Wirkmächte des gesellschaftlichen Seins, 2. Freiheit und Staatsbildung

Zur Freiheit im gesellschaftlichen Sein und im Politischen

Kay Ganahl (Autor)

CD-ROM (Software)
404 Seiten
2021
Ganahl, Kay (Hersteller)
978-3-9823307-2-3 (ISBN)
10,00 inkl. MwSt
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Ebook. Ein Text-PDF, gebrannt auf CD-Rom in CD-/DVD-Hülle.

Freiheit ist nicht bloß so ein beliebiges Wort, das im Alltag der Bürger verwendet wird. Deswegen ist sie für alle Bürger von besonderer Bedeutung.
Soziale Regeln, welche im Leben die Freiheit beschränken, werden in der repräsentativen Demokratie von Staatsinstitutionen und ihren Vertretern, ob das die Bürger wollen oder nicht, legalisiert und legitimiert.
Die Bürger stoßen im Alltagsleben, gleich wer sie sind und was sie wollen, immer wieder auf diese Regeln - als mehr oder weniger überwindbare Grenzen, die sie vorher kannten, mit denen sie rechneten, oder aber auf welche sie überraschend trafen.
Klar ist: Niemand kann tun, was er will. Wer dies trotzdem meint, irrt grundsätzlich. Denn das Zusammenleben bedeutet ein vielgestaltiges Begrenzen oder sogar Abgrenzen und Ausgrenzen. Gesetzliche und gesellschaftliche Normen sind solche Grenzen.

Werden denn Grenzsetzungen, als wären sie von einer Schicksalsmacht über uns gekommen, von Bürgern einfach so hingenommen? Eben nicht. Es sind aber nur Menschen, die sie den Bürgern zumuten.
Dies in den Fokus genommen, erfahren die Bürger eines modernen westlichen Staates das Leben angesichts der „gesetzten Unfreiheit“ als etwas Selbstverständliches. Oder sie meinen, dass sie sich ihr widersetzen können.
Die Macht des kritischen Denkens beginnt in manchen Menschen zu wirken: Für sie geht es darum, um ein konkretes frei sein zu ringen. Frage: „Bin ich wirklich frei?“

Vorrede. 13

1 / Der Einzelne im Bewusstsein der Freiheit. 20
Vom Zustand der Freiheit. 21
Auf meinem Bewusstseinsschiff bin ich der Kapitän, 22
Ich halte mich für frei oder nicht. 23
Der Mensch als Bürger eines Staates soll denken, dass er frei
sein muss und sich auch für frei halten sollte. 24
Freiheit ist ein gezieltes Wollen zum praktischen Realisieren von
Tatsachen, „Tatsachen schaffen“. Es sind dies Tatsachen, die
das gesellschaftliche Sein ausmachen. 27
Nun, ich stoße aber an den Freiheitswillen des Mitmenschen,
des für mich Anderen. 29
Freiheit als Antrieb im handlungsbezogenen Denken und
Fühlen. 31
Situation. 31
Anspruchshaltung. 32
Immer-mehr und Sinn. 35
Gefühle. 37
Freiheit: Denken und Fühlen. 38
Die Freiheit des Einzelnen in der Perspektive. 41
Gestaltungsdynamik. 44
Der Wille und das Glück. 47

2 / Verortungen der Freiheit. 52
Verortung: Politisches System und Wirtschaft. 53
Verortung: Der Einzelne in der Kultur, den Bedingungen des
Wirtschaftens unterworfen. 57
Verortung: Soziale Ordnung. 64
Verortung: Die kapitalistische Wirtschaftsordnung - Einordnung
und Unterordnung. Das unternehmerische Wohl. 71

Exkurs: Freiheit bei Ernst Bloch und Hannah Arendt. 78

Gedanken Ernst Blochs. 79
Hannah Arendts Blick auf die Freiheit. 86
Ein Denken von Freiheit in Bewegung, angeregt von Ernst
Bloch. 89
Pragmatismus und Freiheit bei Ernst Bloch. 94

3 / Zeit für die Freiheit. 99
Erwägungen: 101
Eingebettet in die Zeit. 101
Das Morgen, die Zukunft. 101
Zeit und Ewigkeit und Freiheit. 103
Über das Messen der Zeit. 105
Der individuelle Nutzen der Zeit. 107
Zeit haben für den Erfolg. 108
Kreativität in der Freiheit und durch die Freiheit. 111
Beispiel: Zum Schreiben braucht es Zeit, Freiheit und einfach
Einfälle. 113
Bedeutung des Zufalls in der Freiheit. 115
Verfügungsgewalt über Zeit - Freiheit von ihr. 119
Zeit für die Entstehung, Ausweitung und Erhaltung von
Demokratie. 123

