Keine falsche Toleranz!

Warum sich die Demokratie stärker als bisher zur Wehr setzen muss
Buch | Hardcover
606 Seiten
2022
CEP Europäische Verlagsanstalt
978-3-86393-142-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Keine falsche Toleranz! - Wolfgang Kraushaar
34,00 inkl. MwSt
"Das ist ein wichtiges Buch." Gerhart BaumDer Neonazismus, so Wolfgang Kraushaar, ist längst noch nicht überwunden und stellt die Demokratie vor neue Herausforderungen. Diese werden nur dann zu bestehen sein, wenn sich Staat und Zivilgesellschaft neu positionieren.Die Vorstellung, wehrhaft sein zu müssen, wirkte lange wie aus der Zeit gefallen. Dass sie ins Zentrum der politischen Debatte zurückgekehrt ist, liegt vor allem an Putins Überfall auf die Ukraine und seinen menschenverachtenden Annexionskrieg.Mit der erneuerten Wehrhaftigkeit nach außen geht allerdings einher, die Wehrhaftigkeit auch nach innen auf den Prüfstand zu stellen. Denn im Unterschied zu früheren Jahrzehnten hat die Bedrohung von rechts unablässig zugenommen.Zwei politische Faktoren prägen das neue Gefährdungsszenario: Parlamentarisch ist mit der AfD eine starke rechtspopulistische Partei im Bundestag vertreten, die sich offen gegen die liberale Demokratie stellt. Und im Zuge der Anti-Corona-Demonstrationen hat die radikale Rechte so sehr an Einfluss gewonnen, dass sich ihr neue machtpolitische Optionen bieten. Durch diese beiden Elemente ist die Demokratie regelrecht in die Zange genommen worden.Angesichts dieser Herausforderung erscheinen mehrere strukturelle Korrekturen erforderlich, um das Konzept einer 'wehrhaften Demokratie' so weit zu erneuern, dass die Bundesrepublik künftig besser gegen derartige Angriffe gewappnet ist. Dabei gilt es insbesondere der Tatsache Rechnung zu tragen, dass die Gefährdung der Demokratie nicht mehr in erster Linie von den Rändern der Gesellschaft ausgeht, sondern von ihrer Mitte.Kraushaar plädiert deshalb dafür, die statische Theorie von Extremismus durch eine dynamische der Radikalisierung zu ersetzen. Erst wenn das geschehen ist, wird die zweite deutsche Demokratie besser als bisher in der Lage sein, sich auch in Zeiten einer multifaktoriellen Krise als wehrhaft zu erweisen.

Wolfgang Kraushaar, geb. 1948, arbeitete bis 2015 als Politikwissenschaftler am Hamburger Institut für Sozialforschung und forscht seitdem an der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur über Protestbewegungen sowie die RAF und den internationalen Terrorismus. 2004 nahm er eine Gastprofessur an der Beijing Normal University wahr, zudem Lehraufträge an den Universitäten Hamburg, Berlin (FU) und Zürich. Einen Namen hat er sich insbesondere mit der Historisierung der 68er-Bewegung und des linken Terrorismus gemacht. Zu seinen wichtigsten Werken zählen Die Protest-Chronik (1996), Frankfurter Schule und Studentenbewegung (1998), Die Bombe im Jüdischen Gemeindehaus (2010) und Die 68er-Bewegung international (2018).

Platz 3 und 4 „Sachbücher des Monats Dezember 2022 bzw. Februar 2023“ - Bestenliste von Die Welt/WDR 5/Neue Zürcher Zeitung/ORF-Radio Österreich 1

„Vor seiner Gegenwartsanalyse liefert Kraushaar mehr als nur einen Rückblick auf die „Schwachstellen der Demokratie“. Akribisch wird die personelle aber auch rechtskonservative Kontinuität zur NS-Zeit in den ersten Jahrzehnten der Bundesrepublik belegt.“
Thomas Holl, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Politik S. 6, 28.3.2023 "Warnung vor rechts. Die Radikalisierung der Mitte als Gefahr"

Erscheinungsdatum
Vorwort Gerhart Baum
Sprache deutsch
Maße 150 x 230 mm
Themenwelt Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung Politische Systeme
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung Politische Theorie
Schlagworte Demokratie • Neonazismus • NSU • politische Mitte • Querdenker • Radikalismus • Rechtsradikalismus • Rechtsterrorismus • Wehrhafte Demokratie
ISBN-10 3-86393-142-4 / 3863931424
ISBN-13 978-3-86393-142-1 / 9783863931421
Zustand Neuware
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