Die Türkei unter Erdoğan. Wie sich das Land von der Demokratie und vom Westen verabschiedet hat (eBook)

Über die Geopolitik und Militäreinsätze der Türkei in Europa und der Welt | U. a. Syrien und Bergkarabach

(Autor)

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2023 | 1. Auflage
400 Seiten
HarperCollins eBook (Verlag)
978-3-7499-0617-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Türkei unter Erdoğan. Wie sich das Land von der Demokratie und vom Westen verabschiedet hat - Dimitar Bechev
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Erdo?an gewinnt die Wahl - wie die Türkei wurde, was sie heute ist und was das für Europa bedeutet


»Ein erhellendes Buch und sehr zu empfehlen.«

Susanne Güsten, Andruck - Das Magazin für Politische Literatur, Deutschlandfunk

Seit seiner Machtübernahme 2002 hat Recep Tayyip Erdo?an einen radikalen Wandel in der Türkei eingeleitet. Das Land, das einst eine Säule des westlichen Bündnisses war, betreibt eine militaristische Außenpolitik, die sich von Bergkarabach bis Libyen in regionale Krisenherde einmischt. Sein früheres demokratisches Streben, u. a. um eine EU-Mitgliedschaft, ist einer gefährlichen Ein-Mann-Herrschaft gewichen.

Der renommierte Politologe Dimitar Bechev zeichnet den politischen Werdegang von Erdo?ans populistischem Regime nach. In einer Geschichte verpasster Gelegenheiten, erodierter Beziehungen, wirtschaftlicher Rückschritte und fataler Abhängigkeiten untersucht er, wie sich die Türkei von den USA und Europa entfernte, sich Putins Russland näherte, in Afrika um eine Vormachtstellung ringt und ein schwaches demokratisches Regime durch ein autoritäres ersetzte. Bei all den Fäden, die die moderne türkische Geschichte durchziehen und verbinden, haben die Herrschaft des starken Mannes und die AKP-Ära dem Land ihren unauslöschlichen Stempel aufgedrückt - das Land entwickelt sich zur Autokratie.

Über die Zukunft der Türkei und eine beunruhigende Entwicklung.



DIMITAR BECHEV ist ein aus Bulgarien stammender Politologe. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Politik Mittel- und Osteuropas, des Balkans und der Türkei sowie die russische Außenpolitik. Seine Beiträge erscheinen u.a. bei Al Jazeera, The American Interest, Politico und openDemocracy. Er ist Autor des Buchs »Rival Power - Russia in Southeast Europe« und Mitherausgeber von »Russia Rising - Putin's Foreign Policy in the Middle East and North Africa«. Bechev lehrt und forscht derzeit an der University of Oxford.

Zeitleiste


19191922

Türkischer Unabhängigkeitskrieg

1923

Gründung der Republik Türkei

1938

Mustafa Kemal Atatürk, Gründer der Republik, stirbt in Istanbul

1946

Einführung des Mehrparteiensystems

1950

Die von Atatürk gegründete CHP verliert die Parlamentswahl; die Demokratische Partei (DP) kommt an die Macht

1952

Die Türkei tritt der NATO bei

1960

Ministerpräsident Adnan Menderes (DP) wird durch einen Militärputsch abgesetzt und später zum Tode verurteilt

1963

Das Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) wird in Ankara unterzeichnet

1971

Nach einem Militärputsch wird die von Süleyman Demirel (Justice Party) geführte Regierung abgesetzt

1974

Die Türkei interveniert in Zypern und übernimmt im Norden der Insel die Kontrolle

1980

Nach einem dritten Militärputsch wird die erneut von ­Demirel geführte Regierung abgesetzt. Der Nationale Sicherheitsrat (MSR) mit dem Vorsitzenden Generalstabschef Kenan Evren übernimmt die Exekutiv- und Legislativgewalten

1983

Nach dem Inkrafttreten einer neuen Verfassung gewinnt die Mutterlandspartei (ANAP) die Parlamentswahl. Turgut Özal wird Ministerpräsident

1984

Anschläge durch die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) markieren den Beginn eines Aufstands im Südosten der Türkei

1987

Die Türkei stellt den Antrag auf Mitgliedschaft in der EWG

1989

Die Große Nationalversammlung wählt Özal zum Präsidenten der Republik

1991

Zweiter Golfkrieg

1993

Turgut Özal stirbt aufgrund von Herzversagen

1994

Die islamistische Refah Partisi (RP; Wohlfahrtspartei) gewinnt die Kommunalwahlen; Recep Tayyip Erdoğan wird Oberbürgermeister von Istanbul

