Funktionalismus und Neofunktionalismus (eBook)

Eine Einführung
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2022 | 1. Aufl. 2022
XXI, 1251 Seiten
Springer Fachmedien Wiesbaden (Verlag)
978-3-658-37039-8 (ISBN)

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Funktionalismus und Neofunktionalismus - Hans-Jürgen Aretz
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Dieser Beitrag zur soziologischen Theorie führt in das funktionalistische Denken ein und besteht aus zwei Bänden. In Band 1 (Kapitel 1 bis 7) steht die wissenschaftstheoretische Erörterung der funktionalen Analyse in ihrer Anwendung auf organische und soziale Systeme im Mittelpunkt. Die Funktionsanalyse ist zwar nur eine Methode, in der Soziologie hat der Funktionalismus aber den Charakter eines Paradigmas angenommen. In Band 2 (Kapitel 8 bis 13) wird der Entwicklungsgang des sozialwissenschaftlichen Funktionalismus von seinen Anfängen bis hin zum Strukturfunktionalismus und zum Neofunktionalismus sowie zur Systemtheorie von Luhmann in seinen wichtigsten Stationen dargestellt. Die Diskussion konzentriert sich dabei auf die herausragenden Vertreter, die diesem Paradigma im engeren Sinne zugerechnet werden. Ausgeschlossen werden somit alle theoretischen Ansätze, die zwar einige Merkmale einer Funktionsanalyse enthalten, aber nicht eigentlich zum soziologischen Funktionalismus gehören.

Dr. phil. habil. Hans-Jürgen Aretz ist apl. Prof. an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Institut für Sozialwissenschaften, Abteilung Soziologie.

