Ungleiche Brüder
C.H.Beck (Verlag)
978-3-406-79006-5 (ISBN)
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Die russische Annexion der Krim und die darauf folgende Besetzung der Industrieregion im Südosten der Ukraine durch von Russland gesteuerte Milizen im Frühjahr 2014 haben einen militärischen Konflikt zwischen diesen Staaten ausgelöst, der bis heute andauert. Seit dem 18. Jahrhundert zeigte sich im Verhältnis dieser eng miteinander verbundenen Völker zunehmend eine Asymmetrie. Sie gipfelte darin, dass Russland im 19. Jahrhundert die "Kleinrussen", wie die Ukrainer damals offiziell hießen, nicht als eigenständige Nation mit einer von Russland getrennten Geschichte anerkannte. Diese Sicht hat sich in Russland bis heute erhalten und ist auch im Westen verbreitet.
Andreas Kappeler ist em. Professor für Osteuropäische Geschichte an der Universität Wien und Mitglied der Österreichischen und der Ukrainischen Akademie der Wissenschaften. Bei C.H.Beck sind von ihm erschienen: Rußland als Vielvölkerreich, Die Kosaken, Russische Geschichte, Ungleiche Brüder. Russen und Ukrainer vom Mittelalter bis zur Gegenwart und Kleine Geschichte der Ukraine.
Vorwort
1. Eintracht und Streit in der Familie
Der große und der kleine Bruder
Die Großrussen und die Kleinrussen
2. Die gemeinsame Wiege der Kiewer Rus’
Der Erbstreit der Historiker
Der Erbstreit der Politiker
3. Mongolen und Polen – Asien und Europa: Die Geschwister gehen getrennte Wege (14. bis 17. Jahrhundert)
Danylo von Galizien-Wolhynien und Alexander Nevskij
Der Aufstieg Moskaus und die Herausbildung des Zarenreichs
Die Ukraine unter litauischer und polnischer Herrschaft
Die ukrainischen Kosaken und die Revolution von 1648
Starker Staat – libertäre Gesellschaft, belagerte Festung – Orientierung nach Europa
4. Die Annäherung der Ukraine an Russland und die Integration der «Kleinrussen» in das Imperium der Zaren (17. bis frühes 19. Jahrhundert)
Die Vereinbarung von Perejaslav und der Beginn der Herrschaft Russlands über die Ukraine
Peter der Große, Mazepa und das Ende des ukrainischen Kosakentums
Die Ukrainisierung der russischen Kultur
Feofan Prokopovyc
Die Expansion Russlands ans Schwarze Meer und in die rechtsufrige Ukraine
Die Entdeckung Kleinrusslands durch die Russen um 1800
5. Zwei verspätete Nationen
Prozesse der Nationsbildung in der Vormoderne
Varianten eines russischen Nationalbewusstseins in der ersten Hälfte des 19.Jahrhunderts
Die ukrainische Herausforderung und die russische Antwort
Der russische imperiale Nationalismus und die Krise der ukrainischen Nationsbildung
6. Ein asymmetrisches Verhältnis: Russen und Ukrainer im Russländischen Reich im 19. und frühen 20. Jahrhundert
Russische Stadt – ukrainisches Dorf
Hierarchie der Kulturen
Wechselseitige Perzeptionen
Akkulturation und doppelte Identität
War die Ukraine eine Kolonie Russlands?
7. Die Russische und die Ukrainische Revolution
Die Russische Revolution (Februar 1917 bis März 1918)
Die Ukrainische Zentralrada und ihr Verhältnis zu Petrograd
Die Ukrainische Volksrepublik zwischen den «roten» und den «weißen» Russen im Bürgerkrieg
Weshalb gelang es den Bolschewiki, den Bürgerkrieg zu gewinnen und die Herrschaft über den größten Teil der Ukraine zu erringen?
