Füssener Dialekt (eBook)

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2022 | 3. Auflage
172 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7557-2907-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Füssener Dialekt - Wolfgang K. Hindelang
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Im Füssener Dialekt verfasste Gedichte, Geschichten mit alten Fotos und Wörterbuch zum Erhalt einer Allgäuer Mundart.

geboren und aufgewachsen mit Dialekt in Füssen im Allgäu

Dr Fiâßar Klåsê - Markt


Berta Führer
1974

Was i soo nããchdenk und niâmat kãã i´s leesê,

daß z´Fiâßê je êmåål a Klåsêmarkt isch g´weesê;

was i in dr Chronik und im Archiv oo suâch,

vo êm Klåsêmarkt find i in kuâm Buâch.

Dees miâßt doch gangê, håt dr Kellnar denkt,

und neâbêbei sein Kopf ãã´g´schtrêngt;

dees wär ebbas nuis, mê miâßt dê Muât blooß fassê,

und zwar g´heert deâr nei in d´Brunnêgassê.

D´Schrannêgassê und dr Schrannêplatz diâ g´heerêt oo nei,

und d´Huâtargassê und dê Brotmarkt diâ schliâß mêr oo ei;

denn grad diâ Schtrååßê, soo huâmêlig und eng,

d´Leit meegêt doch grad soo a G´dräng.

A paar vo dr Rundê hand aufg´riffê nããcha dê Plãã,

wiâ mê dees am beschtê ãã´packê kãã;

und seitdeâm sind zeeê Joâr vergangê,

mê muâß si grad an dê Kopf nããlangê.

Ja, jeds Joâr, mê muâß grad schtaunê,

dãã wirblêts im Kopf und goât um a Raunê;

vor allem håt´s dãã nããcha zundê,

bei dê G´schäftsleit vo dr Rundê.

Mê sitzt in dr Rundê nããcha beianand,

wer machêt alls mit – wer braucht ên Schtand;

ja, diâ Sach packêt sê nããcha beim Schopf,

hand viil Freid und nuiê Ideeê im Kopf.

Nããcha hand´s ãã´packt mit viil Schwung,

und alls war voll Begeischtêrung;

und all dees gilt fiâr ên guâtê Zweck,

dãã kãã mê nããcha ausfüllê soo manchê Scheck.

Denn diâ Ärmschtê vo dê Armê werêt dãã b´schenkt,

an krankê Kindêr und an diâ Insassê …

… vum Bürgarschpitããl weârd oo denkt;

wer selbr kuân Schtand håt vor´m Haus,

deâr hilft nããcha mit Monetê aus.

Soo lant mi verzällê und oo saagê,

was si am Klåsêmarkt als zuâ håt traagê;

scho soo um viârtl viir, wiâ’s håt ãã´g´fangê s´dämmrê,

isch es ãã´gangê an a werklê und hämmrê.

Mê håt Schtänd aufbaut, mit Laternlê g´schmickt,

ja dees håt scho mei G´miât beglickt;

vo allê Himmlsrichtungê sind d´Leit rei ins Schtädtlê,

Altê, Jungê, Kindêr - Buâbê und Määdlê.

Dr Vattr håt dê Buâ auf´m Arm,

denn sê druckêt, daß Gott erbarm;

diâ Kluâ hängt si an d´Muâttr nãã,

daß sê it verloârê gangê kãã.

Am Schrannêplatz und am Brotmarkt …

… isch an a Durêkommê gar´it z´denkê,

mê däät grad muânê, mê däät was verschenkê;

auf uâmåål håt´s bimmlêt und vo allê Gassê,

kummêt Klåsê – verschiidenê Rassê.

Håt´s it g´schneiblêt, kummêt sê mit dr Kutschê d´rheâ,

abr per Schlittê, wenn´s håt ên Schneâ;

diâ bravê Kindêr diând sê dãã nããcha b´schenkê,

und diâ Altê werêt an d´Jugend z´ruckdenkê.

I bi dur all diâ Gassê gangê,

und hau dees nettê Bild ei´g´fangê;

scho beim Höflar håt´s soo guât g´rochê,

dãã hand mr Brããtäpfl in d´Oogê g´schtochê.

