ABC der Verlagssprache

3.500 Begriffe aus dem Buch- und Verlagswesen
Buch | Softcover
440 Seiten
2022 | 1. Erstauflage
Kampenwand (Verlag)
978-3-947738-62-5 (ISBN)
18,85 inkl. MwSt
Was ist ein Thriller? Was unterscheidet Self-Publisher von Hybrid-Autoren? Was leisten Lektoren, was Korrektoren? Worin liegt der Unterschied zwischen Sach- und Fachbuch? Was bedeuten Cliffhanger, Twist und auktorialer Erzähler? Welche Begriffe verschlüsseln »DTP», »BoD«, »DKZV«, »KDP«, »GNU« und »VLB«? Was verstehen Profis unter Blurb-Text, Clue Writing, Selfies, Drabbles und Infodump? – Was ist ein Worstseller, was sind Latrinalia? Das »ABC der Verlagssprache« hilft weiter.

»ABC der Verlagssprache« heißt das Wörterbuch von Ruprecht Frieling. Darin sammelt und erklärt der branchenintern »Bücherprinz« genannte Autor eine Vielzahl brandaktueller wie zeitloser Begriffe.

Der aktuelle Bedarf für das »ABC« ist offensichtlich: Zehntausende Nachwuchsautoren stürmen derzeit die Welt der Büchermacher. Viele von ihnen schwimmen hilflos in der Buchstabensuppe der Verlagssprache. Bessere Kenntnisse der Fachsprache würden ihre Produkte und Verkaufschancen deutlich verbessern. Um sich mit den Akteuren der Branche auf Augenhöhe unterhalten zu können, ist ein sprachlicher Konsens erforderlich. Hier schlägt das »ABC der Verlagssprache« eine Brücke.

Ruprecht Frieling wurde durch erfolgreiche Sachbücher und Reportage-Bände zum Bestsellerautor und Auflagenmillionär. Der Autor und ehemalige Verleger von mehr als 10.000 Autoren versteht sich als Talentschmied und Ratgeber. Sein Motto lautet: »Folge deinem Stern«. https://RuprechtFrieling.de

