Kontingenzbasierte, queer-feministische Politikdefinitionen: Streit um Differenz und die (Be-)Gründung von Politik
4.1 Die These der Kontingenz als Grundlage eines radikaldemokratischen Politikbegriffs
4.2 Die These der Kontingenz der Geschlechter (-verhältnisse): queer_feministische Grundlagenkritik
4.2.1 Queer_feministische Grundlagenkritik I: Kritik an den universalisierenden Grundlagen politischen Denkens
4.2.2 Queer_feministische Grundlagenkritik II: Kritik der eigenen universalisierenden Fundierungen
4.3 Streit um Differenz: Widerstreit um unterschiedliche Reichweiten und Konsequenzen des Kontingenzarguments für die Vorstellungen von Politik
4.3.1 Der Streit um Differenz als Streit um die (Be-)Gründung von Politik
4.3.2 Streit um die Differenz im Politischen: Judith Butlers soziale Ontologie und Seyla Benhabibs interaktiver Universalismus
4.3.3 Fazit: Der Streit um Differenz als Kontroverse um ein queer_feministisches Politikverständnis
4.4 Konzeptionen von Geschlechter- und Sexualitätspolitik im Spannungsfeld von Kontingenz, Subjektivität, Universalität und normativen Maßstäben
4.4.1 Identität ist politisch! Politikkonzepte im Zeichen von kontingenten Identitäten
4.4.2 Politik eine Richtung geben: Politikkonzepte im Zeichen kontingenter Universalien
4.5 Politik ohne letzte Gründe: queer-feministische Politikkonzeptionen unter den Bedingungen der Kontingenz
5 Das Politische als konstitutiver Dissens: komplexe Antagonismen und queer-feministische Politiken der Devianz
5.1 Der konstitutive Streit: Dissens und Antagonismus als Charakteristika des Politischen
5.1.1 Das Politische mit Mouffe als antagonistische Dimension denken
5.1.2 Verschiedenheit machtkritisch erfassen: Pluralität und Differenz
5.2 Das Politische als Dimension komplexer Antagonismen
5.2.1 Mouffes radikaldemokratische Verhältnisbestimmung von Antagonismus und Pluralismus
5.2.2 Komplexität denken: maßlose, multidimensionale Antagonismem
5.2.3 Sexuelle Ordnungskämpfe: das Politische als Dimension heterogener queer-feministischer Kämpfe
5.2.4 Die antagonistische Dimension queer-feministisch verkomplizieren
5.3 Queer-feministische Politiken der Devianz: Störung, Negativität, Ambivalenz, Zukünftigkeit und Subjektivität
5.3.1 Queer-feministische Politik der Devianz als konstituierende Störung
5.3.2 Queer-feministische Politiken der Devianz als Störung des Normalen: Negativität und Ambivalenz
5.3.3 Queer-feministische Politiken der Devianz als Störung mit Horizont: Negativität und Zukünftigkeit
5.3.4 Das Subjekt der Störung: sexuelle Politiken der Devianz und ihre Subjekte
5.4 Trouble im Politischen: hegemoniale, maßlose Antagonismen, konstituierende Störungen, Negativität und deviante Subjekte
6 Allianzorientierte Politikbegriffe: Politik als gemeinsames Handeln unter Bedingungen von Differenz und Relationalität
6.1 Politische Solidarität: gemeinsames Begehren nach Veränderung, Differenz und das umkämpfte Allgemeine
6.2 Koalitionen im Modus der Relationalität: Abhängigkeit, Verletzlichkeit und Gesellschaft als Summe sozialer Beziehungen
6.3 Emotionale Ver-Bindungen: die Affektive Dimension gemeinsamen Handelns
6.4 Solidarität als kooperative, sorgende Beziehungsweise: gegenseitige Hilfe und sorgende Bündnisse
6.5 Solidarität als gegenwärtige Utopie
6.6 Politik als Beziehungsgeschehen unter Bedingungen von Differenz und Relationalität
7 Resümee – Elemente eines queer_feministischen Politikbegriffs
7.1 Zwei grundlegende Aspekte queer_feministischer Politikverständnisse: die Kritik an der Trennung öffentlich-privat und Politik als Machtphänomen
7.2 Queer-feministische Bestimmung von Politik unter den Bedingungen von Kontingenz und Dissens und allianzorientierte Politikbegriffe
7.3 Ausblick
Literaturverzeichnis
Inga Nüthen legt in ihrer Dissertation eine Systematisierung „queer_feministischer“ Verständnisse von Politik entlang von fünf Diskussionsachsen vor. Der besondere Reiz der Arbeit liegt in dem breit angelegten Blickwinkel, der es einerseits vermag, klassisch-feministische Kritiken des politikwissenschaftlichen Politikbegriffs in ein Verhältnis zu dezidiert queer-feministischen Ansätzen zu setzen, und andererseits, diese Kontestationen wiederum an politikwissenschaftliche Diskusssionen – etwa um einen radikaldemokratischen Politikbegriff – rückzubinden. Nüthens Arbeit an der Schnittstelle zwischen Geschlechterforschung und Politikwissenschaft trägt damit klar zur Profilierung eines bislang vor allem in der deutschsprachigen Forschungslandschaft untertheorisierten Felds bei.
Veronika von Wachter, Open Gender Journal, August 2024
Auch wenn die vorliegende Publikation vorrangig für theorie- und wissenschaftsaffine Leser*innen geeignet ist, bieten Inga Nüthens höchst spannende Überlegungen zu einem queer-feministischen Politikbegriff dennoch wichtige Impulse für aktuelle emanzipatorische Bewegungen, Politik und menschliches Zusammenleben (wieder) anders und solidarischer denk-/lebbar zu machen.
Christine M. Klapeer, Weiberdiwan. Die Feministische Rezensionszeitschrift, Sommer 2024
Inga Nüthens Kartographie queer_feministischer Politikverständnisse ist als Einführung in das Feld queer_feministischer Theorien absolut empfehlenswert. Das Buch bietet eine gut verständliche und geordnete Darstellung queer_feminsitischer Politikbegriffe und jedes Kapitel verfügt am Ende über eine kurze Zusammenfassung, die dabei unterstützt das Gelesene nochmals einzuordnen und zu reflektieren.
Tanja Vogler, aep informationen, Feministische Zeitschrift für Politik und Geschlecht, 1/2024
Erscheinungsdatum | 17.11.2023 |
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Reihe/Serie | promotion ; 14 |
Verlagsort | Leverkusen-Opladen |
Sprache | deutsch |
Maße | 148 x 210 mm |
Gewicht | 535 g |
Themenwelt | Sozialwissenschaften ► Politik / Verwaltung ► Politische Theorie |
Schlagworte | Concept of Politics • Feministische Theorie • feminist theory • Political Science • political theory • Politikbegriff • Politikwissenschaft • Politische Theorie • Queer Theorie • Queer Theory |
ISBN-10 | 3-8474-2733-4 / 3847427334 |
ISBN-13 | 978-3-8474-2733-9 / 9783847427339 |
Zustand | Neuware |
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