Good Inside - Das Gute sehen (eBook)

Wie wir die Eltern werden, die wir sein wollen - #1 New York Times Bestseller

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023
384 Seiten
Kösel-Verlag
978-3-641-30686-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Good Inside  - Das Gute sehen - Becky Kennedy
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»Prall gefüllt mit nützlichen Ideen - ein Ratgeber für Eltern, der sich lohnt.« (Publishers Weekly)
Mit ihrem internationalen Bestseller hat die gefeierte Psychologin Dr. Becky Kennedy eine wahre Erziehungsrevolution ausgelöst: Millionen Eltern, frustriert von Ratschlägen, die entweder nicht funktionieren oder sich einfach nicht richtig anfühlen, folgen ihrem bestärkenden und wirksamen Ansatz. In Good Inside zeigt sie ein völlig neues Erziehungsprinzip, das auf ermutigenden und leicht umsetzbaren Strategien beruht - und Eltern dabei hilft, Selbstzweifel hinter sich zu lassen und eine starke und liebevolle Führung zu entwickeln.

Dieses Buch bietet nicht nur eine erfrischende Perspektive auf Kindererziehung, sondern enthält auch unzählige praktische Lösungsansätze für konkrete Situationen wie Wutanfälle, Trennungsängste, Geschwisterrivalität und vieles mehr. Eine unverzichtbare Ressource, die dabei hilft, Kinder auf ein Leben voller Selbstvertrauen, Mut und Resilienz vorzubereiten.

»Becky Kennedy zeigt eindrucksvoll, dass wir für unsere Kinder das Beste tun, wenn wir das Gute sehen. Diese Haltung ändert alles!« Herbert Renz-Polster

»Ich liebe es, wie Becky Kennedy Eltern an die Hand nimmt und sie so verständnisvoll wie alltagspraktisch daran erinnert, dass es keine schwierigen Kinder gibt - nur wundervolle Kinder mit manchmal schwierigen Verhaltensweisen, die Impulskontrolle und Emotionsregulation eben erst noch lernen müssen. Wie wir ihnen dabei helfen können, erklärt dieses wunderbare Buch.« Nora Imlau

»Becky Kennedy zeigt, wie wir alle bessere Beziehungen führen können - miteinander und zu uns selbst. Ein heilsames Buch für die gesamte Familie!« Anne Dittmann

»Good Inside lässt uns zurück mit einem liebevolleren und empathischeren Blick - nicht nur auf unseren Nachwuchs, sondern auch auf uns selbst. So ein wertvoller Beitrag zum Paradigmenwechsel in der Begleitung von Kindern!« Carina Thiemann

»Becky Kennedy gelingt es, unzählige Alltagssituationen, an denen Eltern immer wieder verzweifeln, mit optimistischer Leichtigkeit aufzulösen. Ihr Buch ist ein großartiges Nachschlagewerk für Eltern, die im Dschungel der Erziehungsratgeber Orientierung suchen.« Sandra Teml

Dr. Becky Kennedy, klinische Psychologin und selbst dreifache Mutter, wurde vom Time Magazine zur Elternflüsterin des neuen Jahrtausends gekürt. Ihr innovativer Ansatz im Umgang mit Kindern hat sie zu einer gefragten Expertin gemacht. Kennedy übersetzt fundiertes Erziehungswissen in alltagsnahe und leicht umsetzbare Strategien und erreicht damit Eltern in den sozialen Medien ebenso wie über ihren beliebten Podcast. Ihr Ziel ist es, Müttern und Vätern effektive Werkzeuge an die Hand zu geben, um Herausforderungen bei der Kindererziehung besser zu bewältigen. Good Inside ist ihr erstes Buch und wurde aus dem Stand ein New-York-Times-Bestseller. Es wurde bereits in mehr als 30 Sprachen übersetzt.