Vorbemerkung 6
Inhaltsverzeichnis 15
Teil I Zur Methodologie der funktionalen Analyse 20
1 Das Funktionskonzept in der Erfahrungswissenschaft und die Perspektive des Beobachters 21
1.1 Zum Framing von Funktionsanalysen 22
1.1.1 Was heißt Funktion? 24
1.1.2 Ganzes/Teil, System/Umwelt 98
1.2 Die Außenperspektive des Beobachters 106
1.3 Funktionalismus und Systemkonzept 120
1.4 Funktion, Struktur und Prozess 137
1.5 Zusammenfassung: Merkmale und Relevanz des Funktionskonzepts in den Erfahrungswissenschaften 145
2 Historischer Rückblick: Die Wurzeln des modernen Funktionskonzepts im klassischen Teleologiebegriff 159
2.1 Kausalität: causa efficiens vs. causa finalis 160
2.2 Externe Teleologie – die Variante von Platon 165
2.3 Interne Teleologie der Natur – die Variante von Aristoteles 173
3 Wissenschaftstheoretische Reflexionen I: Teleologie, Funktionalität und die Selbstreferenzialität des Beobachters 188
3.1 Zur Teleologie, Zweckmäßigkeit und Selbstorganisation lebender Systeme: Die moderne Naturphilosophie von Kant 188
3.2 Kausalaussagen und Funktionsaussagen 218
3.3 Teleonomische & kontingente Funktionalität
3.3.1 Die teleonomische Funktionalität organischer Systeme 233
3.3.2 Die kontingente Funktionalität bei Gesellschaftssystemen 242
3.4 „Endlosprozesse“ der systemischen Selbstreproduktion 269
4 Wissenschaftstheoretische Reflexionen II: Modelle funktionaler Erklärungen 288
4.1 Formen der Funktionsanalyse: Funktionale Beschreibung und funktionale Erklärung 290
4.1.1 Deterministische und kontingente Kausalitätskonzepte 292
4.1.2 Uni- und bidirektionale Kausalität 301
4.2 Funktionale Erklärungen im Rahmen des neopositivistischen D-N-Modells: Die Modelle von Hempel und Nagel 309
4.3 Evolutionstheoretische und systemische Fassungen des Teleologie- und Funktionskonzepts in der Philosophie der Biologie 324
4.3.1 Evolutionäre Funktionen: Ätiologische Theorie, Propensity-Theorie und Relationale-Theorie 328
4.3.2 Systemische Modellierungen einer naturalisierten Teleologie und Funktionalität 334
4.4 Systemische Feedback-Prozesse, Konsequenzerklärungen und Mechanismus-Gleichgewichtsanalysen in der funktionalistischen Sozialwissenschaft 358
4.5 Allgemeine Merkmale einer funktionalen Erklärung in komplexen sich selbstreproduzierenden Systemen 376
5 Funktionale Analyse und die Organisation komplexer Systeme 391
5.1 Zur Selbstorganisation von Systemen 403
5.2 Basale Ordnungsregime systemischer Selbstorganisation und der Fokus der Funktionsanalyse 424
6 Soziale Mechanismen der Selektion und Reproduktion von Funktionszusammenhängen und das Konzept der funktionalen Differenzierung der Gesellschaft 455
6.1 Evolution, Selektion und funktionale Differenzierung 465
6.2 Anmerkungen zur soziologischen Theorie der funktionalen Differenzierung der Gesellschaft 494
6.3 Soziale Selektionsmechanismen und funktionale Differenzierung der Gesellschaft 506
6.4 Soziale Reproduktionsmechanismen von gesellschaftlichen Funktionszusammenhängen 561
7 Emergenz, oder das Soziale als eine „Realität sui generis“ 575
7.1 Zum Begriff der Emergenz 584
7.2 Methodologische Positionen in den Sozialwissenschaften 597
7.3 Soziologische Kritik am Emergenzpostulat der funktionalistischen Systemtheorie 609
7.4 Konzepte zur Abstützung des Emergenzpostulats 623
7.5 Soziale Relationen als Reduktionsbasis 629
7.6 Relationale Emergenz und „downward causality“ 645
7.7 Kausalität und Freiheit des Handelns 660
7.8 Kausalität und Erklärung 665
Teil II Funktionalistisches Denken in den Sozialwissenschaften 671
8 Zum theoriehistorischen Hintergrund: Gesellschaft/Individuum in den frühen europäischen Sozialtheorien 673
8.1 Schottische Moralphilosophie und englischer Utilitarismus 682
8.2 Die Gesellschaft als sozialer Organismus im frühen französischen Positivismus 696
9 Sozialwissenschaftlicher Funktionalismus – eine allgemeine Skizzierung 716
9.1 Soziologischer und biologischer Funktionalismus 716
9.2 Soziologische Funktionsanalyse und Ideologie 728
9.3 Funktionale und strukturelle Requisiten und objektive Systemprobleme 756
9.4 Traditioneller und moderner Funktionalismus in den Sozialwissenschaften 778
10 Klassiker des soziologischen Funktionalismus 792
10.1 Die Begründung des Funktionalismus in den Sozialwissenschaften: Spencers Konzeption der Gesellschaft als super-organisches System 792
10.1.1 Individualismus und sozialer Organizismus in der Theorie Herbert Spencers 793
10.1.2 Die Prinzipien der Evolution, Äquilibration und Dissolution 797
10.1.3 Gesellschaft als sozialer Organismus und die drei basalen funktionalen Requisiten von Systemen 804
10.1.4 Soziale Evolution und Gesellschaft 810
10.2 Émile Durkheim und die beiden Erklärungsweisen in der Soziologie: kausale und funktionale Analyse 821
10.2.1 Kausale und funktionale Analyse in der Soziologie 822
10.2.2 Zur makro- und mikroskopischen Evolution moderner Gesellschaften und ihre funktionale Differenzierung: Durkheims „Arbeitsteilung“ und die Religionssoziologie 828
10.3 Vilfredo Pareto: Systemgleichgewicht & Funktionsanalyse
11 Der orthodoxe Funktionalismus der britischen Sozialanthropologie in seiner theoretischen und empirischen Variante: Radcliffe-Brown und Malinowski 869
11.1 Der theoretische (explanatorische) Funktionalismus von Alfred Reginald Radcliffe-Brown 877
11.2 Der empirische (heuristische) Funktionalismus von Bronislaw Malinowski 889
12 Herausbildung und Etablierung des Strukturfunktionalismus in der amerikanischen Soziologie 898
12.1 Die funktionalistische Theorie der sozialen Schichtung von Davis/Moore und Parsons 906
12.2 Der empirische Funktionalismus von Robert K. Merton 930
12.2.1 Mertons funktionalistisches Paradigma 934
12.2.2 Mertons funktionale Analyse: Soziale Devianz und die Politische Maschine (Bossism) 939
12.3 Der analytische Funktionalismus von Talcott Parsons 948
12.3.1 Teleologisches und funktionalistisches Schema 961
12.3.2 Das allgemeine Handlungssystem 988
12.3.3 Gesellschaft als Sozialsystem 1005
12.3.4 Zur Analyse sozialer Systeme 1036
12.3.5 Neo-Evolutionismus und gesellschaftliche Modernisierung 1053
13 Neofunktionalismus und autopoietische Systemtheorie 1069
13.1 Der Niedergang des Strukturfunktionalismus 1069
13.2 Der Neofunktionalismus als „scientific movement“ 1077
13.3 Der Funktionalismus in der Theorie sozialer Systeme von Niklas Luhmann 1115
13.3.1 Kausalität als Grenzfall von Funktionalität 1118
13.3.2 Komplexität, Kontingenz und Systemprobleme 1131
13.3.3 Zweckprogramm und Konditionalprogramm, Input/Output-Modell und Autopoiesis 1147
14 Schlussbemerkung 1179
Literatur 1186

Erscheint lt. Verlag 30.6.2022
Zusatzinfo XXI, 1251 S. 16 Abb.
Sprache deutsch
Themenwelt Sozialwissenschaften Soziologie Allgemeine Soziologie
Schlagworte Dynamische Systemzustände • Funktionalismus • Funktionsanalysen • Kontingente Funktionalität • Kulturelle Wertbeziehung • organische Systeme • Selbstreferentialität • Systemanalyse • Systemische Selbstreproduktion • Teleologie • Teleonomische Funktionalität
ISBN-10 3-658-37039-4 / 3658370394
ISBN-13 978-3-658-37039-8 / 9783658370398
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