The Heartbreak Hotel -  Alice Haddon,  Ruth Field

The Heartbreak Hotel (eBook)

Dein Herz ist gebrochen, du bist es nicht
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
240 Seiten
Rowohlt Verlag GmbH
978-3-644-01636-1 (ISBN)
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Dieses Buch kann dein Herz heilen. Es bietet einen Ort zum Innehalten, um zur Ruhe zu kommen, zum Heilen und Wachsen. Dein Liebeskummer erdrückt dich? Du kommst einfach nicht darüber hinweg? Bist gefangen in endlosen Gedankenschleifen? Schmerz und Zweifel sind deine ständigen Begleiter? Zeit nach vorne zu schauen und sich intensiv um dich zu kümmern. Alice Haddon, Psychologin, und Bestsellerautorin Ruth Field nehmen sich im Heartbreak Hotel deiner an und zeigen dir mitfühlend und bestärkend, wie du: dich deinem grenzenlosen Schmerz urteilsfrei und ohne Scham stellst, um Hilfe bittest und dich von anderen unterstützen lässt, freundlich und nachsichtig mit dir selbst bist und dein gebrochenes Herz mit Liebe und Stolz heilst und wieder zurück zu dir findest. 2021 gründeten Alice Haddon und Ruth Field das Heartbreak Hotel, ein Retreat für Frauen, die eine Trennung durchleben. Teilnehmerinnen schrieben über die Erfahrung: «Endlich fühle ich mich wieder wie ich selbst und bin bereit, mich allem zu stellen, was noch kommt.» «Dank des Heartbreak Hotels plane ich jetzt, was ich mit meinem wilden, wertvollen Leben anfangen werde. Es ist ein schwieriger Weg, aber einer, von dem ich nun weiß, dass ich ihn gehen kann.» «Alice und Ruth' Arbeit hat eine seismische Verschiebung ausgelöst, die es mir ermöglicht, wieder an mich zu glauben, meinen Gefühlen zu vertrauen und zukünftig mein bestes Leben zu leben, ohne mich von meiner gescheiterten Ehe definieren zu lassen.» «Es ist unmöglich in Worte zu fassen, wie sehr Alice und Ruth' Sorge und Expertise mir geholfen haben, nicht nur, um die traumatischen Erlebnisse in meinem Leben zu verstehen, zu akzeptieren und zu verarbeiten, sondern auch, um mich zu erholen und nach vorne zu schauen.» «Ich schaue fast täglich in mein Notizbuch, um mit den Tipps und Tricks zu üben. Ich bin dankbar für diese Erfahrung, die mir auf dem Weg der Heilung enorm geholfen hat.»

Alice Haddon ist Psychologin und unterrichtet an der University of London. Zuvor führte sie viele Jahre ihre eigene Praxis. Sie schreibt u.a. für die Times und Harper's Bazaar. 2021 gründete sie zusammen mit Ruth Field The Heartbreak Hotel, ein Retreat für Frauen, die eine Trennung durchleben.

Alice Haddon ist Psychologin und unterrichtet an der University of London. Zuvor führte sie viele Jahre ihre eigene Praxis. Sie schreibt u.a. für die Times und Harper's Bazaar. 2021 gründete sie zusammen mit Ruth Field The Heartbreak Hotel, ein Retreat für Frauen, die eine Trennung durchleben. Ruth Field arbeitete zehn Jahre als Strafverteidigerin. Heute ist sie freie Autorin und schreibt erfolgreiche Ratgeber sowie Texte für u.a. die Times, den Telegraph und die Irish Times. Sie ist Mitbegründerin des Heartbreak Hotels. Sabine Längsfeld übersetzt bereits in zweiter Generation Literatur verschiedenster Genres aus dem Englischen in ihre Muttersprache. Zu den von ihr übertragenen Autor:innen zählen Anna McPartlin, Sara Gruen, Glennon Doyle, Malala Yousafzai, Roddy Doyle und Simon Beckett.  

