Betrachtungen des Todes - Stephanie Wodianka

Betrachtungen des Todes

Formen und Funktionen der ›meditatio mortis‹ in der europäischen Literatur des 17. Jahrhunderts
Buch | Hardcover
VIII, 461 Seiten
2004 | 1. Reprint 2012
De Gruyter (Verlag)
978-3-484-36590-2 (ISBN)
169,95 inkl. MwSt
Die Frühe Neuzeit hat in den Geschichts- und Kulturwissenschaften ein eigenes Profil gewonnen. Die Buchreihe Frühe Neuzeit dient der Grundlagenforschung in Gestalt von Editionen, Monographien und Sammelbänden. Sie strebt nicht die großräumige Überschau an, die vorschnelle Synthese oder prätentiöse Konstruktion, sondern nimmt den Umweg über die Arbeit am Detail und die Erkundung verschütteter Traditionszusammenhänge. Ein besonderer Akzent liegt auf Untersuchungen, welche die Grenzen der Fachdisziplin überschreiten.
Mit der Frage nach Formen und Funktionen der literarischen Todesmeditation bewegt sich die komparatistisch ausgerichtete Studie im Rahmen einer thematischen Untergruppe der religiösen Meditation, die zunächst nur mit dem allgegenwärtigen Topos der Vergänglichkeit von Interesse zu sein scheint. Sie stellt jedoch die Betrachtungen des Todes bzw. die Bildlichkeit des Todes in der Meditation in ihren Zusammenhang mit der frühneuzeitlichen Herausbildung eines "meditativen" Gewissenskonzeptes, um deren Potential zur Individualisierung von Erinnerung zu zeigen. Das meditierende Ich findet hier jenseits des Vanitas- und Memento-mori-Topos ein Strukturmodell für Selbsterinnerung, das subjektiv-individuelle und rollenhaft-exemplarische Selbstthematisierung verschränkt. Das Konzept des "meditativen Gewissens" ist als verinnerlichter Anspruch an sich selbst zu beschreiben. Dieser führt dazu, daß Sünde als Selbstentfremdung empfunden und in den Bildern von Tod, Verfall und Verwesung als "körperliche" Selbstentfremdung thematisiert wird. Auf der Basis eines umfangreichen deutsch-, französisch- und englischsprachigen Quellencorpus wird so das Potential der meditatio mortis für die Individualisierung von Erinnerung untersucht. Die Arbeit zielt insbesondere auf die literarisch-poetologischen Konsequenzen, die die Meditation als Textstruktur impliziert: Charakteristisch ist vor allem das hohe Maß an Selbstreflexivität und die Bedeutung der anatomischen Perspektive, die die Selbstbetrachtung des meditierenden Ich prägen.
Erscheint lt. Verlag 15.11.2004
Reihe/Serie Frühe Neuzeit ; 90
Zusatzinfo 9 b/w ill.
Verlagsort Tübingen
Sprache englisch; französisch; deutsch
Maße 155 x 230 mm
Gewicht 830 g
Themenwelt Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturgeschichte
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturwissenschaft
Sozialwissenschaften
Schlagworte 17. Jahrhundert, Literatur • Death in literature • European Literature • Geschichte 1570-1680 • Grief in literature • Hardcover, Softcover / Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft • HC/Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft • Hochschulschrift • Literary Studies • Literatur • Meditation • Tod • Tod (Motiv in d. bild. Kunst/Literatur)
ISBN-10 3-484-36590-0 / 3484365900
ISBN-13 978-3-484-36590-2 / 9783484365902
Zustand Neuware
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