4 / Demokratieversuch: Mehr Freiheit möglich. 127
Die Freiheit im Staatswesen. 128
Systematisierung als politisches Prinzip. 132
Öffentlichkeit als Ort des Austauschs. Politische Normalität. 137
Einzelner und Macht und Freiheit. 144
Die Menschlichkeit als Ausdruck der Freiheit des Einzelnen. 150
Die Menschlichkeit, die Freiheit und der Individualist. 152
Die Menschlichkeit und das politische Handeln. 155
Die Menschlichkeit als Prinzip - Menschenwürde. 156
Humanität und Zukunft. 159
Ein Friedenszustand, besonders in Freiheit. 160
Lieber Frieden. 161
Glückschance. 163
Wahrer Friede, wahre Freiheit. 164
Materielles. 166

Exkurs: Autonomie des geistig tätigen Individuums.
Oder: Der neue geistige Arbeiter. 167

Der geistige Arbeiter als positive Ausnahmeerscheinung.
Ein Ideal. 168
Sehen und Begreifen. 172
Ergebnisorientierung und Wirksamkeit. 173
Eine dramatische Gefühlswelt. 175
Andere, diese Verfolger. 177
Konkret-geistige Arbeitsleistung. 178

5 / Vom Guten zum Dazwischen. 183
Das Gute. 184
Gewissheit, Wissenschaft und Wahrheit. 185
Ungewissheit, Zwang und Wahrheit. 188
Das Dazwischen als soziale Kategorie einer sinnlosen
Zwanghaftigkeit. 190
Das Dazwischen: Infragestellung des Einzelnen. 195

6 / Gesellschaftliches Werden.
Wirkmächtig und dauerhaft: 200
Begriff der Werdung. 201
Das Werden - ein bewegt-sein, frei werden in der Gesellschaft. 203
Das Werden in der Wirklichkeit, wie sie begriffen werden kann. 206
Wirklichkeit nicht ohne Geschichte. 208
Werden: Form und Inhalt. 210
Werden: Freiheit als Aspekt. 212

7 / Wahrheit im Schatten des Geheimnisses.
Oder: Leben ohne Freiheit. 216
Eine Positionsbestimmung. 217
Verbrechen und Wahrheit. Oder: Die unsichtbaren Geheimen. 219
Sendung und Wahrheit. 229
Der moderne Totalitarismus: Ein Drama. 233
Bewegter Totalitarismus. 240

8 / Zu den Grenzen der Freiheit.
Bis zur Staatsbildung. 249
Grenzen der Freiheit. 250
Reflexionen: Grenze Mensch/Gesellschaft heißt: Beschränkung
von jemand und von etwas. 250
Reflexionen: Grenze Mensch/Staat. 280
Staatswesen wird gebildet - Offenheit und Geschlossenheit. 292

9 / Zur Freiheit des Lebens im Wald.
Eine realistische Betrachtung. 297
Religiosität im Wald: Der Heilige Hain. 301
Mythos und Sehnsucht. 302
Soziale Außenseiter im Wald. 311
Der Wald bedeutet den Ort der Freiheit für denjenigen,
der nicht arbeiten muss. 313
Die Freiheit eines jeden Weltenbürgers - auch in dem
Walderlebnis. 315
Eine lebbare soziale Utopie und Natur-Utopie. 317
In den Mythen aufgehen: Der Mensch braucht alternative
Wesen. 320
Die Geisterwelt des Menschen. 325

10 / Zur Freiheit des Menschen, der seine Grenzen kennt oder nicht kennt. 329
Grenze: Mängel, Defizite und die Überheblichkeit. 330
Positiv: Wir haben Grenzen. 331
Mensch und Natur. 333
Eine Freiheit der Grenzen. 334

Nachwort: Blick auf den Zustand des Menschen. 335


Anhang. 341
Literatur. 341
Zitate und Literaturhinweise im fließenden Text. 341
Vita. 350

