Caesar - Christian Meier

Caesar

(Autor)

Buch
592 Seiten
2004
Siedler (Verlag)
978-3-88680-813-7 (ISBN)
22,00 inkl. MwSt
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Caesar fasziniert noch immer durch das, wodurch er Jahrhunderte lang die großen Geister des Abendlandes beeindruckt hat: der Eroberer Galliens und der ganzen römischen Welt, bedeutend zugleich als Politiker und Diplomat, Feldherr und Soldatenführer, Redner, Schriftsteller und auch Liebhaber; Sieger nicht nur, sondern vielfach mild gegenüber den Besiegten, von verwegener Unbekümmertheit und männlichem Charme; von nicht nachlassender Tatkraft und höchster Präsenz, noch aus Rückschlägen zum Erfolg ausholend: eine ungemein reiche, nahezu unwahrscheinliche Entfaltung menschlicher Möglichkeiten.

Christian Meier, geboren 1929 in Stolp/Pommern, ist emeritierter Professor für Alte Geschichte und einer der herausragenden Historiker Deutschlands. Von 1980 bis 1988 war er Vorsitzender des Verbands der Historiker Deutschlands, von 1996 bis 2002 Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt. Für seine wissenschaftliche Arbeit wurde er mit hohen und höchsten Auszeichnungen geehrt; auch erhielt er 2003 den Jakob-Grimm-Preis für deutsche Sprache. Er hat zahlreiche Werke zur Antike veröffentlicht, darunter „Caesar“ (1982), und „Athen“ (1993). Darüber hinaus greifen Publikationen wie „Das Verschwinden der Gegenwart. Über Geschichte und Politik“ (2001) sowie „Von Athen bis Auschwitz“ (2002).

"Christian Meiers Caesar-Biographie darf ein intellektuelles Ereignis genannt werden."

"Christian Meier kann sehr gut erzählen, überaus lebendig beschreiben. Ein schönes, ideenreiches Buch."

"Es handelt sich um eine historiographische Leistung, auf die unsere Zeit stolz sein kann."

Am 1. Januar 49 v. Chr. hatten die Consuln begonnen, mit aller Macht die Absetzung Caesars von seiner Statthalterschaft zu betreiben. Fast neun Jahre hatte er sie innegehabt; ihre Frist war abgelaufen. Nun beabsichtigte Caesar, sich um das Consulat des Jahres 48 zu bewerben und in die römische Innenpolitik zurückzukehren. Eben das aber wollten seine Gegner vereiteln. Noch bevor er überhaupt kandidieren konnte, sollte er sein Kommando niederlegen und als Privatmann nach Rom kommen. Dort sollte ihm der Prozeß wegen verschiedener Verfassungsbrüche gemacht werden, die er sich in seinem Consulat (59 v. Chr.) hatte zuschulden kommen lassen. Und das sollte offenbar unter militärischem Schutz geschehen, damit er das Gericht nicht unter Druck setzen, und wohl auch, damit das Gericht nicht ganz frei von Druck entscheiden konnte. Auf diese Weise, so scheint man gehofft zu haben, ließen sich Caesars politische Existenz vernichten und das Senatsregime voll wieder in Kraft setzen. Gleichgültig ob Caesar wirklich ein Gegner der herkömmlichen Ordnung war oder nicht: Er hatte deren Funktionieren früher nachhaltig gestört. Und es war zu befürchten, daß er verschiedene Forderungen gegen den Willen des Senats durchsetzen und damit so mächtig werden könnte, daß immer neue Konflikte und Niederlagen des Senats vorherzusehen waren. Wenn es ihm jetzt gelang, erneut Consul zu werden.
Schon seit nahezu zwei Jahren hatten Caesars entschiedene Gegner versucht, Roms zentrales Regierungsorgan, den Senat, dazu zu bewegen, ihn abzusetzen. Immer wieder waren sie damit gescheitert, denn Caesar hatte einige Volkstribunen auf seine Seite gezogen, die durch ihr Vetorecht jeden Beschluß gegen ihn vereiteln konnten. Zeitweise ergriffen sie sogar die Offensive und vermochten der Senatsmehrheit Beschlüsse in Caesars Sinn abzuringen. Denn diese Mehrheit war zwar gegen den Proconsul und wünschte durchaus, daß dessen Statthalterschaft bald ein Ende finde. Aber noch mehr als gegen ihn war sie gegen einen Bürgerkrieg. Und daß mit Caesar nicht zu spaßen war, wußte sie, also war sie eher geneigt, ihm nachzugeben.
Anfang Januar setzen dann die entschiedenen Gegner Caesars alle Hebel in Bewegung, um den Senat zu einem Beschluß zu bringen. Anhänger werden aufgeboten, Alarm geschlagen, eine mächtige, mitreißende Stimmung erzeugt. Man beschließt, wenn Caesar nicht bis zu einem bestimmten Tag sein Kommando niedergelegt habe, handle er gegen die Republik. Die Volkstribunen legen dagegen ihr Veto ein. Da sie nicht bereit sind, einzulenken, wird am 7. Januar der "äußerste Senatsbeschluß" gefaßt, das senatus consultum ultimum; grob gesagt: Es wird der Notstand ausgerufen.
Die caesarianischen Volkstribunen verlassen daraufhin, als Sklaven verkleidet, die Stadt in einem der Mietwagen, die an den Stadttoren zu stehen pflegten (das war damals das normale Beförderungsmittel für längere Reisen - neben Pferd und Sänfte -, das Gespann konnte unterwegs gewechselt werden). So gefährdet war die Freiheit des römischen Volkes, wollten sie damit sagen, daß nicht einmal deren eigentliche Wächter, zu deren Schutz sich das Volk einst eidlich verpflichtet hatte, ihres Lebens mehr sicher sein konnten.

Caesar befand sich zu dieser Zeit im äußersten Südosten seiner Provinz Gallia Cisalpina, in Ravenna. Dort erhielt er am Morgen des 10. Januar 49 - nach unserem Kalender Mitte November -durch einen Kurier die Nachricht von dem Senatsbeschluß und der Flucht der Volkstribunen. Sofort setzte er ohne viel Aufhebens eine Truppe in Richtung Ariminum (Rimini) in Marsch. Das war die erste größere Stadt im eigentlichen Bürgergebiet Italien, jenseits des Rubicon, der Grenze seiner Statthalterschaft. Der Entschluß war unerhört kühn. Denn Caesar hatte nur eine Legion bei sich, fünftausend Mann und dreihundert Reiter. Das Gros seiner Armee stand noch in Gallien. Aber er wollte das Überraschungsmoment nützen und die gegnerischen Vorbereitungen durchkreuzen.
Cae

Erscheint lt. Verlag 3.2.2004
Zusatzinfo mit Abbildungen und Karten
Verlagsort München
Sprache deutsch
Maße 152 x 222 mm
Gewicht 833 g
Themenwelt Literatur Biografien / Erfahrungsberichte
Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Schlagworte Antike • Biografie • Caesar • Caesar, Julius • Diplomat • Feldherr • Geschichte • Herrscher & Regenten • Kaiser • Politiker • Rom • Rom (Römisches Reich); Biografien • Rom (Römisches Reich); Biografien
ISBN-10 3-88680-813-0 / 3886808130
ISBN-13 978-3-88680-813-7 / 9783886808137
Zustand Neuware
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