Geselligkeit vereinnahmen
Jugend und Freizeit als Agitationsfelder des italienischen und britischen Faschismus
Seiten
2021
|
1. Auflage
wbg Academic in Herder (Verlag)
978-3-534-40637-1 (ISBN)
wbg Academic in Herder (Verlag)
978-3-534-40637-1 (ISBN)
Lese- und Medienproben
Drei faschistische Bewegungen, die in einem komplizierten Spannungsverhältnis stehen, suchen auf ähnliche Weise, aber mit eigenen Zielsetzungen und eigener Dynamik die zeitgenössisch brisanten Themenfelder 'Jugend' und 'Freizeit' zu vereinnahmen und so Macht zu erlangen. Hier zeigt sich der Faschismus der 20er/30er Jahre in verschiedenen Facetten.
1932, zehn Jahre nach dem 'Marsch auf Rom' der Fasci di Combattimento um Benito Mussolini, gründete in Großbritannien der aristokratische Politiker Oswald Mosley eine neue faschistische Bewegung. Öffentlichkeitswirksam behauptete seine British Union of Fascists, ur-britisch zu sein - und suchte doch von Beginn an die Unterstützung der italienischen Faschisten. In unmittelbarer Nähe bestanden schon seit den zwanziger Jahren faschistische Parteizellen in den italienischen Gemeinden britischer Städte, die Fasci all'Estero. Zwischen den Bewegungen sollte sich ein asymmetrisches, kompliziertes Verhältnis entwickeln. Alle drei sahen es als entscheidend für ihren Machtgewinn an, die gesellschaftspolitischen Schlüsselbereiche Jugend und Freizeit zu durchdringen, die sich in einem spürbaren Wandel befanden. Sie zielten darauf, Geselligkeit zu vereinnahmen, und scheuten sich nicht, mehr als es ihre Ideologen eingestanden, auf Traditionen und Trends aufzusatteln, die sie zugleich diskreditierten.
1932, zehn Jahre nach dem 'Marsch auf Rom' der Fasci di Combattimento um Benito Mussolini, gründete in Großbritannien der aristokratische Politiker Oswald Mosley eine neue faschistische Bewegung. Öffentlichkeitswirksam behauptete seine British Union of Fascists, ur-britisch zu sein - und suchte doch von Beginn an die Unterstützung der italienischen Faschisten. In unmittelbarer Nähe bestanden schon seit den zwanziger Jahren faschistische Parteizellen in den italienischen Gemeinden britischer Städte, die Fasci all'Estero. Zwischen den Bewegungen sollte sich ein asymmetrisches, kompliziertes Verhältnis entwickeln. Alle drei sahen es als entscheidend für ihren Machtgewinn an, die gesellschaftspolitischen Schlüsselbereiche Jugend und Freizeit zu durchdringen, die sich in einem spürbaren Wandel befanden. Sie zielten darauf, Geselligkeit zu vereinnahmen, und scheuten sich nicht, mehr als es ihre Ideologen eingestanden, auf Traditionen und Trends aufzusatteln, die sie zugleich diskreditierten.
Anna Lena Kocks studierte Geschichte und Anglistik an der Humboldt-Universität zu Berlin und promovierte an der Freien Universität Berlin. Als Lehrbeauftragte gab sie Seminare zu sozial- und kulturgeschichtlichen Themen. Sie arbeitet in der ‚Historischen Kommunikation‘ einer Unternehmensberatung.
Erscheinungsdatum | 23.11.2021 |
---|---|
Verlagsort | Darmstadt |
Sprache | deutsch |
Maße | 170 x 220 mm |
Gewicht | 1000 g |
Themenwelt | Geschichte ► Allgemeine Geschichte ► 1918 bis 1945 |
Geisteswissenschaften ► Geschichte ► Regional- / Ländergeschichte | |
Sozialwissenschaften ► Politik / Verwaltung ► Politische Theorie | |
Schlagworte | Agitation • Allianzen und Intrigen • Asymmetrische politische Beziehungen • britischer Faschismus • British Union of Fascists • Faschistische Jugend- und Freizeitpolitik • Faschistische Migrationspolitik • Fasci all'Estero • Freizeit • Historischer Vergleich • Inszenierungen und Rituale • Italienischer Faschismus • Jugend • Partito Nazionale Fascista • Transnationale Geschichte • Vereinnahmung von Geselligkeit • wbg Academic • wbg Publishing Services |
ISBN-10 | 3-534-40637-0 / 3534406370 |
ISBN-13 | 978-3-534-40637-1 / 9783534406371 |
Zustand | Neuware |
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