Einleitung Zerstörung


Wir glauben, es wäre so und so, und dann ist plötzlich alles ganz anders.

Der Moment, in dem unser Herz bricht, trifft uns mit voller Wucht, beinahe brutal. Erleben und Erkennen geschehen unmittelbar, als hätte uns jemand einen Fausthieb versetzt. Trotzdem dauert es schmerzhafte Monate, manchmal Jahre, bis wir wieder in unsere Mitte zurückgefunden und die grausame Wahrheit verarbeitet haben. Die lähmende Müdigkeit, die auf den Schlag folgt, beweist, in welchem Ausmaß wir auch körperlich leiden. Ein gebrochenes Herz wird nicht nur emotional erlebt, es wird auch physisch erfahren, ganz konkret, im und mit dem Körper. Ein Körper mit gebrochenem Herzen verliert zwischenzeitlich seine strukturelle und emotionale Stabilität, und wir werden durch alles und alle um uns herum verletzbar.

Ein gebrochenes Herz, Betrug, Täuschung, Untreue, Verrat, doppeltes Spiel, Verlassenwerden, Seitensprung … all diese Begriffe bedeuten den Verlust von Sicherheit und die Erschütterung jener Grundüberzeugung, die die Basis intimer Beziehungen bildet – Vertrauen. Die emotionale Sicherheit, das Vertrauen in den Anschein der Dinge und die Zukunft, wie wir sie uns vorgestellt haben, ist zerstört. Der Mensch, dem wir vertraut haben, hat uns Schaden zugefügt, manchmal irreparablen Schaden, und das ist ein grauenhaftes Gefühl – wie im Schleudergang der Waschmaschine zu stecken oder als wären wir über Bord gegangen: Um uns herum tosende Wellen, wir schnappen verzweifelt nach Luft, schauen Hilfe suchend nach oben zu unserem geliebten Menschen – und dabei wird uns klar, dass er oder sie es war, der bzw. die uns ins Wasser gestoßen hat.

Dabei ist nicht nur die Beziehung an sich explodiert, sondern oft das gesamte soziale und emotionale Ökosystem, zu dem beide Partner gehörten. Freundeskreis, Herkunftsfamilien, Erlebnisse, Lieblingsorte, die gemeinsame Geschichte – alles verloren. Hilflos werden wir nicht nur von dem Menschen weggerissen, den wir liebten, sondern zugleich von dem Netzwerk aus Menschen und Orten, die uns als Paar definiert haben.

Wut, Zorn, Verwirrung, Übelkeit, Schlaflosigkeit, Nervosität, Traurigkeit, Hilflosigkeit, Angst … das ständige Wiederkäuen und Neu-Durchleben des Geschehenen, dazu Rachefantasien oder Versöhnungsträume führen in abgrundtiefe Erschöpfung. Als wäre man auf das Rad eines Messerwerfers geschnallt und würde permanent im Kreis herumgewirbelt und mit messerscharfen Gegenständen beworfen. Kein Wunder, dass überwältigende siebenundsechzig Prozent betrogener Beziehungspartner:innen die Kriterien einer posttraumatischen Belastungsstörung erfüllen.[1] (Es gab diverse Versuche, diese Erfahrung wissenschaftlich zu benennen: posttraumatische Verbitterungsstörung[2], Post-Untreue-Belastungsstörung[3], moralische Verletzung[4].)

Verrat gilt als so abscheuliche Sünde, dass der Dichter Dante den Verräter:innen in seiner Vision der Hölle den schrecklichsten Platz zudachte – den neunten und letzten Ring. Nächster Halt: Luzifer persönlich. In diese grausame, zu Eis erstarrte Ödnis werden all diejenigen verbannt, welche diese «Sünde des Herzens» begangen haben, dazu verdammt, nie wieder die Wärme der Liebe zu spüren. Bis in alle Ewigkeit bis zum Hals im Eis festgefroren, liegen sie in grotesken Haltungen erstarrt, mit abgefrorenen Ohren, die Augen blind von eisigen Tränen der Verzweiflung. Ohne jede Hoffnung auf Gnade.

