Die Machtressourcen kleiner Staaten in EU-Verhandlungen

Studien über Kleinstaaten sind ein aufstrebendes Forschungsfeld innerhalb der Politikwissenschaft. In ihrem Buch erkundet Dr. Gunnhildur Lily Magnusdottir Neuland, wo andere die Vorarbeit für die Kleinstaatenforschung geleistet haben. Das empirische Ziel ihrer Studie ist es, zu analysieren, wie und mit welchen Mitteln sich drei relativ kleine Staaten, Schweden, Dänemark und Finnland, Gehör verschafft und sogar die Führung innerhalb der Umweltpolitik der Europäischen Union übernommen haben. Die Studie beinhaltet eine Analyse der Nutzung von 4 spezifischen Machtressourcen durch die nordischen Mitgliedsstaaten, die nicht auf ihrer Stimmkraft oder einer anderen Form von quantitativer Stärke basieren. Die 4 potentiellen Machtressourcen, die der Autor analysiert, sind: 1) die Nutzung eines günstigen Images, 2) die Nutzung der Ratspräsidentschaft als möglicher Verstärker nationaler Interessen, 3) die Potenziale einer kleinen nationalen Verwaltung und 4) der Aufbau und die Nutzung einer engen Beziehung zur Kommission. Das Hauptergebnis der Studie ist, dass die vier fraglichen Machtressourcen die Leistung und die Fähigkeiten der nordischen Mitgliedsstaaten, die Umweltpolitik innerhalb der Europäischen Union zu beeinflussen, erheblich beeinflusst haben.