Kontinuitäten und Diskontinuitäten Sozialer Arbeit nach dem Ende des Nationalsozialismus -

Kontinuitäten und Diskontinuitäten Sozialer Arbeit nach dem Ende des Nationalsozialismus (eBook)

Band 2: Institutionen, Ausbildung und Arbeitsfelder Sozialer Arbeit nach 1945
eBook Download: PDF
2022 | 1. Auflage
276 Seiten
Beltz Juventa (Verlag)
978-3-7799-5659-4 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
31,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
In der Geschichte der Sozialen Arbeit wurden die Kontinuitäten der Denkweisen und Praxen des Nationalsozialismus und konzeptionell-praktische Neuorientierungen nach 1945 in der BRD und der DDR bisher in biografischen und institutionellen Einzeluntersuchungen erschlossen. Die beiden Sammelbände dagegen zeigen ein erstes Gesamttableau, in dem die Gleichzeitigkeit der Kontinuitäten und Diskontinuitäten sichtbar wird. Dabei konzentrieren sich die Beiträge in Band I auf ideologische und biografische Perspektiven, während die Beiträge in dem hier vorliegenden Band II institutionelle Deutungsmuster und Handlungsformen dokumentieren.

Ralph-Christian Amthor, Dr. phil., Jg. 1963, Diplom-Pädagoge (Univ.) und Diplom-Sozialpädagoge (FH), rund 20-jährige Tätigkeit in der Kinder- und Jugendhilfe, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Pädagogik an der Universität Bamberg, Lehrbeauftragter an der Evangelischen Fachhochschule Darmstadt, der Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg und der Evangelischen Hochschule Nürnberg. Seit 2008 Professor für Grundlagen der Sozialen Arbeit (Geschichte, Theorie und Handlungslehre) an der Hochschule Würzburg, Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften. Birgit Bender-Junker, Prof. Dr. theol., ist Professorin für Theologie/Gemeindepädagogik mit dem Schwerpunkt außerschulische Bildungsarbeit an der Evangelischen Hochschule Darmstadt.