Wir lassen sie, wo sie sind.

Häufig kommt Verrat plötzlich ans Licht, ohne jede Vorwarnung, in einem katastrophalen Augenblick der Enthüllung: eine explizit sexuelle Nachricht auf einem Mobiltelefon, ein Kontoauszug, der eine verheimlichte Reise belegt, eine versehentlich falsch geschickte Textnachricht. In diesem einen Augenblick offenbaren sich alle vorausgegangenen Lügen auf einen Schlag. Erst im Rückblick wird das ganze Geflecht erkennbar. Die meisten Menschen taugen erstaunlich schlecht als Lügendetektoren (etwas, das sich versierte Ehebrecher:innen zunutze machen). Wir neigen dazu, das doppelte Spiel erst zu durchschauen, wenn wir es direkt vor Augen haben.[5] Die Erkenntnis, betrogen worden zu sein, ist nicht nur schmerzhaft, sondern auch demütigend. Außerdem lauert in der glühenden Asche des Verrats ein weiteres schreckliches Gefühl – das Gefühl, besudelt worden zu sein. Wenn man erfährt, dass der oder die eigene Partner:in mit einem anderen Menschen Sex hatte, führt das oft dazu, sich beschmutzt zu fühlen, dreckig, wie verseucht. Wie eine zu ständigem Händewaschen getriebene Zwangsneurotikerin findet die Betrogene sich in einem teuflischen Gedankenkarussell wieder, in der Hoffnung, sich durch permanentes Grübeln von den mit dem Verrat einhergehenden Gefühlen der Demütigung, Herabwürdigung und des Missbrauchs befreien zu können.[6]

Was das Ausmaß des Verlustes betrifft, hat ein gebrochenes Herz viel mit Trauer gemeinsam, allerdings mit einem entscheidenden Unterschied. Im Gegensatz zu einem trauernden Menschen ist jemand mit gebrochenem Herzen mit dem Gefühl persönlicher Zurückweisung konfrontiert, ein Gefühl, das uns an unserer verletzlichsten Stelle trifft – jenem Ort in uns, an dem die Stimme sitzt, die flüsternd fragt: «Bin ich es wert, geliebt zu werden?» Ausgerechnet der Mensch, bei dem wir uns dafür Bestätigung holten, hat uns vermittelt, nicht liebenswert zu sein. Ein gebrochenes Herz verstößt uns an den Ort der Ungewollten und Ungeliebten, und damit geht ein Gefühl von Ohnmacht einher. Wenn wir verletzt werden, werden uralte Wunden berührt, deren Ursprung teils bis in die frühe Kindheit zurückreicht, die das Ihre zur Schmälerung unseres Selbstwertgefühls und unserer Selbstachtung beitragen. So gesehen, ist es kein Wunder, dass wir unfassbare Mengen mentaler Energie auf den Versuch verwenden, die Situation zu berichtigen und zu bannen. Wir spielen in Gedanken alle möglichen Szenarien durch, um unser Selbstwertgefühl wieder zurückzuerlangen und den Herzensbrecher – oder sie – zu bestrafen oder dazu zu bewegen, uns wieder zu lieben.

Liebe als Triebfeder ist so stark, dass sie mit dem Rauschgefühl nach dem Konsum von Kokain verglichen wurde. Liebe setzt eine Flut von Dopamin frei, und der Verlust von Liebe kann dazu führen, dass Menschen mit gebrochenem Herzen sich verhalten wie Drogensüchtige auf der Suche nach dem nächsten Kick.[7] Wir glauben, wir wären endgültig durch mit dem Thema, bis wir plötzlich einen Knochen (oder auch Krümel) vor die Füße geworfen bekommen. Schon stehen wir wieder ganz am Anfang, greifen mit zitternden Fingern zum Autoschlüssel und fahren zu ihm oder ihr. Die Wirkung ist umso stärker, je unregelmäßiger uns die Krumen zugeworfen werden. Die schwankenden Dopaminschübe am Anfang einer Beziehung – Er liebt mich, er liebt mich nicht – spiegeln sich in der quälenden Dynamik eines gebrochenen Herzens wider. Eine unerwartete, spätabendliche Textnachricht, die besagt, dass sie oder er uns vermisst, schon schießt der Dopaminspiegel in die Höhe und zwingt uns dazu, uns weiter an die Hoffnung zu klammern.

