Bestatter im 20. Jahrhundert - Dagmar Hänel

Bestatter im 20. Jahrhundert

Zur kulturellen Bedeutung eines tabuisierten Berufs

(Autor)

Buch | Softcover
398 Seiten
2003
Waxmann (Verlag)
978-3-8309-1281-1 (ISBN)
34,90 inkl. MwSt
Wie gehen Bestatter mit dem in unserer Gesellschaft tabuisierten Bereich "Tod" um? Wie bilden sie ein positives Bild ihres Berufes, mit dem sie leben und arbeiten und - über Werbung und Schaufenstergestaltung beispielsweise - an die Öffentlichkeit treten können? Eine Annäherung an diese Fragen gelingt durch eine Analyse von narrativen Interviews mit Bestattern und Bestatterinnen. Im Zusammenhang mit weiterem Quellenmaterial (Werbeanzeigen und Zeitschriften der Berufsverbände) zeigt die Autorin die historische Entwicklung in der Selbstdarstellung und im Selbstbild von Bestattern auf. Die gravierenden Veränderungen im Selbstverständnis dieser Berufsgruppe verweisen auf den jeweiligen Umgang unserer Gesellschaft mit dem Tod. Sie sind ein Indiz für den kulturellen Wandel des 20. Jahrhunderts und für die Veränderung zentraler Ordnungsmuster unserer Kultur in der Moderne.
Bestattungsinstitute gibt es in jeder Stadt und jeder von uns wird irgendwann einmal die Dienstleistungen dieses Berufs in Anspruch nehmen. Bestatter und Bestatterinnen übernehmen eine wichtige Aufgabe in unserer Gesellschaft, aber wie der Berufsalltag dieser Menschen aussieht, darüber herrscht Stillschweigen. Das hat damit zu tun, dass der Tod in unserer Kultur aus der öffentlichen Wahrnehmung weitestgehend ausgegrenzt wird. Wie also gehen Bestatter selber mit diesem tabuisierten Bereich um? Wie bilden sie ein positives Bild ihres Berufes, mit dem sie leben und arbeiten und - über Werbung und Schaufenstergestaltung beispielsweise - an die Öffentlichkeit treten können? Eine Annäherung an diese Fragen gelingt durch eine Analyse von narrativen Interviews mit Bestattern und Bestatterinnen. Im Zusammenhang mit weiterem umfangreichem Quellenmaterial (Werbeanzeigen und Zeitschriften der Berufsverbände) zeigt die Autorin die historische Entwicklung in der Selbstdarstellung und im Selbstbild von Bestattern auf. Denn die extreme Ausgrenzung des Todes der Gegenwart ist noch gar nicht so alt: So demonstrierten noch in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts Bestattungsunternehmer ihr unternehmerisches Selbstbewusstsein beispielsweise mit ganzseitigen Werbeanzeigen, illustriert mit Luxussarkophagen und Aufbahrungsszenen. Die gravierenden Veränderungen im Selbstverständnis dieser Berufsgruppe verweisen auf den jeweiligen Umgang unserer Gesellschaft mit dem Tod. Sie sind ein Indiz für den kulturellen Wandel des 20. Jahrhunderts und für die Veränderung zentraler Ordnungsmuster unserer Kultur in der Moderne.

Dr. Dagmar Hänel studierte Volkskunde/Europäische Ethnologie, Germanistik und Archäologie an der Universität Münster, Promotion im Fach Volkskunde. Nach Tätigkeiten als Journalistin und freie Kulturwissenschaft lerin war sie 2002–2008 wissenschaftliche Assistentin an der Abteilung Kulturanthropologie/Volkskunde der Universität Bonn. 2008–2018 leitete sie die Abteilung Volkskunde des LVR-Instituts für Landeskunde und Regionalgeschichte in Bonn. Seit 2018 ist sie Leiterin dieses Instituts. Forschungsschwerpunkte: Alltags- und Popularkultur, Brauch und Ritual, populare Religiosität, visuelle Anthropologie.

Dabei geht es sowohl um die Wahrnehmung von Leichen (von "natürlich" und "würdig" bis "unhygienisch") als auch der BestatterInnen (von Sarg-Verkäufern bis zu Zeremonien-Meistern), und zwar vor allem aus der Sicht der beruflich damit befassten, ihrer Verbände und der von ihnen geschalteten Anzeigen-Werbung. - Marc Bennecke in: Sero News. 9. Jg. II/2004. S. 46f.

Dabei geht es sowohl um die Wahrnehmung von Leichen (von „natürlich“ und „würdig“ bis „unhygienisch“) als auch der BestatterInnen (von Sarg-Verkäufern bis zu Zeremonien-Meistern), und zwar vor allem aus der Sicht der beruflich damit befassten, ihrer Verbände und der von ihnen geschalteten Anzeigen-Werbung. – Marc Bennecke in: Sero News. 9. Jg. II/2004. S. 46f.

Erscheint lt. Verlag 1.10.2003
Reihe/Serie Beiträge zur Volkskultur in Nordwestdeutschland ; 105
Sprache deutsch
Maße 165 x 240 mm
Gewicht 660 g
Themenwelt Sozialwissenschaften Ethnologie Volkskunde
Schlagworte Alltagskultur • Beruf und Handwerk • Bestattung • Bestattungsinstitute • Bestattungsinstitute Bestattungsunternehmer Umgang mit dem Tod Bestattungswesen • Bestattungsunternehmen • Bestattungsunternehmer • Bestattungswesen • HC/Ethnologie/Volkskunde • Umgang mit dem Tod
ISBN-10 3-8309-1281-1 / 3830912811
ISBN-13 978-3-8309-1281-1 / 9783830912811
Zustand Neuware
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
Mehr entdecken
aus dem Bereich
von grimmschen Märchen, germanischen Mythen und den Gesängen der …

von Thomas Höffgen

Buch | Hardcover (2024)
Edition Roter Drache (Verlag)
16,00
an Ethnography of crowds and unruly sounds

von Max Jack

Buch | Softcover (2024)
Oxford University Press Inc (Verlag)
28,65