Vájra
Zur Schleuderwaffe im Rigveda
Seiten
2022
Universitätsverlag Halle-Wittenberg
978-3-86977-253-0 (ISBN)
Universitätsverlag Halle-Wittenberg
978-3-86977-253-0 (ISBN)
Die vorliegende Studie befaßt sich mit der charakteristischen Waffe des Indra, des mächtigsten Gottes im Pantheon der rigvedischen Religion. Die Natur dieser als vájra bezeichneten Waffe ist ungeklärt. Das Spektrum der bisherigen Deutungsversuche reicht vom Blitz bzw. Donnerkeil über den Knüppel und die Harpune sowie von anthropomorphen Scheibenfiguren aus Kupfer bis hin zur kupfernen oder bronzenen Keule. Betrachtet man jedoch die Eigenschaften, Handhabung und Wirkung, die mit einem vájra in Verbindung gebracht werden, so kann keine dieser Gleichsetzungen in waffentechnologischer oder ballistischer Hinsicht den physikalischen Gesetzen genügen, die bei einer realen Waffe zur Geltung kämen.
Vor diesem Hintergrund wird hier der Frage nachgegangen, ob es sich beim vájra nicht um eine Waffengattung gehandelt haben könnte, die in der kulturgeographischen Umgebung des Veda in altorientalischer und antiker Zeit verbreitet und gebräuchlich war. Der vájra wäre damit keine exklusive Waffe nur der vedischen Inder, sondern eine altbewährte Distanzwaffe gewesen. Eine solche Waffe war die Handschleuder. Der Vergleich mit ihren Merkmalen erlaubt Rückschlüsse auf den vájra. Seine Eigenschaften lassen sich mit den Steingeschossen des Rigveda und mit jenen der Alten Welt plausibel in Einklang bringen. Insbesondere trifft das auf Handhabung, Geräuschkulisse, Aufprallwirkung und das Metall zu, aus dem ein vájra hergestellt wurde. Als Metall liegt Bleierz nahe, aus dem auch antike Schleuderbleie gegossen wurden.
Im engeren Sinne wird vájra ein Ausdruck für extrem weittragende, aus Blei gegossene und speziell bearbeitete Schleudergeschosse mit hoher Durchschlagskraft gewesen sein, die den älteren Steingeschossen deutlich überlegen waren und in den Augen der Dichter offenbar eine Art waffentechnologischer Innovation darstellten.
In einem mehr allgemeinen Sinn aber bezeichnet vájra die Schleuderwaffe schlechthin und ist nicht zwingend auf das Projektil allein beschränkt.
Vor diesem Hintergrund wird hier der Frage nachgegangen, ob es sich beim vájra nicht um eine Waffengattung gehandelt haben könnte, die in der kulturgeographischen Umgebung des Veda in altorientalischer und antiker Zeit verbreitet und gebräuchlich war. Der vájra wäre damit keine exklusive Waffe nur der vedischen Inder, sondern eine altbewährte Distanzwaffe gewesen. Eine solche Waffe war die Handschleuder. Der Vergleich mit ihren Merkmalen erlaubt Rückschlüsse auf den vájra. Seine Eigenschaften lassen sich mit den Steingeschossen des Rigveda und mit jenen der Alten Welt plausibel in Einklang bringen. Insbesondere trifft das auf Handhabung, Geräuschkulisse, Aufprallwirkung und das Metall zu, aus dem ein vájra hergestellt wurde. Als Metall liegt Bleierz nahe, aus dem auch antike Schleuderbleie gegossen wurden.
Im engeren Sinne wird vájra ein Ausdruck für extrem weittragende, aus Blei gegossene und speziell bearbeitete Schleudergeschosse mit hoher Durchschlagskraft gewesen sein, die den älteren Steingeschossen deutlich überlegen waren und in den Augen der Dichter offenbar eine Art waffentechnologischer Innovation darstellten.
In einem mehr allgemeinen Sinn aber bezeichnet vájra die Schleuderwaffe schlechthin und ist nicht zwingend auf das Projektil allein beschränkt.
Erscheinungsdatum | 14.07.2022 |
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Reihe/Serie | Studia Indolgica Universitatis Halensis ; 21 |
Verlagsort | Halle (Saale) |
Sprache | deutsch |
Maße | 166 x 235 mm |
Gewicht | 310 g |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Geschichte ► Regional- / Ländergeschichte |
Geisteswissenschaften ► Religion / Theologie ► Hinduismus | |
Sozialwissenschaften ► Ethnologie ► Volkskunde | |
Schlagworte | bisherige Deutungsversuche nicht plausibel • speziell bearbeitete Schleudergeschosse • Studie zur charakteristischen Waffe des Indra • waffentechnologische Innovation |
ISBN-10 | 3-86977-253-0 / 3869772530 |
ISBN-13 | 978-3-86977-253-0 / 9783869772530 |
Zustand | Neuware |
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