Lehrbuch Kinderschutz -  Kay Biesel,  Ulrike Urban-Stahl

Lehrbuch Kinderschutz (eBook)

eBook Download: PDF
2022 | 2. Auflage
431 Seiten
Beltz Juventa (Verlag)
978-3-7799-5773-7 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
22,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Das Lehrbuch gibt einen systematischen Überblick über das interdisziplinäre Feld des Kinderschutzes aus der Perspektive der Profession Sozialer Arbeit für das Studium und die Praxis. Es zeigt auf, welche Aufgabe und Funktion Soziale Arbeit im Kinderschutz hat und welche rechtlichen und strukturellen Rahmenbedingungen für sie dabei handlungsleitend sind. Neben der Darstellung konkreter Hilfen und Maßnahmen zum Schutz vor Kindeswohlgefährdung innerhalb und außerhalb von Familien arbeitet das Buch heraus, welche Wege der Prävention und Ansätze zur Entwicklung und Sicherung von Qualität im Kinderschutz im Fachdiskurs von Bedeutung sind. Stets im Blick bleiben dabei grundsätzliche Aspekte wie Fragen der Haltung und (Selbst-)Reflexion von Fachkräften im Kinderschutz.

Kay Biesel, Prof. Dr. phil., Dipl.-Sozialpädagoge/Sozialarbeiter (FH), Case Manager (DGCC), Fachkraft für Dialogisches Coaching und Konfliktmanagement (KK), seit 2011 Professor für Kinder- und Jugendhilfe mit dem Schwerpunkt Kindesschutz am Institut Kinder- und Jugendhilfe der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW.

