Partnerinnentötungen und deren gerichtliche Sanktionierung (eBook)

Eine vergleichende Urteilsanalyse zu Partnerinnentötungen als Form des Femizids
eBook Download: PDF
2023 | 1. Auflage
XVIII, 467 Seiten
Springer VS (Verlag)
978-3-658-40741-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Partnerinnentötungen und deren gerichtliche Sanktionierung -  Julia Habermann
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Immer wieder steht die Frage im Raum, ob Gewalt gegen Frauen zu milde sanktioniert werde. Die vorliegende Arbeit beantwortet diese Frage für Partnerinnentötungen, also die Tötung der Frau durch den (ehemaligen) Ehemann, Partner oder Freund. Nachdem eine mildere Sanktionierung von Partnerinnentötungen theoretisch begründet wird, wird der empirische Forschungsstand zu Partnerinnentötungen, zur Strafzumessungsforschung und Sanktionierungspraxis dargelegt. Anhand von 472 wegen Mordes oder Totschlags verurteilten Tätern werden Partnerinnentötungen in vergleichender Perspektive zu anderen Tötungsdelikten ausgewertet. Neben der Beschreibung von Gemeinsamkeiten und Unterschieden hinsichtlich Täter, Opfer und Tat steht die Sanktionierung der Täter im Fokus der Auswertung. Es werden dabei die Fragen beantwortet, inwiefern Täter eine Partnerinnentötung wegen Mordes oder Totschlags verurteilt werden, wie ihre Schuldfähigkeit bewertet wird, welche Strafzumessungsfaktoren herangezogen werden und welche Straflängen ergehen. Zudem werden in einer qualitativen Betrachtungsweise Argumentationsstrukturen der Richter*innen wiedergegeben. Die Arbeit zeigt abschließend auf, wie eine Verbesserung der Rechtsprechungspraxis ausgestaltet sein könnte.

Die Autorin

Julia Habermann ist Sozialwissenschaftlerin und forscht seit mehreren Jahren zum Thema Gewalt gegen Frauen. Während ihrer Promotionszeit arbeitete sie am Lehrstuhl für Kriminologie der Ruhr-Universität Bochum.

