Kreft/Mielenz Wörterbuch Soziale Arbeit -

Kreft/Mielenz Wörterbuch Soziale Arbeit (eBook)

Aufgaben, Praxisfelder, Begriffe und Methoden der Sozialarbeit und Sozialpädagogik. Mit E-Book inside
eBook Download: EPUB
2021 | 9. Auflage
1167 Seiten
Beltz Juventa (Verlag)
978-3-7799-6636-4 (ISBN)
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Das ausbildungs- und praxisbezogene Standardwerk informiert seit mehr als vier Jahrzehnten zuverlässig über Ziele, Aufgaben, Arbeitsfelder und Methoden der Sozialen Arbeit - von A bis Z. Dargestellt werden die fachlichen, ethischen, rechtlichen, historischen und strukturellen Grundlagen in den Kernbereichen der Sozialen Arbeit unter Berücksichtigung von aktuellen Entwicklungen in Forschung und Lehre. Im Mittelpunkt stehen die Arbeitsfelder der Sozialen Arbeit, also insbesondere die Kinder- und Jugendhilfe, die Familien- und Altenhilfe, die Hilfen für Menschen mit Behinderung oder psychischer Erkrankung, die Gesundheits-, Suchtkranken- und Straffälligenhilfe sowie die sozialen Hilfen bei Armut, Arbeitslosigkeit, Bildungsbenachteiligung, Migration und Flucht, einschließlich deren Sozialmanagement. Zudem werden wichtige Nachbarbereiche einbezogen, u.a. Arbeit, Ausbildung, Bildung, Entwicklungszusammenarbeit, Medien, Ökologie, Ökonomie, Politik, Stadtplanung, Wohnen u.a.m. Für die 9. Auflage ist das Nachschlagewerk für die gesamte Soziale Arbeit komplett überarbeitet und aktualisiert worden, u.a. mit einer Vielzahl von Beiträgen neuer Autorinnen und Autoren.

Ralph-Christian Amthor, Dr. phil., Jg. 1963, Diplom-Pädagoge (Univ.) und Diplom-Sozialpädagoge (FH), rund 20-jährige Tätigkeit in der Kinder- und Jugendhilfe, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Pädagogik an der Universität Bamberg, Lehrbeauftragter an der Evangelischen Fachhochschule Darmstadt, der Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg und der Evangelischen Hochschule Nürnberg. Seit 2008 Professor für Grundlagen der Sozialen Arbeit (Geschichte, Theorie und Handlungslehre) an der Hochschule Würzburg, Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften. Peter Hansbauer, Dr. rer.soc., Jg. 1964, Diplom-Soziologe und Diplom-Sozialpädagoge (FH), mehrjährige Tätigkeit in der Kinder- und Jugendhilfe, mehrjährige Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter und zuletzt Geschäftsführer am Institut für soziale Arbeit e.V. Seit 2004 Professor für Soziologie an der Fachhochschule Münster.

Das Wörterbuch Soziale Arbeit: Von der 1. Auflage 1980 bis zur 8. Auflage 2017


Anmerkungen der bisherigen Herausgeber


Wie alles begann


1971/1973, als wir in der (West) Berliner Senatsverwaltung für Familie, Jugend und Sport zu arbeiten begannen, waren wir beide Seiteneinsteiger in die Kinder- und Jugendhilfe/Soziale Arbeit. Seiteneinsteiger zu sein, hat gewiss Nachteile, aber auch viele Vorteile: Unsere Blicke auf das neue Fachfeld, hier vor allem die Sozialpädagogik mit ihrem Praxisfeld der Kinder- und Jugendhilfe, waren noch unverstellt, folgten nicht vorgegebenen Wegen.

So fiel uns bald auf, dass die Kinder- und Jugendhilfe/KJH Anfang der 1970er Jahre ein strukturell und inhaltlich noch wenig gestaltetes und ausgeformtes Arbeitsfeld war: Zwar gab es damals zum Recht der KJH, dem Gesetz für Jugendwohlfahrt/JWG, den Loseblatt-Kommentar von Karl-Wilhelm Jans und Günter Happe, konservativ, auf das geschriebene Recht ausgerichtet, Strukturen, Verfahren und Inhalte eher beschreibend, aber der völlig veraltete Print-Kommentar zum JWG von Gerhard Potrykus von 1953 erschien erst 1972 in 2. Auflage. Es war dann vor allem die Jugendhilferechtsreform, die ab 1973 zu neuen Blicken auf das „erstarrte Recht des JWG“ führte. Der 3. Jugendbericht von 1972 war mit seiner Forderung, die Jugendämter zu „Sozialpädagogischen Fachbehörden“ auszubauen, eines der ersten Zeitdokumente für die sich entwickelnde Fachlichkeit der KJH.