Inhalt 6
Vorwort zur zweiten Auflage 14
Einführung 16
Teil I Grundlagen 22
Kapitel 1Kinderschutz – was ist das? 23
1.1 Kinderschutz als vielfältiger Begriff 23
1.2 Verwendung des Begriffs Kinderschutz im Lehrbuch 25
1.3 Konzeptionen und Orientierungen im Kinderschutz 27
1.4 Kinderschutz als ein staatlich reguliertes System 32
1.5 Resümee 36
Kapitel 2Kindeswohl und Kindeswohlgefährdung als soziale Konstrukte 38
2.1 Zum Begriff des Kindeswohls 38
2.1.1 Rechte von Kindern und Jugendlichen 39
2.1.2 Grundbedürfnisse von Kindern und Jugendlichen 41
2.1.3 Das Kindeswohl – ein unscharfer und normativ hoch aufgeladener Begriff 44
2.2 Zum Begriff der Kindeswohlgefährdung 45
2.2.1 Kindeswohlgefährdung als unbestimmter Rechtsbegriff 45
2.2.2 Der Begriff ‚Kindeswohlgefährdung‘ aus sozialwissenschaftlicher Perspektive 48
2.3 Resümee 51
Kapitel 3Vorstellungen von Bedürfnissen und Schutz von Kindern und Jugendlichen im Wandel 54
3.1 Die Entwicklung von Kindheit und Jugend im 18./19. Jahrhundert 54
3.1.1 Die Entdeckung der Kindheit als gesellschaftlicher Schutz- und Entwicklungsraum 56
3.2 Die Herausbildung der Jugend als gesellschaftliches Moratorium 62
3.2.1 Jugend als Lebensphase 63
3.2.2 Jugend als pädagogische Kategorie 64
3.3 Kindheiten und Jugenden heute 66
3.3.1 Das Ideal der behüteten Kindheit und ihre Folgen 66
3.3.2 Jugend zwischen gesellschaftlicher Verheißung und erhöhter Belastung 69
3.4 Kinder und Jugendliche als Subjekte im Kinderschutz 73
3.5 Resümee 74
Kapitel 4Familie damals und heute: Entwicklungen und Folgen für die Versorgung und Erziehung von Kindern im Wandel der Zeit 77
4.1 Vorstellungen von ‚Familie‘ 77
4.1.1 Verbreitete Familienmythen 79
4.1.2 Die bürgerliche Kleinfamilie als Idealbild 80
4.2 Familie im sozialen Wandel 81
4.2.1 Veränderung der Geschlechterrollen und der Paarbeziehungen 82
4.2.2 Wandel der familialen Strukturen 84
4.2.3 Wandel des Erziehungsstils: Vom Gehorsam zur Selbständigkeit 86
4.3 Familie als soziales System 88
4.4 Belastungen und Herausforderungen von Familien heute 93
4.5 Resümee 96
Kapitel 5Gewalt in der Familie 99
5.1 Was ist Gewalt? 99
5.2 Zum Verständnis von Gewalt in der Familie 102
5.3 Ist Gewalt gegen Kinder immer eine Kindeswohlgefährdung? 106
5.4 Gewalt gegen Kinder und Jugendliche oder (Kindes-)Misshandlung? 108
5.5 Resümee 109
Kapitel 6Formen und Folgen von Kindeswohlgefährdungen 113
6.1 Formen von Kindeswohlgefährdungen 113
6.1.1 Körperliche Misshandlung 115
6.1.2 Seelische Misshandlung 116
6.1.3 Vernachlässigung 123
6.1.4 Sexuelle Gewalt 126
6.2 Kinder und Jugendliche mit Behinderungen 133
6.3 Kinder psychisch kranker Eltern 134
6.4 Organisierte und rituelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche 138
6.5 Gefahren für das Wohl von Kindern und Jugendlichen durch die Nutzung Sozialer Medien 139
6.6 Annäherungen an das quantitative Ausmaß von Kindeswohlgefährdungen 142
6.7 Resümee 147
Kapitel 7Ursachen von Kindeswohlgefährdungen 150
7.1 Gibt es Eltern, die ihre Kinder nicht wollen oder gar absichtlich schädigen? 150
7.2 Vielfältige Ursachen in Wechselwirkung miteinander: Das systemische Erklärungsmodell von Kindeswohlgefährdungen 152
7.3 Schutz- und Risikofaktoren 154
7.3.1 Der soziostrukturelle und familiäre Kontext 155
7.3.2 Der individuelle Kontext der Eltern 156
7.3.3 Der individuelle Kontext der Kinder 159
7.3.4 Der Krisenkontext 160
7.3.5 Zur Kumulation von Risikofaktoren 161
7.4 Sexuelle Gewalt und ihre Ursachen: Das Vier-Faktoren-Modell nach Finkelhor 163
7.5 Hochstrittige und eskalierende Elternkonflikte rund um das Kind und ihre Ursachen 167
7.6 Resümee 168
Teil II Vertiefungen 172
Kapitel 8Rechtsgrundlagen im Kinderschutz 173
8.1 Zur Rolle von Rechtsgrundlagen im Kinderschutz 173
8.2 Kinderrechte 174
8.3 Das Dreieck Eltern – Kind – Staat 177
8.3.1 Das Recht des Kindes auf gewaltfreie Erziehung 180
8.3.2 Einschränkung des Elternrechts bei Kindeswohlgefährdung 182
8.3.3 Hilfen und Unterstützungsangebote für Eltern 186
8.4 Der Schutzauftrag von Fachkräften der Kinder- und Jugendhilfe nach § 8a SGB VIII 191
8.5 Der Schutzauftrag anderer Professioneller nach § 4 KKG 196
8.6 Datenschutz, Kinderschutz und Meldepflicht 200
8.7 Die Rolle des Strafrechts und Pflichten der Strafverfolgungsbehörden und Gerichte im Kinderschutz 202
8.8 Resümee 203
Kapitel 9Organisationen der Kinder- und Jugendhilfe im Kinderschutz 207
9.1 Träger von Organisationen der Kinder- und Jugendhilfe im Kinderschutz 207
9.2 Das Jugendamt als Kernorganisation des Kinderschutzes 210
9.3 Aufgabe und Funktion der Jugendämter und der freien Träger bei der Wahrnehmung des Schutzauftrags gemäß § 8a SGB VIII im Vergleich 212
9.4 Resümee 217
Kapitel 10Akteure des Kinderschutzes außerhalb der Kinder- und Jugendhilfe 220
10.1 Akteure außerhalb der Kinder- und Jugendhilfe und ihre Perspektiven auf Kinderschutz 221
10.2 Besserer Kinderschutz durch mehr Kooperation? 223
10.3 Aufgabe und Funktion des Familiengerichts im Kinderschutz 226
10.4 Jugendamt und Familiengericht als Verantwortungsgemeinschaft 228
10.5 Aufgabe und Funktion von Einrichtungen der Gesundheitshilfe im Kinderschutz 231