Kapitel 1

Das Gute sehen

Zuallererst möchte ich Ihnen sagen, was ich über Sie und Ihre Kinder denke: Sie sind schlicht und einfach gut. Das gilt auch, wenn Sie Ihren Nachwuchs mal ein »verzogenes Gör« schimpfen. Oder wenn Ihr Kind abstreitet, gerade den Bauklötzchenturm seiner Schwester umgestoßen zu haben (und das, obwohl Sie es gesehen haben). Was ich damit sagen will, ist, dass wir alle tief in uns mitfühlend, liebevoll und großzügig sind. Das Prinzip des grundlegenden Gutseins ist der Leitgedanke meiner ganzen therapeutischen Arbeit – ich glaube fest daran, dass Kinder und Eltern grundlegend gut sind. So kann ich voller Neugierde nach der Ursache problematischen Verhaltens suchen. Und diese Neugierde befähigt mich wiederum, wirksame Konzepte und Strategien zu entwickeln, um Änderung herbeizuführen. Nichts, was Sie in diesem Buch lesen werden, ist so wichtig wie dieses Prinzip des grundlegenden Gutseins. Denn sobald wir uns sagen: »Okay, Moment mal … Ich bin gut, mein Kind ebenso …«, reagieren wir anders, als wenn wir uns in unseren Entscheidungen von Frust und Ärger leiten lassen.

Leider passiert es viel zu schnell, dass Frustration und Ärger den Ton in der Familie angeben. Natürlich sind wir als Eltern nicht mit Absicht zynisch oder negativ oder sehen mit Genugtuung das Schlechteste in unserem Kind. Aber wenn uns eine Situation erzieherisch massiv herausfordert, gehen wir oft von der (weitgehend unbewussten) Annahme grundlegenden Schlechtseins aus. Weil wir denken, unser Sohn wolle bewusst unsere Großzügigkeit ausnutzen, fragen wir uns: »Meint er wirklich, dass ich ihm das durchgehen lasse?« Wenn das Verhalten unserer Tochter nicht unseren Erwartungen entspricht, fragen wir sie: »Was stimmt mit dir nicht?« Oder wir haben das Gefühl, unser Kind testet ständig Grenzen aus oder provoziert uns, und wir brüllen es an: »Du weißt genau, dass man so etwas nicht macht!« Aber genauso zweifeln wir auch an uns selbst: »Was ist mein Problem? So etwas dürfte mir eigentlich nicht passieren!« Und schon fängt sie an, sich zu drehen: die Spirale aus Verzweiflung, Selbsthass und Scham.

Viele Erziehungsmethoden gehen davon aus, dass hinter alldem ein grundlegendes Schlechtsein steckt und dass man Kinder kontrollieren muss, statt ihnen zu vertrauen. Dabei empfiehlt man uns, unsere Kleinen auf ihr Zimmer zu schicken, statt sie zu umarmen. Ihr Verhalten wird als manipulativ wahrgenommen anstatt als Hilfeschrei. Ich hingegen bin zutiefst davon überzeugt, dass wir alle gut sind. Und lassen Sie mich eines ganz klar sagen: Diese Überzeugung soll weder schlechtes Benehmen entschuldigen noch führt sie zu einem übermäßig toleranten Erziehungsstil. Wenn Sie Ihr Kind als grundlegend gut ansehen, heißt das nicht, dass es künftig alles darf. Noch bedeutet es, dass Kinder dann völlig außer Rand und Band geraten. Ich kenne niemanden, der sagen würde: »Mein Sohn ist gut, da darf er seinen Freund auch mal anspucken.« Oder: »Meine Tochter ist gut, da macht es nichts, wenn sie ihre Schwester hin und wieder beschimpft.« Ganz im Gegenteil. Die Annahme, dass wir alle grundlegend gut sind, erlaubt uns, den Menschen (Ihr Kind) von seinem Verhalten (Ungezogenheit, Treten, böse Worte wie »Ich hasse dich«) zu trennen. Wenn wir die zwei Fragen »Wer ist mein Kind?« und »Was macht mein Kind?« trennen, können wir mit Konflikten umgehen, ohne die Eltern-Kind-Beziehung zu belasten, und trotzdem etwas bewirken.

