Der Digitalschock (eBook)

Was vom Hype bleiben wird - so verändern ChatGPT, Bard & Co unseren Alltag
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
240 Seiten
REDLINE Verlag
978-3-96267-541-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Digitalschock -  Jörg Schieb,  Peter N. Posch
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Künstliche Intelligenz ist in unser aller Leben getreten - und wird dieses massiv verändern. Auch wenn es für viele noch eine Spielerei ist, die Schülern und Studenten zu Aufsätzen verhilft, Kurztexte verfasst oder Bilder nach Anweisung »malt« - die Aufregung um ChatGPT, Bart, LLaMa und andere KI ist begründet. Noch nie ließ sich mit einem KI-Tool so einfach, ohne Vorkenntnisse und in einfacher Sprache kommunizieren. ChatBots machen zudem allen schlagartig ein Füllhorn an Wissensdiensten zugänglich. Jörg Schieb, Digitalexperte der ARD, und Peter N. Posch, als Professor mit den Themen Big Data und KI befasst, erläutern die umwälzenden Veränderungen, die auf uns, unseren Alltag und unsere Arbeitswelt zukommen werden. Wie kann man noch Aufsätze und Texte beurteilen, wenn niemand sagen kann, ob der Urheber ein Mensch oder die KI war? Welche Berufe werden davon profitieren, welche gar überflüssig? Und welche neue Regeln brauchen wir dazu? Wo liegen die Risiken? Und wie funktionieren diese ChatBots überhaupt? Das Buch der Experten hilft, diesen Gutenberg-Moment der KI zu verstehen, die Folgen einzuschätzen - und erklärt nicht zuletzt, wie wir davon sogar profititeren können.

Jörg Schieb ist einer der bekanntesten Autoren für Digitalthemen in Deutschland. Er hat bereits über 130 Bücher geschrieben und schreibt zudem für viele Medien u.a. FAZ, Handelsblatt, Spiegel und Stern. Seit mehr als 20 Jahren arbeitet Schieb vor allem für ARD und WDR, dort hat er eine eigene wöchentliche Rubrik »Angeklickt«, in der er die Digitalisierung und deren gesellschaftliche Folgen kritisch beleuchtet. Peter N. Posch hat die Professur Finance an der Technischen Universität Dortmund inne und ist Direktor des Zentrums »Finance, Risk and Resource Management (FiRRM)«. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf dem Gebiet des Risiko- und Ressourcenmanagements, hier insbesondere dem Umgang mit großen Datenmengen (Big Data) und maschinellem Lernen (künstliche Intelligenz). Er publiziert regelmäßig in internationalen Journalen und hat einen Lehrbuch-Bestseller zum Risikomanagement verfasst. Er spricht auf zahlreichen internationalen Konferenzen, ist als Trainer und Berater für Unternehmen tätig.

Jörg Schieb ist einer der bekanntesten Autoren für Digitalthemen in Deutschland. Er hat bereits über 130 Bücher geschrieben und schreibt zudem für viele Medien u.a. FAZ, Handelsblatt, Spiegel und Stern. Seit mehr als 20 Jahren arbeitet Schieb vor allem für ARD und WDR, dort hat er eine eigene wöchentliche Rubrik »Angeklickt«, in der er die Digitalisierung und deren gesellschaftliche Folgen kritisch beleuchtet. Peter N. Posch hat die Professur Finance an der Technischen Universität Dortmund inne und ist Direktor des Zentrums »Finance, Risk and Resource Management (FiRRM)«. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf dem Gebiet des Risiko- und Ressourcenmanagements, hier insbesondere dem Umgang mit großen Datenmengen (Big Data) und maschinellem Lernen (künstliche Intelligenz). Er publiziert regelmäßig in internationalen Journalen und hat einen Lehrbuch-Bestseller zum Risikomanagement verfasst. Er spricht auf zahlreichen internationalen Konferenzen, ist als Trainer und Berater für Unternehmen tätig.

Kapitel 2


So funktionieren Chatbots


Für alle, die in ihrem Leben schon mal »Star Trek« (»Raumschiff Enterprise«) gesehen haben, ist die Sache klar: Spätestens in der Zukunft können Computer zuhören, sie werden uns verstehen – und vor allem verlässlich Fragen beantworten. Die allgegenwärtige KI in der Kultserie wird schlicht mit »Computer« angesprochen – und reagiert stets prompt. Egal, ob danach Fragen, Aufträge oder Anweisungen folgen: Der von den Star-Trek-Autoren erdachte omnipräsente Computer erledigt alles im Blitztempo, ohne Widerworte, ohne Missverständnisse und ohne Nachfragen.