10.6 Aufgabe und Funktion von Schulen im Kinderschutz 233
10.7 Aufgabe und Funktion von Strafverfolgungsbehörden im Kinderschutz 236
10.8 Welche Organisationen und Akteure sind darüber hinaus im Kinderschutz involviert? 240
10.9 Resümee 242
Kapitel 11Gefühle und Ambivalenzen im Kinderschutz 246
11.1 Was Kindeswohlgefährdungen in uns auslösen 247
11.2 Gefühle von Kindern und Jugendlichen im Kinderschutz 248
11.3 Gefühle von Eltern im Kinderschutz 252
11.4 Gefühle von Fachkräften im Kinderschutz 254
11.5 Ambivalenzen und Spannungsfelder im Kinderschutz 260
11.6 Resümee 264
Kapitel 12Gefährdungseinschätzung im Kinderschutz 268
12.1 Gefährdungseinschätzung: Ein komplexer Bewertungs- und Entscheidungsprozess 269
12.2 Gewichtige Anhaltspunkte als auslösende Momente für die Durchführung von Gefährdungseinschätzungen 271
12.3 Gefährdungseinschätzungsaufgaben bei gewichtigen Anhaltspunkten für eine Kindeswohlgefährdung 275
12.4 Methodische Hinweise zum Prozess der Gefährdungseinschätzung 278
12.4.1 Kollegiale Beratung und Reflexion 279
12.4.2 Einbeziehung von Eltern, Kindern und Jugendlichen 283
12.4.3 Inaugenscheinnahme des Kindes im Rahmen von Hausbesuchen 287
12.4.4 Beteiligung von Meldenden nach § 4 Abs. 3 KKG 290
12.5 Vor- und Nachteile von Instrumenten zur Gefährdungseinschätzung 290
12.6 Von der Gefährdungseinschätzung zum Fallverstehen im Kinderschutz 299
12.7 Resümee 305
Kapitel 13Maßnahmen und Hilfen zum Schutz vor Kindeswohlgefährdungen 309
13.1 Von der Gefährdungseinschätzung zur Hilfeplanung im Kinderschutz 309
13.2 Maßnahmen und Hilfen zum Schutz vor Kindeswohlgefährdungen 312
13.2.1 Vorläufige Schutzmaßnahmen für gefährdete Kinder und Jugendliche: Krisenintervention oder Gefahrenabwehr? 316
13.2.2 Ambulante und teilstationäre Hilfen zur Erziehung im Kinderschutz: Professionelles Handeln zwischen Hilfe und Kontrolle 320
13.2.3 Stationäre Hilfen zur Erziehung im Kinderschutz: Ultima Ratio oder erforderliches Mittel? 322
13.3 Resümee 324
Teil III Erweiterungen 328
Kapitel 14Frühe Hilfen als Kinderschutz? 329
14.1 Kinderschutz als umfassende, vielfältige Hilfe für Kinder und Eltern 330
14.2 Anlässe für den Auf- und Ausbau Früher Hilfen 332
14.3 Frühe Hilfen als Begriff und Gegenstand 334
14.3.1 Zum Verhältnis zwischen Prävention und Intervention in den Frühen Hilfen 336
14.3.2 Soziale Frühwarnsysteme als Frühe Hilfen 338
14.4 Das Nationale Zentrum Frühe Hilfen 340
14.5 Ansätze Früher Hilfen im Überblick 343
14.6 Früherkennungsuntersuchungen als Frühe Hilfen zur Sicherstellung des gesunden Aufwachsens von Kindern? 348
14.7 Zum Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung im Kontext der Leistungserbringung Früher Hilfen 349
14.8 Resümee 352
Kapitel 15 Gewalt gegen Kinder und Jugendliche in Organisationen 356
15.1 Organisationen sind nicht nur Schutzorte für Kinder und Jugendliche 356
15.2 Grenzverletzungen, Gewalt und Kindeswohlgefährdung in Organisationen 358
15.3 Organisationale Entstehungsbedingungen von Gewalt 362
15.3.1 Gewalt begünstigende organisationale Strukturen 363
15.3.2 Gewalt begünstigende konzeptionelle Mängel 366
15.3.3 Pflegefamilien als Schutz- und Gefährdungsorte 368
15.4 Möglichkeiten des Schutzes vor Gewalt und der Sicherung der Rechte von Kindern und Jugendlichen 370
15.4.1 Offene und transparente Kommunikationsstrukturen 370
15.4.2 Beschwerdeverfahren in Organisationen 371
15.4.3 Unabhängige Ombudsstellen 372
15.4.4 Schutzkonzepte in Organisationen 373
15.4.5 Schutzkonzepte in Pflegefamilien 375
15.5 Und wenn es doch passiert? 375
15.6 Resümee 377
Kapitel 16 Qualitätsentwicklung im Kinderschutz 381
16.1 Diskussionen über Qualität und Fehler im Kinderschutz 381
16.2 Die Begriffe Qualität und Fehler im Kinderschutz als soziale Konstruktionen 384
16.3 Ursachen und Hintergründe von Qualitätsmängeln und Fehlern im Kinderschutz 388
16.4 Ansätze der Qualitätsentwicklung im Kinderschutz 392
16.5 Resümee 398
Schluss 402
Literaturverzeichnis 404

Erscheint lt. Verlag 9.3.2022
Sprache deutsch
Themenwelt Sozialwissenschaften Pädagogik Sozialpädagogik
ISBN-10 3-7799-5773-6 / 3779957736
ISBN-13 978-3-7799-5773-7 / 9783779957737
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
PDFPDF (Wasserzeichen)
Größe: 7,9 MB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: PDF (Portable Document Format)
Mit einem festen Seiten­layout eignet sich die PDF besonders für Fach­bücher mit Spalten, Tabellen und Abbild­ungen. Eine PDF kann auf fast allen Geräten ange­zeigt werden, ist aber für kleine Displays (Smart­phone, eReader) nur einge­schränkt geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür einen PDF-Viewer - z.B. den Adobe Reader oder Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür einen PDF-Viewer - z.B. die kostenlose Adobe Digital Editions-App.

Zusätzliches Feature: Online Lesen
Dieses eBook können Sie zusätzlich zum Download auch online im Webbrowser lesen.

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Orientierungswissen für die Soziale Arbeit

von Nausikaa Schirilla

eBook Download (2024)
Kohlhammer Verlag
31,99