Generalverdacht
Edition Nautilus GmbH (Verlag)
978-3-96054-328-2 (ISBN)
Die Herausgeber*innen beschäftigten sich seit einigen Jahren aus verschiedenen aktivistischen und menschenrechtlichen Zusammenhängen heraus mit Politik und Polizeipraxis rund um den Mythos Clankriminalität. Tragende Säulen der Zusammenarbeit sind die Kampagne für die Opfer rassistischer Polizeigewalt (KOP Berlin), die Neuköllner Initiative Kein Generalverdacht und das Komitee für Grundrechte und Demokratie.
»Clankriminalität« ohne Rassismus zu denken funktioniert nicht. Verwandtschaftsverhältnisse können zwar die Basis bestimmter Organisationsstrukturen sein, doch eine (herkunftsunabhängige) Definition für organisierte Kriminalität gibt es bereits. Warum darüber hinaus die Notwendigkeit einer eigenen Definition, Registrierung und Verfolgung im Bereich der Allgemeinkriminalität und Ordnungswidrigkeiten besteht, ist mehr als erklärungsbedürftig. Die Frage ist dabei nicht, ob es in arabischen, kurdischen, palästinensischen, türkischen Familien Kriminalität gibt, die Frage ist eher, warum sie anders behandelt wird als weiß-deutsche Kriminalität. Denn wenn das maßgebliche Unterscheidungskriterium die Abstammung ist, dann liegt nichts anderes als Rassismus vor. Das Spezielle an den »Clankriminellen« soll vor allem die Abschottung und Ablehnung des Rechtsstaats sein. Denn wer kennt sie nicht, die »biodeutschen Kriminellen«, die dem Rechtsstaat tagtäglich die Ehre erweisen, gerne mit der Polizei zusammenarbeiten, sich dankbar einem Gerichtsverfahren stellen und Streitigkeiten untereinander niemals außerhalb des offiziellen Rechtssystems klären. Eigentlich braucht man keine Forschung, um zu merken, dass Menschen, die Straftaten begehen, nicht so gut mit dem Rechtsstaat harmonieren (...). Forschung braucht man aber dann doch, wenn man behaupten will, dass die gesamte Familie, egal wie entfernt, im strafrechtlichen Sinne mitverantwortlich ist für diese Kriminalität, und in jedem Parkverstoß eines Familienmitglieds den Ausdruck der Ablehnung des Rechtsstaats zu erkennen meint.
Erscheinungsdatum | 13.10.2023 |
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Reihe/Serie | Nautilus Flugschrift |
Verlagsort | Hamburg |
Sprache | deutsch |
Maße | 128 x 214 mm |
Gewicht | 347 g |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Geschichte / Politik ► Politik / Gesellschaft |
Recht / Steuern ► Strafrecht ► Kriminologie | |
Sozialwissenschaften ► Soziologie ► Makrosoziologie | |
Schlagworte | 1000 Nadelstiche • 125 StGB • 19. Februar • Abou-Chaker • Abschiebung • antimuslimischer Rassismus • Antiziganismus • Betroffene • Castrop-Rauxel • Clankriminalität • Clans • Dekonstruktion • Diskriminierung • Essen • Grundrechte • Hanau • Herbert Reul • Justiz • Kriminalisierung • »kriminalitätsbelastete Orte« • Libanon • Medien • Migration • Muslimfeindlichkeit • Nancy Faeser • Neukölln • No-Go-Area • NSU • Null-Toleranz • Organisierte Kriminalität • Parallelgesellschaft • Politik • Polizei • Polizeigewalt • Rassismus • Razzien • Rechtsstaat • Shishabars • Sozialbetrug • Stereotype • Stigmatisierung • Verdrängung |
ISBN-10 | 3-96054-328-X / 396054328X |
ISBN-13 | 978-3-96054-328-2 / 9783960543282 |
Zustand | Neuware |
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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