8. Russen und Ukrainer in der sowjetischen «Völkerfamilie»
Die Gründung der Ukrainischen und der Russländischen Sowjetrepublik
Korenizacija und Ukrainisierung
Der ukrainische Nationalkommunismus
Industrialisierung, Zwangskollektivierung und Hungersnot
Sowjetpatriotismus, Völkerfreundschaft und die Rückkehr des «Großen Bruders»
Großer Vaterländischer Krieg oder antisowjetischer Befreiungskampf
Von der Völkerfamilie zum Sowjetvolk
Russland und die Ukraine als Totengräber der Sowjetunion
9. Feindliche Brüder? Die Konfrontation der beiden postsowjetischen Staaten
Die Unabhängigkeit der Ukraine und die Reaktion Russlands
Kontroversen und Kompromisse
Die Orange Revolution von 2004: Jušcenko, Janukovyc und Putin
Die Revolution des Euro-Majdan
Das militärische Eingreifen Russlands – Versuch einer Deutung
Putins Begründungen zur Rechtfertigung des Anschlusses der Krim
10. Russland, die Ukraine und Europa
Anmerkungen
Literaturverzeichnis
Abbildungsnachweis
Personenregister
Karten
"Unverzichtbares Hintergrundbuch, souverän und präzise geschrieben von einem der renommiertesten Osteuropa-Historiker."
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung
"Alles Nötige zur gemeinsamen Geschichte Russlands und der Ukraine erfährt man in Andreas Kappelers gehaltvollem Büchlein (...) eines der besten Kenner der Imperien im osteuropäischen Raum."
Süddeutsche Zeitung, Jürgen Osterhammel
"Dieses herausragende Buch hilft, beide Seiten des Streits der ungleichen Brüder zu verstehen."
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Reinhard Veser
"Wichtiges, wunderbares Buch"
Der Spiegel, Tobias Rapp
"Kappeler hat ein erhellendes Buch geschrieben, um das keiner herumkommt, der den Konflikt besser verstehen will."
Neue Zürcher Zeitung am Sonntag, Cyrill Steiger
"Ebenso präzise wie prägnant."
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, Mark Siemons
"Für alle an Osteuropa Interessierten ist Kappelers Studie eine der wichtigsten Neuerscheinungen des Herbstes."
Die Presse
"Brillante Analyse"
Berliner Zeitung, Nikolaus Bernau
"Ein leicht verständliches und gut lesbares Standardwerk ... . Gerade jetzt ist dieses Buch zu empfehlen."
Falter, Nina Brnada, Christine Zeiner
"Buch, das den unfassbaren Krieg in der Ukraine vielleicht ein wenig fassbarerer macht. ... unsere Empfehlung"
FOCUS
"Wer den unbändigen Wunsch der Ukrainer nach Freiheit und Demokratie verstehen will und warum sie sich darin so sehr von ihren russischen Nachbarn unterscheiden, den macht dieses Buch des Schweizer Historikers Andreas Kappeler klüger."
Rheinische Post
"Andreas Kappelers übersichtliche Darstellung der ukrainischen Geschichte ist eine große Hilfe beim Verstehen der gegenwärtigen Krise."
SWR2 Lesenswert Kritik, Konstantin Sakkas
"Wer künftig rund um die aktuellen Auseinandersetzungen zwischen Moskau und Kiew ideologiefrei und faktenbasiert mitreden möchte, der wird auf diese Arbeit von Andreas Kappeler nicht mehr verzichten können."
Deutschlandfunk
"Lehrreiches Buch ... Leseempfehlung"
NDR, Alexander Solloch
"Für ein tieferes Verständnis des Krieges und des Putinismus, der Ukraine und Russlands"
Wirtschaftswoche, Dieter Schnaas
"Dem Buch, das auf nur 270 Seiten eine sehr komplizierte Beziehungsgeschichte eindrücklich und klar darzustellen vermag, ist die größte Verbreitung zu wünschen."
