Familienzentren nach dem Early Excellence Konzept. Praktische Umsetzung in einem Stadtteilprojekt
Diplomica Verlag
978-3-96146-928-4 (ISBN)
Anke Vetter, geboren 1966. Studium "Lehrerin für untere Klassen" (DDR 1987); Diplom Sozialpädagogin (FH Hildesheim 1996); Erziehungswissenschaftlerin M.A. (Uni Hildesheim 2010); Zusatzausbildung zur Mediatorin (1997).Die Autorin ist an einer Berufsbildenden Schule im Fachbereich Sozialpädagogik tätig. Weiterhin übt sie einen Lehrauftrag an der Universität Hildesheim aus und ist seit 2007 als freie Referentin im Bereich frühkindlicher Bildung tätig.Der Impuls zu diesem Buch entstand aus der Kooperation mit dem beschriebenen Familienzentrum und der kontinuierlichen Zusammenarbeit mit verschiedenen Early Excellence Centres.
Textprobe:Kapitel 2.3.2, Das Konzept des Early Excellence Centre in Berlin:Das Projekt EEC startete im Januar 2001 mit einer sehr intensiven Fortbildungszeit für alle pädagogischen Fachkräfte und wurde in den darauf folgenden Monaten, wenn auch zeitlich nicht mehr so eng gefasst, fortgesetzt. Erste Fortbildungsinhalte waren die Auseinandersetzung mit den konzeptionellen Schwerpunkten der Arbeit des Pen Green Centres und die Festlegung der Rahmenbedingungen in der eigenen Kita. Ergänzt wurden diese Inhalte durch neue Raumgestaltungkonzepte, Beobachtungsinstrumente und die Überlegungen zu veränderten Tagesabläufen. Erst im August 2001 begann die Einrichtung in der Schillerstraße damit, die Fortbildungsinhalte auf die Arbeit umzusetzen. Insbesondere der Aufbau des Familienzentrums bedurfte nochmaliger Veränderungen. Da die Kita Schillerstraße keine frei stehenden bzw. ungenutzten Räume hatte, wurde die Zahl der zu betreuenden Kinder von 136 auf 110 reduziert. Dafür wurden die Plätze, die durch Abmeldungen frei wurden, nicht wieder neu vergeben. Auf diese Weise war es möglich zwei Räume inhaltlich neu zu nutzen. Auch ein Bereich für offene Eltern-Treffs wurde geschaffen, in dem Begegnungen der Eltern untereinander, aber auch zwischen Erzieherinnen und Eltern ohne vorherige absprachen, Termine o.ä. möglich sind. Weiterhin wurden Möglichkeiten gestaltetet, Seminare und Veranstaltungen stattfinden zu lassen, Mitarbeiter- oder Elterngespräche in Ruhe durchzuführen und Räume abends oder an Wochenenden der Nachbarschaft (z.B. für Feste) zur individuellen Nutzung überlassen zu können. Auch externe Einrichtungen nahmen die Angebote zur Raumnutzung zunehmend häufiger war, so dass nach einiger Zeit regelmäßig PEKiP-Kurse, aber auch Krabbel-Gruppen stattfanden.Das PFH formulierte die Zielsetzung für sein EEC-Modell wie folgt:"- regelmäßige Beobachtung sowie systematische Dokumentation der Bildungsprozesse der Kinder unter einem ressourcen- und stärkenorientierten Blick.- ständiger fachlicher Austausch der pädagogischen Fachkräfte und Entwicklung von Angeboten bzw. pädagogischen Herausforderungen aufgrund der Beobachtungen.- enge Zusammenarbeit und intensiver Austausch mit den Eltern.- Sozialraumöffnung der Kindertagesstätten".Dieser Prozess mit den genannten Zielsetzungen wurde nach Beendigung der Modellphase 2004 auf alle zehn Kitas des PFH, die Kietz-Oase Schöneberg und verschiedene Ganztagsschulbereiche übertragen. Im Mittelpunkt des Handelns der Erzieherinnen standen, wie im englischen Original, die Kinder mit ihren Selbstbildungsprozessen und die partnerschaftliche Einbeziehung der Eltern dieser Kinder.Der Transfer auf alle Einrichtungen des PFH erfolgte, obwohl den Beteiligten klar war, dass der Prozess in der Schillerstraße längst nicht abgeschlossen war. Weiterentwicklung in allen Einrichtungen wurde ausdrücklich erwünscht. Bei der Betrachtung der Unterschiedlichkeit der Einrichtungen, in die der Transfer erfolgte, fällt auf, dass Early Excellence sehr deutlich kein Kita-Konzept ist. Es versteht sich erst recht nicht als englisches Franchise-Modell, das unverändert über eine neue Einrichtung "gestülpt" wird und im Ergebnis überall gleich aussieht. Vielmehr geht es darum, mit dem Early Excellence-Gedanken eine neue Qualität in die frühkindliche Bildung zu bringen und alle an diesem Prozess Beteiligten gleichberechtigt und auf Augenhöhe einzubeziehen. Gestützt werden die Erkenntnisse durch Beobachtung und Dokumentation der kindlichen Bildungsprozesse und den anschließenden Austausch zwischen Erzieherinnen und Eltern. Das schließt fortlaufende Professionalisierung der Erzieherinnen ebenso ein, wie die Stärkung der Eltern in ihrer Erziehungsverantwortung. Ein weiteres wichtiges Merkmal der Arbeit der EEC, welches an dieser noch einmal angeführt werden soll, ist die Öffnung in den Sozialraum. Für das traditionelle Verständnis von Kindertagesstätten in Deutschland wird vorausgesetzt, dass diese Kinder betreuen, die "angemelde
Erscheinungsdatum | 30.11.2022 |
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Sprache | deutsch |
Maße | 155 x 220 mm |
Gewicht | 234 g |
Themenwelt | Sozialwissenschaften ► Pädagogik ► Allgemeines / Lexika |
Schlagworte | Early Excellence • EEC • Erziehungspartnerschaft • Familienzentrum • Kinderbetreuung |
ISBN-10 | 3-96146-928-8 / 3961469288 |
ISBN-13 | 978-3-96146-928-4 / 9783961469284 |
Zustand | Neuware |
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