Nationalstaat wider Willen
C.H.Beck (Verlag)
978-3-406-79110-9 (ISBN)
Ob es um die deutsche Einheit geht oder Berlin als Hauptstadt, um den Umgang mit der deutschen Vergangenheit oder das Parteiensystem, den europäischen Einigungsprozess oder den deutschen Hang zur moralischen Selbstüberhöhung, unser Verhältnis zu Frankreich oder unseren Umgang mit Putin – Heinrich August Winkler nimmt kein Blatt vor den Mund. Mit seinen glänzend geschriebenen, sachlich fundierten und analytisch scharfsinnigen Beiträgen ist er einer der einflussreichsten «public intellectuals» Deutschlands geworden. Dieser spannend zu lesende Band zeigt, warum.
Heinrich August Winkler lehrte von 1991 bis 2007 Neueste Geschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin. 2014 erhielt er den Europapreis für politische Kultur der Hans-Ringier-Stiftung, 2016 den Leipziger Buchpreis für Europäische Verständigung. 2018 verlieh ihm der Bundespräsident das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland. Zuletzt erschienen von ihm der Bestseller "Wie wir wurden, was wir sind. Eine kurze Geschichte der Deutschen" (2020) sowie der Band "Deutungskämpfe. Der Streit um die deutsche Geschichte" (2021).
Vorwort
I. VON DER POSTNATIONALEN DEMOKRATIE ZUM POSTKLASSISCHEN NATIONALSTAAT
1. Nation ja - Nationalstaat nein. Eine Auseinandersetzung mit Thesen von Günter Gaus und Hans Mommsen
2. Die Mauer wegdenken. Was die Bundesrepublik für die Demokratisierung der DDR tun kann
3. Der Staatenbund als Bewährungsprobe. Das erreichbare Maß an Einheit verträgt keinen Aufschub mehr
4. Deutschlands zweite Chance. Zur historischen Bedeutung des 3. Oktober 1990
5. Hauptstadt Berlin - eine unbequeme Notwendigkeit
6. Westbindung oder was sonst? Ein Sammelband verkündet eine schillernde Botschaft
7. Von der postnationalen Demokratie zum postklassischen Nationalstaat
8. Wofür Berlin steht. Die widerspruchsvolle Geschichte der deutschen Hauptstadt
II. VOM ERBE EINER DIKTATUR
1. Der schöne Schein der Erneuerung. Ein Rektor im Zwielicht: Der Fall Fink
2. Erneuerung verlangt Aufarbeitung. Die Geschichtswissenschaft an der Berliner Humboldt-Universität im Umbau
3. Der Täter als Opfer. Otto Köhler, Freiburg und die Humboldt-Universität
4. Danzig statt Dimitroff. Berliner Straßennamen als Erinnerungspolitik
5. Nachdenken über Rosa L. Ein Denkmal als Kampf um die kulturelle Hegemonie
III. STREITFRAGEN DER INNEREN POLITIK
1. Wohin treibt die SPD? Die Bundesrepublik braucht eine regierungsfähige Opposition
2. Gysi, der Sattel und die Kuh. Die Nachfolgepartei der SED steht vor einem Richtungsdilemma und ihre Galionsfigur im Bundestag vor der Machtfrage
3. Separatismus auf Filzlatschen. Der Marxismus-Leninismus ist tot, und der Weg nach Europa führt über Berlin
4. Auch geistiges Eigentum verpflichtet. Plädoyer für nachträgliche Studiengebühren
5. Die verachtete Republik. Weimars Schatten über Berlin
6. Mehr Revolution wagen? Warum die Empfehlung, die SPD solle nach links rücken, in die Irre führt
7. Görlitz, Godesberg und die Gegenwart. Über die Mühen der SPD, eine Volkspartei zu werden und zu bleiben
IV. WEGE UND IRRWEGE DER EUROPÄISCHEN EINIGUNG
1. Weltmacht durch Überdehnung? Plädoyer für europäischen Realismus
2. Vom Staatenverbund zur Föderation. Zur Krise des europäischen Einigungsprozesses
3. Europas falsche Freunde. Wer die Nationen abschaffen will, fördert die Nationalisten
4. Die Legende von der europäischen Souveränität. Warum Macron in Deutschland missverstanden wird
5. Warnung vor deutschem Wunschdenken. Ein niederländisches Plädoyer für europäischen Realismus
V. MORAL VERSUS INTERESSE
1. Die Stunde der Vereinfacher. Einheit der Gegensätze: Was rechte und linke Populisten verbindet
2. Wer hat die Deutschen zu Richtern der Nationen bestellt?
3. Es gibt kein deutsches Moralmonopol
4. Rohr des Anstoßes. Die SPD, Russland und Europa
5. Der falsche Charme der Schaukelpolitik. Ein Beitrag zur Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen
6. Was Putin mit Hitler verbindet. Der Ultranationalismus als letztes Stadium des Internationalismus
7. Die Legende von der versäumten Chance. Putin, die Osterweiterung der NATO und die Ukraine
8. Welche Zukunft hat der Westen? Zur Krise einer politischen Kultur
ANHANG
Helmut Schmidt an Heinrich August Winkler, 22. November 1983
Egon Bahr an Heinrich August Winkler, 21. Mai 2001
Helmut Schmidt an Heinrich August Winkler, 26. Juni 2013
Dank
Abkürzungsverzeichnis
Anmerkungen
Personenregister
"Die Vergangenheit ist in den Krisen und Kriegen der Gegenwart allgegenwärtig. Umso heftiger sind manipulative Bestrebungen nach Deutungsmacht über die Geschichte, umso wichtiger ist eine klare Antwort der Geschichtswissenschaft auf vergangenheitspolitische Versuchungen. Dazu hat Heinrich August Winkler erneut mit einem klugen und souveränen Buch beigetragen. Und dass er, in bester angelsächsischer Tradition, ein lebendig erzählender Autor ist, macht es auch für ein breites Publikum zur lohnenden Lektüre."
Süddeutsche Zeitung, Joachim Käppner
"Der Autor versteht es, glasklar zu schreiben. Und erneut verdient Winklers Urteilskraft, die exzentrischen Ideen nichts abgewinnen kann, hohes Lob."
NZZ am Sonntag, Eckhard Jesse
»Was den Autor seit je auszeichnet: Er ist einfach ein guter Erzähler.«
Stephan Speicher, DIE ZEIT
Erscheinungsdatum | 14.09.2022 |
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Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Maße | 139 x 217 mm |
Gewicht | 496 g |
Einbandart | gebunden |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Geschichte / Politik ► Politik / Gesellschaft |
Sozialwissenschaften ► Politik / Verwaltung ► Europäische / Internationale Politik | |
Sozialwissenschaften ► Politik / Verwaltung ► Staat / Verwaltung | |
Schlagworte | Aufsätze • Außenpolitik • Deutsche Einheit • Deutschland • Erinnerungskultur • Europa • Geschichte • Hauptstadt • Hypermoral • Nation • Politik • Public Intellectual |
ISBN-10 | 3-406-79110-7 / 3406791107 |
ISBN-13 | 978-3-406-79110-9 / 9783406791109 |
Zustand | Neuware |
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