Wer von der Star-Trek-Serie (und den Kinofilmen) geprägt ist, mag eine gewisse Vorstellung davon haben, was ein »Chatbot« leisten kann – und sich vielleicht auch (zumindest derzeit noch) mit überhöhten Erwartungen Chatbots wie ChatGPT und Co. nähern. Trotzdem ist die Vorfreude bei vielen erst mal groß, denn Erfahrungen mit Siri, Alexa, Cortana und Co. sind in dieser Hinsicht bislang eher enttäuschend. Es kann also nur besser werden.

Was ist ein Chatbot?


Wer sich mit ChatGPT und vergleichbaren Systemen beschäftigt, muss sich zunächst eine Frage stellen: Was ist eigentlich ein Chatbot? Schließlich werden Systeme wie ChatGPT in diese Kategorie eingeordnet. Das Online-Nachschlagewerk Wikipedia – bis zum Auftauchen von ChatGPT regelrecht »die Instanz«, wenn wir Fragen haben –, erklärt den Begriff Chatbot so:

Ein Chatterbot, Chatbot oder kurz Bot ist ein textbasiertes Dialogsystem, das Chatten mit einem technischen System erlaubt. Er hat je einen Bereich zur Textein- und -ausgabe, über die sich in natürlicher Sprache mit dem System kommunizieren lässt. Chatbots können, müssen aber nicht in Verbindung mit einem Avatar benutzt werden. Technisch sind Chatbots näher mit einer Volltextsuchmaschine verwandt als mit künstlicher oder gar natürlicher Intelligenz.

Nun, diese Definition ist zumindest in einem Punkt teilweise überholt. Denn mit ChatGPT ist nun unbestreitbar ein KI-System an den Start gegangen, das sich als Chatbot versteht – und ist damit deutlich mehr als eine »Volltextsuchmaschine«.

Es gibt heute zwei Arten von Chatbots. Die einen funktionieren auf der Basis von definierten Regeln (»regelbasiert« genannt), sind also klassisch programmiert, die anderen funktionieren auf Basis von künstlicher Intelligenz (KI). Dazu gehören ChatGPT und vergleichbare Systeme.

Regelbasierte Chatbots greifen in der Regel auf einen mehr oder weniger starren Katalog von definierten Fragen und Antworten zurück. Motto: Wenn diese Frage oder dieses Stichwort, dann diese Antwort. Diese Art von Chatbot ist systembedingt sehr begrenzt in der Lage, auf komplexe Fragen oder bislang nicht vorgekommene Anfragen zu reagieren.

KI-basierte Chatbots hingegen nutzen fortschrittliche Technologien wie natürliche Sprachverarbeitung (NLP) und maschinelles Lernen (ML), um natürlichere Konversationen mit Nutzern zu führen. Sie haben die Fähigkeit, kontextabhängig zu antworten, und können auch aus vergangenen Gesprächen lernen, um ihre Fähigkeiten zu verbessern.

Ein guter Chatbot erkennt das Anliegen des Nutzers, versteht den Inhalt der (An-)Frage, stellt selbstständig Verknüpfungen her (etwa, wenn sich eine Frage auf eine Antwort davor bezieht) und erlaubt so einen Dialog, wie er auch mit Menschen üblich ist. Deshalb können nur KI-basierte Chatbots anspruchsvolle, komplexe Dialoge führen und Antworten auf vorher nicht erwartbare Fragen präsentieren.

Regelbasierte Chatbots kennen wir alle. Bislang waren die meisten Chatbots – etwa auf Websites von Kommunikationsanbietern, die Besucher hoch motiviert fragen: »Wie kann ich dir helfen?« – qualitativ wenig überzeugend. Sie versuchen, einige Stichwörter wie »Tarif«, »Neukauf«, »Support« oder »Beschwerde« zu erkennen, um die Besucher auf entsprechende Webseiten zu lenken. Viel mehr war und ist mit solchen Chatbots nicht möglich. Sie basieren größtenteils auf statistischem NLP-Verfahren und waren nie umfangreich genug (und werden es auch nie sein), um ernsthafte Konversation zu führen.

Man könnte es auch so formulieren: Bislang waren Chatbots eher dumm als intelligent, eher eine nervtötende Zeitverschwendung als eine Hilfe – und deswegen völlig zu Recht auch nicht sonderlich populär.

Wenn Chatbots hilfreich sein und von uns Menschen akzeptiert werden sollen, müss(t)en sie deutlich schlauer werden. Idealerweise so flexibel und verstehend wie ein Mensch.

Der ideale Chatbot versteht uns genauso gut wie ein Mensch. Das verursacht den geringsten Widerstand beim »Nutzer«, also beim Menschen, der mit dem Chatbot interagiert. Wir wollen nicht unsere Sprache ändern, nur damit uns eine Maschine versteht.

Dazu scheint ChatGPT häufig durchaus in der Lage zu sein. Ein richtig guter Chatbot ist so gut, dass wir uns als Benutzer fragen: Kommuniziere ich eigentlich aktuell mit einem Menschen – oder mit einer Maschine?

