Verqueres Denken
Ch. Links (Verlag)
978-3-96289-159-6 (ISBN)
Andreas Speit zeigt, dass in alternativen Milieus Werte und Vorstellungen kursieren, die alles andere als progressiv oder emanzipatorisch sind.
Andreas Speit, geboren 1966, Diplom-Sozialökonom, freier Journalist und Publizist, Kolumnist der taz Nord, regelmäßige Beiträge für Freitag, Blick nach rechts und jungle world, mehrere Auszeichnungen, u. a. durch das Medium-Magazin und den Deutschen Journalisten-Verband. Autor und Herausgeber diverser Bücher zum Thema Rechtsextremismus.
»Bücher dieser Qualität werden dringend benötigt.« Aschot Manutscharjan Das Parlament 20211220
»Trägt dazu bei, Querdenken besser zu verstehen.« Matthias Becker, Deutschlandfunk
»Speits Buch ist wichtig.« Philipp Schnee, Deutschlandfunk Kultur
»Hintergründig und kundig.« Thomas Gesterkamp, Gegenblende
»Sein Streifzug durch alternative Milieus fördert viel Wissen zutage, das auch für sich gesehen sehr lehrreich ist.« Martin Kugler, Buchkultur
Erscheinungsdatum | 15.11.2021 |
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Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Maße | 125 x 205 mm |
Gewicht | 295 g |
Einbandart | kartoniert |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Geschichte / Politik ► Politik / Gesellschaft |
Sozialwissenschaften ► Politik / Verwaltung ► Politische Theorie | |
Schlagworte | Anastasia-Bewegung • Attila Hildmann • Esoterik • Hygienedemonstration • Impfgegner • Lebensreform • Qanon • Querdenker • Sea Shepherd • Veganismus • Waldorf |
ISBN-10 | 3-96289-159-5 / 3962891595 |
ISBN-13 | 978-3-96289-159-6 / 9783962891596 |
Zustand | Neuware |
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5 Eine dritte Lebensreformbewegung
von not_without_my_books (Köln), am 17.10.2021
Fundiert und mit Rückgriff auf aktuelle Studien und Forschungsergebnisse ebenso wie mit einem historischen Rückblick ordnet er gegenwärtige, antidemokratische, antimoderne "Alternative Weltbilder" als eine dritte Lebensreformbewegung ein und legt Kontinuitäten ebenso wie Unterschiede zu vorherigen Bewegungen um die Jahrhundertwende und Mitte der 1960er offen. Dabei zeigt Speit fundiert, dass Wissenschaftsfeindlichkeit, die Ablehnung der Moderne und Idealisierung von Natur weder rein rechte noch linke Phänomene sind und es auch nie waren, sondern dass sich in diesen Bewegungen historisch immer schon Menschen aus verschiedenen Lagern trafen und über gemeinsame Weltanschauungen auch zueinander fanden.
Daher ist die Analyse - gerade, wenn man selbst einem eher linken "Lager" entstammt, nicht immer sonderlich bequem. So geht Speit deutlich mit einem der Aushängeschilder vieler Tierrechtler*innen, Peter Singer, ins Gericht und zeigt dessen Behindertenfeindlichkeit auf. Auch die Anthroposophie, die oft eher als weltfremde, ökolinke Spiritualität wahrgenommen wird, ordnet er differenziert in all ihrer Vielfalt, aber auch Anschlussfähigkeit an völkische und rassistische Narrative, ein und schließlich müssen sich auch die Grünen den Vorwurf gefallen lassen, in ihrer Gründungsphase rechten Akteur*innen Raum geboten zu haben.
Das umfangreiche Quellenverzeichnis ermöglicht eine weitere Auseinandersetzung mit den Themen über das Buch hinaus. Das Buch bietet eine aktuelle, differenzierte und fundierte Übersicht über die genannten Milieus und ist daher sehr zu empfehlen.
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