Jan. 1996

Die Zollunion EU-Türkei tritt in Kraft

Jan. 1996

Spannungen zwischen Griechenland und der Türkei in der Ägäis führen beinahe zu einer militärischen Auseinandersetzung

Juni 1996

Der Vorsitzende der Refah Partisi, Necmettin Erbakan, wird Ministerpräsident

Feb. 1997

Ein vom türkischen Militär veröffentlichtes Memorandum führt im Juni 1997 zum Rücktritt Erbakans (der sogenannte »postmoderne Putsch«)

1998

Syrien weist den Vorsitzenden der PKK, Abdullah Öcalan, aus dem Land, nachdem die Türkei eine militärische Invasion angedroht hatte. Öcalan wird im Februar 1999 in ­Kenia von einem türkischen Kommando gefangen genommen

1999

Bei der Sitzung des Europäischen Rates in Helsinki anerkennen die Staats- und Regierungschefs der EU die Türkei als Beitrittskandidatin

2001

Eine schwere Banken- und Finanzkrise trifft die Türkei

Aug. 2001

Ehemalige Mitglieder von Erbakans islamistischer Be­wegung gründen die Partei für Gerechtigkeit und Aufschwung (AKP)

Nov. 2002

Die AKP geht bei der Parlamentswahl als Siegerin hervor und bildet eine Regierung unter Führung von Abdullah Gül

März 2003

Im türkischen Parlament scheitert ein Antrag auf Beteiligung der Türkei an der von den USA geführten Koalition im Dritten Golfkrieg. Erdoğan löst Gül als Ministerpräsident ab.

2004

Die türkischen Zyprer stimmen bei einem Volksentscheid dem Plan der Vereinten Nationen für die Wiedervereinigung der Insel zu, doch die Mehrheit der griechischen Zyprer lehnt den Plan ab. Die Republik Zypern tritt der EU bei, der Norden bleibt im Ungewissen

2005

Die EU beschließt die Aufnahme der Beitrittsverhandlungen mit der Türkei

2006

Mehrere Verhandlungskapitel werden »eingefroren«; Grund ist die Weigerung der Türkei, griechisch-zyprischen Schiffen und Flugzeugen die Benutzung türkischer Häfen und Flughäfen zu gestatten

2007

Die AKP wird inmitten einer großen innenpolitischen Krise wiedergewählt. Das neu konstituierte Parlament wählt Abdullah Gül zum Staatspräsidenten

Okt. 2007

Eine Bevölkerungsmehrheit stimmt der Verfassungsänderung für die Direktwahl des Staatspräsidenten zu

2008

Die Ergenekon-Ermittlungen beginnen. Das Verfassungsgericht urteilt, dass die AKP gegen die Prinzipien des Säkularismus verstoßen habe, sieht aber von einem Parteiverbot ab

2009

Ahmet Davutoğlu wird Außenminister. Die »Null Pro­bleme mit den Nachbarn«-Politik tritt ins Rampenlicht der Öffentlichkeit

Sept. 2010

Bei einem Volksentscheid stimmt eine Mehrheit der türkischen Bürger einer Reihe von Verfassungsänderungen zu verschiedenen Bereichen zu, vor allem hinsichtlich des Rechtswesens

Dez. 2010

Demonstrationen in Tunesien lösen den Arabischen Frühling aus

Juni 2011

Die AKP gewinnt zum dritten Mal in Folge die Parlamentswahl, verfehlt aber die angestrebte Zweidrittelmehrheit, um allein die Verfassung ändern zu können

Sept. 2011

Die Türkei bricht die diplomatischen Beziehungen zum Assad-Regime in Syrien ab

März 2013

In Diyarbakır wird die kurdische Friedensinitiative (»Solution process«) der Öffentlichkeit vorgestellt

Mai–Juni

Proteste im Gezi-Park in Istanbul

2013

 

Dez. 2013

Ein Korruptionsskandal führt zum endgültigen Bruch zwischen der AKP und der Gülen-Bewegung

Aug. 2014

Erdoğan wird zum Staatspräsidenten gewählt

...

Erscheint lt. Verlag 23.5.2023
Übersetzer Karlheinz Dürr, Hans Freundl
Sprache deutsch
Original-Titel Turkey under Erdoğan
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Politik / Gesellschaft
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung Staat / Verwaltung
Schlagworte AKP • aktuelle Entwicklungen Türkei • aktuelle Sachbücher • Entwicklungen • Erdbeben • Erdogan • Istanbul • kritisches Buch über Erdoğan • Kurden • neo-osmanismus • politische Bücher • recep • Syrien • Tayyip • Türkei • Wahlen Türkei
ISBN-10 3-7499-0617-3 / 3749906173
ISBN-13 978-3-7499-0617-8 / 9783749906178
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