Vorrede. Freiheit ist kein theoretischer, abstrakter Begriff, der ignoriert werden kann. Wir leben mit ihr. Genau deswegen ist sie von besonderer Bedeutung für uns als Einzelne und die gesamte Gesellschaft. Mit ihrem Gedacht-werden und Gefühlt-werden ist sie für jedes Gesellschaftsleben erforderlich. Eine am Individuum und seinen konkret-tatsächlichen Entfaltungsmöglichkeiten orientierte Staats- und Gesellschaftsordnung braucht unbedingt möglichst viel Freiheit für jedermann, zumindest für jeden Bürger des Staates. Sie muss bewusst als eine solche erfahrbar und anerkennenswert sein, was die positive Wertschätzung des Einzelnen für sie voraussetzt. Er soll sich mit ihr als etwas selbstverständlich Vorhandenes identifizieren. Das Leben in Freiheit braucht soziale Regeln (die auf Grenzen des Zusammenlebens hinweisen), die sie eben immer und überall garantieren können, ohne dass sie auch nur im Ansatz als falsch bzw. als Behinderung der Entscheidungs- und Handlungsspielräume gelten können. Diese sozialen Regeln werden in der repräsentativen Demokratie mit ihrem rechtsstaatlichen System von den Staatsinstitutionen und ihren Vertretern, ob wir das wollen oder nicht, legalisiert und legitimiert. Im Alltagsleben stoßen die Bürger, gleich wer sie sind und was sie wollen, immer wieder auf solche mehr oder weniger überwindbaren sozialen Grenzen, die sie vorher kannten, mit denen sie rechneten, oder aber auf welche sie überraschend trafen. Niemand kann tun, was er will. Wer dies trotzdem meint, irrt grundsätzlich. Denn soziales Zusammenleben bedeutet gleichzeitig vielgestaltiges Begrenzen oder sogar Abgrenzen und Ausgrenzen. Gesetzliche und gesellschaftliche Normen sind solche Grenzen. Dies in den Fokus genommen, erfährt der Bürger eines modernen westlichen Staates konkret-tatsächlich ein Leben in Freiheit als eine gesetzte Unfreiheit - dabei als etwas Selbstverständliches. Oder aber er meint vielleicht, es sei etwas, dem er sich zu widersetzen hätte. Das ist eine Normalität, wie wir sie kennen. Und manche Menschen schätzen sie sogar. Akzeptieren wir Grenzsetzungen, als wären sie von einer Schicksalsmacht über uns gekommen? Sie werden natürlich nicht immer hingenommen. Es sind doch tatsächlich Menschen, die sie uns zumuten. Die Macht des kritischen Denkens beginnt in manchen Menschen zu wirken; es geht für diese Menschen immer wieder darum, um ein konkretes frei sein zu ringen. „Bin ich wirklich frei?“ ist zu fragen. Man muss in sich gehen, sich umschauen - in sich selbst die Gedanken an die Freiheit aufspüren und beleuchten, auch die mit diesen Gedanken verbundenen Gefühle. Freiheit kann angesichts der vielfältigen und zahlreichen sozialen Grenzen im Mit- und Gegeneinander der Men-schen in der Gesellschaft als höchst bedingt angesehen werden. Die Bedingtheit bewirkt alle erdenklichen Grenzsetzungen. Wissenschaftsautor Eberhard Winterhager meint dazu: „Aber ist eine rundum bedingte Freiheit überhaupt Freiheit? Hat der Handelnde tatsächlich eine Alternative, wenn doch sowohl sein Denken als auch sein Wollen rundum bedingt sind?“ 1 (Eberhard Winterhager) *** Von innen her betrachtet kann sich jemand für frei halten oder nicht. Zwischen den Polen pendelt diese rein subjektive, stark einseitig bewertende Einschätzung. Davon hängt vieles ab: eigenes Denken, Fühlen, Meinen und Urteilen über Freiheit und tatsächliches frei sein! Also: Mensch denkt und fühlt sich frei, wobei ihm (und seinem sozialen Umfeld) nicht immer klar ist, was Freiheit überhaupt ist oder sein könnte - wie sie aussehen sollte und könnte; was sie für die Anderen ist; ob es Menschen gibt, die gar nicht frei sind. 2 (Freimut Duve) Es sei hier trotz der unvermeidlichen Subjektivität alles so objektiv wie möglich gedacht und gemeint! Die Gedanken, die Freiheit thematisieren, werden