Inhalt 6
Einleitung 10
- 10
BAND 2: Institutionen, Ausbildung und Arbeitsfelder Sozialer Arbeit nach 1945 12
Literatur 18
1 Kontinuitäten und Diskontinuitäten in einzelnen Anstalten und Arbeitsfeldern 20
Kontinuitäten und Diskontinuitäten in der Fürsorgeerziehung am Beispiel der „Düsselthaler Anstalten“ 21
- 21
Die Düsselthaler Anstalten 22
Krise der Fürsorgeerziehung und Bewahrungsdiskurs 24
Personelle Kontinuitäten und nationalsozialistische Orientierungen 28
Schlussfolgerung 33
Literatur 34
Archivquellen 34
Von den „Euthanasie“-Morden an Fürsorgezöglingen bis zur Erziehungsarbeit in den ersten Jahren der DDR 36
Das Knabenrettungs- und Brüderhaus Lindenhof (1941–1953) 36
Literatur 48
Archivquellen 49
Fürsorgereform und Krankenmord 50
Wie Unternehmen von den oldenburgischen NS-Kranken-morden profitierten und die Urheber straffrei blieben 50
Energieversorgung 54
Völkischer Germanenkult und Bauernromantik 55
Politische Haltung und „Entnazifizierung“ 57
Rassenhygiene als Staatsaufgabe 57
Mitgestalter der Innenpolitik 58
Besatzungspolitik in den Niederlanden 59
Niederländische Zwangsarbeit 60
„Vergeltungsmaßnahmen“ 61
Schlussbemerkung und Zusammenfassung 63
Literatur 64
Archivquellen 65
Das Feld der Behindertenhilfe von 1949–1975 – randständig und unbeachtet 66
Ergebnisse aus der Studie: Heimkinderzeit in der katholischen Behindertenhilfe 66
Studie Heimkinderzeit 69
Ausgewählte Ergebnisse 71
Das Feld 73
Literatur 78
Der Fallout der Eugenik 80
Ideologische und operative Kontinuitäten im Grenzgebiet zwischen Fürsorgeerziehung und Kinder- und Jugendpsychiatrie 80
Literatur 90
2 Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in der Nachkriegszeit 92
Kindheitsverläufe zwischen Kriegsende und Reform 93
- 93
Wirksamkeit generationaler Ordnung 94
Wahrnehmungen und Deutungen von Kindheit – kindliche Erlebensräume 97
Soziale Hilfen für Kinder in der Nachkriegszeit 100
„Unordnungen und Freiheiten“ – ein Fazit 104
Literatur 105
(Offene) Jugendarbeit in der Nachkriegszeit zwischen Innovation und Restauration 107
- 107
Einführender Überblick 107
Kontinuität in der Jugendarbeit in der Nachkriegszeit in Frankfurt am Main 109
Die Heime der Offenen Tür als Innovation in Frankfurt am Main 110
Restaurative Kontinuitäten oder Innovation der Jugendarbeit nach 1945? 113
Fazit 117
Literatur 117
Quellenverzeichnis 118
Jüdische Jugendarbeit nach der Shoa 120
Fortgesetzte soziale Isolation, verstellte Professionalisierung,zionistische Erziehung und jugendliche Autonomiebestrebungenim sozialpädagogischen Spannungsfelddes Postnazismus 120
‚Nie mehr Galut!‘ – Zur Ausgangslage jüdischer Jugendarbeit während der Besatzungszeit 121
Überanpassung im ‚Provisorium‘ – Zur Bedeutung jüdischer Jugendarbeit für die Gemeinden in den Aufbaujahren der BRD 123
‚Israel habe auch das Grundmotiv in der erzieherischen Arbeit sowohl der Jugendbewegung als auch der Jugendzentren zu sein‘ – Zur inhaltlichen Veränderung der sozialpädagogischen Arbeit in den 1960er Jahren 128
„Wir wollen auf keinen Fall einen ‚Sonderstatus‘, nur weil wirJuden sind“ – Zur Konfliktsituation jüdischer Jugendlicherab Mitte der bewegten 1960er Jahre 130
Schlussbetrachtung: Paradoxien jüdischer Selbstermächtigung 132
Literatur 133
3 Kontinuitäten im Umgang mit „asozialen“ Jugendlichen in Ost und West 136
Jugendhilfe-Diskurs in der Nachkriegszeit 137
„Unerziehbarkeit“ in den Kontroversen der Wohlfahrtsverbände und der Kampf um disziplinäre Deutungshoheit 137
Einleitung 137
Eine sozialkonstruktivistische Sicht auf das sozialpädagogische Problem 137
Akteurskonstellationen und Ideologien in Jugendhilfediskursen der Nachkriegszeit 140
Unerziehbarkeit 142
Weitere sozialkonstruktivistisch-problemsoziologische Ergebnisse 147
Fazit 148
Literatur 149
„Pass uff, wenn das Jugendamt kommt.“ 151
Praktiken der jugendamtlichen Fürsorge in der Nachkriegszeit 151
Forschungsdiskurs 153
Kontinuität und Dis-Kontinuität im Vergleich 154
Veränderung von Fremdrahmungen 160
Literatur 163
Archivquellen 165
Fürsorgeerziehung, Entmündigung und „Bewahrung“ in Hamburg in der Zeitspanne von 1936 bis 1956 166
- 166
Fürsorge, „Bewahrung“ und Entmündigung während des Nationalsozialismus 167
„Bewahrung“ und Entmündigung in den Nachkriegsjahren und der frühen BRD (1945-1956) 169
(Dis-)Kontinuitäten: Ein Einzelfall von Fürsorgeerziehung, Entmündigung und „Bewahrung“ in Hamburg in den Jahren 1936–1956 171
Nachwort 176
Literatur 178
Weiterhin „asozial“. Die Berliner Sozial- und Jugendfürsorge der Nachkriegszeit 180
- 180