Mit dem »ABC der Verlagssprache« hat Ruprecht Frieling seinen neuesten Streich auf der Bühne des Buchmarktes vollführt. Ein Buch in der Tradition seiner Ratgeberserie »Frielings Bücher für Autoren« und doch etwas völlig anderes. Rund 3.500 Begriffe aus der Literatur-, Bücher-, und Kommunikationswelt hat Frieling zusammengetragen und erklärt. Da finden sich Antworten auf die Fragen »Was unterscheidet Selfpublisher von Hybrid-Autoren?«, »Was leisten Lektoren, was Korrektoren?«, »Was bedeuten Cliffhanger, Twist und auktorialer Erzähler?«, »Welche Begriffe verschlüsseln DTP, BoD, DKZV, KDP, GNU und VLB?«, »Was verstehen Profis unter Blurb-Text, Clue Writing, Selfies, Drabbles und Infodump?« Nicht nur für Nachwuchsautoren sind diese Informationen im täglichen Geschäft Gold wert. Bei genauerer Betrachtung finden sich in Frielings »ABC« neben der Darstellung von 50 Jahren technologischem und wirtschaftlichem Strukturwandel im Verlagswesen grammatikalische und literarische Begriffserläuterungen sowie andere Informationen, mit denen man in einem ABC des Verlagswesens nicht zwingend rechnet. Tatsächlich steckt in dem Nachschlagewerk viel mehr als nur eine statische Auflistung von Begriffserklärungen. Was genau, darüber unterhält sich Wolfgang Schwerdt von »Kulturstrom«, mit dem Verfasser. Wolfgang Schwerdt: Wer das »ABC der Verlagssprache« als Papierbuch oder als E-Book aufschlägt, der wird auf dem ersten Blick mit dem verborgenen Charme eines Telefonbuchs konfrontiert – eine unendlich erscheinende alphabetische Liste scheinbar willkürlich ausgewählter Begriffserklärungen … Ruprecht Frieling: Der Charme eines Wörterbuchs liegt darin, den gesamten Kosmos eines Wissensgebietes in komprimierter Form auf die Begrifflichkeit eingedampft zu sehen. Ich sammele seit Jahrzehnten Nachschlagewerke und nutze sie in meiner täglichen Arbeit als Autor stärker als beispielsweise Google, denn ich komme gezielter zu den Punkten, die mich interessieren und weiterbringen. Für das vorliegende Buch habe ich in fünfzig Berufsjahren immer wieder auftauchende Begriffe gesammelt, die mir in der Welt der Büchermacher begegneten. Vor gefühlt 400 Jahren veröffentlichte ich ein »Wörterbuch der Verlagssprache«, das seinerzeit vor allem jene Begriffe definierte, die in den Gesellenprüfungen der Verlagskaufleute, Drucker, Setzer und Reprografen abgefragt wurden. Damals gab es kein Internet, durch mein Nachschlagewerk ließ sich die Prüfung leichter bestehen. Dann erfolgte die Umwälzung der gesamten Branche durch die Digitalisierung, es tauchten zahlreiche neue Begriffe auf, die ich aufgriff und in das vollständig überarbeitete »ABC der Verlagssprache« einfließen ließ. Wolfgang Schwerdt: Steigen wir einmal direkt in das Werk ein. Buchstabe A, erste Seite. Da finde ich Begriffe wie Adlerpult, Adligat, Adverb, Absatzausschließung, AfA, Account, Aluminiumdruckplatte, Anathem oder Adblocker. Einige davon habe ich nie gehört, andere sollten selbst Hobbyautoren geläufig sein, wieder andere sind alles andere als verlags- buch- oder nur literaturspezifisch. Ich persönlich finde das spannend, Erinnerungen werden wach, Wissenslücken deutlich und es offenbart sich die Tatsache, dass sich das Literaturschaffen nicht in einem gesellschaftlich und technologisch isolierten Raum abspielt. Aber welchen Nutzen weist sie selbst Ihrem Werk für die Leser zu? Ruprecht Frieling: Die Auswahl der Begriffe ist subjektiv. Es sind Begriffe, die mir in meiner beruflichen Laufbahn wiederholt begegneten, und insofern berühren sie allesamt die Tätigkeitsfelder von Autoren, Buchmenschen und Verlegern. Viele Begriffe der Literaturwissenschaft sind wichtig, um Missverständnisse im Dialog mit Lektoren, Korrektoren und Gestaltern zu vermeiden. Gleichzeitig spiegelt ein derartiges Wörterbuch die Technikgeschichte wider und sammelt Begriffe, die gestern modern und heute schon wieder vergessen sind. Matthias Matting, der in der Selfpublisher-Bibel urteilt, »Das ABC sollte in keiner Autoren-Bibliothek fehlen«, freut sich beispielsweise in seiner Buchbesprechung über den Begriff »Akkustikkoppler«, der sogar schon vor seiner eigenen Online-Zeit lag (er nutzte ein Modem). Der konkrete Nutzen für den Anwender liegt also darin, dass er sich zweifelsfrei mit Dienstleistern, Anbietern, Kollegen und Lesern verständigen kann. Wolfgang Schwerdt: Unter »W« findet sich gleich zu Anfang das Wort »Wachsmatrize«. Ich erinnere mich, ebenfalls etwas zum nach Spiritus duftenden Umdruckverfahren gelesen zu haben, das sich in analogen Zeiten vor allem in Lehrerzimmern und konspirativen Wohnungen salonrevolutionärer Gruppen etabliert hatte. Ich selbst habe damals als Juso Jahre lang eine Monatszeitschrift mit Wachsmatrizentechnik herausgebracht, eine mit heutigen Möglichkeiten verglichen abenteuerliche Produktionstechnik. Welches Anekdötchen kann denn Frieling zu diesem Thema beitragen. Finden Sie nicht, dass so etwas in dem ABC Platz hätte? Ruprecht Frieling: Das ist eine Anregung, ein Wörterbuch mit persönlichen Anekdoten anzureichern. Tatsächlich bin ich so lange in der Branche, dass ich sogar noch mit Wachsmatrizen gearbeitet habe. Und diese Frage erinnert mich an eine Geschichte, die ich längst wieder vergessen hatte: Als Schüler brachte ich den »Filterdienst« heraus, mit dem ich die Wahrheit über die Notstandsgesetze veröffentlichen wollte, gegen die sich 1967/68 ein erbitterter Widerstand der damaligen Außerparlamentarischen Opposition (APO) ausbreitete. Ich kratzte mein Taschengeld zusammen und kaufte – ich glaube für 90 DM – ein gebrauchtes Abzugsgerät bei einem lokalen Bürobedarfshändler namens Elbracht in der Oelde Bahnhifstraße. Auf Din-A-4-Wachsmatrizen wurden dann mit einer Schreibmaschine die Texte geschrieben, auf keinen Fall durfte man sich dabei vertippen, denn es gab keine Korrekturmöglichkeit. Die beschriebene Matrize wurde in die Maschine eingehängt und mit einer alkohollöslichen Druckfarbe per Handkurbel auf saugfähiges Papier gedruckt. Im besten Fall konnten so pro Vorlage 3.000 Abzüge hergestellt werden. Geeignet war das Verfahren für Flugblätter, die schnell und tagesaktuell produziert wurden. Die Wachsmatrize galt seinerzeit als hochsubversive Technologie, die zur Verbreitung von Informationen und Aufrufen (beispielsweise zu Demos gegen den Vietnam-Kriegsverbrecher USA) eingesetzt wurde. Mein »Filterdienst« fand sogar Abonnenten in der Lehrerschaft unseres Gymnasiums, und so finanzierten sich Maschine und Matrizen aus den Abo-Beiträgen (fünf Mark für ein Jahr). Wolfgang Schwerdt: Von altem Sack zu altem Sack: Es gab eine Korrekturmöglichkeit. Wenn man den Tippfehler gleich entdeckte, konnte man eine rosafarbene Flüssigwachsschicht (ähnlich dem unsäglichen Tipp-Ex) auftragen, warten, bis sie getrocknet war und dann den korrekten Buchstaben einschlagen. Ruprecht Frieling: Wir hätten uns ein halbes Jahrhundert früher kennenlernen sollen … Wolfgang Schwerdt: Aber mal in die Gegenwart. Mit »Indie« oder »Selfie« wurden Begriffe aufgenommen, die als feste Definitionen gar nicht in der Allgemeinheit verankert sind. Genau deshalb scheint es hier das Bestreben zu geben, solche Begriffe von der einen oder anderen Partei im Kampf um Marktanteile und Definitionsmacht zwischen Verlagen, Handel und Autoren mit eigenen Bedeutungen zu belegen. Im »ABC« fehlen diese Hinweise. Warum? Ruprecht Frieling: Den Kampf um die Deutungshoheit der Begriffe kennzeichnet die gesamte Technik- und Kulturgeschichte. Unternehmen sind bestrebt, ihre Marke zum Appellativum – schon wieder ein Begriff aus dem »ABC« –, zum verallgemeinernden Namen, der sowohl eine Gattung als Exemplare derselben kennzeichnet und charakterisiert, zu machen. Im Wörterbuch nenne ich als Beispiel »Tempo« für Papiertaschentücher oder »Viagra« für Potenzmittel. Amazon strebt an, »Kindle« als Gattungsnamen für E-Book-Reader durchzusetzen. Wolfgang Schwerdt: Es versteht sich von selbst, dass nicht nur angesichts der rasanten Entwicklung das »ABC« nie abgeschlossen sein kann. Sie selbst rufen Ihre Leser auf, Vorschläge für weitere Begriffe sowie Korrekturen zu machen. Zumindest das E-Book dürfte damit ein permanentes und im gewissen Sinne interaktives Projekt sein. Ich denke, das ist es, was neben jahrzehntelanger Erfahrung – die durchaus deutlicher eingearbeitet werden könnten - die eigentliche Faszination des Werkes über die imposante Begriffssammlung hinaus ausmacht. Wie dynamisch haben Sie den Prozess denn angelegt? Ruprecht Frieling: Die zweite Auflage folgte schnell, denn in den ersten Tagen nach Erscheinen hatte ich mehr als einhundert Hinweise bekommen, die ich prüfen und verwerten konnte. Eine tolle Sache: Früher hätte das bedeutet, die erste Auflage des Buches verkaufen zu müssen, bevor dann Jahre später die nächste erscheint. Heute ist das alles eine Angelegenheit von wenigen Klicks, und dank der Printing-on-demand-Technik lässt sich inzwischen sogar ein Paperback von heute auf morgen aktualisieren. Insofern bietet die vorliegende Ausgabe des »ABC« ein vollständig überarbeitete, sorgfältig durchgesehene und umfangreich erweiterte Ausgabe.