Das Vertrauen in das grundlegende Gutsein Ihrer Kinder erlaubt Ihnen, Ihre Familie mit sicherer Hand zu führen. Wenn Sie an die Fähigkeit Ihres Kindes glauben, sich »gut« zu benehmen und das Richtige zu tun, können Sie ihm den Weg weisen. Kinder brauchen nämlich genau diese Art Anleitung. Sie sehnen sich nach einem Menschen, dem sie vertrauen können und der ihnen die Richtung zeigt. Nur wenn sie sich sicher und geborgen fühlen, können sie ihre Gefühle regulieren und Resilienz entwickeln, also die Fähigkeit, schwierige Situationen zu meistern. Kinder brauchen einen sicheren Rahmen, in dem sie ohne Angst, als »schlecht« gesehen zu werden, experimentieren und Fehler machen dürfen. Nur so können sie lernen und wachsen und eine starke Bindung zu Ihnen aufbauen.

Das mag banal klingen. Denn natürlich sind Ihre Kinder gut! Sie lieben sie ja schließlich und würden dieses Buch gar nicht erst lesen, wenn Sie nicht das Gute in ihnen fördern wollten. Aber aus dieser Perspektive heraus zu handeln ist mitunter schwieriger, als es auf den ersten Blick aussieht, vor allem in herausfordernden oder emotional aufgeladenen Situationen. Dann verhärtet sich beinahe reflexartig unsere Sichtweise, und das aus zwei Gründen: Erstens sind wir evolutionsbedingt auf Negatives ausgerichtet. Das heißt, wir fokussieren uns mehr auf die Schwierigkeiten, die wir mit unserem Nachwuchs (oder mit uns selbst, unserer Partnerin, ja mit der ganzen Welt) haben, als auf das, was gut läuft.

Zweitens beeinflussen unsere eigenen Kindheitserfahrungen unsere Sicht der Dinge und damit auch die Reaktionen auf das Verhalten unserer Kinder. Viele von uns hatten Eltern, deren Erziehungsstil sich eher auf Verurteilen als auf interessierte Anteilnahme stützte, auf Kritik statt Verständnis und auf Strafe statt Auseinandersetzung. (Das liegt vermutlich daran, dass ihre eigenen Eltern auch schon so mit ihnen umgegangen sind.) Und wenn wir nicht ganz bewusst einen Kurswechsel anstreben, wiederholt sich der Lauf der Geschichte.

Daher sehen viele Eltern im Verhalten ihrer Kinder den Ausdruck dessen, wer sie im Innersten sind, statt sich zu fragen, welche Bedürfnisse hinter diesem Verhalten stehen. Wie wäre es aber, wenn wir ihr Verhalten als Spiegel ihrer Bedürfnisse und nicht ihrer Person sähen? Dann nämlich könnten wir unseren Kindern helfen, Zugang zu ihrem grundlegenden Gutsein zu finden und auf diesem Weg ihr Verhalten zum Positiven zu verändern, statt sie für ihre Fehler zu verurteilen und sie mit dem Gefühl zurückzulassen, unverstanden und einsam zu sein. Unsere Sichtweise zu ändern ist nicht ganz einfach, aber es lohnt sich.

Den Schaltkreis neu vernetzen

Bitte versetzen Sie sich jetzt in Ihre Kindheit zurück und überlegen Sie, wie Ihre Eltern in folgenden Situationen wohl reagiert hätten:

  • Sie sind drei Jahre alt und haben seit Kurzem eine kleine Schwester, die von allen bestaunt und angehimmelt wird. Ihre Eltern erwarten, dass Sie sich freuen, aber Sie tun sich schwer mit der neuen Geschwisterrolle und haben oft Wutanfälle. Schließlich platzt es aus Ihnen heraus: »Bringt meine Schwester ins Krankenhaus zurück! Ich hasse sie!« Was passiert jetzt? Wie reagieren Ihre Eltern?
  • Sie sind sieben und betteln um noch einen Keks, obwohl Ihr Vater Ihnen ausdrücklich gesagt hat, dass Sie jetzt keinen mehr bekommen. Sie haben es satt, ständig immer nur Nein zu hören. Sobald Sie allein in der Küche sind, bedienen Sie sich einfach. Ihr Vater sieht Sie mit dem Keks in der Hand. Was geschieht jetzt? Was tut Ihr Vater?
  • Sie sind dreizehn und quälen sich mit einem Aufsatz für die Schule herum. Schließlich schwindeln Sie Ihren Eltern vor, sie seien damit fertig. Nach ein paar Tagen beschwert sich der Lehrer telefonisch bei Ihren Eltern, dass Sie den Aufsatz immer noch nicht abgegeben haben. Was passiert jetzt? Was sagen Ihre Eltern, wenn Sie nach Hause kommen?