„Asozial“ und „arbeitsscheu“ – Termini der Nachkriegszeit 180
Die Ausgangslage der großstädtischen Fürsorge in der Nachkriegszeit 181
Die Sichtweisen der Öffentlichkeit und der Fürsorger:innen 182
Der skeptische Blick auf und in ein Erziehungsheim 184
Neuanfang und Reformen? 187
Resümee 191
Literatur 192
Quellennachweise 194
Zur Kontinuität der Stigmatisierung, Kriminalisierung und Verfolgung sogenannter „Asozialer“ in der DDR – 195
und ein Blick auf Kritik- und Interventionsperspektiven von ,Sozialer Arbeit‘ 195
Einleitung 195
„Asozialität“ während der Weimarer Republik und der NS Zeit 195
Zur Struktur des Beitrags 196
Recht auf Arbeit – Pflicht zur Arbeit: Die DDR als „autoritäre Arbeitsgesellschaft“ (Korzilius) 197
Gegenbild zur sozialistischen Arbeitsgesellschaft: Die Stigmatisierung, Kriminalisierung und Verfolgung von Menschen als „arbeitsscheu“ und „asozial“ 199
Räume kritischer „Sozialer Arbeit“ in der DDR – Auseinandersetzungen mit dem § 249 in der „Offenen Arbeit“ und in juristischen Reflexionen 201
Die „Offene Arbeit“ als Ermöglichungsraum 202
Zur Kritik der Bearbeitung vermeintlicher „Asozialität“ als ein Fall des Strafrechts 204
Kontinuitäten der Stigmatisierung und Kriminalisierung 206
Literatur 206
Der Jugendarrest als „Zuchtmittel“ 209
Kontinuitäten und Diskontinuitäten einer jugendstrafrechtlichen Sanktion 209
Der Jugendarrest als jugendstrafrechtliche Sanktion de lege lata 209
Zur Kontinuitätsdebatte: Kontinuitäten und Diskontinuitäten im Strafrecht 211
Zur Normgenese des Jugendarrests 212
Ergebnisse der Reformdiskussion in der Zeit von 1936–1939 214
Die Kodifizierung des Jugendarrests 216
Der Jugendarrest als Bestandteil der Reformdiskussion und gesetzgeberischen Entwicklung nach 1945 im Zuge der Rechtsbereinigung in der DDR und in der BRD 219
Fazit 222
Literatur 223
4 Von den Volkspflegeschulen zur Höheren Fachschule – inhaltliche Kontinuitäten zur NS-Zeit, neue Methoden und Reeducation 226
Zwischen Kontinuität und Neuanfang 227
Von der Volkspflegeschule zur Wohlfahrtsschule Schleswig-Holstein 1945–1950 227
Einführung 227
Wiedereröffnung, Entnazifizierung und Reconstruction 228
Entnazifizierung 229
Schüler und Schülerinnen – Alltagsprobleme und Ausbildungsmöglichkeiten 233
Alltagsprobleme 234
Neue Kontakte ins Ausland – Weiterbildung, Praktika und „Summer Schools“ 236
Fazit 239
Literatur 240
Archivquellen 240
„(Wie) konnte man einfach so weitermachen?“ 242
Einblicke in den Umgang mit der NS-Zeit in der Sozialen Frauenschule und dem Sozialpädagogischen Institut Hamburg 242
Einleitung 242
Die Entwicklung der Ausbildung in der NS-Zeit in Hamburg 245
Das SPI in der unmittelbaren Nachkriegszeit 248
Resümee 255
Literatur 256
Archivquellen 257
Von Anrufungen des Ordnens zu Anrufungen des Rettens: Die Suche nach dem ‚guten‘ Ort in der Jugendfürsorge 259
Rekonstruktionen von Prüfungsfällen von 1946 und 1954 aus Vorgängerinstitutionen der Fakultät Soziale Arbeit, Bildung und Pflege der Hochschule Esslingen 259
Einleitung 259
Kurze Historische Rahmung: Die Geschichte der Fakultät Soziale Arbeit, Bildung und Pflege der Hochschule Esslingen 260
Grundlagen des methodischen Vorgehens der Historischen Werkstatt 260
Prüfungsaufgabe 1946: „Praktischer Fall“ der ‚Jugendwohlfahrtspflege‘ 261
Prüfungsaufgabe von 1954: Hauptfach Jugendwohlfahrtspflege, Praktischer Fall 267
Fazit: Fallvergleiche der Fälle von 1946 und 1954 271
Literatur 272
Autorinnen und Autoren 274

Erscheint lt. Verlag 9.3.2022
Sprache deutsch
Themenwelt Sozialwissenschaften Pädagogik Sozialpädagogik
ISBN-10 3-7799-5659-4 / 3779956594
ISBN-13 978-3-7799-5659-4 / 9783779956594
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
PDFPDF (Wasserzeichen)
Größe: 1,3 MB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: PDF (Portable Document Format)
Mit einem festen Seiten­layout eignet sich die PDF besonders für Fach­bücher mit Spalten, Tabellen und Abbild­ungen. Eine PDF kann auf fast allen Geräten ange­zeigt werden, ist aber für kleine Displays (Smart­phone, eReader) nur einge­schränkt geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür einen PDF-Viewer - z.B. den Adobe Reader oder Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür einen PDF-Viewer - z.B. die kostenlose Adobe Digital Editions-App.

Zusätzliches Feature: Online Lesen
Dieses eBook können Sie zusätzlich zum Download auch online im Webbrowser lesen.

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Orientierungswissen für die Soziale Arbeit

von Nausikaa Schirilla

eBook Download (2024)
Kohlhammer Verlag
31,99