Danksagung 5
Inhaltsverzeichnis 6
Abbildungsverzeichnis 11
Tabellenverzeichnis 12
1 Einleitung 16
1.1 Problemstellung 16
1.2 Aufbau 25
2 Femizide und Partnerinnentötungen 32
2.1 Femizide 32
2.1.1 Definitionen 32
2.1.2 Ursachen, Formen und genderbasierte Motivationen 35
2.1.3 Statistische Erfassung 41
2.2 Partnerinnentötungen 44
2.2.1 Begriffsverwendung und -bestimmung in empirischen Arbeiten 44
2.2.2 Definition dieser Arbeit 46
2.3 Zwischenfazit 48
3 Theoretische Verortung 50
3.1 Macht, Gender und Recht 50
3.2 Richterliche Entscheidungsprozesse unter Rückgriff auf Stereotype 56
3.2.1 Focal Concerns Theory 56
3.2.2 Definition von Stereotypen und kognitive Prozesse 59
3.2.3 Stereotype zu Geschlecht und Partnerschaft 62
3.3 Zwischenfazit 67
4 Statistische Daten zur Tötungskriminalität 69
4.1 Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) 69
4.2 Strafverfolgungsstatistik 75
4.3 Zwischenfazit 84
5 Empirische Erkenntnisse zu Partnerinnentötungen 85
5.1 Merkmale der Täter 85
5.2 Merkmale der Opfer 96
5.3 Vorausgegangene Gewalt 98
5.4 Entstehungskontexte und Motive 106
5.5 Tatanlaufphase und Tatgeschehen 113
5.6 Nachtatverhalten 121
5.7 Zwischenfazit 124
6 Strafrechtliche Bewertung von vorsätzlichen Tötungsdelikten mit besonderem Blick auf Partnerinnentötungen 126
6.1 Rechtliche Grundlagen und das Verhältnis von Mord und Totschlag 126
6.2 Mord 128
6.2.1 Einführung und Rechtsfolgen 128
6.2.2 Verwerflichkeit des Beweggrundes 130
6.2.3 Art der Tatausführung 151
6.2.4 Verdeckungs- und Ermöglichungsabsicht 156
6.3 Totschlag 157
6.4 Tateinheit und Tatmehrheit bei Tötungsdelikten 158
6.5 Zwischenfazit 160
7 Strafzumessung 162
7.1 Besonders schwerer und minder schwerer Fall des Totschlags 162
7.2 Verminderte Schuldfähigkeit als besonderer gesetzlicher Milderungsgrund 164
7.3 Der Vorgang der Strafzumessung 171
7.4 Strafzumessungsfaktoren 176
7.5 Zwischenfazit 183
8 Empirische Strafzumessungsforschung: Bedingungsfaktoren für Strafmaßdisparitäten 185
8.1 Einflüsse durch Merkmale der Tathandelnden und Opfer 185
8.1.1 Merkmale der Tathandelnden 185
8.1.2 Merkmale des Opfers 191
8.1.3 Interaktionseffekte bei und zwischen Täter- und Opfermerkmalen 195
8.2 Einflüsse richterlicher Merkmale 197
8.3 Einflüsse des Aktenmaterials und von Strafforderungen 201
8.4 Einflüsse regionaler, organisationaler und sonstiger Art 204
8.5 Zwischenfazit 206
9 Empirische Befunde zur Sanktionierung von Partnerinnentötungen 208
9.1 Internationale Befunde zum Einfluss der Täter-Opfer-Beziehung auf die Strafe 208
9.2 Empirische Befunde zur Sanktionierung von Partnerinnentötungen und Tötungsdelikten in Deutschland 218
9.2.1 Tatbestände und Mordmerkmale 218
9.2.2 Länge der ergangenen Freiheitsstrafen und Schuldfähigkeit 221
9.2.3 Strafzumessungsbegründungen 226
9.2.4 Einflüsse der Strafzumessungsfaktoren auf das Strafmaß 230
9.2.5 Weitere Einflüsse auf das Strafmaß 231
9.3 Narrative und richterliche Wertungen von Tötungsdelikten an Frauen 234
9.4 Zwischenfazit und Hypothesenbildung 236
10 Methodik 239
10.1 Auswahl der Forschungsmethode 239
10.2 Entstehung und Inhalt von Strafurteilen 241
10.3 Zu untersuchende Grundgesamtheit 244
10.4 Limitationen 245
10.5 Datenzugang 251
10.6 Rücklauf 254
10.7 Quantitative Inhaltsanalyse als Datenerhebungsverfahren 257
10.8 Vom Urteil zum auswertbaren Datensatz 259
11 Ergebnisteil: Partnerinnentötungen im Vergleich zu anderen Tötungsdelikten 267
11.1 Fall-, Täter- und Opfermerkmale 267
11.1.1 Die Entscheidungen im Überblick 267
11.1.2 Merkmale der Verurteilten 271
11.1.3 Vorstrafen der Verurteilten 278
11.1.4 Merkmale der Opfer 281
11.1.5 Täter-Opfer-Beziehung 287
11.1.6 Vorausgegangene Gewalt zwischen Tätern und Hauptopfern 291
11.1.7 Motive 295
11.1.8 Tatvorbereitung und Tatanlass 298
11.1.9 Tatausübung 302
11.1.10 Nachtatverhalten 307
11.2 Die Sanktionierung der Taten 310
11.2.1 Verwirklichte Tötungstatbestände und Mordmerkmale 310
11.2.2 Weitere erfüllte Tatbestände 327
11.2.3 Verminderte Schuldfähigkeit 330
11.2.4 Exkurs: Schuldunfähigkeit 336
11.2.5 Festsetzung des Strafrahmens 339
11.2.6 Strafzumessung 342
11.2.7 Einbeziehung und Interpretation von Strafzumessungsfaktoren 351
11.2.8 Länge der Freiheitsstrafen 367
11.2.9 Strafrahmen und Straflänge in gemeinsamer Betrachtung 371
11.2.10 Nebenstrafen und Maßregeln der Besserung und Sicherung 374
11.3 Regressionsmodelle: Einflüsse auf die Strafhöhe 375
11.3.1 Modellspezifikation 375
11.3.2 Univariate Auswertung sowie Prüfung der Regressionsannahmen 385
11.3.3 Regressionsmodelle unter Fokussierung auf Täter-Opfer-Beziehung 392
11.3.4 Regressionsmodelle unter Fokussierung auf Tatklassifikation – Die Rolle von Partnerschaft, Trennung und Geschlecht 404
12 Fazit 411
12.1 Ergebniszusammenfassung 411
12.2 Diskussion 420
Literaturverzeichnis 433

Erscheint lt. Verlag 31.3.2023
Zusatzinfo XVIII, 457 S. 7 Abb.
Sprache deutsch
Themenwelt Recht / Steuern Strafrecht
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Schlagworte Femizid • Gender-based violence • Gender Studies • Partnerinnentötung • Strafzumessung
ISBN-10 3-658-40741-7 / 3658407417
ISBN-13 978-3-658-40741-4 / 9783658407414
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