eventuell ganz bewusst wahrgenommen: Wörter, Sätze in Bezug auf die erfahrbare Lebenswirklichkeit. Schon im ersten Augen-blick ihres Gewahrwerdens beginnen auch Emotionen zu wirken. Liebe. Hass. Gleichgültigkeit. Parteinahme. Sehn-sucht. Hat all dies Lebendigkeit und Ausdruck erlangt, beansprucht es vielleicht gar eine umfassende Gültigkeit für das Leben. Das ist ein sehr hoher, vielleicht zu hoher Anspruch. Wer so denkt, taucht in Gedanken geradezu ein, spricht über sie mit anderen Menschen. Sie verstehen sie - oder auch nicht. An das Vorhandensein dieser Freiheitsgedanken gewöhnt sich der Mensch allenthalben, denkt sie immer wieder und mit größter Selbstverständlichkeit. Findet sie gut, findet sie auch richtig. So soll es sein! So muss es sein! Sie sind eine Anforderung an einen selbst - an alle und alles andere! Die Kritik an der Freiheit an sich bleibt meist aus; Zweifel an der als wichtig und gut bewerteten Bedeutung der Freiheits-gedanken kommen deshalb bei einem Menschen eventuell kaum noch auf. Sicher, was ist das Denken ohne Gefühle? Zu den Freiheitsgedanken gehören nämlich die positiven Gefühle, die mit dem Denken an die Freiheit und mit dem gedachten besonderen Sinn für die Freiheit – gerade auch mit dem offenen Eintreten für sie gegenüber den Mitmenschen verbunden sind. Gerade die Freiheitsgedanken und die mit ihnen verbundenen Gefühle scheinen nämlich sehr vielversprechend zu sein. Hoffnung und Zuversicht hinsichtlich bestimmter Entwicklungen und Ziele gründen sich auf sie. Mitunter werden die Gefühle bewusster als das konkrete, begriffliche Freiheitsdenken, welches allerdings am ehesten den Weg auf das Papier findet, um dann in politische und gesellschaftliche Forderungen, die öffentlich geäußert werden, einzufließen. Dies kann dann natürlich bis zum Entwurf von komplexen philosophischen u.a. Konzepten der Freiheit reichen. 3 (Philipp Schink) *** Die Gefühlswelt eines dem Freiheitsdenken zugewandten Menschen wird durch die Liebe zur Freiheit entscheidend befruchtet, wodurch sein Alltagsleben geprägt wird. Seine Gedankenwelt kann ohne die passenden positiven Frei-heitsgefühle kaum sein. Der Begriff von Freiheit auf der Gedankenebene und die Freiheitsgefühle – letztere auch und gerade subjektiv schwer zu strukturieren - ermöglichen immerhin perspektivisches, eben auch konstruktives, planerisches Denken, welches durchaus weit in die Zukunft weisen kann. Insbesondere Freiheitsgefühle ermöglichen es, wenn sie mit den entsprechenden Gedanken in eins gehen, ein schwungvolles Vorwärts – politische, aber natürlich auch viele andere Ziele können sogar sehr konkret ausformuliert und, in der Zukunftsperspektive gesehen und angestrebt, tatsächlich erreicht werden. *** Eine, ja die Freiheit an sich kann das deutlich benannte Ziel sein. Es ist dies eine Freiheit, die in subjektiver Absicht imaginiert, auch konstruiert werden kann, ohne nur eine Schimäre zu sein. Jeder intelligente Mensch hat eine eigene Vorstellung von Freiheit – was sie gegenwärtig ist und/oder was sie sein sollte. Die verschiedenen Vorstellungen können konkretisiert werden oder vage bleiben, in der Kommunikation zusammenkommen und letzten Endes sogar ein einziges konkretes Bild von Freiheit ergeben. Ausformuliert. Gezeichnet. Freiheit, die ins Politische und Gesellschaftliche umgesetzt wurde, ermöglicht freie Wege zur Erreichung von Zielen. Für uns selber und die uns verbundenen, - persönlich, beruflich und im Rahmen staatlicher Ordnung, - Anderen soll es möglichst immer unbegrenzt und unbeschränkt vorwärts gehen, was viel mehr als nur ein Wunsch ist, sondern eine Forderung. Der eigene Wille zählt wirklich. Das jeweilige Eigene des Menschen ist das, worum es im Kern geht, wenngleich dieses Eigene eben auch nur das Eigene des Einzelnen sein kann, der mit vielen anderen Einzelnen sich zu identifizieren bestrebt ist. Der kanadische Professor der politischen Theorie C. B. Macpherson dazu: „Ich will, dass mein Leben und meine Entscheidungen von mir abhängen und nicht von irgend-welchen äußeren Mächten. Ich will das Werkzeug meiner eigenen, nicht fremder Willensakte sein.