Tagesspiegel, Karl Schlögel
"Das Buch ist sehr fundiert, doch in einem leicht zugänglichen Stil verfasst."
Religion & Gesellschaft in Ost und West, Natalija Zenger
"Andreas Kappelers Abhandlung (...) ist so dicht, dass jeder Satz volle Aufmerksamkeit verdient."
Josef Kirchengast, Der Standard, 27. September 2017
"Wer künftig rund um die aktuellen Auseinandersetzungen zwischen Moskau und Kiew ideologiefrei und faktenbasiert mitreden möchte, der wird auf diese Arbeit von Andreas Kappeler nicht mehr verzichten können."
Deutschlandfunk, 2. Oktober 2017
"Dem Buch, das auf nur 270 Seiten eine sehr komplizierte Beziehungsgeschichte eindrücklich und klar darzustellen vermag, ist die größte Verbreitung zu wünschen.“
Karl Schlögel, Tagesspiegel, 4. Oktober 2017
"Für alle an Osteuropa Interessierten ist Kappelers Studie eine der wichtigsten Neuerscheinungen des Herbstes."
Die Presse, 9. Oktober 2017
"(Kappeler) bereichert das Bild, das wir von den Gebieten haben, die heute Ukraine heißen, um interessante Informationen."
Reinhard Lauterbach, Junge Welt, 11. Oktober 2017
"In bekannt souveräner Manier rekapituliert der Wiener Osteuropahistoriker die wechselvolle Geschichte von Russen und Ukrainern."
Falter, 25. Oktober 2017
"Andreas Kappeler zerpflückt in einem lesenswerten Buch die Rechtfertigung des russischen Präsidenten Wladimir Putin für die Krim-Annexion."
Florian Hassel, Tages-Anzeiger, 9. Dezember 2017
"Kappeler legt die umstrittenen Standpunkte des schwierigen politischen Dialogs zwischen Ukrainer und Russen offen und trägt mit seinem Werk zum Verständnis des aktuellen politischen Konflikts bei."Ost-Ausschuss, 1/2018
"Ausgezeichnete Darstellung."
Jürgen Israel, Publik-Forum, 27. Oktober 2017
"Informatives und gut lesbares Buch."
Das Parlament, 23. Januar 2018
"Sehr lesenswertes Buch."
Neue Zürcher Zeitung, 25. Januar 2018
"Kappeler hat ein erhellendes Buch geschrieben, um das keiner herumkommt, der den Konflikt besser verstehen will."
Cyrill Steiger, Neue Zürcher Zeitung am Sonntag, 28. Januar 2018
"Dieses herausragende Buch hilft, beide Seiten des Streits der ungleichen Brüder zu verstehen."
Reinhard Veser, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24. April 2018
"Das Buch ist sehr fundiert, doch in einem leicht zugänglichen Stil verfasst.“
Religion & Gesellschaft in Ost und West, Natalija Zenger
Erscheinungsdatum | 18.02.2022 |
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Zusatzinfo | mit 10 Abbildungen und 4 Karten |
Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Maße | 124 x 194 mm |
Gewicht | 270 g |
Einbandart | kartoniert |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Geschichte / Politik ► Regional- / Landesgeschichte |
Geisteswissenschaften ► Geschichte ► Regional- / Ländergeschichte | |
Sozialwissenschaften ► Ethnologie | |
Schlagworte | Angriffskrieg • Besatzung • Brudervölker • Entflechtung • Geschichte • Invasion • Konflikt • Krieg • Kultur • Osteuropa • Panslawismus • Politik • Russen • Russland • Slawen • Slawistik • Sowjetunion • Sprache • Ukraine • Ukrainer • Verflechtung • Völker |
ISBN-10 | 3-406-79006-2 / 3406790062 |
ISBN-13 | 978-3-406-79006-5 / 9783406790065 |
Zustand | Neuware |
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