Auch eine klassische Einführung in die KJH gab es nicht, die dazu häufig genannte Einführung in die Sozialpädagogik von Klaus Mollenhauer von 1964 (mit vielen Folgeauflagen) war keine, sondern „ein Versuch“, sich der „Sache“ Sozialpädagogik als „Theorie der Jugendhilfe“ zu nähern.

Und es gab kein aktuelles Hand-/Wörterbuch zur Sozialarbeit/Sozialpädagogik.

Für uns damals Beispiele für professionelle Zeitverschiebungen, denn in anderen Arbeitsfeldern, etwa der Schule, war das alles bereits fast selbstverständlich Anfang der 1970er Jahre vorhanden. Und es fiel uns immer wieder auf, dass die Kolleginnen und Kollegen, die in der KJH und in anderen Feldern der Sozialen Arbeit arbeiteten, unsicher über die Gegenstände ihres Berufsfeldes waren. Wir mochten irgendwann nicht mehr die Frage hören: „Was ist denn eigentlich Soziale Arbeit?“. Wir meinten hingegen („unverstellter Blick“), es ließen sich doch die „Praxisfelder und die Einrichtungen beschreiben, in denen Sozialarbeiter und Sozialpädagogen tätig sind, bzw. (nach unserer Auffassung) tätig sein sollten“ (so dann im Vorwort der 1. Auflage 1980, S. 7).

Vor diesem Hintergrund haben wir beide seit der 3. Auflage 1988 stets einen Beitrag „Soziale Arbeit“ geschrieben, um darzustellen, was diesen Begriff kennzeichnet (so zuletzt in der 8. Auflage 2017): seine – nach unserer Auffassung noch nicht entschiedene – theoretische Verortung, seine Arbeitsfelder, die zentralen Ziele und die zentralen Begriffe, die „eigenen“ Konzepte, Methoden und Verfahren, seine Einordnung in das Steuerungssystem sozialstaatlichen Handelns und die notwendigen Abgrenzungen von anderen Sozialpolitiken (Versicherung, Versorgung). Wir haben damit den Begriff „Soziale Arbeit“ pragmatisch erfasst und sehr handlungsnah als eine qualifizierte Erstinformation gestaltet.

Damit begann der recht lange und durchaus mühevolle Weg zu „unserem“ Wörterbuch Soziale Arbeit. Aber in der ersten Hälfte der 1970er Jahre festigten wir zunächst unsere inhaltlichen Positionen „rund um die KJH und die Soziale Arbeit“ durch aktive Teilnahme und Mitgestaltung an den Diskussionen um ein neues Kinder- und Jugendhilferecht, durch die Mitgestaltung der später als vorbildlich gelobten Kindertagesstätten-Entwicklungsplanung in Berlin (der KEP I erschien 1974), schließlich durch die Mitarbeit in verschiedenen Gremien des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge, der Arbeitsgemeinschaft für Jugendhilfe und in Fachausschüssen des Bundesverbandes der Arbeiterwohlfahrt.

So vorbereitet knüpften wir ab Mitte der 1970er Jahre erste Kontakte zum Beltz Verlag und fanden dort in Richard Grübling einen Lektor, der uns forderte und förderte, der Bücher liebte, seine Autorinnen und Autoren antrieb, sie bestärkte, der aber auch neue Projekte sorgfältig mit vorbereitete und stets begleitete.

Ein erster vorläufiger Stichwortkatalog von 1976 griff zu kurz, orientierte sich noch zu stark an der Sichtweise behördlicher Sozialarbeit. Erst in einer Sitzung im Jahre 1977 in unserer Berliner Wohnung (neben uns beiden Wolfgang Bäuerle, Richard Grübling, C. Wolfgang Müller und Lothar Schweim) wurde das „Projekt Wörterbuch“ endgültig vereinbart. Ingrid Mielenz erhielt den Auftrag, eine Vorstudie für ein geplantes „Wörterbuch der Sozialarbeit/Sozialpädagogik“ zu erstellen, die sie im November 1977 abschloss: Auf den 51 maschinenschriftlichen Seiten ist bereits alles enthalten, was dann seit der 1. Auflage 1980 zum Kern aller von uns verantworteten Auflagen gehörte: Theoretische Grundlagen, Geschichte der Sozialarbeit/Sozialpädagogik, Rechtsgrundlagen, Zielgruppen, Praxisfelder, Methoden, Sozialadministration/Institutionen/Politik, Ausbildung/Weiterbildung. Aber eben auch Stichworte aus den wichtigen Nachbarbereichen: Arbeit, Bildung, Schule, Hochschule, Berufliche Bildung, Stadtentwicklung/Stadtplanung, Bauen und Wohnen u.v.a.m. – gewissermaßen die von Ingrid Mielenz 1981 vorgelegte Einmischungsstrategie vorwegnehmend: Von Abweichendes Verhalten bis zum Zeugnisverweigerungsrecht waren in dieser Vorstudie alle vorgesehenen Stichworte kurz beschrieben und in ihrer Verbindung mit anderen Stichworten betrachtet. Nur zur Erinnerung für jüngere Leserinnen und Leser: alles nur mit Zettelkästen, ohne Internet und ohne Google!