“ 4 (C. B. McPherson) Fakt ist allenthalben: Jeder Andere ist in seiner Eigenschaft als Mitbürger auch ein Konkurrent, so dass bei ihm immer Zweifel an der Freiheit des einen, an der individuellen Freiheit all der Anderen aufkommen können. Einmal geäußerter Freiheitssinn, zumal das konkrete Streben und Erreichen-wollen von Freiheit treffen leicht auf Widerspruch. Wer mehr oder/und anderes erreichen will, als die Anderen akzeptieren, bekommt leicht Probleme. Es sind meist soziale im Bereich der Kommunikation. So dass Menschen, die viel Eigensinn aufweisen, immer wieder soziale Akzeptanzprobleme einkalkulieren müssen. Für diese ist Freiheit oft bloß ein schönes Wort, eine Träumerei. *** Der eigene Wille und der Freiheitssinn für alles Eigene können durch das Leben leiten, manches Problem lösen. Die Gemeinschaft spielt immer auch eine wichtige Rolle, doch das, was das Individuum im Kern ausmacht, ist eben niemals außer Acht zu lassen. Freiheitsgedanke und Freiheitsgefühl: Jedermann kann versuchen, sie bewusst zu genießen, gehören sie doch zum Menschsein in seiner Ursprünglichkeit als Sehnsucht nach Vervollkommnung. Sie können als liebenswert empfunden werden, weil sie einfach so sein dürfen, wie sie subjektiv erfassbar und begreifbar sind - in einer Art Absolutheitsanspruch gegen eine unübersichtliche, komplexe Ordnung der Gesellschaft. In bewusster Selbstwahrnehmung können Grenzlinien zu den anderen Menschen überschritten werden; sie sind so-gar einzureißen, lösen sie doch manche Distanz auf. Also: Auf „meinem Bewusstseinsschiff“ bin ich der Kapitän, so ich diese Freiheitsgedanken und Freiheitsgefühle in mir habe. Natürlich stören sie die Anderen nicht selten, aber wer tatsächlich gegen sie vorgeht, könnte Probleme bekommen. Es gibt eine Solidarität derer, die die Freiheit lieben und für immer erhalten wollen. Mit allen Mitteln. Für alle Zeiten. Insbesondere das Gefühl von Freiheit oder die Sehnsucht nach Freiheit gelten als gut, respektabel, akzeptabel, würdig jeder Anerkennung, zumal die Freiheit in ihrer Begrifflichkeit auf allgemeine gesellschaftliche Anerkennung stößt. Sie gilt als sinnvoll. Viele meinen, sie bestens zu verstehen. Denken und Fühlen gehören zusammen, eines ist mit dem anderen verwoben. Alle Wege, gefühlte wie gedachte, sind dann – auf den Schienen des Denkens und des Fühlens – in der Wahrnehmung des Menschen, einer wohl eher unkritischen und selbstbezogenen - frei. So erhält das zielstrebige und am eigenen Vorteil orientierte Individuum praktische Möglichkeiten für ein Mehr und Besser; wohl weil es ein entstehendes, sich entwickelndes Potenzial zur Entfaltung des Ich und des Mein-Selbst gibt. Eine Seinsfülle ist offenbar gegeben, die vom Menschen subjektiv wahrgenommen werden kann - fühlt nämlich auch, dass so gut wie alles erreichbar ist oder werden wird; denkt natürlich auch, dass er sich vollkommen fühlt. Ein Leben in Vollkommenheit ist möglich. Es darf angenommen werden, dass ein Leben ohne Hindernisse, Hürden, Behinderungen, Mauern, Schranken, eben Grenzen im Bereich des praktisch Möglichen liegen könnte.

Erscheint lt. Verlag 13.12.2021
Verlagsort Solingen
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Philosophie
Sozialwissenschaften
Schlagworte Anfang • Ende • Freiheit • Geschichte • Gesellschaft • Philosophie • Politische Theorie • Sein • Unfreiheit • Werden
ISBN-10 3-9823307-2-6 / 3982330726
ISBN-13 978-3-9823307-2-3 / 9783982330723
Zustand Neuware
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