Mensch oder Maschine? Der berühmte Turing-Test


Mensch oder Maschine: Die Frage stellt sich bei einem persönlichen Gegenüber nicht. Gewöhnlich sehen wir unseren Gesprächspartner, während wir uns unterhalten. Und auch, wenn manche Menschen – Politiker etwa oder Manager – manchmal wie eine Maschine zu reden scheinen, so reicht der schiere Anblick der Biomasse, dass wir uns gewiss sind: Wir reden gerade mit einem Menschen.

Doch Gesprächssituationen haben sich verändert. Seit der Coronapandemie haben sich so ziemlich alle – selbst die Kleinsten unserer Gesellschaft – daran gewöhnt (gewöhnen müssen), mit anderen mittels Videomeetings zu kommunizieren. Das ist schon etwas völlig anderes. Erst recht, wenn wir mit anderen chatten. Per Messenger zum Beispiel. Dann lesen wir nur noch, was der oder die andere am anderen Ende der virtuellen Leitung schreibt.

Aber ist das ein Mensch oder eine Maschine?

Im Zeitalter von »intelligenter« werdenden Chatbots bekommt diese Frage eine erfrischende Aktualität. Haben Sie sich schon mal folgende Frage gestellt: Wie können wir wissen, ob wir gerade mit einem Menschen oder einem Chatbot kommunizieren?

Eine Frage, die wir uns in Zukunft öfter werden stellen müssen – und werden.

Alan Turing und sein Test


Aber wer hätte gedacht, dass diese Fragestellung gar nicht neu ist? Schon im Jahr 1950 ist der britische Mathematiker, Logiker und Kryptoanalytiker Alan Mathison Turing, dem der wunderbare und in jeder Hinsicht sehenswerte Film »The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben« gewidmet ist, auf den heute so aktuell wie zwingend wirkenden Gedanken gekommen, genau diese Frage zu stellen: Besitzt ein Computer ein dem Menschen gleichwertiges Denk- oder besser Kommunikationsvermögen?

Wer das herausfinden möchte, vollzieht den nach dem Erfinder benannten Turing-Test. Im Zuge dieses Tests führt ein menschlicher Fragesteller über eine Tastatur und einen Bildschirm – ohne jeden Sicht- und Hörkontakt – eine Unterhaltung mit zwei ihm unbekannten Gesprächspartnern.

Der eine Gesprächspartner ist ein Mensch, der andere eine Maschine. Kann der Fragesteller nach der intensiven Befragung nicht sagen, welcher von beiden die Maschine ist, hat die Maschine den Turing-Test bestanden. Der Maschine wird dann ein dem Menschen ebenbürtiges Kommunikationsvermögen unterstellt (nicht Denkvermögen, das ist noch etwas völlig anderes).

Der Turing-Test gilt quasi als die Hürde schlechthin, ob ein Computer (oder ein KI-System) eindeutig am Ende als Maschine, die sie ist, identifiziert werden kann – oder eben auch nicht. Die Fähigkeit eines Modells, kohärente und kontextgerechte Antworten auf eine Vielzahl von Fragen zu geben, zeigt, dass es die menschliche Sprache auf einem Niveau versteht, das mit dem eines Menschen vergleichbar ist.

Beim Turing-Test müssen Probanden erkennen, ob sich hinter einem Vorhang ein echter Mensch oder eine Maschine als Gesprächspartner verbirgt.

ChatGPT und der Turing-Test


Viele Menschen würden bei ChatGPT den Unterschied nicht gleich erkennen, ob sie gerade mit einem Menschen »reden« oder mit einer Maschine. Die mitunter recht formale Sprache gibt erste Hinweise, aber die Art und Weise, wie ChatGPT antwortet, lässt nicht zwingend den Gedanken aufkommen, mit einer Maschine zu kommunizieren.

ChatGPT hat den Turing-Test im Dezember 2022 mit Bravour bestanden.8 Nach »ELIZA« der erste Chatbot, dem das gelungen ist. Es verwundert nicht, hat ChatGPT mittlerweile doch sogar ein Medizin-Examen und die Zulassung als Rechtsanwalt geschafft.

Richtig gelesen: Für die gefürchtete Theorieprüfung müssen Medizinstudenten gewöhnlich jahrelang büffeln und sich eine Menge Wissen aneignen. ChatGPT jedoch beantwortet die schweren Fragen aus dem Stegreif – und erzielt sogar ein...

Erscheint lt. Verlag 21.5.2023
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Politik / Gesellschaft
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Schlagworte Arbeitsplätze • Beispiele • Chancen • Chat • Echt • Folgen • Google • Journalisten • Kommunikation • Kostenlos • Lektoren • Medien • OpenAI • Programmieren • Revolution • Schreiben • seriös • Suchmaschinen • Technologie • Vor- und Nachteile • Werbung • Zukunft
ISBN-10 3-96267-541-8 / 3962675418
ISBN-13 978-3-96267-541-7 / 9783962675417
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