Die Vorstudie wurde schließlich Anfang 1978 mit dem sozialpädagogischen Fachbeirat des Beltz Verlages beraten: hochrangig besetzt, wir wissen aus dem Sitzungsprotokoll nur noch, dass sich Dankwart Danckwerts, Klaus Mollenhauer, C. Wolfgang Müller, Ingrid Kurz, Norbert Preußer, E. Jürgen Krauß, Konrad Leube und Dieter von Kietzell an der Diskussion beteiligt haben. Jedenfalls wurde die Vorstudie als angemessene Grundlage für das Wörterbuch „gebilligt“, wir erhielten viel Unterstützung bei der Übernahme von Beiträgen, aber auch Hinweise auf denkbare Autorinnen und Autoren – es konnte also beginnen: Die 1. Auflage erschien 1980 (Vorwort 8. Auflage, S. 12). Vielleicht auch ein Beispiel, wie sorgfältig das „Projekt Wörterbuch“ vom Beltz Verlag begleitet und unterstützt worden ist.

Warum aber der Titelwechsel zu „Wörterbuch Soziale Arbeit“? Weil 1977 von Arnold Schwendtke bei UTB (Quelle und Meyer) das (damals erste) Wörterbuch der Sozialarbeit und Sozialpädagogik herausgegeben wurde, unser ursprünglich geplanter Titel also dadurch „verbrannt“ war. Im Nachhinein sind wir allerdings Arnold Schwendtke dankbar dafür, weil ja der Wechsel von Sozialarbeit/Sozialpädagogik zu Soziale Arbeit genau dem Trend der Fachdiskussionen folgte.

Die besondere Position der Vorworte


Über alle von uns verantworteten acht Auflagen (1. Auflage 1980 bis 8. Auflage 2017 – nur die 2. Auflage 1983 war ein Nachdruck) haben wir in den Vorworten jeder Auflage immer sowohl unsere fachlichen Positionen kurz beschrieben als auch die politischen, rechtlichen, inhaltlichen Veränderungen rund um die Soziale Arbeit hervorgehoben, die wir neu zu berücksichtigen hatten. Diese Vorworte sind schließlich als Kurzfassungen der Entwicklungen der Sozialen Arbeit seit Ende der 1970er Jahre gelesen und gelegentlich gelobt worden.

Was waren über die Jahre die besonderen Merkmale der einzelnen Auflagen?


Die 1. Auflage 1980 war die Grundlegung des gesamten Projektes, die Texte bis zur 3. Auflage 1988 wurden noch sehr stark vom Grundwiderspruch zwischen Kapital und Arbeit als Erklärungsmuster für sozioökonomische Veränderungen und ihre Folgen für die Soziale Arbeit bestimmt.

Die 4. Auflage 1996 hatte zunächst die fachlichen Entwicklungen einzuarbeiten, die bereits 1990 von zwei großen Studien/Berichten für die Kinder- und Jugendhilfe markiert worden sind: der 8. Jugendbericht von 1990, in dessen Sachverständigengruppe Ingrid Mielenz Mitglied gewesen ist, und die zweibändige Studie von Dieter Kreft/Helmut Lukas u.a. zum Perspektivenwandel der Jugendhilfe, die ebenfalls 1990 vorgelegt wurde. Das darin beschriebene Konzept der lebensweltorientierten Jugendhilfe mit seinen Strukturmaximen/Handlungsprinzipien wie Prävention, Regionalisierung, Alltagsorientierung, Partizipation, Integration sowie die neuen Erklärungsmuster „Pluralisierung der Lebenslagen und Individualisierung der Lebensführungen“ bestimmten fortan über viele Jahre Theorie und Praxis der KJH – mit Auswirkungen in viele andere Arbeitsfelder der Sozialen Arbeit.

Die deutsche Vereinigung bewirkte überdies seit 1990 grundlegende rechtliche, organisatorische, fachliche und sozioökonomische Veränderungen in beiden Teilen der neuen BRD, die zu berücksichtigen waren: vor allem das neue KJHG (SGB VIII), in Kraft getreten am 03.10.1990/01.01.1991, und das SGB XI (Soziale Pflegeversicherung), in Kraft seit 01.01.1995.

Erstmalig haben wir dann im Vorwort der...

Erscheint lt. Verlag 18.8.2021
Sprache deutsch
Themenwelt Sozialwissenschaften Pädagogik Sozialpädagogik
ISBN-10 3-7799-6636-0 / 3779966360
ISBN-13 978-3-7799-6636-4 / 9783779966364
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