In Liedern und Romanen war das gebrochene Herz schon immer Thema, nur die Wissenschaft hatte es lange ignoriert und sich stattdessen auf den Prozess des Verliebtseins konzentriert. Fehlende Orientierungshilfen seitens der Psychologie und der Wissenschaft haben dazu geführt, dass Menschen mit gebrochenem Herzen bis heute katastrophale Erfahrungen machen müssen und sich mit inakzeptablen Floskeln wie «Andere Mütter haben auch schöne Söhne/Töchter» oder «Du findest doch wieder wen» konfrontiert sehen. Das Letzte, woran jemand denkt, die oder der nach erlittenem Verrat an einem gebrochenen Herzen leidet, ist, wieder auf die Beine zu kommen oder sich neu zu verlieben, auch wenn genau das in der Menschheitsgeschichte noch nie so einfach war wie heute.

Die gesellschaftliche Revolution des Online-Datings hat eine immer temporeichere, immer oberflächlichere Herangehensweise an Liebesbeziehungen hervorgebracht. Ashley Madison[8], die «diskrete Datingseite für Verheiratete», zum Beispiel – Slogan «Das Leben ist kurz. Gönn dir eine Affäre» – hat weltweit geschätzt 75 Millionen Mitglieder. Monatlich werden fast 400000 neue Accounts eröffnet.[9] Dies deutet auf ein schwindelerregendes Ausmaß an Untreue in Beziehungen hin. Es besteht ein gewisser Konsens darüber, dass Untreue bei etwa einem Viertel aller Ehen und monogamen Beziehungen[10] vorkommt und als größter Indikator für das Scheitern von Beziehungen und Scheidung gilt – noch vor mangelnder Kompatibilität, Entfremdung, Sucht und Missbrauch. Die Auswirkungen reichen jedoch noch wesentlich weiter.[11]

In den Neunzigerjahren registrierten japanische Ärzte bei einigen Patient:innen, die mit Herzinfarkt in die Notaufnahme eingeliefert wurden, gewisse Anomalien. Die Symptome glichen einem Herzinfarkt, doch wiesen die Patient:innen hinsichtlich der Ursachen und der Regeneration ungewöhnliche Muster auf. Auf dem Ultraschall zeigte der Herzmuskel eine seltsame Form. Weil diese an die Gefäße erinnerte, die in Japan bei der Jagd auf Tintenfische Verwendung finden, nannte man das Phänomen Takotsubo-Syndrom (tako – Tintenfisch, tsubo – Topf).

Ausgelöst durch plötzlichen, starken emotionalen Stress, zum Beispiel eine schlechte Nachricht, ein finanzielles Fiasko, ein plötzlicher Verlust,...

Erscheint lt. Verlag 16.4.2024
Übersetzer Sabine Längsfeld
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Politik / Gesellschaft
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Schlagworte Affäre • Betrug • Beziehung • Coaching • Dating • Ehe • Ehebruch • Emotionen • Empowerment • Feminismus • gebrochenes Herz • Gefühle • Heilung • Herz • Kummer • Liebeskummer • Partnerschaft • Psychologie • Scheidung • Schmerz • Seitensprung • Selbstermächtigung • Stress • Therapie • Trauer • Trennung • Untreue • Verlassenwerden • Verletzung • Verlust • Verrat • Vertrauensverlust
ISBN-10 3-644-01636-4 / 3644016364
ISBN-13 978-3-644-01636-1 / 9783644016361
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