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Ratgeber für Autoren ; 7
Verlagsort Deutschland
Sprache deutsch
Maße 150 x 220 mm
Themenwelt Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Sprachwissenschaft
Sozialwissenschaften Kommunikation / Medien Buchhandel / Bibliothekswesen
Schlagworte ABC der Verlagssprache • auktorialer Erzähler • Autor • Berühmte Schriftsteller • Bestseller • Bestsellerautor • Bestseller schreiben • Blurb-Text • BOD • Buchhandel • Buchherstellung • Buchsatz für Autoren • Buch schreiben • Buch veröffentlichen • buch veröffentlichen über amazon • Cliffhanger • Clue Writing • Der Bücherprinz • DKZV • Drabbles • DTP • Eigeninitiative • Fachbuch • GNU • Hybrid-Autoren • Infodump • Kampenwand Verlag • KDP • kindle selfpublishing • KORREKTOR • Latrinalia • Lektor • Literaturgeschichte • Literaturnobelpreis • ruprecht frieling • Sachbuch • Schriftsteller • Selfies • Self-Publisher • selfpublisher bibel • Selfpublishing für Autoren • Twist • Verlag finden • Verlagssprache • Verlagswesen • Veröffentlichung • VLB • Wörterbuch
ISBN-10 3-947738-62-5 / 3947738625
ISBN-13 978-3-947738-62-5 / 9783947738625
Zustand Neuware
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