Am G´sellêhaus dãã håt d´Jungkolping ên Schtand,

dãã håt mê raussuâchê kennê, soo allêrhand;

und weitr deânê noo am Eck, håt´s dufdêt, i kãã Eich saagê,

hau glei denkt, dãã gibt’s wiidr ebbas guâts fiâr´n Maagê.

Im hoâßê Fett sind Äpflkiâchlê g´schwommê,

dãã hããb i glei a halbs Dutzend mitg´nommê;

nããcha håt´s wiidr geebê guâtê Sachê,

Lebkuâchê, Plätzlê vo êm Fraulê bachê.

Und bei dr Kronê an êm kluânê Schtändlê,

håt´s geebê Schnäpslê und guâtê Klåsêmändlê;

ên hoâßê Punsch kãã mê oo probiirê,

dees duât dr Mãã deâm Fraulê schpendiirê.

O diâ Kindrgärtê vo hinnê und vo duss,

biiâtêt ãã Schpiilsachê und goldênê Nuß;

es riâcht soo guât und brutzlêt fescht,

Brããtwirschtlê ziâgêt ãã diâ Gäscht.

Und Fischsemml soo knuschprig und fei,

ladêt oo zuâr Brotzeit ei;

vum Leberkäs dr guâtê Duft,

håt ãã´g´fillt diâ Brunnêgassê Luft.

Biirêbrot und Buttêr drauf,

håt mê oo ãã´bootê dãã zum Kauf;

und ên hausg´machtê Kuâchê,

gibt’s dãã oo noo zum versuâchê;

ja, und brããtenê Kaschtaniê frisch vum Rooscht,

vum Kellnar geârê doch soo jedr koscht.

Ên Glüüwei hããb i oo probiirt,

deâr håt mi aufg´wärmt, weil´s mi friirt;

und d´Jugend muâß i oo recht loobê,

hand beim Dännlar-Haus ên Schtand ganz doobê.

Denn sê wellêt oo mitmachê,

mit lauter nettê, handg´machtê Sachê;

am Brotmarkt bei êm kluânê Schtand,

i ganz nettê Sächelê oo fand.

Kerzlê, Parfüm und andrê duftêndê Sachê,

diând dê Klåsêmarkt noo feinr machê;

a Dreeorgl schpiilt zuâ deâm Zweck noo auf,

dêfiâr duât manchr sein Geldbeitl auf.

Beim nägschtê Schtand håt´s geebê guâtê Krapfê,

wiâ kennt i dãã vorbei oo schtapfê;

Klåsê-Ruâtê mit êm schiânê Behang,

sind baumlêt an ar langê Schtang.

Lebkuâchêherzlê mit êm Schpruch,

und d´rzuâ Kokoswirfl und ên Wafflbruch;

und weitr doobê an êm Schtand,

isch a Fraulê g´schtandê im Klåsêg´wand.

Beim Wechnarschtand diâ Lebkuâchê hand g´schmêckt,

denn diâ sind ja bachê nããch Groâßvattr´s Rezêpt;

o d´Huâtargassê ischt d´rbei,

dãã kãã mê erschtandê soo allerlei.

Schiânê Sachê zum häklê und schtickê,

Woll in herrlichê Farbê oo zum schtrickê;

und Klåsêmändlê mit ar Ruâtê in dr Hand,

håt´s geebê det am Aschêbrennarschtand.

Und nããcha noo ums Eck beim Adlar num,

gibt’s Laugêbretzgê und ên Tee mit Rum;

soo bi i marschiirt dur diâ altê Gassê,

bi begegnêt soo manchê Rassê.

Alls håt si schiâbê lassê und oo druckê,

i hau it uân g´seâchê, deâr si duât muckê;

doch wiâ´s nããcha dunkler isch soo um a simnê woârê,

hand si diâ Leit nããcha allê verloârê.

Soo hoff i, daß diâ Leit vo dr Rundê uns wiidr erfreiêt,

und it diâ viilê Arbeit scheiêt;

denn all diând´s mit dãã in dr Rundê,

denn sê hand richtigê...

Erscheint lt. Verlag 21.2.2022
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Politik / Gesellschaft
Schulbuch / Wörterbuch Lexikon / Chroniken
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Schlagworte Allgäu • Dialekt • Füssen • Mundart
ISBN-10 3-7557-2907-5 / 3755729075
ISBN-13 978-3-7557-2907-5 / 9783755729075
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