Halten wir eines fest: Wir alle machen Fehler. Wir alle verhalten uns in schwierigen Momenten manchmal nicht gerade vorbildlich, und das gilt für jedes Alter. Aber am meisten prägen uns unsere ersten Lebensjahre. Denn hier beginnt unser Körper abzuspeichern, wie wir mit schwierigen Situationen umgehen sollen, und zwar je nachdem, wie unsere Eltern in schwierigen Situationen reagieren. Mit anderen Worten: Unser innerer Monolog in Problemsituationen (»Jetzt sei nicht so empfindlich«, »Ich reagiere total übertrieben«, »Ich bin so doof« oder ganz im Gegenteil »Ich tue mein Bestes«, »Ich möchte ja nur verstanden werden«) spiegelt wider, wie sich unsere Eltern in den entsprechenden Momenten verhalten haben. Überdenken wir nun unsere Antworten auf diese »Was geschieht dann?«-Fragen, wird uns klar, welche Art von Schaltkreis in unserem Körper angelegt wurde.

Lassen Sie mich kurz erklären, was ich mit dem Begriff »Schaltkreis« meine. Babys – winzige, hilflose Wesen – sind sozusagen darauf »programmiert«, eine möglichst starke Bindung zu ihrer Bezugsperson herzustellen, weil dies ihre Überlebenschancen erhöht. In den ersten Lebensjahren speichert daher der Körper ab, unter welchen Bedingungen wir Liebe, Aufmerksamkeit, Verständnis und Zuneigung erfahren und wann wir zurückgewiesen, bestraft oder uns selbst überlassen werden. Diese »Datensammlung« beeinflusst unsere Entwicklung massiv, weil wir uns ein Verhalten, das uns Liebe und Aufmerksamkeit sichert, schnell aneignen, während wir kritisierte oder missbilligte Verhaltensweisen als »schlecht« etikettieren und künftig eher vermeiden.

Nur: Nichts an uns ist wirklich schlecht. Hinter der Aussage »Bringt meine Schwester ins Krankenhaus zurück! Ich hasse sie!« verbirgt sich ein Kind, das unter massiven Verlustängsten leidet und sich von der neuen Familiensituation bedroht fühlt. Das Kind, das sich trotzig einen Keks nimmt, fühlt sich wahrscheinlich in anderen Lebensbereichen zu wenig beachtet und...

Erscheint lt. Verlag 27.9.2023
Übersetzer Elisabeth Liebl
Sprache deutsch
Original-Titel GOOD INSIDE: A Guide To Becoming The Parent You Want To Be
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Politik / Gesellschaft
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Schlagworte 2023 • Becky Kennedy deutsch • Bedürfnisorientierte Erziehung • Bedürfnisse erkennen • Bestseller • Beziehung • Beziehungsratgeber • bücher erziehung • Das Buch von dem du dir wünschst • Deine Grenze ist mein Halt • Disziplin • eBooks • Eltern • Empathie • Erziehen ohne Schimpfen • Erziehung • Erziehungsratgeber • Gefühle • Geschwister als Team • Geschwister Streit • Gesundheit • Gewaltfreie Erziehung • Gewaltfreie Kommunikation • Glück • Hochsensible Kinder • Kindererziehung • Kommunikation • Körpersprache • Lernen • Liebe • Mama, nicht schreien! • Medizin • Neuerscheinung • Neuerscheinung 2023 • Nicola Schmidt • nora imlau • Pädagogik • Philippa Perry • Psychotherapie • Resilienz • schimpfen kinder • selbstbewusstsein stärken • Selbstvertrauen • Verhaltenspsychologie • Vertrauen • Wunschkind treibt mich in den Wahnsinn • Wut Kinder
ISBN-10 3-641-30686-8 / 3641306868
ISBN-13 978-3-641-30686-1 / 9783641306861
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